Klassentreffen
Novellistische Studie einer Liebe
von FranzKafka79

Story-Codes: MF, MFF, oral, rape(?), FF, preg, cheat(?), true(?)

Sabine Look-alike
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Vorbemerkung:

Die folgende Geschichte ist fiktiv und Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind zufällig. Die geschilderten Ereignisse haben so niemals stattgefunden. Trotzdem ist diese Geschichte eine Liebeserklärung an eine Frau, die tatsächlich heute in Rom lebt; ich glaube, daß sie die Metaphern und Parabeln in dem folgenden Text entschlüsseln könnte. Die Heldin in meiner Geschichte Sabine ist nicht identisch mit einer der Personen, die diesen Namen in der nachfolgenden Geschichte tragen.

Die Story beinhaltet graphische Beschreibungen von sexuellen Begegnungen zwischen erwachsenen Menschen und sollte deswegen auch nur von solchen gelesen werden. Obwohl diese Erzählung teilweise sehr explizite Sexszenen beinhaltet, handelt es sich nicht um die für diese Newsgroup typische Geschichte.

Unabhängig von gesetzlichen Regelungen, die einzuhalten jeder potentieller Leser für sich selbst zu verantworten hat, denke ich, daß das sogenannte age of consent eine gute Meßlatte darstellt, da es m. E. keinen Sinn macht, Sechzehn- und Siebzehnjährigen die Lektüre von Erotikgeschichten zu verweigern, obwohl es völlig legal ist für diesen Personenkreis, an der Realisierung solcher Szenen aus eigenem Wunsche heraus teilzunehmen oder gar solche Ereignisse hervorzurufen.

Das age of consent ist das Alter, in welchem ein Mensch legal Sex haben kann bzw. ab welchem es für andere legal ist, mit dieser Person sexuelle Kontakte zu haben. Diese Altersgrenze variiert von Land zu Land, siehe http://www.ageofconsent.com





La téle est une drogue,
   le tabac est une drogue,
Le café est une drogue,
   l'amour peut être une drogue

(Rockin' Squat / Doctor L; Assassin Productions)
Assassin: L'Homicide Volontaire, 1995



Es war der 9. Juni 2006. Deutschland spielte das Eröffnungsspiel bei der WM gegen Costa Rica. Zwanzig Minuten waren seit dem Abpfiff des Spieles vergangen; ich war nicht in der Lage gewesen, mich von der Liveübertragung abzuwenden.

Endlich verließ ich die Wohnung, um an unserem Klassentreffen teilzunehmen — eigentlich ein Jahrgangstreffen. 1986 war das Jahr, in welchem uns die Hochschulreife zugesprochen wurde.

Roland und Babs hatten es organisiert, auch Petra und Anja, und Claudia spielte sowieso ihre Rolle. Es hatte sich nicht viel geändert seit unserem letzten Treffen, fünfzehn Jahre nach dem Abitur, fünf Jahre zuvor...

* * *

Es war gegen halb drei in der Frühe, als ich zum wiederholten Male den Drang verspürte, mich zu erleichtern. Das Kalte Büffet war seit Stunden vernichtet und etliche Flaschen Wein teilten dieses Schicksal. Der Druck auf meine Blase war unerträglich geworden. Als ich vor dem Urinal stand, kam ich zu der Einsicht — nicht zum ersten Male —, daß Pissen einem Orgasmus, der Ejakulation, gleichkam, nein, überlegen war.

Danach, nachdem ich meinen Reißverschluß geschlossen hatte und die Hände wusch, traf ich auf Anke.

* * *

Im Sommer 1985 fuhr unser Leistungskurs Erdkunde mit den Mitschülern des Leistungskurses Biologie auf Studienfahrt nach Frankreich, an die Dordogne. Mein Freund Jürgen litt unter der Fahrt, von Lyon bis ins Perigord — 9 Stunden kotzen und noch mehr kotzen.

Sieben Tage später, die Nacht vor unserer Rückreise, verbrachte unsere Gruppe, ungefähr 25 Schüler, am Lagerfeuer auf dem Campingplatz, grillend, Rotwein trinkend und unter dem Sternenzelt philosophierend; der wolkenlose Himmel Südwestfrankreichs eröffnete den Blick auf die Milchstraße, die viel deutlicher zu erkennen war als in unserer Gegend.

Es war schon spät in der Nacht, als ich auf die Toilette ging. Nachdem ich meinen Reißverschluß geschlossen hatte und die Hände wusch, traf ich auf Anke. Wir hatten ein wenig geflirtet, einige Stunden zuvor, aber damals, kaum achtzehn Jahre alt, war ich zu schüchtern, um die Zeichen zu erkennen, oder eher zutreffend, die Zeichen auszunutzen.

Anke und ich — es passierte nichts in dieser Nacht, obwohl ich sie, genau einen Zentner schwer, zurücktrug in die Mitte unserer Zelte, zu dem Lagerfeuer. Ich träumte von ihrem weichen Körper und ihren festen Brüsten. Sie war ein Mittelding zwischen Punk und Popper — nur Zeitgenossen werden wissen, was ich meine — und bezeichnet sich selbst als Anarchistin.

Anke war etwa einsfünfundsechzig groß, nicht zu schlank, aber nicht dick und stand auf billigen Rotwein und Haarlack (etwas später in diesem Sommer würde ich ein anderes Mädchen treffen, das auch dosenweise Haarlack verbrauchte, aber das ist eine andere Geschichte). Vor der Studienfahrt hatte ich wenig Kontakt mit Anke und auch nicht danach; ich war zu langweilig und zu verklemmt und sie zu progressiv, damals.

* * *

Fünfzehn Jahre später war Anke immer noch progressiv, aber es hatte sich viel geändert. Ihr dunkelblonder Punk-Popper-Haar(ver)schnitt mit Elvistolle war einem strohblonden Wuschelkopf gewichen, mit wilden Locken, die ihr bis unter das Schulterblatt reichten. Ihre Augen lächelten immer noch so verschmitzt wie bei unserem letzten Zusammentreffen und eigentlich waren es nur die Krähenfüße um ihre Augen herum, die verrieten, daß die Mischung aus Sexbombe und Lolita nicht gerade erst volljährig geworden war, sondern nahezu doppelt so alt.

Anke trug eine eng auf Taille geschnittene Hose im Safari-Stil, mit einem breiten Ledergürtel mit goldener Schnalle und dazu einen farblich passenden Pullover, dessen Ärmel von den Ellenbogen aufwärts geschlitzt waren und dessen Rückenteil durch die Netzstoffeinsätze einen nahezu ungehinderten Blick auf ihren makellosen Rücken ermöglichten. Der V-Ausschnitt ermöglichte eine tiefe Einsicht in ihr Herz oder zumindest auf die Hügel, hinter der sich Herz und Lungen verbargen. Und diese Hügel waren nicht in Büstenhalter gezwängt, wie ich feststellen konnte.

Wenn man auf den ersten Blick hin noch einwenden hätte können, daß Ankes Outfit nuttenhaft war, so erkannte man beim zweiten Blick Klasse, Qualität und Preis der Kleidung, von dem modischen Geschick der Trägerin ganz zu schweigen. Anke war nicht eine schlechte Kopie von Paris Hilton, sondern eine Frau, die wußte, wie sie ihre besten Jahre für eine Weile konservieren konnte.

Ich war ein wenig überrascht von ihrem Auftauchen in der Herrentoilette, jedoch nicht geschockt, hatte ich doch während der letzten Jahre einiges erlebt.

"Bist du immer noch so schüchtern wie damals in Frankreich?"

Verdammt nochmal. Ich war es nicht. Jahrelange Erfolge (und Mißerfolge, natürlich) beim Aufreißen gaben mir ausreichend Selbstvertrauen, genauso frech zu antworten.

"Nee. Ich bin ein ganzes Stück perverser geworden."

"Glaub' ich nicht", antwortete Anke. Und setzte hinzu, "Once a geek, ever a geek!"

"Never again", antwortete ich. Ich sah ihr in die Augen, lächelte mein bestes Lachen und schaute nicht weg, als sie zurückschaute.

"Never say never", antwortete sie und dann, nach einer Pause, als sie realisierte, daß mein Blick nicht brechen würde, stellte sie fest, "Ich glaub', du meinst es ernst!"

* * *

Ich hatte es schon damals ernstgemeint, aber ich schaffte es nicht, meinen Mund zum richtigen Zeitpunkt aufzumachen. Ich war spitz wie Nachbars Lumpi, nur — bumsen war nicht.

Bis zu dem Tage, an welchem ich einen Radausflug machte, mit Sabine.

Sabine war etwas füllig, gut gerundet an den richtigen Stellen, würde ich heute sagen, dunkelblond, ihr Gesicht hatte einen Einschlag, den ich 'französisch' nennen würde, dichte Augenbrauen, braune Augen, ein kräftiger Teint, ein paar Sommersprossen. Ihre Haare waren lang und glatt und fielen über ihre Schultern, bis knapp unter das Schulterblatt. Ihre Brüste waren sehenswert, dachte ich, genau in meine Hände passend, mutmaßte ich, und eines Tages lud sie mich zu einer Radtour ein, nachmittags, nach der Schule.

