France Gall

Der Computer Nr. 3 (Video*)

(Kehrreim I:)
Der Computer Nr. 3 sucht für mich den richtigen Boy
Und die Liebe ist garantiert für beide dabei
(Kehrreim II:)
Der Computer weiß genau für jeden Mann die richtige Frau
Und das Glück fällt im Augenblick aus seiner Kartei.

(Brücke:)
Denn einer von vielen Millionen,
der wartet auf mich irgendwo.

(parlando:)
Groß: 1,82 - Kragen: 39 - Schuhgröße: 46 - stop!

Kehrreim I

Lange war ich einsam, heut' bin ich verliebt,
und nur darum ist das so,
weil es die Technik und die Wissenschaft
und Elektronenhirne gibt.

Kehrreim I+II

Brücke

(parlando:)

Alt: 22 Jahre, schwarze Haare, von Beruf Vertreter, Kennzeichen: Geld wie Heu

Kehrreim I


*Ich habe bewußt einen Auftritt mit vorheriger Ansage verlinkt, nicht weil Walter Giller die so schön gemacht hätte, sondern weil sie so verlogen ist, genauer gesagt, weil ich seine Lügen so bezeichnend finde. Im Rückblick hätte man doch meinen sollen, daß er F.G. etwa wie folgt angesagt hätte: "Und nun die allseits bekannte und beliebte Französin F.G., berühmt durch ihren Sieg vor drei Jahren beim Grand Prix d'Eurovision de la chanson..." - oder? Mitnichten! Jenen obskuren Wettbewerb, den noch nie ein Vertreter der BRD gewonnen hatte, kannte 1968 in Deutschland kaum jemand. Er hatte hierzulande einen viel niedrigeren Stellenwert als etwa der Deutsche Schlagerwettbewerb, bei dem F.G. mit diesem Titel antrat, oder etwa das Festival von Montreux in der Schweiz, oder gar ein kommerzieller Erfolg in den USA. Also behauptet Giller zunächst einmal, daß F.G. in den USA bereits ein bekannter Star sei und dort sogar einen Spitznamen erhalten habe: "little French doll". (Tatsächlich kannte sie in den USA kein Mensch.) Sodann behauptet er, sie habe bereits einen Preis beim Festival von Montreux gewonnen. (Auch das ist glatt gelogen: F.G. hat dort nie teilgenommen - weder vor noch nach 1968 -, geschweige denn eine Goldene Rose oder sonst einen Preis gewonnen.) Und beiläufig erwähnt er schließlich noch ihren Sieg beim Eurovisionswettbewerb 1965 - wohl wissend, daß das am wenigsten Eindruck machen wird. (Er erwähnt nichtmal den Titel des damaligen Siegerliedes, dessen französisches Original in Deutschland keine 1.000 Exemplare verkaufte - zu einer Zeit, als Lieder von Freddy, Roy Black und Heintje millionenfach über die Ladentheken gingen! Die deutsche Coverversion verkaufte nichtmal 100; ihr "Absatz" beschränkte sich praktisch auf kostenlose Belegexemplare für die Radiosender - die sie trotzdem kaum spielten ;-)
Erst später begriffen die Macher des Eurovisionswettbewerbs, die hinter den Kulissen die Strippen zogen und die Abstimmungen manipulierten, daß sie, wenn sie den lukrativen deutschen Schallplattenmarkt erobern wollten, auch mal ein paar deutsche Teilnehmer auf die vorderen Plätze schieben mußten - wie es dann ja seit den 1970er Jahren auch wiederholt geschah; von da an kannte man den Grand Prix auch bei uns - bis er im neuen Jahrtausend in "Jurowisch'n ßong Konntäßt" umbenannt und in eine Mischung aus Gruselkabinett und Transvestitenshow umgemodelt wurde; seitdem lassen ihn Musikfreunde, die zwei Ohren im Kopf und dazwischen ein funktionierendes Gehirn haben, links liegen.

Heute sind seine Erzeugnisse wieder so unbekannt wie einst in den 1950er und 1960er Jahren. Die letzten Siegertitel und ihre Interpreten kenne ich nichtmal dem Namen nach.

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