(Chor:) Es war beim Karneval in Portugal, oh oh oh, Senhor! (Kehrreim:) Es war beim Karneval in Portugal, oh oh oh, Senhor Ja ja, beim Karneval in Portugal, wo ich für immer mein Herz verlor. Für 100 Centavos* nahm ich mir ein Billet nach Lissabon, oh oh oh, si si si Dort sah ich Dolores**, Senhores, ich erzähl' Euch gern davon So verliebt war ich noch nie. Kehrreim La la la... Wir tanzten und lachten und zogen Hand in Hand durch Lissabon, la la la, si si si Drei Tage und Nächte, caramba, ich träum' heute noch davon Keine küßte so wie sie. Kehrreim
*Warum nicht 1 Escudo? Nun, anno 1960 wurde aus mir unbekannten Gründen kein 1-$-Stück geprägt; man mußte also - wenn man gerade keines von 1959 zur Hand hatte - mit zwei 50-Centavo-Stücken bezahlen.
Dafür bekam man gerade mal ein Billet für die zwischen Lissabon und Estoril verkehrende Straßenbahn. In E. lebten damals viele politisch verfolgte Mittel-
und Osteuropäer, denen Salazar großzügig Asyl gewährt hatte, vom russischen Schachweltmeister Aljechin über den armenischen Öl-Spekulanten Gulbenkian bis zum
ungarischen Admiral a.D. Horthy. Was die allerdings in Lissabon suchten, wenn sie Karneval feiern wollten, bleibt unklar. In Portugal gab und gibt es nur
einen Ort, der für seinen Karneval - auf Portugiesisch übrigens "Carnaval" geschrieben - bekannt ist, nämlich Podence, und das liegt nicht im Südwesten,
sondern im Nordosten Portugals, nahe der alten Hauptstadt Bragança, und ähnelt mehr der Basler Fasnacht als etwa dem Karneval von Rio.
**Das muß eine spanische Touristin gewesen sein, denn in Portugal gibt es diesen Namen nicht ;-)