Im Februar war ich krank gewesen, Bronchitis, und freute mich, als Sabine mich besuchen kam, mir die Hausaufgaben brachte. Okay, die Hausaufgaben konnten mir gestohlen bleiben, aber die Tafel Schokolade, Lindt, war es wert, krank zu sein. Sabine strahlte mich an und meine Mutter hatte die Wohnung Hals über Kopf verlassen, als Sabine auftauchte.

Sie trug Jeans und einen Strickpullover, ganz und gar nicht sexy, aber ich stellte mir vor, wie ihre Brüste nackt wippten unter der Wolle. Ich stellte mir vor, wie Sabine und ich wie die Steinesel fickten und wie ich mein Sperma in sie spritzte oder auf sie. Der Gedanke, ich würde meinen Samen auf ihre Brüste schmieren oder mit meinem harten Schwanz auf ihren Mundwinkeln verteilen, machte mich geil. Derselbe Gedanke, allerdings, verhinderte jegliche Konversation, ich brachte meinen Mund nicht auf.

Als sie ging, zweifelte ich daran, daß ich jemals wieder mit ihr sprechen würde. Trotzdem wichste ich, mein Fieber hochtreibend, bis zu Erschöpfung.

Die nächsten Wochen und Monate masturbierte ich regelmäßig, sehr hedonistisch, mit wechselnden Bildern in meinen Vorstellungen — ich hatte sie alle: sexy Mitschülerinnen, die abgebildete Modelle zu Dr. Sommer's Texten in der Bravo, die aktuellen Playmates und Ina Seehauser, das damals zwanzigjährige Starlet, welches angeblich mit 857 Männern geschlafen hatte. Tina Turner törnte mich an, sogar Nina Hagen diente mir als Wichsvorlage. Aber egal, welche gerade angesagt war, Sabine war immer dabei.

Ich stellte sie mir völlig sexbesessen vor, malte mir aus, wie sie sich in den Pausen auf der Toilette nach vorne beugte, damit die Kerle es einfacher hatten, ihre Muschi zu penetrieren und in sie abzuspritzen, während sie in aller Seelenruhe kiffte. Sie zog mich geradezu magisch an und stieß mich gleichzeitig ab.

Einmal in der Schule, ich lief einige Schritte hinter ihr, mußte ich niesen. Sie sagte "hallo" und nannte meinen Namen, ohne sich umzudrehen.

"Ist das möglich?" fragte ich und sie antwortete, daß meine Stimme auch beim Niesen erkennbar war.

Dann, zwei Wochen vor dem Abitur, lud sie mich zu dem Fahrradausflug ein. Wir fuhren über die Felder bis an die Autobahn, vorbei an Gerste und Weizen, der schon in ein paar Wochen abgeerntet werden würde; der Sommer war warm und versprach eine frühe Ernte. Schließlich kehrten wir um und wählten für den Rückweg eine andere Strecke, durch den Hardtwald. Nahe der Ostkurve des Hockenheimringes setzten wir uns am Rande eines einsamen Waldweges zur Rast nieder. Auf der Böschung eines Entwässerungsgrabens sitzend unterhielten wir uns über alles mögliche an diesem Tag, über Freunde, die Schule und unsere Pläne für die Zeit nach dem Schulabschluß.

Irgendwie fingen sich unsere Blicke und ließen einander nicht mehr los. Wir näherten unsere Köpfe, streiften einander mit den Lippen und auf einmal müßten wir uns. Natürlich hatte ich schon auf Partys mit Mädchen herumgeknutscht, aber das hier war anders.


Wie in einer Zeitlupensequenz von Sam Peckinpah ließen wir uns nach hinten fallen. Unsere Hände streichelten einander, zuerst noch unschuldig über den Rücken; dann aber immer mutiger werdend, fanden wir den Weg unter unsere Kleidung.

Ich machte zwei ungemein wichtige Entdeckungen. Zum einen fand ich heraus, daß ihre Brüste tatsächlich genau in meine Hände paßten. Sie fahren weich und fest zugleich und waren frei verfügbar, ohne störenden Büstenhalter. Zum anderen stellte ich fest, daß meine eigenen Brustwarzen genauso erregbar waren und ähnlich empfindlich wie die ihrigen.

Ihre Zunge war tief in meinem Mund. Sie war fordernd mit ihrer Zunge, wollte mehr Leidenschaft. Ich biß spielerisch in ihre Zunge, öffnete leicht meinen Mund und zupfte mit meinen Zähnen an ihrer Lippe und den wenigen feinen, fast goldenen Härchen darüber.

Ich küßte ihren Hals und der Knutschfleck, mit dem ich unsere Liebe beurkundete, war noch über eine Woche später zu sehen. Sie trug ihn mit Stolz und machte keine Anstalten, ihn mit einem hohen Kragen zu verdecken.

Plötzlich drückte sie mich zur Seite. Ich ließ mich neben ihr auf den Rücken fallen. Panik überkam mich in diesem Moment. Hatte ich etwas falsch gemacht? Sekundenbruchteile später saß sie rittlings auf mir.

In Windeseile begann sie, mein Hemd aufzuknöpfen und ungeduldig wie sie war, riß sie schließlich die beiden Hälften einfach auseinander, ohne sich darum zu scheren, ob die Knöpfe aufsprangen oder abrissen; abends mußte ich zwei neue Knöpfe annähen. Dann zog sie ihr T-Shirt über den Kopf. Sie legte ihren nackten Oberkörper auf den meinigen.

Ihr Po saß genau auf meinem Schritt und sie mußte meine Härte spüren. Ich hatte die Schenkel ergriffen, hielt sie und streichelt die nackten Beine.

Das Gefühl ihrer nackten Brüste, die Wärme des Sommers und ihres Körpers, all das war einzigartig. Wir fuhren fort, wo wir aufgehört hatten. Schließlich wanderten ihre Lippen meinen Hals herab, auf die Brust und sie revanchierte sich für den Knutschfleck. Sie liebkoste meine Brustwarzen mit ihrem Mund. Sie leckte die Nippel und knabberte daran, mit ihren spitzen Schneidezähnen.

Sie ließ ihren Unterkörper abwärts gleiten, zu meinen Schenkeln, saß jetzt nicht mehr auf der Beule in meiner Jeans.

Meine Hände wühlten jetzt in ihren Haaren, obwohl diese eigentlich dunkelblond waren, gab das Sonnenlicht ihnen einen goldenen Schimmer.

Ihre Küsse wandernden weiter und erreichten meinen Bauchnabel. Ihre Hände ergriffen meine Gürtel. Routiniert ließ sie die Schnalle aufschnappen und zog das Gürtelende aus den Schlaufen. Den Reißverschluß zog sie mit den Zähnen auf. Der Messingknopf, der als letztes noch den Schritt zusammenhielt, leistete nicht lange Widerstand. Dann hob ich meinen Unterkörper und sie zog mir die Jeans herunter, mitsamt meiner Unterhose.

Sie zog sich kurzzeitig von mir zurück, um mir die Kleidung bis zu den Knöcheln herunterzustreifen. Irgendwie hatten die Hosenbeine sich in den Schuhen verheddert, aber dies war kein Hindernis mehr. Sie stand auf. Sabine schlüpfte aus ihren Turnschuhen, warf sie achtlos zur Seite.

Wie ich so vor ihr lag und zu ihr aufblickte, war ich fasziniert vom Anblick ihrer Schenkel und ihrem Hintern, den sie mir zeigte. Auch sie zog sich nun völlig aus und streifte mit einer Drehbewegung, mir alles zeigend, aufreizend langsam ihre kurzen Shorts ab. Sie hatte kein Unterhöschen angehabt und etwas Feuchtigkeit zeichnete sich auf dem Jeansstoff ab, wo die einzelnen Teile zusammengenäht waren.

Mein Gott, sie mußte schon eine Weile von dem Gedanken erregt gewesen sein, mich zu verführen.

Mein Schwanz glänzte feucht. Ich hatte ihn ein wenig gerieben, während sie sich ausgezogen hatte, langsam und provokativ. Sie setzte sich wieder auf mich, diesmal war kein störender Stoff zwischen uns. Sie wiederholte die Reise mit den Küssen von meinem Lippen über den Hals zu meinen Brustwarzen. Ich war überrascht ob deren Empfindlichkeit.

Ihre Lippen wanderten über meinen Körper, ihre Zunge tänzelte um meinen Bauchnabel. Sabines Hand hielt meinen Penis, massierte leicht und schließlich fanden ihre Küsse mein Geschlecht.

Sie nahm mich in den Mund, leckte mich bis zum Wahnsinn. Eigenartig, wie nahe man am Wahnsinn ist, in dem Alter.

Ich fühlte den Höhepunkt näher kommen, sagte "nicht!" Ihr Mund entließ meinen Liebesstab, den sich nun ihre Hand bemächtigte.

"Ich will Dich masturbieren", sagte sie. "Komm' für mich. Ich will Dich spritzen sehen!"

