Peter Syden

Leise klingt das Lied der Balalaika (Audio)

(Kehrreim:)
Leise klingt das Lied der Balalaika,*
wenn die Abendsonne rot verglüht
Wenn die Schatten abends länger werden,
klingt von fern das alte Taigalied.**



Es zog einst ein Reiter in die dunkle Nacht hinaus
Und er ließ Anjuschka*** ganz allein zuhaus'
Und viele Jahre gingen in das weite Land,
doch der junge Reiter nie nach Hause fand.

Leise klingt das Lied der Balalaika
wenn die Abendsonne rot verglüht
($) Doch noch immer spielt die Balalaika,
wie es damals in der Taiga war (fine)

Hm hm hm...

dal $egno al fine


*Ausnahmsweise schreibe ich das nicht nur im Titel so verkehrt, wie es auf der Plattenhülle steht. Auf Russisch wird es "balalajka" geschrieben - und so sprechen wir es doch auch! Wozu also die falsche Transkription als "i"?!?
**Genau wie Alexandra beim Original legt auch P.S. die Betonung fälschlich auf die 1. Silbe. Auf Russisch heißt es "tajgá"!
***Wieder so ein Klops: Das schreibt sich doch nicht "Annjuschschka"! Merke: Grundsätzlich klingen im Russischen alle Vokale länger als im Deutschen, weil sie offener gesprochen werden - es dauert halt länger, bis man den Mund wieder zubekommt als z.B. nach einem deutschen "a", deshalb klingt selbst das erste "A" in "Anna" - der Ausgangsform - für deutsche Ohren "lang". Da das kein originär russischer Name ist, würde ich es nicht so eng sehen hören, wenn jemand das kurz spricht; aber bei der Diminutivform - die es in anderen Sprachen nicht gibt - sollte man schon die russische Aussprache respektieren! Das "ju" ist kein "j"+"u", sondern ein eigener Vokal, nämlich ein "weiches U" - und das wird immer lang gesprochen, ebenso wie das "weiche A" ("ja"), das "weiche E" ("jä"), das "weiche I" ("ji") und das weiche O ("jo"). Und da wir eben bei "tajga" waren: Auch "tundra" wird - obwohl es mit einem "hartem U" geschrieben wird - nicht "tunndra" ausgesprochen, sondern "tūndra"!
Manche meinen, durch diese Vokallängen - verbunden mit einigen überlangen Konsonantenkombinationen - würde die russische Sprache insgesamt langsamer, was wiederum die Lahmarschigkeit, den "typisch russischen" Schlendrian erklären würde. Aber das ist ein Trugschluß, denn dafür drückt sich das Russische viel kürzer und prägnanter aus als etwa das oft so umständliche Deutsche. Ältere Ossis kennen vielleicht noch den Spruch aus sozialistischen Zeiten: "Der Staat tut so, als ob er uns bezahlt; und wir tun so, als ob wir arbeiten." Der Sowjetrusse sagte das mit einem einzigen Wort: "Tufta" (bitte auf der 2. Silbe betonen - s.o.)! Da kann man das "u" und das "a" (obwohl beides "harte" Vokale sind) schon mal ein wenig länger sprechen - man wird trotzdem eher fertig! [Auf Nachfrage: Ich weiß nicht, woher das Wort kommt - niemand weiß es mehr so genau. Aber ich könnte mir vorstellen, daß es aus dem Jiddischen kommt und etymologisch mit "betuppern" verwandt ist.]

Hansis Schlagerseiten