Erika Pluhar

Das Messer (Audio)

Es kann sei, heute nacht, daß ein Mordfall geschieht
Die Indizien dafür sind zwei Briefe an Dich,
mit poetischem Inhalt und Photographien,
Telephon und Adresse sowie Name der Dame.

Und ich geh' durch die Kälte, wie in einem Film
Unter meinem Gewand ist ein Messer versteck
Und ich suche sie heim, und ich schlitze sie auf
Und ich schaue mir an, wie Dein Täubchen verreckt.

Und ihr Blaubeerenmund, den jetzt niemand mehr braucht,
und das zärtliches Lachen sind auf und davon
Doch die Stadt bleibt die Stadt, und der Herbst bleibt der Herbst
Im Grunde genommen ist garnichts gescheh'n.

Auf den Photographien sieht sie aus wie ein Prinz,*
der sich unsterblich wähnt, nach gewonnener Schlacht
Doch sie kommt vor dem Fall, ich bin auf ihrer Spur
Und ich bringe die Wunde, und ich bringe den Schrei.

Seht, ich habe das Messer, und das Messer ist scharf
Und ich schlachte die Wölfin, nach der Du Dich sehnst
Und ihr Blut wird das Brautkleid des Abschieds sein
Und sie kann ruhig laufen - ich hol' sie schon ein.

|: So wein doch nicht, Marie hab keine Angst
Die Briefe gibt es nicht, ich glaub', die gibt es nicht
Ich sag' das Alles nur, um mich zu quälen :|


*Wie das? Nun, es ist der Prinz aus dem Original, das ja ein Mann singt. Dieser Text ist ein Musterbeispiel dafür, was passiert, wenn eine fremdsprachige Vorlage scheinbar wörtlich, aber tatsächlich oft falsch [verstanden und] übersetzt wird; es wimmelt von solchen Schnitzern - fast jede Zeile birgt einen, aber dieser ist besonders kraß. Andererseits ist der - auch nicht gerade spitzenmäßige - Originaltext durch solche Mißverständnisse und Fehler an einigen Stellen sogar verbessert worden, z.B. beim Schlachten der Wölfin - nach der sich im Ausgangstext niemand sehnt ;-)

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