Ich hatte gehofft, mit ihr zu schlafen, aber ich protestierte nicht. Es war sowieso wie ein Traum. Mein erstes Mal war anders gewesen, ich war viel zu aufgeregt und Daniela auch, auf der Kellerparty meines Freundes. Wir hatten gefummelt, geknutscht und ich war gekommen noch bevor ich richtig in ihr drin war, und die nächsten Tage, wenn wir uns in der kleinen Stadt begegneten, waren richtig peinlich.

Sabine war die Routiniertere von uns beiden, ganz klar; sie brachte mich schnell wieder auf hundertachtzig, nachdem der Level meiner Erregung abgesunken war, als sie mit ihrem Zungenspiel aufgehört hatte.

Sie quälte mich eine Weile, sanft massierend hielt sie mich knapp unterhalb des Punktes of no return, und wenn ich dachte, den Orgasmus nicht mehr verhindern zu können, ließ sie locker. Endlich war es nicht mehr zu halten, ich glaubte zu explodieren und mein Sperma spritzte über meine Brust.

Sabine legte sich jetzt wieder auf mich nieder. Mit ihren Brüsten verrieb sie meinen Saft auf meinem Körper. Fast klebte sie auf mir, und als sie mich küßte, wünschte ich mir wir könnten ewig so liegenbleiben.

Die Kraft der Jugend hielt mich hart und sanft rieben wir unsere Körper aufeinander. Mein Schwanz befand sich an ihrer Muschi, doch war ich nicht in sie eingedrungen. Ich griff unter sie, wollte meinen Penis ergreifen und —

"Halt. Warte", sagte sie.

Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. "Sorry, ich habe keine Präser mit."

Ihr Kopf lag auf meiner Brust. Sabines Augen sahen mich an und ich sah den Blick der Liebe.

"Das ist es nicht", erwiderte sie. "Ich nehme doch die Pille."

Ich schaute sie fragend an; erst später erklärte sie mir wie es mit ihren Eltern war. Es war ihr nächster Satz, der mich schockte.

"Ich hab' ein bißchen Angst vor'm ersten Mal."

Ich war sprachlos. Ein paar Momente später spürte ich, daß mir vor lauter Überraschung der Mund offenstand. Sabine hatte, mich ausnutzend oder mich mißdeutend, ihre Zunge in mich geschoben.

Als sie unseren Zungenkuß nach einer Weile brach, fuhr sie fort.

"Aber ich will es tun. Hier und jetzt."

Sabines Entjungferung war ungewöhnlich, fand ich später heraus, die Stellung verleitete dazu, zu schnell zu tief einzudringen. Sie lag auf mir, als sie meinen Schaft in sich selbst steckte. Sie preßte ein bißchen und plötzlich fühlte ich einen Widerstand. Ich wußte, was es war und ich verweigerte mich dem Verlangen zuzustoßen.

Sie stieß einen kleinen Schmerzensschrei aus und entzog sich mir ein wenig. Ihr Gesicht hatte sich verzogen. Machte ich alles richtig? Ich hatte soviel gelesen in der Bravo. War sie auch feucht genug? Wir hatten kein Gleitmittel? Und was war mit der Verhütung? Mein Gott, was war, wenn ihre Pille versagte.

Meine Hände streichelten ihren nackten Rücken. Ich küßte ihre Nase, ihre Wangen und den Hals.

"Gib' mir einen Moment", sagte sie.

Nach einer Weile drückte sie wieder ihren Unterleib an mich und wieder spürte ich ihr Hymen. Wieder hörte ich einen Schmerzensschrei, und ich sah das verzogene Gesicht, aber diesmal hatte Sabine nicht nachgegeben, sondern hatte den Widerstand mit Kraft gebrochen.

Bewegungslos lag sie auf mir, ein paar Tränen kullerten ihre Backen hinunter, tropften ab und benetzten mich. Ich spürte den salzigen Geschmack auf meinen Lippen.

Besorgt sah ich sie an, aber Sabine lächelte und sagte: "Das sind keine Tränen des Schmerzes. Das sind gute Tränen."

Wir lagen ein paar Minuten bewegungslos im Gras. Von Zeit zu Zeit verscheuchte ich eine Fliege und ein paar Ameisen. Wir streichelten einander.

Dann begann Sabine sich zu bewegen, erst langsam, dann schneller werdend und schließlich fickten wir, als ob wir seit Monaten nichts anderes machen würden.

Wir brachten uns gegenseitig zum Höhepunkt, obwohl wir ihn nicht gleichzeitig erreichten — dies gelang uns erst später in diesem Sommer —, schrien wir unsere Lust und unsere Freude in den Wald.


Sabine und ich lagen fast bis zum Sonnenuntergang an dieser Stelle, ohne darüber nachzudenken, jemand könnte vorbeikommen und uns sehen. Dann suchten wir uns gegenseitig auf Zecken ab und zogen uns an. Die restlichen Kilometer auf dem Fahrrad waren für Sabine ein wenig unangenehm, denn sie fühlte sich etwas lädiert.

Ich brachte sie nach Hause und wir standen noch lange vor ihrem Haus, einander küssend und streichelnd und die Nachbarn sahen, daß wir ein Paar geworden waren. Als ich abends in meinem Bett lag, wußte ich, daß ich sie liebte.


Daß die in meiner Vorstellung sexsüchtige Sabine in Wirklichkeit bis zu jenem Nachmittag eine Jungfrau war, war am Fortgang unserer Freundschaft nicht zu erkennen. Wir hatten jeden Tag miteinander Sex. Wir fickten im Keller der Schule, im Dunkeln unserer Garage, auf dem Balkon und abends in unbeleuchteten Hauseingängen. Wir taten es im Kino und in Umkleidekabinen und auch einmal im Freibad, wobei wir beinahe vom Bademeister erwischt worden wären.

Wenn Sabine ihre Tage hatte, schliefen wir nicht miteinander. Genauer gesagt, sie ließ mich nicht in sie eindringen. Dennoch war sie geil und wollte, daß ich komme. Sie befriedigte mich mit dem Mund, wobei sie allerdings stets unmittelbar vor dem Orgasmus aufhörte und mich dann wichste bis ich kam. Oder sie drückte ihre Brüste zusammen und ich fickte den so entstandenen Tunnel und spritzte auf ihren Oberkörper ab.

Sabine spielte gerne mit meinen Sperma, war aber standfest in ihrem Willen, mich nicht in ihrem Mund kommen zu lassen. Manchmal verrieb sie mein Sperma auf ihren Brüsten oder ließ mich auf ihr Gesicht kommen. Einmal masturbierte sie mich in der letzten Sitzreihe eines halbvollen Linienbus, wobei sie das Ejakulat geschickt mit ihrer Hand fing. Ich hatte Schwierigkeiten, meinen Schwanz zurück in die enge Jeans zu bekommen, als ich sah, wie sie die spermaverschmierte Hand an ihren langen Haaren abwischte, indem sie sich über den Scheitel fuhr. Sie provozierte gern und noch abends, als wir aus der Großstadt nach Hause fuhren, sah man die verkrusteten Sperma-Rückstände.

Wir hatten keine Hemmungen, es an den ungewöhnlichsten Stellen zu treiben; die S-Bahn hatte es uns angetan und das französische Bett ihrer Mutter. Sabines Eltern waren geschieden und die Mutter kam erst gegen acht nach Hause, sodaß wir sturmfreie Bude hatten. Meistens.

Eines Tages kam sie früher nach Hause, gerade als Sabine mit gespreizten Beinen auf der Küchenarbeitsplatte saß und ich meinen Schwanz tief in ihr hatte. Wir hatten sie nicht kommen gehört und sie mußte uns einen Moment zugesehen haben, und als Sabine sie entdeckte, klopfte meine Freundin mir auf die Schulter. Es dauerte nochmal einige Sekunden bis ich verstand.

Ihre Mutter murmelte etwas von "Entschuldigung" und verschwand in Richtung Bad oder Schlafzimmer; wir haben nicht darauf geachtet. Schließlich hörten wir sie dann doch noch kommen.


Sabine und ich waren unzertrennlich bis zum Herbst. Wer weiß was wir einander angetan hätten, wenn wir weniger unbedarft gewesen wären. Sie war ein bißchen pervers und wahrscheinlich war es gut, daß wir damals nichts über Bondage und SM wußten.

So überschritten wir nie die Grenze der Normalität, die 1986 viel konservativer abgesteckt war als heute. Wir stritten nicht und wir waren einander treu; aber instinktiv fühlten wir, daß das Ende der Schule das Aus für unsere Beziehung bedeuten würde.


Das letzte Mal schliefen wir miteinander, als wir uns das letzte Mal sahen. Wir hatten uns einige Tage nicht gesehen, weil Sabine eine Sommergrippe eingefangen hatte und infolgedessen war dieses letzte Mal um so leidenschaftlicher.

Am Morgen danach frühstückten wir ausgiebig miteinander, im Kaffeehaus auf dem Schloßplatz, ein letzter Kuß, ganz und gar nicht leidenschaftlich, aber sehr zärtlich. Wir gingen auf verschiedenen Wegen nach Hause, ein letztes Umdrehen vor der Straßenecke, sehnsüchtig blickend und noch einmal gewinkt — das war's.

Wir haben uns nicht im Streit getrennt, sondern wußten einfach nur, daß es vorbei war.


