W. Fritsch, L. Harvey, P. Kemp & O. Sima

Ich wollt', ich wär' ein Huhn (Video)

Ich wollt', ich hätt' ein Huhn...
Ich wollt', ich bin ein Huhn...
Ich wollt', ich wär' ein Huhn...

Ich wollt', ich wär' ein Huhn; ich hätt' nicht viel zu tun
Ich legte morgens nur ein Ei, und nachmittags wär' ich frei.

(parlando:)
Na, wenn Du "nachmittags" sagst, mußt Du auch "vormittags" sagen!
- Was hab' ich denn gesagt?
- Du sagst "morgens"!
- Na, wenn er morgens ein Ei legt, ist der vormittag sowieso hin!

Ich bräuchte nie mehr ins Büro; ich wäre dämlich, aber froh
(Kein Mensch widerspricht!)
Ich wollt', ich wär' ein Huhn; ich hätt' nicht viel zu tun
Ich legte täglich nur ein Ei, und sonntags auch mal zwei.

Der Mann hat's auf der Welt nicht leicht, das Kämpfen ist sein Zweck
Und hat er endlich was erreicht, nimmt's eine Frau ihm weg
Er lebt, wenn's hoch kommt, 100 Jahr' und bringt's bei gutem Start,
und nur, wenn er sehr fleißig war, zu einem Rauschebart.

[Sie:]*
Ich wollt', ich wär' ein Mann; wie herrlich hätt' ich's dann!
Ich brauchte überhaupt nichts tun als schön mich auszuruh'n
Es hat zwar, wie bekannt, die Frau viel mehr Verstand
Doch darauf leist' ich gern Verzicht, denn Dummheit schändet nicht.

Das geht zu weit, gleich gibt es Krach!
(...?)

[Sie:]*
Ich wollt', ich wär' ein Mann; wie glücklich wär' ich dann!
Denn nur der Mann kann ganz allein der Herr der Schöpfung sein.

|: |: |: Gott sei Dank :| :| :|

Die Eier werden manchmal rar, dann steh'n sie gut im Preis
Drum ist das Huhn ein großer Star, den man zu schätzen weiß
Und hab' ich manchmal keine Lust, ein kluger Mensch zu sein
erwacht ein Wunsch in meiner Brust, und ich gestehe ein:

Ich wollt', ich wär' ein Huhn; ich hätt' nicht viel zu tun
Ich legte vormittags ein Ei, und nachmittags wär' ich frei
Mich lockte auf der Welt kein Ruhm mehr und kein Geld
Und fände ich das große Los, dann fräße ich es bloß.

Ich brauchte nie mehr ins Büro; ich wäre dämlich, aber froh
Ich wollt', ich wär' ein Huhn; ich hätt' nicht viel zu tun
Ich legte täglich nur ein Ei, und sonntags auch mal zwei.

Ich wollt', ich wär' ein Hühnchen, dann flatterte ich nach München
und söffe dort im Hofbräuhaus vier Liter Helles aus.

Ich wollt', ich wär' ein Wiener; ich hielt' mir einen Diener
Der trüge mir - wie schön das wär' - den Topfenstrudel hinterher.

Ich wollt', ich wär' Clark Gable, mit Schnurrbart und mit Säbel,
dann wäre ich, hipp hipp hurra, der Held von USA.

[Sie:]*
Ich wollt', ich wär' die Mickymaus, dann sähe ich sehr komisch aus
Ich triebe Unfug noch und noch und wohnt' im Mauseloch.

Instrumental

Ich wollt' ich wär' ein Huhn, ich hätt' nicht viel zu tun
Ich legte täglich nur ein Ei, und sonntags wär' ich frei!


