Yves Dulieu & les bières* qui roulent

Chez Festina

Avant en France, on savait faire du vélo,
du temps de Merckx** ou bien de Bernard Hinault
Mais de nos jours, comm' le pognon*** règle tout,
nos grands cyclistes n'ont plus rien dans les genoux.

(Refrain :)
Chez Festina, les anabolisants sont les rois****
Chez Festina, sans dopage, l' maillot jaune tu l'as pas*****
Chez Festina, dans les côtes pas de maillot à pois
Car sans piqûre on est tous à la bourre,
Ça s' passe comme ça chez Festina.

Contre la montre, quand je n' suis pas dans les temps,
l'amphétamine est un remède excellent
Et en montagne, quand l' moral est au plus bas,
une ligne de coke, et le terrain devient plat.

Refrain

À chaque étape, je veux être le premier,
sur la plus haute marche du podium me hisser
Ce soir encore, les hôtesses seront à moi
Car pour le sexe, moi je prends du Viagra.

Refrain


*Damit sind natürlich keine Biere, sondern Särge gemeint ;-)
**Der war allerdings kein Franzose, sondern Belgier!
***Das steht nicht im Wörterbuch; also, für alle, die es nicht von selber erraten: es bedeutet Geld, "Knete".
****Bei den anderen Rennställen natürlich auch... die reimen sich bloß nicht so schön auf "L'avventura" ;-)
*****Das war schon immer so, seit es den T.d.F. gibt; der Unterschied ist nur, daß es ursprünglich erlaubt war. Erst nachdem der Brite Tom Simpson 1967 kurz vor dem Gipfel des Mont Ventoux vor laufenden Fernsehkameras einer Überdosis Strichnin erlegen war, wurde Doping offiziell verboten - aber zwinkernden Auges weiterhin toleriert, denn jeder Insider wußte, daß es ohne "unterstützende Mittel" nicht möglich war, derartige Zeiten zu fahren. Es wurde zwar getestet; aber etwaige "positive" Befunde wurden gedeckelt, es sei denn, daß sich jemand nicht an die Absprachen hielt - dann wurde gnadenlos "aufgedeckt", und er wurde disqualifiziert (ähnlich wie in der Leichtathletik, wo die Medaillenränge aller großen "Events", nicht nur von Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften, im voraus abgesprochen sind). Und das ist der eigentliche Skandal, über den freilich kein "Enthüllungs-Journalist" schreibt (nichtmal Andrew Jennings, der sich sonst über jeden Mist aufregt, z.B., daß nicht jede Transe ungeprüft als "Frau" antreten darf oder daß Sportler aus ärmeren Ländern sich keine so guten Dopingmittel leisten können wie solche aus reicheren Ländern): Schon innerhalb der Teams - wiederum nicht nur bei Festina - wird die Reihenfolge, in der die Ziellinie zu überfahren ist, im voraus festgelegt, und wehe, wer sich nicht daran hält! Und wenn sich ein Team - wie Festina - nicht an die mit den Geldgebern abgesprochene Reihenfolge der Teams hält, dann werden halt - rein zufällig - alle Fahrer jenes Teams "erwischt"; und zu allem Überfluß werden dann auch noch boshafte Parodien wie diese darüber verfaßt.


Nachtrag: Dazu habe ich eine Menge Mails bekommen, einige positiven, andere negativen Tenors - beides wäre für mich kein Grund, noch mehr zu diesem unerfreulichen Thema zu schreiben -, aber einige auch fragend. Vielleicht habe ich - Angehöriger der Generation Doping, die damit in großem Stil anfing - bei jüngeren Lesern etwas zuviel Hintergrundwissen vorausgesetzt; manche scheinen nichtmal genau zu wissen, was Doping überhaupt ist. Also hier ein kleiner Abriß seiner Geschichte, unter besonderer Berücksichtigung des Radsports - den ich nie wettkampfmäßig betrieben habe - und der Leichtathletik - die ich noch immer wettkampfmäßig betreibe, und in der bis heute munter weitergedopt wird, selbst in den Altersklassen der Rentner!
Ursprünglich verstand man unter Doping bloß die Einnahme von Aufputschmitteln. Die war jedoch nicht verboten, da sie ja nicht die Leistungsfähigkeit, sondern lediglich die Motivation zur Leistung erhöhte, d.h. die Chance , den inneren Schweinehund zu überwinden. Das mag zwar im unschuldigen Amateurzeitalter notwendig gewesen sein; aber seit man als Spitzensportler Milionario werden kann, dürfte es zur Motivation genügen, an das schöne Geld zu denken, das dem Sieger winkt; und wem das nicht hilft, dem helfen auch keine Amphetamine und kein Strichnin. Und wenn Ihr, liebe Musik- und Sportfreunde, dennoch mit dem Gedanken spielt, es mal auszuprobieren. denkt doch erstmal darüber nach, wozu die Natur Euch wohl jenen iSh mitgegeben hat? Dafür, daß ihr ihn mit der chemischen Keule mundtot macht und so die natürlichen Barrieren des Körpers niederreißt? Oder vielmehr, damit Ihr es erstmal langsam angehen laßt und vernünftig trainiert, bis er von selber aufhört zu kläffen und das Abrufen Eures Leistungspotentials vollumfänglich zuläßt? Und im Wettkampf müßte doch schon der Startschuß genügen, um eine ordentliche Portion Adrenalin ins Blut zu pumpen. (Bei mir tut er das jedenfalls; aber ich muß einräumen, daß ich den Gedopten meist hinterherlaufe - sei's drum!)
