Jacqueline Dulac

Ceux de Varsovie (Vidéo) (Audio)

Ceux de Varsovie, de Liverpool ou bien d'ailleurs,
ceux de l'Italie, du nouveau mond' ou bien d'ailleurs,
ils chantent comme nous, ils s'aiment comme nous (fine)
ils ont la même faim de vivre.

Ceux qui n'ont jamais connu les neiges du printemps,
ceux qui n'ont jamais connu le bleu des océans,
ils marchent comme nous, ils savent comme nous
le prix des larmes ou bien des rires.

(Refrain :)
Qu'ils n'aient pas les mêmes yeux,*
qu'ils n'aient pas la même peau,
il faut bien un jour qu'ils meurent
ou qu'ils naissent.

Ceux de Varsovie, de Liverpool ou bien d'ailleurs,
ceux de l'Italie, du nouveau mond' ou bien d'ailleurs,
ils sont pareils à nous, ils sont au fond de nous,
ils sont du même sang que nous.

Refrain

da capo al fine

(Coda:)

Ils cherchent, comme nous cherchons, l'amour.


*Beim ersten Hören dachte ich, sie sänge "Mögen sie auch nicht die gleichen Götter [Dieux] haben wie wir..." Das wäre ja der Gipfel der Falschheit gewesen, denn so weltfremd konnte man selbst 1966 nicht mehr sein, das zu glauben. Aber ich habe mich überzeugen lassen, daß "Augen" gemeint sind - was natürlich ebenso falsch ist: Die Menschen sind nicht alle gleich - und das ist ja auch gut so, sonst wäre die Welt furchtbar langweilig und eintönig! Sie sprechen nicht alle gleich, sie singen nicht alle gleich, sie lieben nicht alle gleich, sie gehen/marschieren/laufen nicht alle gleich (mein Hausarzt hat mir mal auf Befragen erklärt, weshalb wir Weißen beim Marathonlauf selbst dann keine Chance gegen Kenyaner und Äthiopier hätten, wenn wir selber im ostafrikanischen Hochland geboren und in der dortigen Höhenluft aufgewachsen wären - es hat mit dem Körperbau zu tun), sie weinen nicht alle gleich, sie lachen nicht alle gleich, und sie haben nicht alle die gleiche Blutgruppe. Aber weshalb hier garnicht der Glaube, sondern nur die Augen gemeint sein können, ergibt sich erst, wenn man nochmal genau hinhört und mitdenkt: Ist Euch, liebe Musikfreunde, auch die Scheinheiligkeit aufgefallen, die der Texter an den Tag legt? Nein, nicht daß er die Deutschen wegläßt - man kann von einem Franzosen nicht erwarten, daß er dem "Erbfeind" Gleichheit zugesteht -; aber er beschränkt seine Auswahl ganz explizit nur auf Menschen gleichen Glaubens, nämlich des katholischen - in diesem einen Punkt waren und sind die Polen in Warschau, die Iren in Liverpool und die Italiener tatsächlich gleich mit den Franzosen. Das erinnert mich an das Gleichheitsverständnis der Französischen Revolution von 1789: "Gleich[berechtigt]" waren nur Menschen gleicher (weißer) Hautfarbe, gleicher (christlicher) Religion und gleichen (männlichen) Geschlechts; für Farbige (d.h. potentielle Sklaven - also juristisch gesehen Sachen), Heiden (d.h. Nichtchristen), Frauen und Kinder galten selbstverständlich nicht die gleichen Rechte, auch nicht "les droits de l'homme", die wir heute so gerne falsch mit "Menschenrechte" übersetzen, obwohl doch "Männerrechte" gemeint waren! Wer damals mit derartigen Schnapsideen dahergekommen wäre, wie sie heute in Sachen "Gleichheit" vertreten werden, denn hätte man schlicht und ergreifend unter die Guillotine gelegt und geköpft ;-)

[zeitgenössische Karikatur auf die Demokratie]

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