Salvatore Adamo

Manuel (Audio)

Mein Baum, Freund meines Freundes - sag: wo ist Manuel?

Er stand unter meinen Zweigen und ließ weiße Tauben steigen
Und die Gaffer haben grinsend zugeseh'n.
Und er schlang das Seil, das feste, um seinen Hals und meine Äste
Und die Leute lachten so wie stets, wenn sie was nicht versteh'n.
Jedoch ich beugte mich nieder und gab der Erde ihn wieder.
Denn Menschen, Wissen und Gut verlor die Welt schon genug.
Doch vielleicht ist er ertrunken, in den Meeren, in der Flut.

Ihr Meere, ihr Meere - sagt, wo ist Manuel?

Ja, wir haben ihn gesehen, oben auf den Klippen stehen
Und die Sonne brannte kalt und lichterloh.
Er beschwor zum letzten Male alle seine Ideale
Und die Welt, die ihm so leer erschien, erbarmungslos und roh.
So sprang er dann in die Tiefe, jedoch wir riefen die Schiffe.
Die trugen ihn wie auf Händen zu hoffnungsvolleren Stränden.
Geh und such ihn bei den Bergen, wo so viele Träume enden.

Ihr Berge, ihr Berge - sagt: wo ist Manuel?

Ja, er hatte uns erstiegen, um die Dummheit und die Lügen,
die verschwiegenen Verbrechen 'rauszuschrei'n.
Er beweinte seine Freunde, diese schweigende Gemeinde,
die so ahnungslos ist, gläubig und allein, oh, uh
Sind wir auch nichts als nur Steine, die keiner berührte bis jetzt,
mit seinen Worten alleine, da hatte er uns versetzt.
Nein, getötet hat ihn keiner von uns allen hier - ich schwör's.
Aber schau mal in das Zuchthaus, da sind viele so wie er.

Wärter - sag: wo ist Manuel?

Die Manuels sah ich in Scharen, wie sie hier gefangen waren.
Ich kenn' Deinen nicht, sie gleichen sich ja so
Alle reden Seltsamkeiten, daß man ändern muß die Zeiten.
Sie sind Träumer, nicht ganz richtig irgendwo.
Ich leb' auch ohne Erkenntnis, wer bezahlt mich für Verständnis?
Was soll die Hände ich rühren und meinen Posten riskieren?
Aber frage mal beim Feuer, das kennt alle, die da frieren.

Feuer, Feuer - sag: wo ist Manuel?

Ich brannte mutlos schon nieder, doch er entflammte mich wieder.
Er hat mein Licht neu entfacht, nun brennt Freiheit in der Nacht.
In Asche leg' ich die alten und alle neue Gewalten.
Und die da weinten bisher, die brauchen keine Tränen mehr.
Denn ich strahle rot und hell, in Granada und Teruel.
Ja, ich strahle rot und hell, und ich lebe, Dank Manuel!
Ja, ich lebe dank Manuel! Ja, wir leben dank Manuel...

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