André Heller

Der Italiener

Ich bin's, der Italiener
Wohnt hier denn niemand mehr?
Ist dieses Haus verlassen?
Da brennt doch noch ein Licht!
Du, solltest Du noch leben, 
dann öffne ohne Argwohn!

Ich komme etwas spät, ich weiß, 
fast ein Jahrzehnt zu spät, ich weiß
Aber meine Sorte Cigarillos
gab es erst in Massachusetts.

Nein, das konnte niemand ahnen damals,
als ich auf einen Augenblick fortging,
um etwas zum Rauchen zu holen
Es wurde eine beschwerliche Reise 
für ein Kind in meinen Jahren.

Mach mir auf, öffne Deine Türe!
Laß Dir erzählen, wie es war,
die Geschichte von Einem, der sich selbst sucht
und dabei immer mehr verliert.

Sieh doch, ich bin zurück aus hunderten Berufen:
Dieb war ich und Gendarm, 
Equilibrist und Küster, Herzog von Andalusien, 
Komödiant, Gegenpapst, Pianist und Tupamaro.

Es gab auch Frauen, gewiß,
aber ich spiele so schlecht Dame, das weißt du doch!
Sie haben mir alles genommen, 
von meiner Zeit als Goldwäscher
Ich könnte noch immer darum weinen
Aber vorbei, und mein Rücken wird langsam krumm.

Du, mach doch auf, öffne Deine Türe!
[italienischer Text aus der französischen Fassung]

Ich bin's, der Italiener
Ich komme von sehr weit
Die Straße war erbärmlich, 
nach einer Ewigkeit
Nach all der Kümmernis 
will ich mich niedersetzen.

Mach auf! Ich weiß, Du bist da
Ich bin zerschlagen, in mir stirbt es 
Das mußt Du doch spüren
Es bleibt mir nur noch eine Chance, 
die, daß Du Deine Chance nicht gehabt hast.

Aber hat sich etwas verändert, das Licht verlöscht
|: Mach doch auf! :|
Ich halt' das Alles nicht mehr aus
Der Mann... dieser Mann...
Sag ihm, daß ich Dich sehen will, 
daß ich Dich sehen muß.

Ich muss Dir einen Augenblick ins Gesicht schauen
Ja, ich hab' die Farbe Deiner Augen vergessen
Sag ihm das, von mir, dem Italiener.

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