Als nächstes kam jemand auf die Idee, daß Kraft Masse x Beschleunigung ist, genauer gesagt Muskelmasse x Beschleunigung - warum also nicht erstere erhöhen? In den ersten Nachkriegsjahren war man froh, wenn man überhaupt satt zu essen hatte; aber als es irgendwann soweit war, daß man sich auch mal ein Schnitzel mehr "gönnen" konnte, trat die Frage auf, wie das wohl besonders gut "ansetzte". Das Zaubermittel hieß: anabole Steroïde. Ich bin weder Chemiker noch Pharmazeut noch Arzt, aber ich weiß, wie das Zeug wirkt, was es bewirkt und was nicht und aus welchen Gründen ich persönlich mich dagegen entschieden habe:
Für einen jungen, gesunden Mann, der nicht ganz bei Null anfängt und dessen Hoden genügend Testosteron produzieren, reichen 6 Wochen gezieltes Training aus, um ohne "unterstüztende Mittel" eine ordentliche Wettkampfmuskulatur aufzubauen. (Ich betone "gesund"; denn das Zeug wurde ursprünglich entwickelt, um Kranken, Verwundeten, Verletzten oder aus sonstigen Gründen an Muskelschwund Leidenden im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf die Beine zu helfen.) Und soviel Zeit sollte das eigentlich Jedem wert sein. Mit Anabolika "gewinnt" man zwar ein paar Tage und vielleicht auch ein paar Kilo Muskeln - aber um welchen Preis?!? Natürlich antrainierte Muskeln sind geschmeidig, dehn- und belastbar; die aus dem Chemielabor in der Muckibude per express "gezauberten" sind hart, klotzig und verletzungsanfällig, selbst wenn sie rund um die Uhr massiert werden. Früher verletzte sich ein Fußballer so gut wie nie ohne Fremdeinwirkung; heute gibt es an jedem Spieltag mindestens einen, der sich schon beim Aufwärmen entweder eine Muskelzerrung oder gar einen Faserriß zuzieht! Und in der Leichtathletik? Schaut sie Euch an, die jungen Leute, die - selbst bei Endläufen von Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen - mit Stützstrümpfen bis zum Knie antreten wie alte, krampfadrige Omas, aus Angst, die scheinbar imposante, aber in Wahrheit minderwertige Wadenmuskulatur könnte die Belastung sonst nicht aushalten! Glaubt mir, zum Radfahren genügen ganz normale, pardon natürliche Muskeln (ob das heute noch die Norm ist, ist eine andere Frage); und in der Leichtathletik kommt man sehr schnell zu der o.g. Formel zurück und zu der Erkenntnis, daß zuviel Masse der Beschleunigung abträglich ist, weshalb es unter'm Strich keinen Sinn macht, die erstere bis ins Unendliche aufzublähen.
[Das schreibe ich natürlich aus der Sicht eines Mehrkämpfers; wer nur Hammerwerfen betreibt oder nur Kugelstoßen oder nur Diskuswerfen - wie der US-amerikanische Doping-Pionier Al Oerter - mag das anders sehen. Aber welcher gescheite Mensch täte das schon? Er würde sich ja des Schönsten berauben, was es im Sport - und überhaupt im Leben - gibt: Vielseitigkeit und Abwechslung. Oder würdet Ihr Euch ein- und dasselbe Musikstück, so schön es auch klingen mag, immer und immer wieder anhören, und kein anderes? Oder täglich das Gleiche essen, so lecker es auch schmecken mag? Eben! Und selbst den Werfern würde ich stets empfehlen, im Zweifel etwas mehr für ihre Technik zu tun als für ihre Muskelmasse; das ist nicht nur erfolgversprechender, sondern auch gesünder!]
Bleibt die jüngste Form des Doping, und deren Entstehung habe ich hautnah miterlebt. Wir Zeitgenossen bewunderten den für Finnland startenden Schweden Lasse Virén, der bei den Olympischen Spielen von München und Montreal alle 4 Goldmedaillen im 5.000- und 10.000-m-Lauf abräumte, noch dazu, nachdem er einmal gestürzt war und so an letzter Stelle lag: Er rollte das Feld von hinten auf und lief trotzdem Weltrekord. Irgendwelche Verdachtsmomente ob dieser schier unglaublichen Leistung? Bei mir jedenfalls nicht. Bis ich eines Tages durch Zufall meinen ehemaligen Sportlehrer wiedertraf, der mich fragte, welcher Olympionike der 1970er Jahre mir denn am meisten imponiert habe. Als ich ohne zu zögern L.V. nannte, schaute er mich an, als zweifelte er an meinem Verstande. "Ach so," sagte er nur, drehte sich um und ging. War er bloß beleidigt, weil ich keinen Zehnkämpfer genannt hatte? [In den ersten Nachkriegsjahren, als deutsche Sportler noch nicht wieder international starten durften, war er einer der weltbesten Zehnkämpfer, wäre vielleicht sogar der beste gewesen, wie er meinte, wenn er nicht ständig mit knurrendem Magen hätte trainieren müssen.] Oder wußte er mehr, als allgemein bekannt war? Ich machte mich schlau und erfuhr, daß L.V. "Blutdoping" betrieben habe. Na und? Auch das war nicht verboten, denn Doping war ja qua Definition die "Zuführung körperfremder Substanzen von außen"; und eigenes Blut war doch keine "fremde" Substanz! [Daß es eben kein natürliches "eigenes Blut" war, sondern verfremdetes Eigenblut, genauer gesagt ein aus Eigenblut hergestelltes Konzentrat, das hauptsächlich aus roten Blutkörperchen bestand, begriff