Georges Moustaki

Kaum bemerkt und unerkannt

Kaum bemerkt und unerkannt
zog er damals durch das Land
Einem Bettler gut genug
war was er am Leibe trug
Barfuß lief er obendrein
Nein, wer konnte das schon sein

Kaum bemerkt und unerkannt
zog er klärend durch das Land
Was er sprach, das war zwar schön,
doch vielleicht nicht zu versteh'n
Und zu glauben schwerer noch
Eine Handvoll tat es doch

Wenn er, der nur Gutes tat,
je für sich um etwas bat,
pflegte das nicht mehr zu sein
als ein Lager, Brot und Wein
Gab man ihm nicht einmal das,
zog er weiter ohne Hast

Kaum bemerkt und unerkannt,
blieb er dann, als er verschwand
Wer ein Fremder war wie er
der fehlt keinem allzusehr
Und sehr bald, so wie es schien,
hat niemand mehr gedacht an ihn

Nun, das ist so ungefähr
heut' zweitausend Jahre her
Nichts erhofft die Welt so sehr
wie seine Wiederkehr
Sonntags machen Frau'n sich schön,
denn er soll sie festlich seh'n

Längst ist allen Kindern klar,
wer ihr bester Freund einst war
Männer stellen für den Zweck
schweigend eine gute Flasche weg
Nur vom allerbesten Wein,
für den Fall der Fall tritt ein,
daß er einmal wiederkehrt
und dann steht vor ihrer Tür
Falls er jemals wiederkehrt
Leider spricht nicht viel dafür.

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