Es sollt ein Maidlein früh aufsteh'n

Es sollt ein Maidlein früh aufsteh'n
Es sollt in Wald nach Röslein geh'n.

Da sie in den grünen Wald kam,
da fand sie ein' verwundten Mann.

Ei, feines Lieb, erschrick Du nicht!
Ich bin verwundt, es schadt mir nicht.

Ich bin in einem Finger wund
Bind mich, feins Lieb, ich werd' gesund.

Womit soll ich Dich binden?
Ich geh' mit einem Kinde.

Gehst Du mit einem Kindelein,
wollt Gott, ich sollt der Vater sein!

Er griff wohl in sein Täschelein
Er gab ihr roter Gulden drei.

Die Gulden waren von Gold, so rot
Eh sie ihn geband, da war er tot.

Wollt Gott ich hätt zwei Hauersknaben,
die mir mein Lieb zu Grab hülf' tragen.

Eh sie das Wort recht ausgesprochen
beschert' ihr Gott zwei Hauersknaben.

Ei, die Hauersknaben sind hübsch und fein
Sie hauen das Silber aus hartem Stein.

Sie hauen das Silber, das rote Gold
Wollt Gott, daß sie mein eigen sein sollt'!

Es wuchsen drei Lilien auf seinem Grab
Es kam ein Bauer und brach sie ab.

Er nahm's und steckt's auf seinen Hut
Er trägt ein' frischen, freien Mut.

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