Ich nahm meine Sachen und zwei Stunden später war ich am Bahnhof und bestieg den Zug, einen Schnellzug nach Dortmund, über Frankfurt und Gießen, der mich zu meiner Bundeswehrkaserne bringen würde.

Sabine war am selben Bahnhof, nur einige Stunden später und auch sie bestieg einen Zug. Der ihrige hatte einen klangvollen Namen, "Lorelei". Von Dortmund kommend lag sein Ziel viel weiter südlich, Rom, wo Sabine Kunstgeschichte studieren würde.

Wir schrieben einander ein paar Mal und manchmal masturbierte ich beim Lesen ihrer Briefe. Ich masturbierte viel und meistens stellte ich mir vor, wie wir beide miteinander schliefen.

Später begann die Eifersucht. Meine Masturbationsphantasien beinhalteten nun heißblütige Römer, die 'meine' Liebe durchfickten, in allen möglichen Positionen.

Kurz vor Weihnachten schrieb ich ihr einen langen Brief, voller Sehnsucht und Liebe geschrieben und es flossen etliche Tränen, bevor er fertig war.

Die Antwort kam lange nicht, erst kurz vor Ostern, abweisend und kalt.

Die Frequenz unseres Briefwechsels verlängerte sich und schließlich war auch dieses letzte Überbleibsel unserer Liebe abgestorben.

Nachdem dem Bund fand ich eine neue Freundin und danach wieder eine und so weiter.

* * *

"Ich glaub', du meinst es ernst!" stellte Anke fest. Und schob mich in eine der Kabinen.

Natürlich.

Ich hatte einige Beziehungen gehabt, manche dauerten nur einige Wochen, manche Monate und mit zwei Frauen hatte ich einige Jahre zusammengelebt.

Wenn ich in einer festen Beziehung war, blieb ich meistens treu und wenn ich begann, untreu zu werden, wußte ich, daß die Tage einer Beziehung gezählt waren.

Eine beziehungslose Zeit verbrachte ich mit dem altbekannten Spiel: ich ging auf die Jagd. Mit der Zeit war ich immer selbstsicherer geworden und hatte mich auch von Mißerfolgen nicht entmutigen erlassen. Bekam ich eine Abfuhr an einem Ende einer Bar, versuchte ich es am anderen Ende erneut.

Anstelle einer Antwort zog ich Anke an mich. Unsere Lippen näherten sich, öffneten sich zum Kuß. Nichts romantisches war an unserem Zungenspiel zu spüren, nur die Lust aufeinander. Ohne zu zögern öffnete ich ihren breiten Ledergürtel, ließ ihn fallen und auch Anke beschäftigte sich mit meiner Kleidung.

Ich ergriff ihre Brust, knetete sie, in keiner Weise zärtlich. Wir wollten einander besitzen und wollten mehr als das — wir wollten einander besiegen. Im Krieg und in der Liebe sind alle Mittel erlaubt und dies war keine Liebe.

Mit einem rohen Griff bemächtigte sie sich meines Gliedes, massierte es, längst hart geworden, rieb den Schaft und zog die Vorhaut auf und ab, mich wichsend.

Irgendwie hatte ich es geschafft, ihr die Hose herunterzuziehen und schob die rechte Hand zwischen ihre Beine. Sie trug keinen Slip, wie eine Hure. Fordernd, fast brutal drang ich mit zwei Fingern in sie ein, während der Daumen ihre Clitoris massierte. Sie revanchierte sich mit einem Biß in meine Oberlippe und schon schmeckte ich den süßlichen Geschmack von etwas Blut. Meine Linke wühlte in ihren Haaren, riß sie an ihren Locken zurück.

Sie sah mich verwundert an, sagte "Schwein!" zu mir. Ich ergriff ihren Nacken, drehte ihren Kopf zurück zu mir und erzwang mir einen Kuß. Sie biß mich erneut und ich fuhr zurück, stieß ein Schimpfwort aus, "Hure!"

Sie spuckte mir ins Gesicht und ich reagierte mit einer Ohrfeige. Sie boxte mich, mehrmals und schließlich ergriff ich ihr Handgelenk, hielt sie einfach fest.

Ihre andere Hand ließ nicht los, griff immer noch meinen Schwanz. Sie hielt mich fest und wichste mich hart. Mal rieb sie mit dem Handballen über meine Eichel, mir Schmerz verursachend, mal grub sie ihre Fingernägel in das Fleisch des Schaftes, wohl wissend was sie tat.

Immer noch ihr Handgelenk festhaltend, drehte ich ihr den Arm auf den Rücken. Dadurch kamen wir uns wieder näher. Unsere Zungen trafen sich weit außerhalb des Mundes, umkreisten einander

Ich merkte, wie sie sich etwas streckte und plötzlich schob sie sich meinen Riemen in sich, vorbei an meinen Fingern. Ich hatte niemals aufgehört, ihre Clitoris zu massieren und jetzt fickten wir, mein Schwanz tief in ihr und noch zwei Finger hatte sie in ihrer Fotze.

Ich drückte sie zurück, gegen den Kasten der Wasserspülung, der ihr unangenehm sein mußte, in ihren Rücken drückend, oberhalb der Nieren. Mein Bein war völlig verdreht und schmerzte.

Wir kämpften den Fick unseres Lebens, so schien es, ich mit ihr, sie mit mir und wir beide gegen die Enge der Kabine. Wir kämpften gegen unsere Kleider, die uns fesselten. Am Ende siegte unsere Lust. Ich kam, spritzte meinen Samen in sie, ihn völlig nutzlos verschwendend, da dieser Akt nicht den Zwecke der Fortpflanzung diente.

Es war eine Vergewaltigung, ohne Frage, aber wer war das Opfer und wer der Täter?

Endlich, als wir uns ein wenig gefangen hatten, konditionell und auch emotionell, ließ ich sie los. Es dauerte noch eine Weile, bis wir unsere Körper voneinander ließen und in der Lage waren, uns wieder anzuziehen.

Anke schüttelte den Kopf. "Du warst so blöd", sagte sie. "Anstelle mich an das Lagerfeuer zwischen uns're Freunde zu tragen, hättest Du mich woanders hin entführen sollen."

"Du denkst 'Tarzan meets Jane'?"

"Blödsinn. Eher 'Die Schöne und das Biest'"

"Du warst nicht schön", sagte ich.

"Und Du kein Biest, leider."

Wir lachten.


Als wir die Kabine verließen, wurde die Sache kompliziert. Sabine stand vor uns. Genauer gesagt, eine Sabine stand vor uns, jedoch nicht die Sabine, die ich vor fünfzehn Jahren geliebt hatte.

Der Name war Ende der Sechzigerjahre sehr populär gewesen und zeitweise hatten wir drei Mädchen mit diesem Namen in unserer Klasse.

Die Sabine, die jetzt vor uns stand war schlank, fast zierlich, kleiner als Anke; sie ging mir bis zur Schulter.

Sabine war in der Schulzeit ein Feger gewesen. Sie trug meistens Jeans-Miniröcke, die damals modern waren, aber an unserer Schule niemals Popularität erreichten und sie rauchte wie ein Schlot. Sabine wechselte regelmäßig ihren Freund, fast so schnell wie Männer ihre Hemden. Sie war süchtig nach Sex, so sagten wir damals, aber vielleicht was es ja nur das unbefriedigte Verlangen nach Liebe, das sie so sprunghaft machte. Oder Neid unsererseits.

Anke und ich waren noch etwas erhitzt und sicherlich bedurfte auch unsere Kleidung einer Überprüfung vor dem Spiegel, der die ganze Breite des Raumes über dem Waschtisch einnahm, aber Sabine, die kleine Nutte, wie ich sie in meinem Kopf tituliert hatte, war fast so derangiert wie wir.

Ihr schwarzer Rock war weit nach oben geschoben, über ihre Hüften hinaus. Sie saß mit nackten Pobacken auf der Kante des Waschtisches, direkt neben dem Becken. Ein Bein, in schwarzen Nylons und High Heels stand auf dem Boden, direkt neben der Türe und verhinderte eigentlich, daß jemand von draußen kommend die Türe öffnen und hereinkommen konnte.

Das andere Bein hatte sie hochgezogen und weit abgespreizt auf dem Waschtisch abgestellt. Sie trug keine Strumpfhosen, aber halterlose Strümpfe. Sabine lehnte am Spiegel und atmete schwer. Eine Hand hatte sie unter ihren dunkelblauen Pullover und offensichtlich spielte sie mit einer ihrer Brustwarzen.

Die andere Hand hielt ein billiges Plastikfeuerzeug in gelbgrüner Farbe, mit welchem sie an ihrem Kitzler spielte.

Das Weiß ihrer Schenkel und das Rosa dazwischen hatten fast magische Wirkung.

Die rotblonde Frau hatte ihre Augen geschlossen, als sie masturbierte. Natürlich mußte sie gemerkt haben, daß sie nicht alleine im Raume war. Wir waren laut genug gewesen, nicht nur beim Ficken, sondern auch danach.

Sabine hatte für eine lange Zeit die Top-Liste meiner Masturbationsphantasien angeführt, lange bevor das erste Mal mit einer Frau schlief.

