Es war einmal ein treuer Husar, der liebt' ein Mädchen ein ganzes Jahr, |: ein ganzes Jahr und noch viel mehr, die Liebe nahm kein Ende mehr :| Als der Husar in Welschland war, Feinsliebchen ward's gar wunderbar* |: Es wurde krank bis auf den Tod Drei Tage drauf sprach es kein Wort :| Als der Husar die Botschaft kriegt', daß sein Feinsliebchen am Sterben liegt, |: verließ er gleich sein Hab und Gut zu sehen, was Feinsliebchen tut :| Und als er zum Feinsliebchen kam, ganz leise gab sie ihm die Hand |: die ganze Hand und noch viel mehr, die Lieb', die nahm kein Ende mehr :| Er nahm sein Liebchen in den Arm Da war sie kalt und nicht mehr warm |: Ach Mutter, bring mir schnell ein Licht! Mein Liebchen stirbt, ich seh' es nicht :| Wo kriegen wir sechs Träger her? Sechs Bauernbuben sind zu schwer |: Sechs rote* Husaren, die müssen's sein, die tragen sein Feinsliebchen heim :| Nun hab' ich gehabt zu große Freud' Jetzt muß ich tragen ein schwarzes Kleid, |: ein schwarzes Kleid, en' schwarzen Hut, da kann man sehen, was Liebe tut* :|
*Noch bis ins 20. Jahrhundert war auch in Mitteleuropa die häufigste Todesursache von Frauen zwischen 20 und 40 der Tod im Kindbett. Aus diesem Text geht nicht so deutlich hervor - nur aus dem Kontext, wenn man es weiß -, daß das auch hier die Todesursache ist; denn die B.F. lassen die 5. Originalstrophe - die mit dem totgeborenen Knaben, mit dem zusammen sie ins kühle Grab geht - als einzige aus.
**Nicht "brave" Husaren, wie es einige Deppen singen oder lesen wollen - und die Macher von Coverinfo gar zur Urfassung erklären! Das ist wichtig; warum, dazu habe ich auf der
Hauptseite ausführlich geschrieben und will mich nicht in jeder einzelnen Textdatei wiederholen.