Cháris Alexíou & Giánnäs Pários

Kókkino garíphalo* (Audio)

Gia na me gnoríseis mes sto pläthos,
phóresa garíphalo sto stäthos,
apó mia giortä pou mólis téleiose,
mia giortä pou δístases na pas.

(Rephrén:**)
|: Kókkino garíphalo :|
páno sto poukámiso, sto méros täs karδiás
|: Kókkino garíphalo :|
par' to apó to stäthos mou, elpíδes na kratás.

Instrumental

Rótäsa chaménä mes sto pläthos,
poios phoráei garíphalo sto stäthos
Ki 'rtha na to páro me ta chéria mou,
eín' avtá ta chéria pou agapás.

Rephrén (bis)


*Die Uploaderin schreibt das anders, nämlich "garýphallo"; in meinem Deutsch-Neugriechisch-Wörterbuch steht "garýphalo", und in meinem Neugriechisch-Deutsch-Wörterbuch (selber Verlag, selbes Jahr, selbe Auflage) steht "garíphalo". Was ist nun richtig? Die Betonung auf der 2. Silbe spricht natürlich dafür, daß es ursprünglich mal ein langes "y" war, kein kurzes "i"; aber das ist in diesem Fall kein Argument, denn die alten Griechen kannten offenbar noch keine Nelken (zumindest nicht in den uns überlieferten Texten - im Gemoll steht jedenfalls nichts davon), das Wort muß also jüngeren Ursprungs sein. Man könnte meinen, das sei doch ein müßiger Streit, denn heute werden ja sowohl "i" als auch "y" (als auch viele andere Vokale und Diphtonge) gleich ausgesprochen (nämlich als geschlossenes "i") - wozu also die Korinthenkackerei? Nun, die Sprache ist ein Spiegel der Volksseele, und die Verarmung und Verhunzung der griechischen Sprache hat auch zur Verarmung und Verhunzung der Griechen geführt. Nein, nicht umgekehrt, denn sie begann bereits im ach-so-"klassischen" 5. Jahrhundert v.C. Anno 430, also kurz nach Ausbruch des "Großen Peloponnesischen Krieges" (wie ihn die Historiker heute nennen - warum weiß der Geier, denn er tobte so ziemlich überall im östlichen Mittelmeerraum, nur nicht auf dem Peloponnes ;-) brach in Athen die Pest aus, und einige erinnerten sich an eine alte Weissagung, daß nach den Spartanern (die gerade in Attika einmarschiert waren) die Pest käme. Andere widersprachen: Die Weissagung habe doch gelautet, daß nach den Spartanern die Hungersnot käme! Ein müßiger Streit? Mitnichten - die alten Griechen waren abergläubisch; sie richteten ihr Handeln nach solchen alten Orakelsprüchen aus, und die wurden aus ältester Zeit mündlich tradiert. Wie kann man da aber im Ernst streiten, wo Pest doch auf Alt-Griechisch "loimós" heißt und Hungernot "limós"? Ganz einfach: "oi" wurde offenbar schon damals (wie heute) als "i" ausgesprochen, also die Pest genauso wie die Hungersnot; und da Thukyδíδäs ausdrücklich schreibt, daß sich auch und gerade ältere Bürger an diesem Streit beteiligten, kann man wohl davon ausgehen, daß diese Sprachverhunzung bereits in der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts eingesetzt hatte. Tatsächlich kam die Hungersnot (noch) nicht - das verdankte man der genialen Strategie des bis heute allseits bewunderten Perikläs - der den Krieg mutwillig provoziert hatte. Er setzte auf die Seeherrschaft der bewährten athenischen Flotte, die Nahrungsmittel aus Übersee importieren konnte. Daher ließ er Attika***, ohne auch nur den Versuch einer Verteidigung, komplett räumen und alle Bewohner innerhalb der sicheren, aber engen Stadtmauern Athens zusammenquetschen - unter katastrophalen hygienischen Verhältnissen. Als nun die Transportschiffe aus Ägypten außer Getreide**** auch die Pest nach Peiraiás brachten, breitete die sich in Windeseile aus und raffte gleich ein Drittel der Bewohner dahin - und binnen einiger Jahre den Rest. Was übrigblieb, war der Schrott, den die "Pflanzstädte" (es verbietet sich, "kläruchía" mit dem neumodischen, mißverstandenen und/oder mißbrauchten, jedenfalls völlig in Mißkredit gerateten Wort "Kolonie" zu übersetzen) nach Ende des Krieges - und der totalen Niederlage Athens - bereit waren, zurückzuschicken, um Attika wieder zu peuplieren. Wie lautete der Titel des Buches, das der viel gekaufte und wohl auch gelesene Populär-Historiker Joachim Fernau in den 1960er Jahren über die Geschichte der alten Griechen schrieb: "Rosen für Apoll"? Ich würde ihm nichtmal Nelken widmen; denn er war der Gott der Krankheiten, also auch der Pest, und "sein" Orakel in Δelphí hatte die Spartaner - die ursprünglich garnicht kriegsgeneigt waren - ermuntert, den Kampf gegen Athen anzunehmen, mit dem Versprechen, höchstpersönlich einzugreifen und ihnen zum Sieg zu verhelfen. Offenbar hielt er Wort... Ihr meint, Apóllonas sei doch auch der Gott der Musik gewesen? Ja, aber welch schauderhafter Musik! Die "echte" griechische Musik war und ist orientalisches Gedudel, das einem in den Ohren wehtut - also auch eine Art Krankheit. So ein schönes Stück Musik wie dieses - eines meiner griechischen Lieblingslieder - hätten er bzw. seine Anhänger nie zustandegebracht! Zurück zur Ausgangsfrage und meiner Antwort: Entweder ist die Uploaderin Auslandsgriechin, nicht ganz firm in der Rechtschreibung und geht daher nur nach der Aussprache (und auf die paßt "garýphallo" ja mindestens ebensogut, wenn nicht sogar besser ;-), oder aber sie will verhindern, daß die Spitzel von GEMA & Co. den Titel allzuleicht über die Suchmaschinen finden und "abschießen".

