Peru: Reise- und Sicherheitshinweise

(Auswärtiges Amt 2019, gekürzt von Schlagerhansi)

Landesspezifische Sicherheitshinweise

In Peru kommt es landesweit immer wieder regional zu sozialen Unruhen mit kurzfristig organisierten und unangekündigten Straßenblockaden, die schnell eskalieren und sich auch gegen Reisende richten können. In jüngerer Zeit waren auch die häufig von Touristen besuchten Regionen um Puno am Titicacasee und Cusco sowie Arequipa betroffen.
Reisende sollten Demonstrationen sowie die Elendsviertel in Großstädten grundsätzlich meiden.
Im Kampf gegen den Drogenhandel wurde in einigen Provinzen der Notstand ausgerufen. Betroffen sind Provinzen des sogenannten VRAEM, Gebiet der Flüsse Ene, Apurímac und Mantaro und Grenzgebiete zu Kolumbien und Brasilien. Polizei und Streitkräfte verfügen über weitreichende Sonderrechte, es kommt dort dennoch weiterhin zu Überfällen bewaffneter Gruppen auf Angehörige und Einrichtungen der Sicherheitskräfte. Mit Einschränkungen im Reiseverkehr ist zu rechnen.

Kriminalität

Das Risiko, in Peru Opfer von Überfällen, Diebstählen oder Entführungen zu werden, ist erhöht.
Von nächtlichen Bus- und Überlandfahrten wird abgeraten. Insbesondere in den Regionen um Ica, Arequipa, Puno, sowie zwischen Puerto Maldonado und Cusco können nächtliche Überfälle auf Überlandbusse, vereinzelt mit sexuellen Übergriffen und Waffengewalt verbunden, nicht ausgeschlossen werden. In der Region um Puerto Maldonado erfolgten im Frühjahr 2019 vereinzelte Raubüberfalle auf Touristengruppen als auch auf ein Hotel. Auch auf den Strecken von Huánuco über Tingo Maria - Tocache nach Tarapoto und weiter nach Yurimaguas bzw. nach Pucallpa ist die Gefahr eines Überfalls auf Überlandreisende besonders hoch, so dass von der Benutzung abgeraten wird.
In Lima wird abends zu besonderer Vorsicht in der Innenstadt und in den von Touristen häufig besuchten Bezirken Miraflores und Barranco geraten. Auch auf Märkten und in Busstationen sind Diebstähle häufig. Beim Besuch von Bars und Diskotheken kommt es zum Einsatz von K.O.-Tropfen, so dass empfohlen wird, eigene Getränke nicht unbeaufsichtigt zu lassen und auf keinen Fall Getränke von Unbekannten anzunehmen.
Besonders in Lima, Arequipa und Cusco ist bei der Auswahl der Taxis Vorsicht geboten, da auch Taxifahrer gelegentlich in Verbrechen wie Raub und Vergewaltigung involviert sind. Es sind Fälle von sog. Express-Entführungen vorgekommen, die darauf abzielen, Reisende zu zwingen, mit ihren Kreditkarten an Geldautomaten Geld abzuheben. Reisende sind zudem wiederholt während des Taxitransfers vom Flughafen Lima „Jorge Chavez“, der am Rande der Stadt in Callao liegt, oder bei Ankunft am Fahrtziel beraubt worden.
Reisende sollten vor allem nachts möglichst nicht allein unterwegs sein und sich immer in gut beleuchteten Straßen und Zonen aufhalten, bei Überfällen keine Gegenwehr leisten oder die Täter provozieren.
Bei der Wahl der Unterkunft ist auf Sicherheitsaspekte wie Nachtwächter, Hotelsafe und Zimmertelefon zu achten. Bei Bahn- und Busreisen sollten Wertsachen nicht im Handgepäck, sondern am Körper getragen werden.
Auf das öffentliche Vorzeigen von großen Geldbeträgen oder wertvollem Schmuck und Uhren sollte verzichtet bzw. in Fahrzeugen diese außer Sichtweite aufbewahrt werden.

Drogenkuriere

Reisende können gegen ihren Willen und in Unkenntnis als „Drogenschmuggler“ missbraucht werden. Besondere Vorsicht gilt bei Lockangeboten, z.B. über das Internet, um auf Kosten anderer eine Reise durchzuführen; ebenso sollten Reisende kein Gepäck für Fremde mitnehmen und den Inhalt des eigenen Gepäcks kontrollieren.

Infrastruktur/Straßenverkehr

Bei vom Flughafen „Maria Reiche“ in Nazca abgehenden Flügen über die Nazca-Linien wird zur Vorsicht geraten. Der technische Zustand der dort eingesetzten Kleinflugzeuge, die Qualifikation der Piloten und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften entsprachen in der Vergangenheit nicht europäischem Standard, so dass es 2007 und 2016 zu mehreren Zwischenfällen und 2007 bzw. 2008 zu drei Abstürzen mit Todesfolgen kam. Die Standards am Flughafen in Pisco, von wo ebenfalls Überflüge der Nazca-Linien angeboten werden, sind nach derzeitigen Erkenntnissen besser.
Bei Anreise mit Flussschiffen von Pucallpa oder Yurimaguas aus nach Iquitos wird empfohlen, auf die Qualität des Anbieters und der eingesetzten Schiffe zu achten und nur moderne Schiffe zu nutzen. Ansonsten besteht die Gefahr schlechter hygienischer Zustände und schlechter Verpflegung an Bord.
Die Städte und Sehenswürdigkeiten entlang der Küste können über die gesamte Länge mit privaten Pkws oder öffentlichen Verkehrsmitteln befahren werden. Dies gilt auch für Fahrten in die „Sierra“ (Andenhochland) nach Cajamarca, Huaraz (Callejón de Huaylas) Chanchamayo, von Pisco nach Ayacucho, von Nazca nach Cusco und weiter nach Puno, und nach Arequipa, einschl. Cañón de Colca sowie ebenfalls die Weiterfahrt nach Puno.
In abgelegenen Gegenden sind Verbindungen zwischen größeren Orten oft nicht befestigt und im Hochland gelegentlich und insbesondere während der Regenzeit in den Sommermonaten November bis April wegen Erdrutschen nicht oder nur schwer befahrbar.
Von Nachtfahrten mit eigenem PKW wird wegen des Unfall- und Überfallrisikos grundsätzlich abgeraten.
Unfälle von Überlandbussen mit einer großen Anzahl von Toten und Verletzten passieren häufig, auch auf dem Weg nach Machu Picchu mit dem Bus über Santa Teresa und Hidroelectrica, bei der unbefestigte Gebirgsstraßen befahren werden.

Hansis Schlagerseiten