*Diese von L.H. gesungenen Passagen kommen in keiner anderen Fassung vor - und nur sie sind witzig und kommentierenswert.
Fangen wir mal mit der pauschalen Behauptung an, die Frau habe viel mehr Verstand als der Mann. Rein quantitativ ist das nicht haltbar, denn Männer haben im Durchschnitt ein größeres Gehirn als Frauen; aber es ist anders strukturiert, so daß der "Verstand" je nach Anforderungen in bestimmten Situationen unterschiedlich groß ist. Das ist entwicklungsgeschichtlich bedingt - und den größten Teil ihrer Geschichte waren die Menschen nun mal Jäger und Sammler. Natürlich war es für die Entwicklung des Menschen völlig unerheblich, wie gut er ein Auto einparken konnte; aber auf der Jagd war ein Mann, der es nicht verstand, die Entfernung des Beutetiers auch in der Bewegung richtig einzuschätzen, nichts wert und bald verhungert - die männlichen Träger des Gens mangelhaften räumlichen Sehvermögens starben also irgendwann aus. Es ist auch völlig egal, ob Männer drei Dutzend Kleiderfarben unterscheiden können oder - wie ich - nur ein halbes Dutzend. (Schwarz und weiß sind keine Farben ;-) Aber für Frauen der Steinzeit, die täglich Früchte, Beeren, Kräuter und Pilze sammeln gingen, war es [über]lebenswichtig, auch die kleinsten Farbnuancen erkennen zu können, denn sie entschieden darüber, ob das Objekt der Begierde reif und somit genießbar war oder noch unreif und damit zu Magenverstimmungen oder gar Tod durch Vergiftung führen konnte. Auch die weiblichen Trägerinnen des Gens, die das nicht zu unterscheiden verstanden, starben irgendwann aus. Und das sind nur zwei kleine Beispiele; Biologen könnten wahrscheinlich hunderte aufführen, wenn ihnen das nicht aus Gründen der politischen Korrektheit untersagt wäre. Aber diese Politik des Verschweigens und der Gleichmacherei ist schädlich, ja tödlich; und ihre Träger[innen] werden irgendwann aussterben. Männer und Frauen sind ungleich - nicht nur äußerlich -; sie haben unterschiedliche Gehirne und einen unterschiedlichen Verstand - aber mit "mehr" oder "weniger" hat das nichts zu tun, geschweige denn damit, daß Männer und Frauen "inkompatibel" wären, wie manche Spinner neuerdings behaupten. Ganz im Gegenteil: Frauen und Männer ergänzen einander optimal, deshalb sollte man ihnen eine entsprechende Arbeits- und Aufgabenteilung zuweisen. Es ist falsch - da unnatürlich -, Männer und Frauen die gleichen Tätigkeiten/Berufe ausüben zu lassen, ebenso, Schwulen- und Lesbenpaare mit heterosexuellen Paaren "gleich" und als "alternative Lebensformen" hin zu stellen; und es ist ein Verbrechen an Kindern - Jungen und Mädchen gleichermaßen -, sie von solchen Pseudo-Ehe-Paaren adoptieren zu lassen. Gesellschaften, die das tun, sind für den Untergang nominiert; denn den Gesetzen der Natur zuwider zu handeln ist keine gute Strategie. (Was nicht heißen soll, daß einzelne Schwule und Lesben nicht zu irgendetwas gut sein können: Die meisten männlichen Modemacher sind schwul - sie verstehen sich besser auf Farben als normale Männer -; und die meisten guten Fußball-, Schach- und Tennisspielerinnen sind lesbisch - sie haben ein besseres räumliches Sehvermögen als normale Frauen. Deshalb sollte man sie auch - anders als dies z.B. in moslemischen Ländern geschieht - tolerieren; aber das ist etwas Anderes, als ihre Lebensweise als "gleichwertig" zu akzeptieren oder sie gar zu propagieren, wie das z.Z. in gewissen westlichen Ländern geschieht!)

Zurück zum Lied im Film: Während das Quartett so vor sich hinsingt, bereitet es gemeinsasm eine Art Omelette zu. Viele Köche verderben den Brei? Gewiß, aber eine Köchin schafft das ganz alleine! Schaut doch mal, was L.H. da alles anstellt: Erst bricht sie die Kurbel vom Rührgerät ab, dann verdirbt sie den Teig, indem sie Riesenmengen Salz und Pfeffer hineinstreut, und am Ende verkleckert sie ihn auch noch beim Auffüllen in die Pfanne. Gewiß, das ist eine bewußt überzeichnete Persiflage; dennoch bin ich überzeugt, daß die Menschheit längst ausgestorben wäre, wenn man[n] die Küche ganz den Frauen überlassen hätte... Aber im Ernst: Das Kochen, Backen und Braten ist eine relativ junge Erfindung, die in unserem Genpool noch keine große Wirkung entfaltet haben kann - weder dem männlichen noch dem weiblichen. Jahrmillionen diente das Feuer dem Menschen nur zum Wärmen und Fernhalten von Raubtieren. Seine Nahrung verspeiste er roh - und Träger von Genen, die Mägen hervorbrachten, die das nicht vertrugen, starben ebenfalls aus. [Ja, ich weiß, ein spinnerter Professor von der Universität Bonn hat anno 2011 die These aufgestellt, schon der homos erectus habe sich vor knapp 2 Millionen Jahren seine Gemüsesuppe gekocht und sein Wildschwein gebraten und dadurch einen schönen Entwicklungsvorsprung erlangt. Aber das ist Humbug - wenn dem wirklich so gewesen wäre, wäre er ja nicht ausgestorben! Halbwegs belastbare archäologische Beweise dafür, daß unsere Vorfahren gezielt ein Feuer anmachten, um damit ihre Nahrungsmittel zuzubereiten, gibt es erst seit ca. 32.000 Jahren - das sind ca. 1.500 Generationen, also entwicklungsgeschichtlich gesehen garnichts.] Ob zuerst ein Mann oder eine Frau auf die Idee kam, ein Stück Fleisch zu braten? Wahrscheinlich weder noch; vielmehr dürfte jemandem versehentlich ein Stück rohes Fleisch ins Feuer gefallen sein, an dem man eigentlich nur saß, um sich zu wärmen; und wenn Nahrung gerade knapp war, riskierte vielleicht jemand, es trotzdem zu essen, auch nachdem es solchermaßen "verdorben" war. Ich würde mal tippen, daß auch bei dieser Entdeckung Arbeitsteilung eine Rolle spielte: Eine Frau - Frauen sind schusseliger als Männer, wenn es um das Festhalten von Gegenständen geht (sucht mal eine gute Torhüterin, in welche Ballspielart auch immer ;-) - hat wohl das Fleisch ins Feuer fallen lassen, und ein Mann - Männer sind hungriger als Frauen und kriegen oft den Hals nicht voll (seht doch mal, wie gierig sich die drei Idioten im Film um den völlig versalzenen Pfannekuchen reißen; so blöd können nur Männer sein ;-) - wird es hinterher aus der Asche gezogen und verschlungen haben. Vielleicht nicht gleich, sondern erst ein paar Tage später, wenn der Nachschub an Frischfleisch ausblieb; und dabei könnte ihm dann der Gedanke gekommen sein, daß das Fleisch so länger genießbar blieb als in rohem Zustand. Oder er könnte - wenn er vielleicht nicht mehr ganz jung war und keine guten Zähne mehr hatte - festgestellt haben, daß das Fleisch so leichter zu kauen war. Wie dem auch sei, die moderne Küche arbeitet mit Geräten - nicht erst Elektroherde und Mikrowellen, sondern schon Kochtöpfe und Bratpfannen -, die allesamt Metallverarbeitung voraussetzen, und das war und ist noch immer Männersache!