**Der Refrain wird im Duett gesungen. Das ist in der Aufnahme von G.P. & Nána Moúschourä besonders reizvoll, weil man da sehr schön den Unterschied hören kann zwischen einem "korrekten" neugriechischen Gamma von ihm und einem - nicht mehr korrekten - altgriechischen Gamma von ihr.

***Da wir gerade bei der Aussprache des Griechischen waren: Das wird richtig nicht auf der ersten Silbe betont, wie es deutsche Muttersprachler so gerne tun, sondern auf der letzten. Überhaupt werden fast alle griechischen Fremdwörter, die mit "a" beginnen, im Deutschen falsch betont, was sich relativ leicht merken läßt, weil fast immer das Gegenteil - "Andítheto" - richtig ist. Merke: Was die Deutschen penetrant "ánti" aussprechen, heißt richtig "andí". (Und auch ihre zweitliebste "griechische" Vorsilbe heißt im Original nicht "áuto", sondern "avtó", gesprochen "afftò", mit dunklem, offenem "o".) Z.B. werden weder "Afrika" noch "Akne" noch "Apsis" noch "Arnika" noch "Asien" noch "Äther" im Griechischen auf der 1. Silbe betont - wohl aber "Aroma", "Artikel", "Asyl", "Atom" und "Bazillus" - ganz wichtig im Zeitalter der Covidioten, die Viren nicht von Bakterien unterscheiden können und deshalb glauben, Händewaschen hülfe gegen Grippe. Und um auch noch die drittliebste Vorsilbe kurz zu erwähnen: "epí" wird auf der 2. Silbe betont. Es heißt also "epígramma", "Epídavros" und "epílogos". Aber es gibt auch Ausnahmen mit gleicher Betonung, z.B. "epidämía" - und falls es jemanden interessieren sollte: Das Wort "pandämía" gibt es im Griechischen nicht; das hat erst der Gauner Bill Gates anno 2020 frei erfunden, um mit Hilfe der Lügenmedien eine harmlose Grippe zu einer tödlichen Bedrohung aufzubauschen, die ihn mit unnützen Impfungen Milliarden verdienen läßt und Politverbrechern in aller Welt einen Vorwand liefert, tyrannische "Corona"-Diktaturen zu errichten, die uns auch die letzten Freiheiten nehmen.
Und die Moral ("Δíδagma" - von "Δiδaktikí", Didaktik) von der Geschicht' (Istoría, nicht Histórie)? Ganz einfach: Wer sich nicht als halbgebildeter Wichtigtuer blamieren will, sollte überflüssige Fremdwörter tunlichst meiden und statt dessen deutsche Ausdrücke verwenden, auch wenn die Betonung ausnahmsweise mal übereinstimmt. Es gibt z.B. keinen vernünftigen Grund, den Nordpol als "Arktis" zu bezeichnen, bloß weil die alten Griechen dort das Sternbild des Bären - "Árktos" - vermuteten, oder das Weltall als "Kosmos" - was im Griechischen eine andere Bedeutung hat, nämlich "Welt", ebenso wie "Arche", was im Griechischen "Anfang" bedeutet - aber das wissen die Leser meiner Schlagerseiten ja schon aus dem Datensatz um "Die Barke Einsamkeit" alias "L'arca di Noè" alias "Ä kiwotós" (von "kiwótio", Kasten).

****Nordafrika im Allgemeinen und Ägypten im Besonderen waren, bevor sie von den verfluchten moslemischen Schmarotzern unterjocht und ruiniert wurden, keine Wüsten, sondern blühende Gärten und Kornkammern Europas.

Hansis Schlagerseiten