Am meisten machte mich an, wenn ich sie rauchen sah, das war topgeil, so verrucht. Ach wie hätte ich mir gewünscht, daß sie mit gespreizten Beinen auf mir saß, mein Glied tief in sich steckend. Ihr kleiner Arsch würde sich auf mir vor und zurück bewegen, ihre Muschi an meinem Schambein reiben. Meine Hände umfaßten ihre kleinen Brüste und sie, sie blies den blauen Rauch in die Luft, ganz cool, als ob unser Gebumse nichts bedeutete.

Sabine war hocherregt, rieb sich immer schneller. Wir waren nähergetreten, doch sie reagierte nicht. Es war unmöglich, daß sie nicht gehört hatte, wie wir die Kabine verließen — sie mußte es wissen.

Anke ergriff den Schenkel des Beines, welches auf der Kante des Waschtisches stand, streichelte an der Innenseite entlang, in Richtung Becken. Ich kniete vor ihr nieder, begann zu lecken. Meine Zunge tänzelte an ihrer Spalte, drang auch in sie ein. Sie schmeckte intensiv, salzig, würzig, nach erlebter Leidenschaft.

"Komm' für uns", sagte Anke verführerisch. "Beweise deine Lust."

Sabine schrie auf und kam.


Ich lehnte mit dem Rücken an der Türe, hatte Sabine im Arm. Anke stand hinter ihr und hatte ihre Hüften umgriffen. Sabine war noch etwas wackelig auf den Beinen. Der intensive Orgasmus einerseits und die verrenkte Stellung, in der wir sie gefunden haben anderseits, hatten ihre Wirkung gezeigt.

Ankes Kinn war auf Sabines Schulter aufgestützt. Anke wiegte sich ein wenig in den Hüften, ihr Becken drückte sich gegen Sabines kleinen Hintern.

Ihr Mund war ganz nahe am Ohr der kleinen Rotblonden und sie flüsterte lasziv, doch trotzdem gut vernehmbar, eher zu mir gemeint: "Was hältst Du von einem guten Frühstück?"

"Frühstück ist nicht schlecht", sagte ich, "aber wie wäre es mit einem Late-Night-Menü?"

"Und wer ist die Hauptspeise und wer das Dessert?"

"Weiß nicht, finden wir's heraus!"


Fünf Minuten später hatten wir uns von den restlichen Mitschülern verabschiedet. Die meisten waren eh' schon müde oder weitaus mehr betrunken und realisierten nicht, daß wir drei gemeinsam abzogen. Nur Thomas warf mir einen neidischen Blick zu, doch nickte er aufmunternd.

Anke saß vorne in dem Taxi, direkt neben dem Fahrer. Sabine und ich hatten uns auf der Rückbank breit gemacht. Sie war an mich gelehnt und wir schmusten miteinander.

Anke hatte sich zu uns gedreht und beobachtete, wie Sabine durch den geöffneten Reißverschluß mein Glied massierte.

"Halt", sagte sie, "laß' was für mich übrig!"

"Jetzt ist die Reihe an mir, du hattest ihn schon!" schoß die zierliche Frau zurück.

Ich sah das Gesicht des Taxifahrers im Innenspiegel. Er war jung und er lächelte.

"Alles in Ordnung?" fragte ich.

"No problem", kam die Antwort, "als Taxifahrer erlebe ich so einiges. Man kriegt so manches Angebot. Vor allem von weiblichen Fahrgästen."

"Heute nicht!" warf Anke ein.

"Schade", sagte er. "Wäre ein Volltreffer gewesen."


Der Nachtportier machte ein etwas unwilliges Gesicht, als er uns einließ, wußte er doch, daß Ankes Zimmer zwar mit Doppelbett ausgestattet, aber als Einzelzimmer gebucht war.

"Hey", sagte Anke, "wir sind schon achtzehn!" und Sabine kicherte.

"Nimm's cool, Mann", fügte ich hinzu, "warst Du niemals jung?"

Er verstand den Witz nicht und, ehrlich gesagt, ich auch nicht.

Wir gingen die Treppe hinauf, herumalbernd, lachend und, wäre nicht in der Nacht dieses typischen Außendienstlerhotel völlig leer gewesen, hätten wir uns sicher Ärger eingehandelt.

Anke öffnet die Tür und schaltete das Licht ein und wir betraten das Zimmer. Gleich neben der Tür erblickte ich unser Trio im Spiegel und nun verstand ich ein wenig den pikierten Blick des Portiers. Das Makeup der beiden Frauen war total verschmiert, unsere Kleidung zerknittert und ich hatte die Knöpfe meines Hemdes versetzt zugeknöpft. Wir sahen aus, als kämen wir direkt von einem Sexgelage. Und dabei hatte die Nacht noch nicht mal richtig angefangen.

Anke zog Sabine zu sich hin, Sabine sank zu Anke auf das Bett.


Es war unglaublich anregend, den beiden zuzusehen. Es hatte sich gezeigt, daß Anke eine Menge Spielzeug mit sich hatte. Jetzt ritt Sabine auf Ankes Strap-on, wie eine Amazone auf dem Pferd, sexy, rhythmisch, erotisierend. Anke, auf dem Rücken liegend, hielt die viel kleinere Rotblonde an den Hüften und bog ihren Unterleib der Reiterin entgegen.

Sabine stützte sich auf Anke, ihre vollen Brüste umfassend und massierte sie.

Nun beugte sie sich nieder, sodaß beider Oberkörper aufeinander zu liegen kamen, Brust auf Brust und Nippel auf Nippel, so hatten sie Kontakt.

Sabine war unglaublich gelenkig, Jahre des Baletttrainings hatten ihre Wirkung nicht verfehlt. Weiterhin bewegte sie ihr Becken kreisend hin und her, sich pfählend auf Ankes Gummischwanz. Ihre kleine Anusrosette glänzte vor Schweiß und kontrahierte und entspannte sich im Rhythmus ihrer Beckenbewegungen.

Die Zungen beider Frauen leckten einander und luden ein zum Kuß. Ganz feucht und schmutzig wirkte es, einer Pornoszene gleichend und als sich ihre Lippen trafen, sog Anke die andere Frau in sich ein.

Ich fühlte wie ich langsam wieder steif wurde und half ein bißchen nach.

"Dein geiler Arsch ist so klein", dichtete ich. "Er ladet grad' zum Ficken ein."

Die beiden Frauen unterbrachen ihren Kuß und Sabine sagte: "Worauf wartest Du. Tu's einfach!"

"Im Ernst?" fragte ich.

"Nur zu."

Ich wälzte mich zu den beiden hin, stieg über die Beine der beiden fickenden Frauen. Ich sah, daß Anke den Mund geöffnet und die Zunge weit herausgestreckt hatte. Ihre Zungenspitze berührte Sabines Zunge an der Unterseite, genau da, wo die Zunge gepierct war.

Sabine ließ Speichel über beider Zunge in Ankes Mund laufen, literweise, mochte ich glauben, fast wie in einen Trichter.

Das war so geil. Ich glaubte, noch härter zu werden.

Sabines Rosette war feucht vom Schweiß und meine Eichel glänzte vom eigenen Saft, aber für das Eindringen in Sabines engste Öffnung würde das nicht reichen.

Ich sammelte Speichel in meinem Mund und spuckte ihn direkt auf die Rosette. Dann setzte ich die Eichel an und im geeigneten Moment schob ich ein, nur ein wenig, aber Sabine stieß einen kurzen Schrei aus.

Sie merkte mein Zögern. "Kein Problem, ich bin da keine Jungfrau mehr. Es ist nur zu lange her. Kein Wunder, es ist selten, daß du dich von einen One-Night-Stand in den Arsch ficken läßt.

Anke warf einen kurzen Blick auf Sabines Ringfinger der linken Hand und auch ich hatte den Ehering bemerkt.

"Vierzehn Jahre verheiratet, sogar glücklich und mit zwei Kindern", kommentierte Sabine.

"Aber?" fragte Anke.

"Autounfall, querschnittgelähmt. Ein, zwei Mal im Jahr halte ich es nicht mehr aus. Andreas weiß es, er hat mich sogar dazu ermutigt."

Inzwischen hatte sie ihre Beine zur Seite gestreckt, fast wie im Spagat. Es war unglaublich was für eine Körperbeherrschung und welche Muskelkraft in der Kleinen steckte.

"Anke, hilf du mir, ziehe meine Pobacken auseinander", wies uns Sabine an. "Ich zähl' bis drei. Bei drei stößt du so fest du kannst, so weit es geht. Scher' dich nicht um mich. Eins... zwei..."

Bei "drei" schob ich mich in sie. Mit aller Kraft drückte ich meinen Penis in ihr Poloch. Nach zwei, drei Zentimetern blieb ich stecken, trotz der Gewalt, die in der Summe unserer Bewegungen war. Plötzlich rutschte mein Glied weiter und ich drang bis zum Anschlag in sie ein.

Für eine Weile blieben wir drei regungslos, bis Sabine das Schweigen brach.

"Was ist? Ficken wir oder seid ihr eingeschlafen?"

