Yves Montand

Le temps des cerises (Audio)

Quand nous chanterons le temps des cerises
et gai rossignol et merle moqueur seront tous en fête,
les belles auront la folie en tête,
et les amoureux du soleil au cœur
Quand nous chanterons le temps des cerises
sifflera bien mieux le merle moqueur.

Mais il est bien court, le temps des cerises,
où l'on s'en va deux cueillir en rêvant des pendants d'oreilles,
cerises d'amour aux robes pareilles,
tombant sous la peille** en gouttes de sang
Mais il est bien court le temps des cerises,
pendants de corail qu'on cueille en rêvant.

*Quand vous en serez au temps des cerises,
*si vous avez peur des chagrins d'amour, évitez les belles !
*Moi qui ne crains pas les peines cruelles,
*je ne vivrai point sans souffrir un jour
*Quand vous en serez au temps des cerises,
*vous aurez aussi des peines d'amour.

J'aimerai toujours le temps des cerises,
c'est de ce temps-là que je gard' au cœur une plaie ouverte
Et Dame Fortune en m'étant offerte
ne pourra jamais fermer ma douleur
J'aimerai toujours le temps des cerises
et le souvenir que je gard' au cœur.


*In allen anderen mir bekannten Fassungen fehlt die 3. Strophe. Deshalb lege ich hier die Fassung von Y.M. zugrunde, obwohl sie weder die älteste noch die erfolgreichste noch die schönste ist; aber manchmal muß man halt als 4. Kriterium die Vollständigkeit heranziehen und last not least als 5. die Richtigkeit - s. auch die nächste Fußnote.
**Da ich gerade sehe, daß Andere dieses Wort offenbar nicht mehr kennen und die Zeile deshalb falsch wiedergeben: Das ist eine Art Chiffon, aus dem früher die kurz zuvor besungenen Kleider hergestellt wurden; es steht nicht mehr in heutigen Wörterbüchern. Deshalb singen viele Nachgeborene statt dessen "feuille" - obwohl das garkeinen Sinn ergibt: "Sur la feuille" würde ich mir ja noch gefallen lassen - aber "sous la feuille"?!? Es ist doch offensichtlich, daß der Dichter dezent eine Entjungeferung andeuten will, und da fallen die Blutstropfen nunmal unter dem Chiffonkleid, nicht darüber! ["Cerise" stand früher mal - ähnlich wie das englische "cherry" - umgangssprachlich für "unversehrtes Hymen".]
Das erinnert mich an meine erste Vorlesung, als der alte Professor W. fragte: "Und welche Auflage des Lexikons benutzen wir?" Ich rief flapsig in den Saal: "Die letzte natürlich!" - "Das wollte ich hören," gab er zurück, "denn das ist genau falsch!" Und so lernte ich etwas für's Leben, nämlich daß man immer die Auflage benutzen sollte, die zur Zeit des zu übersetzenden - oder zu analysierenden - Textes erschienen ist oder jedenfalls die, die zeitlich am nächsten dran ist. Dieser Text ist aus 1866 oder 1867; so weit reichen meine Lexika zwar nicht zurück; aber in der alten Auflage des "Petit Robert" - den ich auch sonst sehr empfehlen kann - steht es noch drin, obwohl der erst 100 Jahre später erstmals erschien.

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