ich damals noch nicht. Wie gesagt, ich war kein Mediziner und kannte auch keinen, den ich hätte fragen können; und uns Laien hielt man ja bewußt dumm.] Also folgten auch Andere seinem Beispiel - nicht ganz risikolos, denn je mehr rote Blutkörperchen man sich einspritzt, desto größer wird die Gefahr, daß die Flüssigkeit verklumpt; und dann kann es ganz schnell zum Exitus kommen: Jemand setzt sich kurz vor dem Schlafengehen noch eben eine Dosis und wacht nicht wieder auf; ein Fußballer hält mitten im Spiel - oder im Training - mal kurz an, um ein Verschnaufpäuschen einzulegen und fällt plötzlich tot um usw. Die Frage war also: Wo liegt die Grenze zwischen "vernünftigem" und "unvernünftigem" Blutdoping? Jetzt muß ich doch etwas medizinisch werden: Der normale natürliche Hämatokritwert eines gesunden jungen Mannes liegt bei 40-42%. Wenn ich also einen HkW von 41 habe, dann verschafft mir das gegenüber denen, die einen von 40 haben, einen kleinen Vorteil von 2,5%; das ist nicht die Welt und läßt sich durch längere Beine, mehr Training - evtl. auch mal ein paar Tage im Hochgebirge - o.ä. wohl irgendwie ausgleichen. Aber wenn jemand seinen HkW auf 50 hochpuscht, dann verschafft ihm das einen Vorteil von satten 25% - und dann ist eben keine Chancengleichheit mehr gegeben!
[Wieder stellt sich die Frage nach dem Preis. L.V. war schon mit 30 ein Wrack; dagegen bin ich - unwesentlich jünger - noch immer topfit und würde ihn in jeder läuferischen Disziplin, incl. der 5.000 und 10.000 m, die nicht gerade zu meinen Stärken zählen, leicht und locker schlagen; dafür würde ich zwar mehr als doppelt solange brauchen wie er damals bei seinem Weltrekord; aber wir sind ja inzwischen auch dreimal so alt geworden. À propos: Uwe H. - zweieinhalb Zentner angedopte Muskelmasse -, der den Speer mal mehr als doppelt so weit warf wie ich, war schon mit Mitte 20 Sportinvalide; er könnte heute einen Speer nichtmal mehr über seinen Kopf heben, geschweige denn werfen. War ein längst nicht mehr gültiger Weltrekord das wert?]
Lange Rede, kurzer Sinn: 1988 wurde das Blutdoping verboten. Na prima - oder? Ach, liebe naive Musikfreunde, die Ihr noch immer an das Gute im Menschen und an die Ehrlichkeit sportlicher Wettbewerbe glaubt, vergeßt es ganz schnell: Nichtmal das Öffnen der sagenhaften Büchse der Pandora brachte soviel Unheil über die Sportwelt wie dieses Verbot! Der Ärger ist nämlich: Die künstliche Erhöhung des Hämatokritwerts läßt sich bis heute nicht direkt beweisen, jedenfalls nicht durch Blutproben o.ä. Alle Funde beruhten auf Zufall: Da hatte mal jemand unvorsichtigerweise einen leeren Blutbeutel nicht weit genug weggeworfen, oder der "behandelnde" Arzt hatte den Namen seines Patienten nicht hinreichend verfremdet, sondern z.B. bloß abgekürzt. Aber es ging ja auch ohne Arzt und viel unauffälliger, nämlich mit Hilfe eines Chemielabors. Das Zaubermittel hieß "EPO", und die Wirkungen waren noch "besser" als beim Blutdoping, d.h. man konnte der HkW noch weiter in die Höhe schießen! Irgendwann fuhr niemand mehr den Tour de France ungedopt - wie auch? Wer soundso weit hinter dem Führenden zurückfiel, wurde automatisch disqualifiziert; so war gewährleistet, daß nur Gedopte bis ins Ziel kamen, voilà! Irgendwann begannen die weniger erfolgreichen Doper, die erfolgreicheren zu denunzieren, erst Einzelfahrer, dann ganze Teams, u.a. halt auch das von Festina; aber es hätte ebensogut jedes andere erwischen können.
[Der Umsatz bei der Deutschen Telekom sank sogar noch stärker als der Uhrenabsatz von F. - wobei schwer einzuschätzen ist, wieviel davon auf das Konto des Doping-Skandals geht. Aber da hier ja hauptsächlich Musikfreunde mitlesen darf ich daran erinnern, daß Volkes Stimme die Schuld am Einbruch der t-Aktie nicht etwa den Dopern gab, sondern dem armen Manfred Krug, einem abgehalfterten zweitklassigen Schauspieler und drittklassigen Sänger, der sich seine Altersrente ein wenig aufbessern wollte mit einem Werbespot, in dem er die "Volksaktie" über den grünen Klee lobte und zum Kauf empfahl. Als ihr Kurs dann kräftig fiel, war er nicht nur medial gestorben, sondern um ein Haar hätte man ihn auch ganz real gelyncht - er soll jedenfalls für den Rest seines Lebens fast täglich Morddrohungen erhalten haben. Leute, ist das fair? Nehmt Ihr denn sonst das Gewäsch von Werbefritzen auch wörtlich? Freßt Ihr tiefgefrorenen Spinatmatsch, bloß weil die Ex von Didi Bohlen dafür Reklame macht? Oder glaubt Ihr, daß die lila Kuh so schnell schwimmt, weil sie Schokolade von M. geschluckt hat - und nicht etwa die bewährten UM aus "DDR"-Zeiten? Oder daß Euch Flügel wachsen und Ihr fliegen könnt, wenn Ihr R.B. sauft? Na also! Was sollen die letzten Worte von M.K. gewesen sein? "Wenn der Kurs statt dessen gestiegen wäre, dann hätte mir kein Einziger, der davon profitierte, auch nur Danke gesagt."]
