Reinhard Mey

Freunde, laßt uns trinken!

Freunde, laßt uns trinken,
auf den guten Wind, der uns hergeweht
Freunde, laßt uns trinken,
wohin der Wetterhahn auch dreht,
bis wir vornübersinken.

D'rauf, daß ich Euch im Weltenlabyrinth
unverdrossen, wohlauf wiederfind'
D'rauf, daß wir noch einmal davongekommen sind
Freunde, wollen wir trinken.

(Kehrreim:)
Auf die schöne, kurze Zeit
zu nehmen und zu geben,
Den Augenblick der Ewigkeit,
den wir auf Erden leben.

Auf die Menschenbrüder im Erdenrund,
Freunde, laßt uns trinken,
Schwarzes Schaf und armer Hund,
Bis wir vornübersinken.

Auf die Nicht-Helden hier und anderswo,
Auf die guten Verlierer sowieso,
Auf die Treue, diese Nadel im Haufen Stroh,
Freunde, wollen wir trinken.

Kehrreim

Auf jeden, der aufrichtig liebt,
Freunde, laßt uns trinken,
Den Klügeren, der stets nachgibt,
Bis wir vornübersinken.

Auf den Fels in der Brandung, unbeirrt,
Auf den, dem ein Kummer den Sinn verwirrt,
Auf jedes Kind, das heute nacht geboren wird,
Freunde, wollen wir trinken.

Kehrreim

So füllt ein letztes Mal den Krug,
Freunde, laßt uns trinken,
Der kleinste Grund, ist Grund genug,
Bis wir vornübersinken.

Denn, wer weiß, wann die letzte Stunde schlägt,
Wann der Schreiner die letzte Kammer sägt,
Bis man uns die Füße voraus davonträgt,
Freunde, wollen wir trinken.

Kehrreim

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