Ich war schon zweimal gekommen, wußte also, daß es lange dauern würde und deswegen waren meine Bewegungen mechanisch, auf Ankes Rhythmus abgestimmt. Es war schon sonderbar, nur durch ein wenig Fleisch getrennt ihren Gummischwanz zu spüren, der weiterhin in Sabines Möse steckte.

Ich hatte meinen Kopf neben dem von Sabine und sah direkt in Ankes Gesicht. Sie schaute mich provozierend an, die blonden Locken einem Engel ähnlich auf dem Kopfkissen liegend, aber ihr Gesichtsausdruck war alles andere als engelhaft. Ihr war die Lust ins Gesicht geschrieben.

Es war fast so, als würde ich direkt mit Anke bumsen. Wir waren nur durch Sabine getrennt und in dem Moment hatte ich die zierliche Frau fast aus meinem Bewußtsein verbannt. Sie stöhnte und atmete heftig. Das Gefühl, daß ihr enges Poloch meinem Schwanz bereitete, war einzigartig.

Es schien, als hätten wir Zeit und Raum vergessen und ich weiß nicht, wie lange es dauerte bis sie kam, aber auf einmal wimmerte sie und ihr Wimmern ging in rhythmische Schreie über. Da ließ ich mich gehen und rammte wild in sie und ihre Enge geilte mich auf. Nach einigen weiteren Stößen spritzte ich mein Sperma tief in ihren Darm.


Beim Frühstück langten wir ordentlich zu. Ich hatte beide Frauen noch mit der Zunge befriedigt, mein Schwanz konnte nicht mehr. Ich war ausgedörrt, trank einen halben Liter Orangensaft und dazu zwei Tassen Kaffee, ich war süchtig danach. Sabine erzählte uns ein wenig aus ihrem Leben.

Sie hatte einen Job als Chefsekretärin in einer großen Softwarefirma in der Nähe, gleich neben der Autobahn. Dort hatte sie auch ihren Mann kennengelernt und nach einem Jahr hatten die beiden ihre Ehe geschlossen. Sie war damals zwanzig Jahre alt. Ein Jahr später kam ein Sohn zur Welt.

Nach zwei weiteren Jahren des Glückes war der Schicksalsschlag gekommen: ein betrunkener Autofahrer hatte ihrem Mann die Vorfahrt genommen. Die Folge war, daß Andreas ab der Lende abwärts gelähmt war. Die lebensnotwendigen Funktionen hatten die Ärzte in der Heidelberger Unfallklinik zwar retten können, aber auch der lange Aufenthalt in der Reha gab ihm seine Bewegungsfähigkeit nicht wieder.

"Also ist mein Sexleben beschissen", kommentierte sie, emotionslos und nicht entschuldigend. "Er kann erigieren und ich liebe es, es ihm mit der Hand und mit dem Mund zu machen — auf diese Weise haben wir unser zweites Kind gezeugt —, aber Andreas weiß, daß er mich nicht vollwertig befriedigen kann. Er ist zungenfertig und seine Finger sind auch ganz geschickt, aber —"

Sabine machte eine Pause und drückte ihre Zigarette aus.

"Ich finde es toll, daß Du bei ihm geblieben bist. Du warst noch so jung —"

"Dreiundzwanzig."

"— und unerfahren", beendete Anke ihren Satz.

"Deswegen wollte Andreas auch, daß ich ihn verlasse. Ich hätte etwas besseres verdient, hat er gesagt. Zwei Jahre war es fast die Hölle. Als ich nicht freiwillig ging, hat er mich schikaniert und so versucht die Scheidung zu erzwingen."

"Aber?" wollte ich wissen.

"Ich fühlte, daß es nur Theater war. Ich sah seine Liebe in seinen traurigen Augen. Ich konnte ihn nicht verlassen. Es war nicht Mitleid was mich hielt. Na ja, manchmal muß man seinen Partner mit Gewalt zu seinem Glück verhelfen."

Ich nickte.

"Ich habe ihn zur Rede gestellt. Habe ihm gesagt, in guten wie in schlechten Zeiten, und daß unser gemeinsamer Sohn nicht der Grund war warum ich mich nicht trennte. Er hat akzeptiert, aber nur unter einer Bedingung."

Anke zündete sich eine Zigarette an, nervös. Ich trank meine Tasse Kaffee aus.

"Er verlangte von mir, daß ich von Zeit zu Zeit für ein Wochenende Urlaub von der Ehe machen solle. Das erste Mal war schwer. Ich war total nervös, als ich nach Hause kam. Am Ende hatte ich nicht einmal mit dem Mann geschlafen, den ich an der Hotelbar aufgegabelt hatte. Ich war nicht untreu gewesen. Andy aber war wie verwandelt, als ich zurückkam. Irgendwie war die Freude in seine Augen zurückgekehrt."


Unser Abschied war kurz, keine Szenen, keine Versprechen "ich ruf' dich an", zu verschieden waren unsere Leben. Vielleicht würden wir uns wieder sehen, beim nächsten Klassentreffen, aber bitte, um Himmels Willen, keine Verpflichtungen, war der unausgesprochene Konsens, als wir nach dem Frühstück das Hotel verließen.

Keiner von uns drehte sich um für ein letztes Winken — stellte ich fest, als ich meinen Kopf wendete, um den beiden Frauen nach zu sehen.

* * *

Das war vor fünf Jahren gewesen und meine Gedanken kamen zurück in die Gegenwart. Ich wechselte ein paar Worte mit Anja und Petra, aber auch mit Roland und Babs — und mit Claudia sowieso — als eine attraktive Frau mit langen, brünetten Haaren den Saal des Sporthauses betrat, den wir für den Abend akquiriert hatten.

Sie trug ein enges weißes T-Shirt, so eng, daß sich der Büstenhalter unter dem Stoff abzeichnete, und graue, knallenge Hosen aus glänzenden Stoff.

Sie war schlank, die Brüste voll und die Haare schulterlang.

Trotzdem die Hose ein Blickfang war, provokativ und sexy (aber nicht die Sorte "Arsch frißt Hose"), wirkte die Frau, ob ihrer sinnlichen Ausstrahlung und den erotischen Signalen — klassisch.

Ihre braunen Augen und die vollen Augenbrauen, ihr dunkler Teint, von der Sonne gebräunt und ihre lustigen Sommersprossen ... plötzlich klickte es in meinem Gehirn: Sabine, meine erste richtige Liebe stand vor mir.

Sie war ins Gespräch vertieft, als ich mich ihr näherte.

"...dachte ich, vielleicht treffe ich hier einen geheimen Verehrer", sagte sie gerade zu, na ja lassen wir das lieber, da auch diese Person den Namen trug, welcher scheinbar in meinem Liebesleben eine gewisse Bedeutung hatte.

Ich stand etwa einem Meter hinter ihr, als ich künstlich hustete. Sie zuckte zusammen und drehte sich um.

Ihr Blick war fragend, für den Moment. Ich hatte einige Kilo zugenommen, einige mehr sogar, aber die hatte ich wieder heruntergehungert, meine Haare waren schütter geworden und mein Schnurrbart war durch einen Vollbart ersetzt worden.

"Soll ich niesen oder erkennst Du mich so?" fragte ich.

* * *

Sabine und ich fickten nicht in dieser Nacht. Ich war fast völlig enthaltsam an diesem Abend. Wie schon fünf Jahre zuvor trafen Anke und ich zusammen, später, in dem Flur vor der Toilette. Wir küßten ein wenig und unsere Hände erkundeten einander.

"Du bist verliebt", sagte sie.

"Unsinn", entgegnete ich. "Du und ich, das ist purer Sex. Ficken, Abspritzen, nicht mehr."

"Ich dachte nicht an mich."

"Was?"

"Du bist nicht so blöd wie du tust. Du weißt, was ich meine."

Ich schüttelte den Kopf.

"Sabine", entgegnete sie. "Vergiß mich. Ich bin nur die Anarcho-Schnalle, die alles bumst was sich bewegt."

Ich schnaubte. "Anarcho-Schnalle? Mit fünfzigtausend Euro Jahreseinkommen?" Anke hatte einen gutbezahlten Job an der Uni Hohenheim, Beamtentarif C2, Besoldungsstufe 15 oder so, ich kannte mich mit diesen Dingen nicht aus.

Sie zuckte mit den Schultern.

"Sei nicht hyperkritisch. Du kennst das Prozedere, von links unten nach rechts oben, Wolfgang Roth, Gerhard Schröder, Toscana-Fraktion und so, das ganze Blabla."

* * *

Zwei Wochen später, wieder freitags, saß ich im Flieger nach Rom. Es war schwer gewesen, nicht mit Anke zu ficken. Sie wollte, ich wollte, keiner von uns war gebunden.

Es war mir gelungen, Anke aus dem Sporthaus heraus zu bekommen, sogar mit ihr in ihr Hotel zu gelangen. Sabine war schon Stunden zuvor verschwunden, nachdem wir eine Weile zusammen verbracht hatten, am kalten Büffet und auch miteinander sprechend.

Thomas hatte mich beflügelt. Er sagte, "Ich weiß was abgeht. Laß sie nicht gehen."

