Tom Astor

Der Feigling des Jahrhunderts

Alle Cowboys nannten ihn den Feigling des Jahrhunderts
Und er bewies kein einziges Mal wie falsch das war gedacht
Im Dorfklatsch galt Tommy als ausgesproch'ner Weichling
Doch immer schon empfand ich, daß man da einen Fehler macht.

Er war gerade zehn als sein Vater starb im Kittchen
Ich hab' Tom erzogen, er war meines Bruders Sohn
Noch höre ich die Worte, die mein Bruder sprach zu Tommy: 
Mein Leben ist zuende, Deines fängst erst an.

(Kehrreim:)
Sohn, sei ein Mann, und tu nie was ich getan
Meide jeden Zweikampf, wenn Du kannst
Glaub nicht Du bist schwach, mach es nicht dem Vater nach
Beherrsche Dich, ich hoff' Du siehst es ein:
Du brauchst den Kampf nicht, um ein Mann zu sein.

Es gibt 'ne Frau für jeden Mann, und Tommy liebte Betty
Sie glaubte an ihn felsenfest, trotz aller Spöttelei
Als Tommy nicht zuhause war erschienen frech die Gatlins
Sie nahmen Betty der Reihe nach - es waren ihrer drei.

Tommy kam zurück und sah wie Betty weinte
Das Kleid zerfetzt, verstört der Blick, da wußte er genug
Er setzte sich still neben sie und nahm sie in die Arme
Und hörte jene Worte, die er stets im Herzen trug:

Kehrreim

Die Gatlins lachten höhnisch auf, als Tommy in die Bar kam
Der eine fragte grinsend: "Na, was willst denn Du?"
"Der Feigling kneift!" so rief er, als Tom zur Tür sich wandte 
Doch plötzlich war es totenstill - Tom schloß die Türe zu.

Nach zwanzig Jahren Bücken stand Tommy endlich g'rade
Jetzt war er nicht zu halten, Vergeltung war sein Ziel
Als Tommy ging, da lagen die Gatlin-boys am Boden
Das ist für Betty", sprach er, als er sah wie der letzte fiel.

Papa, ich bin ein Mann, ich tat noch nie was Du getan
Ich meide jeden Zweikampf, wenn ich kann
Glaub nicht Dein Sohn sei schwach, doch heute tat ich es Dir nach
Ich mußte kämpfen, bitte sieh es ein
Das braucht' ich heute um ein Mann zu sein

Alle Cowboy nannten ihn den Feigling des Jahrhunderts

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