Heidi Franke

Die Blumen sind für Sie, Herr Polizist (Audio)

Wer guckt, ob die Ampeln rot sind?
Wer fängt Gangster, wenn sie tot sind?
Wer geht nicht gern' in dunkle Straßen 'rein?
Wer sagt, daß er nichts gesehen?
Wer versteht nicht, was geschehen?
Wer läßt die Liebe nicht im Park allein?
Ja, wer kann das nur sein? 

(Chor:)
Ja, wer kann denn das nur sein?

(Kehrreim:)
Die Blumen sind für Sie, Herr Polizist, 
weil man den Freund und Helfer nie vergißt
Wir sind heut' zueinander nett,
denn dazu ist es nie zu spät
Die Blumen sind für sie, Herr Polizist.

Wer jagt die Promillesünder?
Wer beschützt die kleinen Kinder?
Wer sorgt dafür, daß neue Schilder blüh'n? 
Wer steht stramm vor Prominenten?
Wer spritzt Wasser auf Studenten?
Wer macht den heißen Sommer in Berlin?
Ja, sicher kennst Du ihn!

(Chor:)
Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja!
 
Kehrreim (bis)

|: Oh [ja], die Blumen sind für Sie, Herr Polizist :|


Ein scheinbar harmloser Text (jedenfalls verglichen mit anderen "Protestsongs", die 1968 herauskamen), der die Polizei bloß ein wenig humorvoll auf die Schippe nahm - oder? H.F. wurde jedenfalls nicht müde, das zu betonen angesichts des geschlossenen Boykotts auf allen öffentlich-rechtlichen Sendern, dem sich auch der Privatsender Radio Luxemburg anschloß, womit nicht nur dieser Schlager den Bach 'runter ging, sondern ihre ganze musikalische Karriere - dabei hatte sie den Text doch garnicht verbrochen! Was ist denn so schlimm daran? Nun, er wurde zur selbsterfüllenden Prophezeiung - wobei man trefflich streiten kann, was Ursache und was Wirkung war; ich meine: eher die Gesinnung, die hinter solchen Texten stand als dieser Text selber, denn er wurde ja wie gesagt nicht gespielt. Sicher gab es schon damals Polizeibeamte, die lieber Knöllchen schrieben und wehrlose Untertanen schikanierten als sich selber in Gefahr zu bringen, indem sie Gangster in dunklen Straßen jagten; aber auf die Mehrheit von ihnen traf das wohl noch nicht zu. Es läßt sich nicht mehr genau sagen, wann aus dem "Freund und Helfer" mehrheitlich der verhaßte "Bulle" wurde - darüber werden ja keine Statistiken geführt -; aber es läßt sich sagen, woran das lag: Warum sollte ein Polizist noch sein Leben riskieren, wenn es ihm nicht nur nicht gedankt wurde, sondern ihm vielmehr ein Disziplinar- oder sogar Strafverfahren nebst pensionsloser Entlassung aus dem Dienst drohte, wenn er dabei etwa einen braven Kriminellen verletzte (manche Richter beurteilten schon das Bespritzen mit einer Wasserkanone als "Körperverletzung"!) oder gar tötete? (Jawohl, auch Personen - egal ob studiert oder nicht -, die das Recht auf friedliches Demonstrieren zu gewalttätigen Aktionen mißbrauchen, sind Kriminelle!) Und wenn man mal unter Einsatz seines Lebens einen Verbrecher erwischt hatte, mußte man damit rechnen, daß entweder die Staatsanwaltschaft oder spätestens die Gerichte sie wieder laufen ließen! Wer wollte sich das auf Dauer noch antun? (Ein Vetter und ein Cousine von mir - die Kinder der älteren Tochter des jüngeren Bruders meiner Oma väterlicherseits - traten in den 1970er Jahren in den Polizeidienst ein; sie endeten beide durch Selbstmord, mit einigen Jahren Abstand und offiziell aus völlig unterschiedlichen Gründen; aber wer glaubt, daß eine Mittzwanzigerin sich "aus Liebeskummer" umbringt, der glaubt auch, daß Zitronenfalter Zitronen falten.) Und so wurde der durchschnittliche Polizist denn allmählich zu jener Karikatur, die dieses Lied uns präsentiert - was ich garnicht lustig finde. Alle Jahre wieder kommen Ende September junge Leute auf unseren Sportplatz, die man dort vorher noch nie gesehen hat - und auch später nie mehr wiedersieht -, um am letzten Termin des Jahres das Sportabzeichen zu machen. Die meisten von ihnen können nichtmal 100 m geradeaus laufen - jedenfalls nicht in einer halbwegs erträglichen Zeit -, keine 4 m weit springen, und wenn man sie 3.000 m laufen läßt, bekommen sie nach 3-4 Runden Seitenstiche und versuchen, sich gehend ins Ziel zu quälen. Und das Schlimmste ist die Dreistigkeit, mit der sie erwarten, daß man ihnen das Sportabzeichen trotzdem schenkt: "Wir brauchen das doch für die Polizei - wollen Sie uns diese Chance verbauen, bloß weil wir nicht so schnell laufen können?" Auf die Frage, warum sie denn nicht schon mal etwas früher gekommen seien, um zu trainieren, hört man (ausnahmslos!): "Bis diese Woche wußte ich doch noch nicht, daß ich zur Polizei gehen wollte; ich habe erst alle anderen Bewerbungen abgewartet." Diese Luschen wollen also garnicht zur Polizei, sondern haben sich dort nur beworben, weil sie buchstäblich überall anders eine Absage bekommen haben, sei es weil sie körperlich, sei es weil sie geistig minderbemittelt sind - oder beides! Und entsprechend motiviert werden sie, wenn sie angenommen werden, auch ihren Polizeidienst verrichten! Ich würde das, um das Wort "Abschaum" zu vermeiden, als "Ausschuß" bezeichnen, den der normale Arbeitsmarkt als unverdaulich ausgekotzt hat. Und die Polizei senkt die Anforderungen notgedrungen immer weiter, körperlich, geistig und charakterlich. (Früher ließ die Polizei Bewerber 12 Minuten lang laufen; wer nicht mindestens 3.000 m schaffte, bekam eine Absage ;-) In Berlin wird schon seit einigen Jahren nicht mehr geprüft, ob ein Bewerber lesen und schreiben kann; ja selbst das Erfordernis, Deutsch sprechen zu können, wurde für ausländische Bewerber aufgehoben, woraufhin Massen militanter Moslems eingerückt sind, von denen wir im Falle von bürgerkriegsähnlichen Unruhen, wie sie in Zukunft leider immer wahrscheinlicher werden, keinen Schutz, sondern ganz im Gegenteil offene Feindschaft erwarten dürfen. (Zu allem Überfluß ist es bei der Bundeswehr seit Abschaffung der Wehrpflicht ganz ähnlich. In Baden-Württemberg sind bereits rund 25% der "kämpfenden Truppe" moslemisch! Nur in den "neuen Bundesländern" sieht es - noch - etwas besser aus.)
Nachtrag: Anno 2017 fühlte sich die BILD-Zeitung bemüßigt - sogar per Schlagzeile -, einen Artikel von Nicole Biewald zu veröffentlichen, der "Die Wahrheit über den Polizei-Nachwuchs" zum Thema hatte. Gewisse Kreise fühlten sich auf den Schlips getreten; ich fand die Ausführungen allerdings eher verharmlosend.

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