Zurück zum Blutdoping. Die Funktionäre wußten wieder Rat: Sie dekretierten einfach, daß jeder Fahrer, der einen bestimmten HkW überstieg, gesperrt wurde, und zwar nicht wegen Dopings, sondern "wegen Gesundheitsgefährdung", d.h. zu seiner eigenen Sicherheit. Tja, liebe Musikfreunde, das wäre in der Tat der Stein der Weisen gewesen (ähnlich wie es der Stein der Weisen wäre, wenn man den vielen an chronischem Asthma Erkranken eine "Wettkampfpause" verordnen würde, bis sie ihr Leiden vollständig auskuriert haben - dann müßten die sich nicht ständig Ausnahmegenehmigungen besorgen zur Einnahme von "Medikamenten", die eigentlich auf der Dopingliste stehen), wenn nicht... Nun wird es ganz böse, denn einmal mehr hat der anti-weiße Rassismus seine dreckigen Pfoten im Spiel. Es gibt nämlich tatsächlich ein paar ganz kleine, inzüchtige Gruppen von Menschen auf der Welt, die von Natur aus einen HkW von 48-50 haben, die seit hunderten Generationen im Hochland von Kenya, Abessinien oder Marokko leben, d.h. in extrem dünner Höhenluft, und deren Organismus sich dieser Nische angepaßt hat durch einen extrem hohen HkW. Wegen dieser kleinen Minderheit - armen, degenerierten Erbkranken, ausgemergelten Gerippen auf Streichholzbeinen, die nichts anderes können als Langstreckenlaufen - wurde der höchstzulässige HkW nicht etwa auf 42, sondern auf 50 festgesetzt; und deshalb müssen sich heute Millionen andere Menschen, wenn sie mithalten wollen, durch die gefährliche EPO-Prozedur quälen; und "rein zufällig" haben seitdem auch alle getesteten Langstreckenläufer einen HkW von exakt 49,5!
["Was wollen Sie denn?" frage mich mal jemand, "früher gab es Leute, die ihren Hkw bis auf 56 hochpuschten - übrigens auch Ihre Hochländer, die schon von Natur aus ziemlich viel haben. Das war wirklich lebensgefährlich - aber doch nicht die heutigen Grenzwerte!" Nun, unmittelbare Lebensgefahr mag da zwar nicht bestehen; aber welch eine Qual und wie unnatürlich schon 49,5% sind, das können nur Sportler ermessen, die bereits in der Zeit davor aktiv waren. Früher galt die einfache Regel: Bei Dauerbelastung sinkt der HkW, und zwar sowohl kurz- als auch langfristig, d.h. beim Tour de France wären die Fahrer ohne Blutdoping nicht erst nach der letzten Etappe "platt", sondern zunehmend schon auf den Etappen davor, und auch ihr Tempo würde bereits lange zuvor deutlich nachlassen, eben weil nach so vielen Tagen Höchstbelastung der HkW fällt. Genauso bei den Leichtathleten: Wer längere Zeit auf Ausdauer, also für den Langstreckenlauf, trainierte, dessen HkW stieg nicht etwa an, sondern er fiel, weil das offenbar für den Körper so besser ist und es die Natur so eingerichtet hat - deshalb kann man halt sein Tempo nicht dauerhaft hochhalten. Anders ausgedrückt: Ein guter Sprinter kann nie zugleich ein guter Langstreckenläufer sein - und umgekehrt. (Vergeßt den Unfug, den man Euch heuer über längere oder kürzere Muskelfasern erzählt - daran liegt es nicht!) Wenn man also zwecks Geschwindigkeitserhöhung den Körper eines Langstreckenläufers - oder Langstreckenradlers - künstlich mit einer Überdosis roter Blutkörperchen vollpumpt, tut man ihm damit bestimmt nichts Gutes.]
Könnte man nicht statt dessen die paar hundert Kranken von Wettbewerben ausschließen (oder sie ihre eigenen Wettkämpfe austragen lassen)? Ich weiß, daß alle halbwegs gescheiten Sportler lieber heute als morgen mit dem Doping aufhören würden, wenn sie sicher sein könnten, daß ihre Erfolgschancen dadurch nicht beeinträchtigt würden; denn ohne Doping wäre die Reihenfolge ja die gleiche - bloß ohne die gesundheitlichen Schäden!
