Brigade Ehrhardt

Kamerad, reich mir die Hände

Kam'rad, reich mir die Hände!
Fest wollen zusammen wir steh'n
Mag man uns auch bekämpfen,
der Geist soll niemals verweh'n.

(Kehrreim:)
Hakenkreuz* am Stahlhelm,
schwarz-weiß-rotes Band,
die Brigade Ehrhardt
werden wir genannt.

Arbeiter, Arbeiter, 
wie mag es Dir ergeh'n,
wenn die Brigade Ehrhardt
wird einst in Waffen steh'n?

Kehrreim

Die Brigade Ehrhardt 
schlägt Alles kurz und klein
Wehe Dir, wehe Dir, 
Du Arbeiterschwein!


*Höchstvorsorglich, falls irgendwelche ungebildete Dummschwätzer politisch-korrekte Gutmenschen mitlesen sollten: Bei dem hier besungenen Hakenkreuz handelt es sich nicht um das verbotene Emblem der Nationalsozialisten, das ich laienhaft - ich bin kein Heraldiker - als schräggestellten schwarzen Swastik** in weißem Kreis auf rotem Grund beschreiben würde, sondern um einen waagerechten weißen Swastik auf dunklem Grund, wie ihn die von der gutdemokratischen Regierung der "Weimarer Republik" aufgestellten Freikorps nach dem 1. Weltkrieg auf ihre Helme malten, so wie sie die Inder noch heute bei feierlichen Anlässen - vor allem an Dīwaalī, dem Lichterfest ihres Lieblingsgottes Ganesh** - Elefanten auf die Stirn malen. (Und wie sie die Firmen Coca Cola und Carlsberg früher verwendeten, um ihre ach-so-gesunden Getränke zu bewerben ;-)

Warum das Lied ausgerechnet in dieser Fassung am bekanntesten geworden ist, weiß ich nicht. Es wurde noch von vielen anderen Einheiten als der Brigade Ehrhardt gesungen, mit anderen - besseren - Texten; nachzulesen in Ernst von Salomons Erinnerungsbuch "Die Geächteten", der wohl besten Primärquelle über die Nachkriegszeit in Deutschland, der es rund ein dutzendmal erwähnt, meist als "Störtebekers Seeräuberlied". Wer es dagegen entgegen weitverbreiteten Gerüchten nie gesungen haben dürfte, ist die - erst Jahre später gegründete - SA. Die sang vielmehr von Anfang an "Die Fahne hoch", das sie den Kommunisten geklaut hatte, indem sie "Rotfront marschiert..." durch "SA marschiert..." ersetzte. [Wer genau das ist, läßt sich heute nicht mehr feststellen. Daß es Horst Wessel war - nach dem man das Lied später benannte - war wohl ein Märchen, das der nachträglichen Glorifizierung ihres Martyrers dienen sollte.] Duplizität der Ereignisse: Der Rotfrontkämpferbund schrieb seinerseits den Text um, indem er das Hakenkreuz durch die rote Faust, das schwarz-weiß-rote Band durch ein purpurrotes und die Brigade Ehrhardt durch rote Frontsoldaten ersetzte.
(...)

**Unbetontes "a" am Silbenende ist stumm, und 99% der indischen Wörter auf "a" sind männlich - so auch diese beiden. Ich nenne das Heilszeichen einfachheitshalber so, obwohl es nicht ganz korrekt ist: Beim echten - indischen - Swastik sind die Haken in der Regel nach links geknickt, beim deutschen Hakenkreuz dagegen nach rechts; außerdem liegen beim Swastik meist vier "aum"-Zeichen - zunehmend auch reduziert auf den Nasalierungs-Punkt ("Anuswaar") über dem "u" - in den Feldern zwischen den Haken, so ähnlich wie beim "Jerusalemkreuz". Die Haken sind nicht zwingend; durchaus ernstzunehmende Forscher meinen sogar, daß die gebogene Form die ursprüngliche ist, weil das ja ein Sonnensymbol sein sollte. Aber auch in Indien überwiegt heute der Winkel mit zwei Geraden; und die einstige Regel des Linksknicks erfährt immer mehr Ausnahmen.

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