Sie ging und ich unternahm nichts. Verfickte Scheiße.

Anke und ich lagen auf dem Doppelbett in ihrem Hotelzimmer und blickten uns gegenseitig an.

"Du willst ficken, ich will ficken, aber das ist nicht was du wirklich willst!" sagte sie.

Ich hob eine Augenbraue.

"Ach, hör' auf", sagte sie, "glaube bloß nicht, Du wärest so außergewöhnlich. Schwanz ist Schwanz und im ungünstigsten Falle kommen wir Frauen ohne aus."

Anke war in der Tat eine Hardcore-Emanze.

Sie drehte sich um und griff nach ihrer Handtasche, die auf dem Nachttisch lag. Sie suchte etwas darin und schließlich gab sie mir einen Zettel. [email protected]

Ich lächelte, sagte "danke", aber sie mußte das letzte Wort haben.

"Als Dank könntest Du mir wenigstens die Möse lecken."

* * *

Ich eilte vom Gate zur Gepäckausgabe. Paß- und Zollkontrolle gab es — Schengen sei Dank — nicht mehr. Und dann traf ich sie.

Sie sah hervorragend aus in der schwarzen, sehr engen Hose und der leichten knielangen, hellgrünen Jacke. Offenstehend enthüllte sie ein farblich passendes Top, das einen Teil ihres flachen Bauches enthüllte. Die Spaghettiträger verrieten, daß sie keinen Büstenhalter trug.

Sie stand an einem Buchladen und war in ein Buch vertieft und hatte mich noch nicht gesehen.

Plötzlich hatte ich eine Idee, blödsinnig vielleicht, übermütig und sentimental auf jeden Fall. Es hatte mich etwas in der Nase gekitzelt und daher blickte ich ins helle Sonnenlicht, das von draußen hereinfiel. Sofort mußte ich niesen.

"Ich freue mich, daß Du da bist", sagte sie. Dann erst drehte sie sich um.

Ich sah sie an. Das Top spannte über ihren Brüsten und die Nippel ihrer Brustwarzen waren offensichtlich hart und spitz, da sie sich deutlich durch den dünnen Stoff abzeichneten.

"Ich sehe es", stellte ich fest.

Sie bemerkte meinen Blick und sah an sich herunter. Dann griff sie mit der Hand an eine der Brustwarzen und zwickte diese spielerisch.

"Das?" entgegnete sie. "Das ist nur wegen der Klimaanlage. Hier im Flughafen ist es etwas kühl."

"Ich glaube eher das Gegenteil."

"Nee. Rom ist heiß. Warte erstmal ab, wie heiß es da draußen ist."

"Ich kann und will nicht abwarten."

Und wir küßten uns.


Ich weiß nicht, wie wir in das Parkhaus gelangten und in ihr dort geparktes Auto, ein roter Alfa Spider, schon ewig zugelassen, was man an dem schwarzen Nummernschild sehen konnte, an welchem die Buchstaben ROMA in orange, der Rest des Kennzeichens jedoch in weiß geschrieben war. Mein Koffer war auf den Gepäckträger geschnallt und eigentlich hätten wir losfahren können. Wir fuhren noch nicht.

Das Auto war eng und ihr Top war eng, aber irgendwie hatte ich es geschafft meine Hand an ihre nackte Brust zu bekommen und ihr war es gelungen, hinter dem Lenkrad sitzend sich zu mir herüberzubeugen und meinen Schwanz in ihrem Mund zu nehmen.

Aufreizend langsam stülpte sie ihre Lippen über die Eichel und nahm dann den Schaft soweit wie es in dieser Position in dem Auto möglich war in ihren Mund. Ihre Zunge umspielte meinen Schwanz, routiniert, viel gekonnter als ich sie kannte. Sie hatte ja auch zwanzig Jahre Zeit zum Üben gehabt, dachte ich.

Sie wiederholte ihre Bewegungsablauf für eine Weile, wobei sie mich immer tiefer in sich aufnahm, bis ich den Übergang zwischen Mund und Schlund fühlte. Dann schloß sie die Zähne mit sanftem Druck um mein Fleisch. Es tat nicht weh, aber wenn sie nur etwas mehr biß, hätte es wehgetan. Sie setzte das fort, während sie ihren Kopf zurückzog, bis sie die Stelle erreichte, an welcher die Vorhaut in die Eichel übergeht. Mit einer Hand hielt sie meinen Penis, mit der anderen spielte sie an meinen Hoden.

Plötzlich spürte ich, wie ihre Zunge mit der Spitze der Eichel spielten. Ihre Zähne hielten mich immer noch gefangen, nicht nachgebend. Ich begann zu stöhnen, nicht kümmernd um irgendwelche Vorbeigehenden und mein Stöhnen wurde lauter. Schließlich schrie ich meine Lust heraus. Und dann wurde die Lust zur Qual.

Ich griff in ihre Haare, wollte sie schon zurückreißen, als ihre Zähne etwas mehr zufaßten und sie mich so daran erinnerte, wer im Augenblick das Sagen hatte, ohne Worte und trotz vollen Mundes.

Schließlich hatte sie Erbarmen mit mir. Ich spürte nur noch ihre Lippen, fest an meinem Schwanz gelegt. Als Ausgleich begann sie mich zu masturbieren, mit festem Griff, nicht zu schnell. Sie hatte nichts vergessen von unserer gemeinsamen Zeit, so viele Jahre zurück.

Ich wußte, daß ich kommen würde, warnte sie, daß ihre Zungenfertigkeit mich zum Abspritzen bringen würde. Sie hörte nicht auf und ich hinderte sie auch nicht. Ich schrie und ejakulierte. Meine Flüssigkeit schoß in ihren Mund und vermengte sich mit ihrem Speichel. Ich sah mich um, kein Taschentuch zu sehen, nichts ähnliches zum Abwischen. Sie hatte die Wahl zwischen herunterschlucken und aus dem Fenster spucken.

Sabine fand eine Alternative. Sie streckte ihren Oberkörper und hob ihren Kopf, bis er etwas höher als der meinige war. Dann näherte sie ihren Mund und ich wußte, was sie wollte.

Unsere Zungen spielten eine Weile mit den Schneebällen, während meine Hände in ihren langen Haaren wühlten. Sie strich über meine Brust bis unsere Münder sich trennten und wir die Überreste unseres Festmahls herunterschluckten.

Wir lachten. "Das war das erste Mal", sagte ich.

"Einmal ist immer das erste Mal", antwortete Sabine. "Ich habe meine Tage."


Sabine ließ den Motor an und fuhr aus dem Parkhaus. Sie schnallte sich nicht an, im Gegensatz zu mir und fuhr ziemlich rasant, typisch italienischer Fahrstil.

Der Verkehr war so, wie ich Rom in Erinnerung hatte, zu dicht, zu langsam, zu schnell, zu laut, zu chaotisch.

Sabine jagte mit fast hundertsiebzig Sachen über die Ringautobahn, überholte links und rechts, benutzte manchmal die Standspur und machte reichlich Gebrauch von der Lichthupe.

In der Stadtmitte kamen wir zum Stehen, wobei wir die Gelegenheit für einige Streicheleinheiten ausnutzten, bis die Ampeln es wieder ermöglichten, fünf Meter weiter zu fahren.

Es war inzwischen spät am Nachmittag, als wir ihre Wohnung erreichten, ein dreistöckiger Terrassenbau mit einem für römische Verhältnisse großen Garten, der wahrscheinlich nur deswegen so groß war, weil das Gelände steil am Hang lag und nicht zu einer weiteren Bebauung geeignet war.

Sie drückte auf die Fernsteuerung des Garagentores, welches sich öffnete, und wir fuhren direkt hinein.

Ich schnallte meinen Koffer ab und trug ihn die Stufen zu dem Haus hinauf. Es war immer noch viel zu warm.

Als wir die Eingangstür erreichten, wurde die Tür von innen geöffnet, von einer jungen Frau. Sie war schlank, sehr blond und hatte blaue Augen, fast so strahlend wie die, die ich morgens im Spiegel erblickte. Ihre weiße Hose und das Shirt kontrastierten zu ihrer gebräunten Haut. Die goldene Bauchkette, die sie auf der Hüfte trug, lenkte nur wenig von ihrem Aussehen ab.

Sie war größer als Sabine und auf ihren hohen Absätzen stehend waren ihre und meine Augen in derselben Höhe. Ansonsten schien das junge Mädchen meiner früheren Freundin aus dem Gesicht geschnitten zu sein.

"Marietta ist meine Tochter", sagte Sabine. Ich drehte mich um und blickte sie fragend an. "Ich habe nicht geheiratet."

Ich begrüßte die blonde Frau mit einem Wangenkuß.

* * *

Sabine und ich saßen zusammen auf der Terrasse. Es war am späten Nachmittag und die Sonne brannte nicht mehr vom Himmel herunter.

Die vergangenen drei Tage waren anstrengend gewesen. Wir waren kaum aus dem Bett gekommen. Wenn wir es verließen, dann nur zum Essen und anderen Dingen des täglichen Lebens oder, um unserer Sammlung von ungewöhnlichen Orten ein paar weitere hinzuzufügen.

