Botho-Lucas-Chor

Flandern in Not (Audio*)

Der Tod reit' auf einem kohlschwarzen Rappen
Er trägt ein' undurchsichtig' Kappen
Wenn Landsknecht' in das Feld marschieren
läßt er sein Roß daneben galoppieren.

(Kehrreim:)
Flandern in Not!
|: In Flandern reitet der Tod :|

Der Tod reit' auf einem lichten Schimmel,
schön wie ein Cherubim** vom Himmel
Wenn Mädchen ihren Reigen schreiten,
will er mit ihnen im Tanze gleiten.

Falalala... falalala...

Der Tod kann auch die Trommel rühren
Du kannst den Wirbel im Herzen spüren
Er trommelt lang, er trommelt laut
Er schlägt auf eine Totenhaut.

Kehrreim

Als er den ersten Wirbel geschlagen,
da hat's das Blut vom Herzen getragen
Als er den zweiten Wirbel schlug,
den Landsknecht man zu Grabe trug.

Kehrreim

Der dritte Wirbel ist so lang gegangen,
bis der Landsknecht von Gott seinen Segen empfangen
Der dritte Wirbel ist leis' und lind,*
als wiegt' eine Mutter im Schlaf ihr Kind.

Falalala... falalala...

Der Tod kann Rappen und Schimmel reiten
Der Tod kann lächelnd im Tanze schreiten
Er trommelt laut, er trommelt fein
Gestorben, gestorben, gestorben muß sein!

Kehrreim


*Ich habe mich beim Verlinken für diesen Clip entschieden, weil der Uploader dankenswerterweise eine russische Übersetzung mitgeliefert hat, die in Anbetracht des relativ schwierigen Ausgangstextes recht ordentlich gelungen ist. (Meine eigene wäre an einigen Stellen anders, aber vielleicht nicht immer besser.) Nur an einer Stelle hat er gepatzt - und das ist wahrscheinlich nichtmal seine Schuld, denn das Wort "lind" ist heute ja kaum noch bekannt. (Es zählt auch nicht zu meinem aktiven Wortschatz.) In meinem deutsch-russischen Wörterbuch von 1960 steht es noch; aber da war der Uploader wohl noch nicht geboren, und in den heutigen dürfte es fehlen. Seine Idee, es mit "dlinno" zu übersetzen, mit dem es scheinbar etymologisch verwandt ist, ist originell (und würde sogar inhaltlich in den Text passen - der Trommelwirbel könnte ja lang sein), aber leider falsch. Richtig gewesen wäre "slabo", was etymologisch mit "schlapp" verwandt ist, einschließlich der negativen Konnotationen, die es - im Gegensatz zu "lind" - auch im Deutschen hat; aber die kommen hier ja nicht in Betracht, weshalb man getrost so übersetzen könnte.
**Deutschen Textern scheint einfach nicht beizubringen sein, daß der jüdische Engel "Cherub" heißt, so wie der Nicht-Jude "Goj"; "Cherubim" bzw. "Gojim" sind Pluralformen; "ein Cherubim" ist also ein Widerspruch in sich!

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