Bitte einmal tief durchatmen, denn das war leider noch nicht Alles - ganz im Gegenteil: Das Schlimmste habe ich mir bis zum Schluß aufgespart. Was ich bisher geschrieben habe, galt ausschließlich für Männer! Wenn die dopen, ist das zwar schlimm genug; aber die leben nunmal gerne gefährlich und sind aus Ehrgeiz bereit, ihre Gesundheit auf's Spiel zu setzen. Frauen sind da im Allgemeinen vernünftiger. Sie brauchen auch keine Aufputschmittel, sondern können sich von Natur aus besser motivieren. Warum das so ist? Ich vermute, es hat etwas mit dem Mutterinstinkt zu tun; wer mal gesehen hat, mit welch unbedingter Entschlossenheit Muttertiere ihre Jungen auch gegen physisch weit überlegene Freßfeinde verteidigen, wird nicht ganz überrascht sein zu sehen, daß Frauen auch im Sport konzentrierter und verbissener zu Werke gehen - halt bis an die äußerste Grenze der Vernunft; aber das ist immer noch besser als an die äußerste Grenze des Strichnins. Frauen haben im Durchschnitt auch einen um ca. 3 Prozentpunkte niedrigeren Hämatokritwert als Männer, weshalb die zulässige Höchstgrenze bei ihnen auf "nur" 47 festgesetzt wurde - sie müssen sich also nicht ganz so vollpumpen wie Männer, um vorne mitzumischen.* Was sie dagegen viel schlimmer trifft ist das Doping mit anabolen Steroiden. Männer haben von dem Zeug ja, wie oben dargelegt, schon von Natur aus genug; sie bräuchten sich also eigentlich garnicht noch mehr 'reinzuziehen, und wenn sie es doch tun, dann ist das zwar nicht gerade gesund, aber auch nicht unbedingt gleich tödlich oder persönlichkeitsverändernd. Frauen dagegen, denen man das Zeug verabreicht, sind irgendwann keine Frauen mehr. Nicht nur, daß sie dann aussehen wie das Michelin-Männchen aus der Werbung. (Erinnert sich noch jemand an die Schwimmerinnen der "DDR" in den 1970er Jahren? Wer hätte sowas auch nur mit der Zange anpacken wollen?!? Dabei war Schwimmen früher mal so eine schöne, gesunde Sportart!) Nein, sie kommen in den Stimmbruch, ihnen wachsen Bärte, und am Ende werden sie unfruchtbar. [Einige, bei denen man selbst dann noch nicht aufhörte, wurden für ihr Lebtag zu Krüppeln oder starben sogar daran; aber zumindest das Letztere war hüben wie drüben nicht die Regel, sondern persönliches Pech.]
Da das Alles bekannt ist, warum raufen sich die Frauen nicht zusammen und beschließen, das Doping gemeinsam einzustellen? Bei den Männern mag das schwieriger sein, da die wie gesagt oft ihren Ehrgeiz über Vernunft, Gesundheit usw. stellen; aber Frauen?!? Tja, ich bin überzeugt, daß man frau das hinbekäme, wenn nicht... die Männer wären, die sich nicht schämen, als Transen an Frauenwettbewerben teilzunehmen, wie Stanisławs Walasiewicz, die Gebrüder Tamron und Irinäus Press, Jarmilo Kratochvílov oder Castor Semenya. (Über die sowie über ein besonders übles Beispiel aus jüngster Zeit, den indischen Schneewittich Himaa Daas, schreibe ich hier etwas mehr.) Gegen so einen Abschaum kommen Frauen ungedopt einfach nicht an. Einer ungedopten Frau ist es z.B. biologisch unmöglich, die 800 m unter 2 min. oder die 400 m unter 50 sec. zu laufen. Punkt. [Nichtmal Grit B. konnte das - und die war gedopt bis unter die Haarspitzen -, geschweige denn die letzte fast saubere Rekordhalterin, Rita W., die sich nur mit einer Zigarette vor dem Lauf und einem Glas Bier danach "dopte", sowohl im Wettkampf als auch im Training - was zwar nicht verboten war, aber doch irgendwie verpönt; ich erinnere mich noch, wie schockiert mein Vater war, als ich ihm das erzählte.] Es gibt zwei "Frauen" meiner Alterklasse auf der Welt, die diese beiden Distanzen ungedopt schneller gelaufen sind als ich - beides Transen.** (Auch unter denen gab es freilich Luschen. So habe ich z.B. alle Bestzeiten von "Stella the fella" noch mit Mitte 40 leicht unterboten - allerdings mit Startblöcken, auf Tartanbahnen und mit anderem Schuhwerk ;-) Es kann auch keine ungedopte Frau die 1.500 m unter 4 min. laufen; aber da ich die immer nur im Rahmen von Mehrkämpfen gelaufen bin - an deren Ende man nunmal "platt" ist - habe ich das auch selber nie geschafft, deshalb schreibe ich dazu weiter nichts. "Warum boykottiert Ihr Frauen nicht geschlossen Wettkämpfe, bei denen solche Tunten starten dürfen?" fragte ich mal eine jüngere Sportfreundin. "Weil wir dann geschlossen disqualiziert würden, und zwar auf Lebenszeit; die Funktionäre brauchen uns nicht; es kommen immer wieder genug neue nach; notfalls bürgert man noch ein paar Afrikanerinnen mehr ein. Die Funktionäre aber sind..." - sie schaute mich schräg an - "... Männer!"

*Selbstverständlich gibt es auch ein paar Frauen, die einen "natürlichen" HkW von 45-47 haben - die Schwestern jener traurigen Hochland-Mutanten. Schaut Euch mal dieses Photo an und tippt, was das ist - ein 42-jähriger Mann, der gerade knapp 30 Jahre in einem Konzentrationslager des Mengistu-Regimes verbracht hat? Da würde ich nicht gegenhalten. Aber falsch geraten: Es ist eine 24-jährige Frau, die gerade knapp 30 Minuten im Kreis gelaufen ist, und das nicht viel langsamer als Lasse Virén 40 Jahre zuvor, mit anderen Worten: die Weltmeisterin und Weltrekordlerin über 5.000 und 10.000 m! Wolltet Ihr mit der tauschen?
