Bejgelach*

Es rikt sich on die Nacht, ich gej ärum värschmacht',
ärojsgetrieb'n micht vun umetum
Klejder zerissene, nit kejn gewaschene,
än ojsgemarterte gej ich ärum.

Kojft majne Bejgelach! Frischinke** Bejgelach!
Nu kojft zhe*** gicher, kojft, ich 'darf dås Geld
Ich bin än Åreme un' ä Värlojrene,
ä Navenadnitze**** då åjf der Welt.

Majn Tate schikert***** nor, o'n dem kåjm lebt er gor,
Di Schwester handelt itzt mit sich allejn******
In Schtub' is grojs di Nojt, nito kejn Schtikel Brojt
Vun Zores mid' sing ich majn Tråjerlid:

Oj, kojft zhe*** Bejgelach, hejssinke Bejgelach
Seet, majne Ojgelach sajnen värbrännt
Oj oj oj, Lojtelach, git ojf Popajtelach
Un' dås is' Alles, wås ich håb gemejnt.

Nu, kojft zhe Bejgelach, hejssinke Bejgelach,
wajl mer kejn Kojches is schojn bald nito
's wert schwach di Lingelach, kummt gicher, Jingelach
Kojft a pår Bejgelach baj mir ot do!


*Wie immer bei jiddischen Texten folge ich nicht irgendwelchen englischen oder polnischen Vorlagen, auch nicht der aus dem verlinkten Videoclip, sondern meiner eigenen Transkription, die es deutschen Muttersprachlern - auch solchen, die des Mittelhochdeutschen nicht mächtig sind - erleichtern soll, den Sinn zu verstehen, damit ich nicht so viele Fußnoten schreiben muß. Dazu gehört u.a. die Großschreibung von Substantiven. Allerdings schreibe ich das heutige "ei" als "aj", wie es ja auch gesprochen wird!
**fast frische
***ein Russizismus. Das Füllwort "zhe" entspricht hier ungefähr dem deutschen "doch"
****eine Nichtseßhafte
*****ein Judaizismus. Ich glaube, bei uns sagt man auch "beschickert"
******mit sich selber, d.h. sie treibt Handel mit ihrem Körper, ist also eine Prostituierte

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