Nun zum eigentlichen Thema dieses Liedes: Geht es dem Huhn wirklich so gut, wie der Texter meint? Früher vielleicht. Meine Oma - dieselbe Generation wie die vier Sänger - hielt Hühner, jeweils 5 Stück. Sie hatte einen kleinen Hühnerstall, in dem jede Henne ein eigenes Nest hatte, und einen umzäunten Auslauf im Garten. Dort hatten sie allerdings einiges zu tun, nämlich Würmer aus dem Boden zu picken oder auch Muscheln - meine Oma wohnte am Meer - und Schnecken zu knacken. Und das konnten sie auch, denn meine Oma wäre nie auf die Idee gekommen, ihnen die Schnabelspitzen abzuhacken, pardon, "die Schnäbel zu coupieren", wie das heute so vornehm heißt; sie war nämlich noch nicht dem Gleichheitswahn verfallen, sondern ließ die Hühner ihre Hackordnung ausfechten, damit sie eine Hierarchie aufbauen konnten, wie es die Natur vorgesehen hat. Und wenn eine Henne mal sonntags - oder auch wochentags - kein Ei legte, wurde sie auch nicht gleich notgeschlachtet. Das war nach heutigen Gesichtspunkten völlig unökonomisch und ging - wie so vieles - nur, wenn man die Arbeitszeit der Hausfrau mit 0,00 pro Stunde bewertete. Heute werden die Hennen in "Legebatterien" eingepfercht und im Eierlege-Akkord förmlich zu Tode gequält. Und die Hähnchen, nein, die gibt es nicht mehr, denn sie werden ja sofort kastriert, die Kapaune werden mit Wachstumshormonen vollgestopft und gemästet, damit sie möglichst früh ermordet geschlachtet werden können, dem Verbraucher, der nur auf den Preis schaut, zum Wohlgefallen. (Hennen werden heute doppelt so schnell "legereif" und Kapaune dreimal so schnell "schlachtreif" wie zu Omas Zeiten!) Was zahlt Ihr heute für "Hähnchen"-Fleisch? 3.-, wenn es hoch kommt 4.- Teuro/kg, im Sonderangebot sogar noch weniger. Was würde es wohl kosten, wenn Hühner heute noch aufgezogen würden wie zu Omas Zeiten? Doch, das gibt es! Habt Ihr schon mal von Bresse-Hühnern gehört? Wenn Ihr Geflügelfreunde seid sicher, denn unter denen sind sie weltberühmt und beinahe zu schade zum Schlachten und Auffressen. Aber wenn man es doch tun will, dann zahlt man dafür, je nach Saison, 30.- bis 40.- Teuro/kg, also das Zehnfache! Das ist der Preis für artgerechte Haltung! Hand auf's Herz: Seid Ihr bereit und in der Lage, das anzulegen...?

Zum Schluß noch eine Kleinigkeit: Die Mickymaus wohnt nicht im Mauseloch, sondern in Mouseton, so wie Donald Duck in Duckburg wohnt. Das nicht zu wissen ist aber verzeihlich, denn in der deutschen Übersetzung wird beides zu "Entenhausen"; auch ich habe das als Kind nicht gewußt, sondern erst viel später erfahren, aus der italienischen Ausgabe, die mir beim Erlernen der Sprache sehr geholfen hat ;-)

[Entenhausen - deutsche Ausgabe] [Duckburg alias Paperopoli] [Mouseton alias Topolinia]

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