Ich habe eine ehemalige Ärztin und [Amateur-]Tennisspielerin darauf angesprochen und ihr auch das Photo gezeigt. Ich gebe mal verkürzt wieder, was sie dazu sagte: "Diese erbliche Veranlagung ist wahrscheinlich schädlicher für die Gesundheit als in Maßen betriebenes Doping; es gibt nämlich durchaus unterstützende Mittel, die keine negativen Nebenwirkungen haben, z.B. was die russische Tennis-Ikone Marija S. jahrelang offen und unbeanstandet geschluckt hatte, bis irgendwelche korrupten Funktionäre, die man wohl nicht genügend geschmiert hatte, es über nacht klammheimlich auf die Dopingliste setzten, um einen Vorwand zu haben, sie zu sperren. Ob es wirklich die Ausdauer verbessert, weiß ich nicht; aber ich weiß, daß es im Gegensatz zu EPO das Blut nicht verdickt, sondern verdünnt; es gibt also aus medizinischer Sicht keinen vernünftigen Grund, es zu verbieten; in den Nachfolgestaaten der SU ist es denn auch bis heute frei verkäuflich." Sie hielt mir zum Vergleich ein Bild von M.S. unter die Nase, die in der Tat nicht gerade ungesund, unweiblich oder sonst irgendwie geschädigt aussieht, und fuhr fort: "Auch was die Teilnehmer des vielgeschmähten Oregon-Projekts zu sich nehmen, hat zwar zu einer fast unglaublichen Leistungsexplosion geführt, aber offenbar zu keinen negativen Nebenwirkungen. Wenn ich z.B. sehe, wie frisch und munter KoKlo die 5.000 m in Rekordzeit läuft, das Feld überrundet und danach nichtmal außer Atem ist, dann muß ich doch zu dem Schluß kommen, daß das Mädel kerngesund ist. Dem Erfinder jener neuen Substanz kann man nur gratulieren!" [Ein Bild von K.K. brauchte sie mir nicht zu zeigen. Jeder weiß ja, wie sie aussieht: Kein dickes Muskelpaket, sondern ganz schlank, ein für Leichtathletinnen beinahe hübsch zu nennendes, bartloses Gesicht und eine richtig weibliche Stimme.] Mangels medizinischer Fachkenntnisse wagte ich nicht direkt zu widersprechen; dennoch habe ich mir meine Gedanken gemacht: Señor Salazar - ein Exil-Kubaner -, der in Oregon die "unterstützenden Mittel" verabreicht - welche das sind, hat noch niemand herausbekommen -, war ja selber mal als Langstreckenläufer aktiv und hat an sich herumexperimentiert. Einige Male entging er nur knapp dem Tode - ob es das Risiko wirklich wert war? Und ich finde es schockierend, wie leichtfertig eine Medizinerin Mittel als unschädlich oder gar "gesund" bezeichnen kann, deren Zusammensetzung sie nicht kennt, die erst seit ganz kurzer Zeit in Gebrauch sind - und das nur bei jungen, gesundheitlich nicht vorbelasteten Athleten. [Na klar war K.K. unbelastet: Die Zeiten, die sie vor ihrer längeren "Verletzungspause" und dem Wechsel nach Oregon lief, waren noch unverdächtig, ebenso die Rennverläufe, z.B. bei der WM in London 2017. Heute würde sie einen solchen 800-m-Endspurt wahrscheinlich durchziehen, ohne einzubrechen, womöglich unter 2 min.] Was ist denn mit den Spätfolgen? Wie werden die Versuchskaninchen in 10, 20 Jahren aussehen? Ich werde es nicht mehr miterleben; aber Ihr, liebe jüngere Musik- und Sportfreunde, könnt ja mal drauf achten, wenn sonst niemand mehr von ihnen spricht oder schreibt.
