Udo Jürgens

Anuschka (Audio*) (Video**)

Auf dem Dorf beim Tanze sah ich sie
und sank fast in die Knie
Sie war so schön wie Milch und Blut
Was ich ihr beim Tanzen und danach
im Mondschein auch versprach,
sie sagte: "Liebe heut' nix gut***!"

(Kehrreim:)
Anuschka***, sag wie kann man nur so sein?
Wer redet Dir das ein?
Dir fehlt nur etwas Mut!
Anuschka, Liebe braucht die ganze Welt,
Und ich hab' festgestellt
mir tut sie immer gut.

Ich geb' zu, die Taktik war nicht neu:
Ich fuhr mit ihr ins Heu,
sie hat in meinem Arm geruht
Mittendrin, im ersten scheuen Kuß,
war's wie ein kalter Guß,
sie sagte: "Liebe heut' nix gut!"

Kehrreim

Do swidanija, lassen wir's, Anuschka
Doch ich konnte sie leider nicht vergessen.

Dann hab' ich's mit Alkohol probiert
Sie war so raffiniert
und trank nur einen Fingerhut
Als dafür dann ich den Rausch besaß,
sah ich zwei Anuschkas,
die sagten: "Liebe heut' nix gut!"

Kehrreim

Dann nach Wochen kam ich in den Ort
Sie winkte mir sofort
und rief mir zu voll Übermut:
"Komm ins Haus, ein Traum wird heute wahr!"
Na, welcher war mir klar
Was lange währt wird endlich gut!

Drinnen stand ein Bär von einem Mann,
der bot mir Wodka an
und sprach: "Mein Freund so leid's mir tut,
Anuschka wird heute meine Braut!"
Erst hab' ich dumm geschaut,
doch dann begriff ich absolut:
Liebe heut' nix gut!


*Dies ist leider nur die verkürzte 2. Fassung, die man herausbrachte, da die 1. Fassung - deren Text ich hier komplett wiedergebe - einigen Rundfunkanstalten zu lang war. Es fehlen die 2. Strophe, der 2. Kehrreim und der darauf folgende langsame Zweizeiler.
**Diese Fassung ist beinahe komplett; hier fehlt "nur" der langsame Zweizeiler.
***Die Russin möchte ich hören, die "nix" wie "nicks" ausspricht. Das Russische kennt kein kurzes geschlossenes "i", sondern nur ein kurzes offenes "i" (das "jiri", von mir als "y" transkribiert) und ein langes geschlossenes "i"; sie würde also "nieks" sagen! Peter Garden singt überdies penetrant "gutt" und "Annuschka" - das tut einem ja in den Ohren weh! Woher kommt bloß das Vorurteil, daß die Russen "gut" mit kurzem "u" aussprechen? Das Gegenteil ist richtig, nämlich daß die Russen überhaupt kein kurzes "u" kennen und es daher immer lang aussprechen! Das "uo" in der betonten 2. Silbe des Adjektivs "choróschij" [gut] ist sogar besonders lang. (Ich würde es am liebsten "ů" schreiben, wenn das nicht völlig unüblich wäre und überdies zu Verwechslungen mit dem tschechischen "ů" führen könnte, das heute wie ein stinknormales "u" ausgesprochen wird, dto das polnische "ó" - weshalb sich z.B. die von Vicky besungene Stadt Łódz richtig "Wutsch", nicht etwa "Lotsch" ausspricht. Das ist übrigens kein westslawischer Sonderweg; auch das althochdeutsche "ô" wurde wahrscheinlich nicht "oo", sondern "uo" ausgesprochen - was die Fachgermanisten freilich noch nicht bemerkt zu haben scheinen -, sonst hätte es sich schwerlich zu langem "u" entwickeln können wie in "Bruder", "Buße", "gut" - da sind wir wieder beim Thema! -, "suchen" und "tun".) Das "o" in der 1. Silbe wird dagegen als kurzes "a" gesprochen; aber das gibt es nur in unbetonten Silben. [So wird z.B. im dazugehörigen Adverb "choroschó" auch die unbetonte 2. Silbe als kurzes "a" gesprochen. Ich gebe zu, das klingt etwas schwierig, aber ich empfinde es nicht so. (Anders im Neugriechischen, wo es einen ähnlichen Betonungswechsel gibt, der mich ungemein nervt, obwohl sich die Aussprache der Vokale dabei in der Regel nicht ändert ;-)] In "Anuschka" wird die 1. Silbe betont, deshalb spricht sie sich im Russischen mit langem "A", ebenso die 1. Silbe im Namen ihrer großen Schwester "Anna"!
Im übrigen kann man von dem heute halb vergessenen, halb verdrängten Karl-Heinz Rothmayer alias "P.G." halten, was man will; er kann einem sogar leid tun, weil ihn die Verleumdung, ein GeStaPo-Spitzel gewesen zu sein, seine Karriere gekostet hat. (Die diesbezügliche Behauptung des Juden Anders erwies sich später vor Gericht als unwahr; aber da hatte man P.G. schon alle Verträge gekündigt; von Anders war kein Schadenersatz zu holen; und das jüdische Schmierenmagazin Der Spiegel und seine Macher waren nicht zu belangen, denn sie hatten stets nur geschrieben: "Herr Anders hat gesagt..." - und das entsprach ja der Wahrheit.) Aber daß P.G. überhaupt ein Film-, Platten- und Fernsehstar wurde, habe ich nie verstanden; er war allenfalls Mittelmaß. Dennoch ärgert es mich, daß bis heute Moderatoren - auch der von mir sonst sehr geschätzte Bernd Busch - jedesmal, wenn der Name "P.G." fällt, süffisant anmerken, daß ihn "seine Nazi-Vergangenheit eingeholt" habe. Das ist schlicht gelogen: P.G. fiel einzig und allein einer von Juden eingefädelten Verleumdungskampagne zum Opfer, wie sie schmutziger nicht sein konnte. Statt seiner wurden dann Typen wie der unsägliche Langweiler Hans Rosenthal und Disco-Depp Ilja Richter in die Programme gepuscht - pfui Deibel!

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