Camillo Felgen

Der Junge aus der Via Gluck

Hört die Geschichte von einem von uns,
der war geboren, wie ich in der Via Gluck.
In einem Holz, wie auf dem Lande,
man ging zur Arbeit in Ruhe und Frieden.

Dort wo die grünen Wiesen blühten, steht heute eine Stadt.
Und niemand weiß mehr wo das Häuschen einst gestanden hat.

Der kleine Junge aus der Via Gluck,
mit dem ich spielte, er wuchs bald heran.
Und eines Tages sagt' er: Ich gehe
jetzt in die Großstadt, weil ich's hier satt hab!"
Und als ich fragte: "Mein Freund bist Du nicht glücklich?",
ließ er mich stehen, und sagte noch im Gehen:
"Ich muß hinaus aus dieser kleinen Welt, hier bleib' ich nie.
Ich will die großen Straßen sehen, im Neonlicht."

Dann kam der Abschied, und er fuhr hinaus,
doch in der Großstadt war er nie zuhaus'
"Ich war nicht glücklich dort auf dem Lande",
schrieb er voll Sehnsucht an seine Freunde,
"Grüß mir die Bäume und die blühenden Wiesen,
hier in der Großstadt gibt's nur Eisen und Steine,
Und eines Tages kehre ich zurück, das weiß ich heut'!
Statt mit der alten Eisenbahn im Zug der Zeit.

So ging es weiter, und nach sieben Jahr'n
war unser Junge erfolgreich und groß.
Das kleine Häuschen blieb unvergessen,
jetzt hat das Geld er, um es zu kaufen.
Doch als er hinfährt, sieht er nur fremde Menschen,
und hundert Häuser türmen sich gen Himmel.

Dort wo die grünen Wiesen blühten steht heute eine Stadt.
Und niemand weiß mehr wo das Häuschen einst gestanden hat.

Wer weiß warum bau'n sie ein Häusermeer aus lauter Eisen und Steinen,
|: und wo sind die Wiesen, die blühenden Wiesen? :|
Warum wird alles zu Stein? Warum muß alles so sein?
|: Wer weiß warum muß alles so sein? :|

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