Nachtrag auf E-mail: Ja, ich weiß, daß da ein Unterschied etwa zu den Schwimmerinnen in der "DDR" besteht: Dort gab man die "UM" unmündigen Kindern, die nicht wußten, was sie taten, ebensowenig ihre Eltern; und wenn sie doch etwas ahnten und protestierten, dann wurden sie zur Einnahme gezwungen. Was dagegen Señor S. mit seinem eigenen Körper getan hat, ist allein seine Sache; und die Leute, denen er was auch immer für Zeug besorgt, sind allesamt erwachsene Menschen, die wissen - oder zu wissen glauben -, was sie tun, und sie tun es freiwillig, pardon, dafür gibt es ja jetzt ein neues Wort. Originalzitat S.: "Ich bin nur der Trainer; meine Athleten handeln eigenverantwortlich!" K.K. auf Befragen: "Was S. mit seinen anderen Athleten tut, geht mich nichts an; ich handele eigenverantwortlich!" BRDische Sportfunktionäre auf dieselbe Frage: "Was K.K. in Oregon tut, geht uns nichts an; sie handelt eigenverantwortlich!" Schon interessant, diese wörtliche Übereinstimmung, nicht wahr?!? [Zu den "anderen Athleten", die S. "nur trainiert", gehören übrigens - rein zufällig - fast alle Frauen, die noch einen Tick schneller laufen als K.K., mit einer einzigen Ausnahme: einer studierten Tierärztin aus Schottland, von der mal jemand vermutete, daß sie sich mit dem Blut von Windhunden dopt - aber beweisen konnte er es nicht.] Ich wünschte nur, jene Funktionäre ließen die Athleten auch eigenverantwortlich die Höchstgrenze der erlaubten Hämatokritwerte festlegen, dto die Qualifikationsnormen für internationale Wettbewerbe, die z.Z. niemand ungedopt erfüllen kann! À propos Schwimmer/innen: Auch für die muß jemand ein neues "Wundermittel" erfunden haben. Das schmale Handtuch, das sich neuerdings "Weltmeister" nennen darf, sieht eher aus wie ein Floh denn wie ein Wellenbrecher, hat mehr Tattoos als Muskeln auf dem Oberkörper und garantiert keine Anabolika zu sich genommen. Den hätten die Spitzbuben, Mastgänse und Albatrosse der 1970er und 1980er Jahre mit einem kräftigen Atemzug aus dem Wasser gepustet! Was mag der geschluckt haben?***
Noch ein Nachtrag auf E-mail: Jemand hat der Medizinerin und mir in Bezug auf die Aussage, KoKlo sehe "gesund" aus, widersprochen und mir ein Photo von der Leichtathletik-WM 2019 geschickt mit der Bemerkung, sie wirke eher wie ein magersüchtiges Häuflein Elend auf zwei Beinen mit Streichholzärmchen. Hm... das gibt in der Tat zu denken. Auch ich habe ja längst keine 40 cm Oberarmumfang mehr, aber ich bin ein alter Mann und war immer Amateur, während KoKlo eine Profi-Sportlerin im besten Alter ist; und ich fürchte, wenn man bei ihr nachmessen würde, dann kämen nichtmal 20 cm heraus, was in der Tat nicht "gesund" wäre. Aber vielleicht täuscht das Bild ja auch ein wenig wegen der unnatürlichen Armhaltung; ich lasse das einfach mal so [dahin]stehen.
(Das habe ich übrigens Alles geschrieben, bevor Señor S. im Oktober 2019 wegen Anstiftung und Beihilfe zum Doping aus dem Verkehr gezogen wurde und die Schuhfirma N. dem Oregon-Projekt daraufhin den Geldhahn zudrehte und es damit einstweilen zum Erliegen brachte - einstweilen, denn sicher wird es bald anderswo von jemand Anderem unter anderem Namen neu aufgezogen!)

**Hat mich doch tatsächlich jemand angemailt, ob ich damit Marita K. meinte. Aber nicht doch: 1. ist die nicht meine Altersklasse, 2. halte ich sie nicht für eine Transe, 3. war sie nicht ungedopt und 4. wüßte ich nicht, daß sie die 800 m jemals wettkampfmäßig gelaufen ist. Auch nicht Ewa K.: AK dto (so alt bin ich denn doch noch nicht ;-), 800 m und sogar 400 m dto; im übrigen wohl kein Betrüger, sondern der tragische Fall eines echten Zwitters, der verzweifelt weibliche Hormone schluckte und sich, als das nichts half, am Ende sogar seine männlichen Anteile operativ entfernen ließ.
Nein, den Einen habe ich oben schon genannt. [Ich glaube nicht, daß er notwendigerweise gedopt war. Solche Muskeln hatte ich früher auch, dafür braucht man als junger Mann nur fleißig zu trainieren. Anders, wenn er eine Frau wäre - aber das ist er ja nicht.] Und den Anderen werde ich hier nicht verraten, denn er hat den Preis dafür bezahlt, und das nicht zu knapp: Nicht nur, daß man seine Titel und Rekorde schon sehr früh aus allen Listen gestrichen hat, man hat ihn insgesamt ins Orwell'sche Memory-hole entsorgt, d.h. Ihr werdet seinen Namen nirgendwo mehr finden. Außerdem hat er sich nach seinem Rücktritt vom Wettkampfsport "operieren" lassen und ist - wahrscheinlich an den Folgen jener Operation - wenig später als... äh... na, jedenfalls nicht als Mann gestorben. Da muß man ja nicht auch noch nachtreten! (Wie auch? Das, wohin man solche Typen treten sollte, hatte er ja am Ende nicht mehr ;-) [Es widerstrebt mir, dafür den anno 2017 vom Bundesverfassungsgericht geprägten Ausdruck "Diverser" zu gebrauchen - was soll daran "divers" sein, sich kastrieren zu lassen? In den USA sagte man früher "nullified" - Nullifizierter -; aber unter Obama - der ja selber mit einem solchen verheiratet war - wurde dieser Ausdruck verboten.]
P.S.: Ich will nicht ausschließen, daß sich auch J.K. inzwischen hat "operieren" lassen - halt von einem besseren Chirurgen. Jedenfalls wirkt er/sie/es heute nicht direkt wie ein alter Mann (ich weiß, wie alte Männer aussehen - ich schaue ja täglich in den Rasierspiegel ;-), sondern eher wie eine häßliche alte Frau mit einem Hüftschaden; und auch die Stimme könnte zur Not als Castrato-Alt durchgehen. Aber da will ich mich nicht festlegen; fest steht für mich nur, daß er die beiden Weltrekorde über 400 m und 800 m nicht als Frau gelaufen sein kann. [Auch bei "Mary Peters" bin ich mir nicht sicher, d.h. bezüglich einer späteren "Operation" - ansonsten schon. Der ungeniert zur Schau getragene Astérix-Schnurrbart wäre zwar allein noch kein Beweis - den soll es auch bei echten Frauen geben, wenngleich nur sehr selten. Auch nicht, daß man M.P. zum "Ritter des Hosenbandordens" ernannte - obwohl das eigentlich nur Männer werden dürfen. (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ;-) Aber das Dopen von Frauen mit anabolen Steroiden war zu seiner Zeit noch nicht üblich; dennoch hatte er deutlich mehr Muskelmasse als J.K. oder ich und sieht für meinen Geschmack heute noch aus wie eine Transe. (Halt wie eine Transe ohne Schnurrbart - inzwischen rasiert "sie" sich offenbar ;-) Bei aller Liebe zum Mehrkampf: Ich kann mir nicht vorstellen, daß mein Sportlehrer damals im Ernst die Antwort "Mary Peters" erwartet hatte!]

