Dieter Kaiser

Ich versteh' nicht, warum

Ich versteh' nicht, warum dort droben
der Regen verlässt seinen Glanz,
diese schweren, grauen Wolken,
und um den Berg legt einen Kranz.
Ich versteh' nicht, warum der Wind
sich am klaren Morgen freut
und trägt das Lachen von Kind zu Kind,
wie zarter Winterglocken Geläut.

(Kehrreim:)
Ich versteh’ nichts von Alledem, doch
(*|:) ich weiß wohl, ich lieb' Dich noch (*:|)

Ich versteh' nicht, warum die Straße
so fade riecht wie eine Flucht
und mich drängt, in die Stadt zu wandern,
von einer Pappel zu der ander'n
Ich versteh' nicht, warum der Schleier
des frostigen Nebels mit mir zieht
und mich erinnert an Kirchenkerzen,
als Stoßgebet für gebrochene Herzen.

Kehrreim

Ich versteh' nicht, warum die Stadt
mir ihre Mauern öffnet weit,
der Regen macht den Weg mir glatt,
mitten durch viele Liebesleut’
Ich versteh nicht, warum all die Menschen,
um meinen Verlust noch zu feiern,
ihre Nase ans Fenster quetschen,
um beizuwohnen der Trauerfeier.

Kehrreim

Ich versteh' nicht, warum die Straßen,
nackt und kalt, kalt und brach,
sich nicht öffnen für das Mondlicht,
doch meinem Schritt, so nach und nach
Ich versteh' nicht, warum die Nacht
frei mit mir spielt wie auf Gitarren,
mich zwingt zum Bahnhof mit Bedacht,
um meine Liebe zu beklagen.

Kehrreim

Ich weiß nicht, zu welcher Zeit
fährt der Zug ab nach Amsterdam,
den am Abend ein Paar besteigt,
ein Paar, bei dem Du bist, Madame
Und ich weiß nicht, in welchen Hafen
fährt dieses Schiff aus Amsterdam
Zukunft und Liebe lässt’s erschlaffen,
in meinem Herz eine Lücke klaffen.

Kehrreim*

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