***Nein, ich glaube nicht, daß es Ketone sind. Daß diese gleichermaßen für Radfahrer, Leichtathleten und Schwimmer enorm leistungssteigernd sein sollen, halte ich für ein Gerücht, das die Firma in die Welt gesetzt hat, die das Zeug künstlich herstellt und zu einem völlig überhöhten Preis auf den Markt bringt. Denn 1. steht das Zeug nicht auf der Dopingliste und ist frei verkäuflich - warum sollte man also in Oregon oder sonstwo ein Geheimnis daraus machen, wenn man es denn schluckte?!? Und 2. kann man denselben Effekt erzielen, indem man sich nur noch von Fett und Eiweiß ernährt, d.h. auf Brot, Nudeln, Zucker u.a. kohlenhydrathaltige Nahrung vollständig verzichtet - dann produziert der Körper selber Ketone. Ich bezweifle allerdings, daß das auf die Dauer gesund ist. (Aber als Vegetarier bin ich natürlich voreingenommen ;-) Und was ganz bestimmt ungesund ist, sind Hungerkuren, einschließlich des sogenannten "Intervallfastens", wie es von einigen unwissenden oder inkompetenten Quacksalbern - u.a. in der Tube - neuerdings verstärkt empfohlen wird, auch um "abzunehmen". Dabei wollen die meisten Leute, die darauf hereinfallen, garnicht abnehmen - sie wissen es bloß nicht, weil man sie absichtlich dumm hält und mit Körpergewicht, "Bodymaßindex" - welch ein [Un]Wort! - u.ä. Klimbim in die Irre führt. Was tut der Körper, wenn man ihm 16 Stunden oder noch länger überhaupt keine Kalorien zuführt? Ihr meint, dann baut er Fett ab, zumal wenn Ihr Euch dazu noch ein wenig bewegt? Ganz im Gegenteil - er wird Euch was husten: Er baut Muskeln ab, denn die verbrennen ja die wertvollen Fettreserven, die Ihr im Bauch, an den Oberschenkeln oder sonstwo gespeichert habt! Na klar nehmt Ihr damit schnell ab - warum? Weil Muskeln ein höheres spezifisches Gewicht haben als Fett. (Meine Bauchmuskeln wiegen also viel mehr als der "Rettungsring" von Otto Normaltrinker, und meine Beinmuskeln viel mehr als die "Reithosen" von Lieschen Müller ;-) Das Ergebnis nach ein paar Wochen "Fasten" werden also durchaus ein paar Pfund Gewichtsabnahme sein - aber an den falschen Stellen, d.h. der Bierbauch und der Fettarsch bleiben; aber man fühlt sich schwächer und schlaffer als zuvor. Nein, der Weg zu einem gesunden Körper führt nur über den Aufbau von Muskeln und deren Betätigung - dann verbrennt sich überschüssiges Fett ganz von selbst, egal was man ißt. Also, liebe Musikfreunde, laßt Euch nicht verrückt machen, ernährt Euch vernünftig, d.h. vor allem ausreichend, raucht nicht, sauft keinen Alkohol und betreibt irgendeine Sportart, die Euch Spaß macht - aber ohne "unterstützende Mittel"! Und wenn Ihr dabei keine Rekorde aufstellt und nicht auf das sogenannte "Idealgewicht" kommt, ist es auch nicht schlimm - jedenfalls nicht halb so schlimm wie das, was Ihr Eurem Körper mit Doping und Hungerkuren antun könnt!


Noch ein Nachtrag, anläßlich der Olympischen Sommerspiele von Tōkyō 2021: Der Floh hat nun auch die Goldmedaille im Freiwasserschwimmen gewonnen, und zwar nicht mit dem üblichen Vorsprung von ein paar Sekundenbruchteilen, sondern von fast einer halben Minute! Das beweist, daß die Anderen jedenfalls nicht das Gleiche geschluckt haben wie er - wahrscheinlich weil sie nicht wußten, was es ist; denn wer hätte schon Skrupel, wenn er eine solche Leistungssteigerung ohne sichtliche Gefährdung der Gesundheit erzielen könnte?!? Aber Vorsicht: Wie ich erst jetzt erfahren habe, hatte der Floh auch mal eine Schwester, die ebenfalls Leistungsschwimmerin war. Nach einem Wettkampf brach sie tot zusammen; eine Obduktion wurde wohlweislich nicht durchgeführt und die ganze Sache unter den Teppich gekehrt. Da fragt man sich doch: Hat sie etwa das gleiche Zeug geschluckt wie ihr Bruder? Vielleicht eine Überdosis? Oder hat sie einfach weniger vertragen? (Sie war ja noch jünger und "nur" ein Mädchen.) Es würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn der Floh eines Tages das gleiche Schicksal erlitte... Also: Finger weg, selbst wenn Ihr herausbekommen solltet, was es ist - so ganz ungefährlich scheint es doch nicht zu sein!

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