Wir taten es auf der Treppe vor dem Haus, morgens um halb drei, wobei wir die Mülltonne umwarfen, die dann laut scheppernd die Treppe hinunterkullerte und dabei die halbe Nachbarschaft aus dem Schlaf riß.

Wir taten es im Garten, wobei wir von Marietta beobachtet wurden, wie ich feststellte, als Sabine rittlings auf mir saß und gerade kam.

Sie zeigte mir das Kolosseum und wo man da unbeobachtet bumsen konnte; sie machte manchmal Führungen und kannte sich dort aus.

Sie masturbierte mich im Taxi, als wir vom Abendessen zurückkehrten. Marietta saß neben dem Fahrer und wir auf dem Rücksitz. Die Tochter beobachtete uns im Schminkspiegel in der Sonnenblende, ließ sich aber nicht anmerken, ob sie etwas bemerkt hatte.

Halb liegend, halb sitzend, waren wir in der Hollywoodschaukel aneinandergekuschelt. Die Nachmittagssonne warf ihr goldenes Licht auf unsere nackten Körper.

"Wir müssen reden", hatte sie gesagt.

Zuvor hatten wir uns geliebt und dann fing Sabine zu sprechen an, zögernd, als ob sie etwas auf dem Herzen hätte.

"Marietta ist in einer festen Beziehung. Sie wünschen sich ein Kind, aber auf natürlichem Wege geht es nicht. Sie brauchen einen Leihvater."

Ich zuckte zusammen und schaute Sabine erstaunt an.

"Du willst, daß ich mit Deiner Tochter schlafe?"

Sabines Augen funkelten. Sie war unkonventionell gewesen, aber dieser Gedanke war zu außergewöhnlich. Wenn auch reizvoll, dachte ich.

"Das ist nicht möglich", antwortete sie zögernd und setzte nach einer Pause fort. "Sie wird neunzehn in zwei Wochen, am 7. Juli. Du kannst doch rechnen, oder?"

Wir hatten uns am 1. Oktober 1986 getrennt, vier Monate nach dem Abitur, vor nicht ganz zwanzig Jahren. Eine durchschnittliche Schwangerschaft dauerte 267 Tage, dazu nochmal zwei Wochen vom Eisprung ab, 280 Tage, 40 Wochen, zehn lunare Monate, —

"Aber das hieße ja, daß... da waren wir ja noch zusammen!"

Meine Gedanken waren blitzschnell zurückgesprungen in diesen Sommer. Der Gedanke, Sabine wäre untreu gewesen, war unvorstellbar, selbst in der Erinnerung. Und außerdem, sie nahm doch die Pille!

"Wie ist das möglich", wunderte ich mich, den Gedanken aussprechend.

"Du erinnerst Dich an meine Sommergrippe?" Ich nickte. "Das blöde Antibiotikum muß die Wirkung der Pille verhindert haben. Als ich in den Zug nach Rom stieg, war etwas von Dir bei mir geblieben."

"Du hast nicht abgetrieben..." Es war weniger eine Feststellung, eher eine Frage und kein Vorwurf. Sabine hatte damals ihrer Meinung offen kundgetan, jede Frau habe das Recht, über eine Schwangerschaft selbst zu bestimmen. Daß sie nicht abgetrieben hatte, verwunderte mich.

"Es war schon fast zu spät, bis ich feststellte, was los war, ich hielt es ja selbst für unmöglich und habe das Ausbleiben der Regel auf den Umzugsstreß geschoben. Als sie auch den zweiten Monat ausgeblieben ist, hatte ich kaum mehr Zeit darüber nachzudenken. Ich hatte einen Termin bekommen und genau an dem Morgen kommt dieser blöde Brief von Dir und ich konnte es nicht. Ich habe es nicht bereut. Ich liebe Marietta."

"Aber du hast nichts geschrieben. Ich hätte dich geheiratet", warf ich ihr vor.

"Ja, und nach ein paar Jahren hätten wir uns scheiden lassen, wie meine Mutter. Wenn ich eine Hochzeit gewollt hätte, dann aus Liebe und nicht aus einer Verpflichtung heraus. Und mit dem, was abging in der Ehe meiner Eltern, wollte ich nicht heiraten."

"Aber trotzdem, ich hätte es wissen wollen."

Sie schüttelte den Kopf.

"Du hast aufgehört zu schreiben."

"Deine Briefe haben begonnen, abweisend zu klingen. Du warst so kühl. Deswegen —"

"Ich habe dich in meinem Unterbewußtsein verantwortlich gemacht, für alles. Dafür, daß wir nicht zusammen waren und für Marietta und für all den Trabbel, den mir Marietta dann während der ersten Semester an der Uni verursachte."

Ich wollte etwas antworten, mich entschuldigen, einfach irgendwas sagen, aber Sabine verschloß mir den Mund mit ihrer Hand.

"Das ist nicht der letzte Schock für heute. Ich sagte Dir, daß Du für Marietta ein Kind zeugen sollst —"

Inzest war strafbar und es war für mich ausgeschlossen, das zu tun.

"Unsere Tochter ist lesbisch." Diesmal war ich Sabine zuvorgekommen, die anstatt einer Antwort nur nickte. Schließlich fuhr sie fort.

"Carlota ist etwas älter, vierundzwanzig, die typische Italienerin, glutäugig und schwarzhaarig. Du wirst sie mögen."

Ich schüttelt den Kopf, aus Verwunderung, nicht aus Ablehnung.

"Nur, damit ich das klar bekomme", sagte ich, "Du willst also, daß ich mit der lesbischen Freundin unserer Tochter schlafe, um sie zu schwängern?"

"Im Prinzip schon. Aber Carlota ist keine Lesbe. Sie ist bisexuell."

"Und warum tust Du das? Das ist doch —"

"Unkonventionell. War ich doch schon immer, oder? Sieh', bevor Carlota und Marietta ein Paar wurden, war Carlota meine Geliebte. Fünf Jahre lang."

Sabine hatte es geschafft, mich innerhalb von fünf Minuten dreimal zu schocken. Ich glaubte nicht, daß sich das toppen ließ.

"Ist das alles?" fragte ich.

"Fast. Nur ein Detail. Marietta weiß nicht, daß Du ihr Vater bist. Wir sollten es ihr sagen. Ich habe einen Tisch reserviert, um neun, an der Piazza di Spagna."

* * *

Zwei Tage später bin ich abgereist. Der Abschied war schmerzlich. Sabine und Marietta weigerten sich, mit auf den Flughafen zu kommen.

Später, im Flugzeug, rief ich mir die Ereignisse der zurückliegenden achtundvierzig Stunden in Erinnerung.

Die Flugbegleiterin brachte mir eine Tasse Kaffee. Ich liebte Kaffee zu jeder Tageszeit. Der Kaffee an Bord der Lufthansamaschine was lausig. Die Flugbegleiterin war besser und ich riskierte einen Blick.

Marietta war sichtlich geschockt gewesen. Neunzehn Jahre lebte sie, ohne ihren Vater zu kennen, obwohl sie ihn ständig vor der Nase hatte. Als sie klein war, hatte sie in Sabines alten Photoalben gestöbert und auch Photos von mir entdeckt.

"Der gefällt mir", hat sie gesagt.

Auch Carlota war betroffen. Sie wußte von Sabine, daß wir zusammen gegangen waren und daß es die große Liebe war, aber Sabine hatte auch ihr nicht erzählt, daß ich Mariettas Vater war. Carlota hatte es einmal vermutet und direkt gefragt, aber Sabine hatte ihr gesagt, "Wir waren nicht mehr zusammen als ich schwanger war."

"Ein Mann zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort," war die ausweichende Antwort, die beide von Sabine bekommen hatten, als sie nach der Identität fragten und Sabines Blick hatte sich dann verdüstert und sie haben nicht mehr gefragt. Mariettas Geburtsurkunde hatte keinen Aufschluß gegeben, unbekannt, war da geschrieben.

In dem Restaurant bei der Spanischen Treppe — wir saßen im Freien und die römische High Society paradierte auf und ab — wartete Sabine bis nach dem Hauptgang ab, bevor sie mit ihrer Enthüllung begann. Sabine bestellte eine weitere Flasche Frascati, um sich etwas Mut anzutrinken, so schien es, und dann begann sie mit ihrer Beichte.

Mir war ein wenig unwohl in meiner Haut. Meine größte Sorge war gewesen, wie Marietta reagieren würde.

Marietta und Carlota, die nicht wußten, daß ich wußte, daß sie seit einigen Monaten verlobt waren, saßen wort- und regungslos als sie Sabines Worte vernahmen.

Sabine hatte ein Photo, daß uns gemeinsam zeigte, aus dem Photoalbum genommen und jetzt vor den beiden auf den Tisch gelegt. Sabine war gut zu erkennen, trotz der dunkler gefärbten Haare, die sie jetzt trug. Bei mir hat die Zeit mehr Spuren hinterlassen. Das Photo zeigte mich mit einer vollen Haartracht und Schnurrbart. Die fast schulterlangen Haare waren nun recht kurz und ich hatte fast eine Glatze. Neu war der Vollbart. Ich selbst hatte Mühe mich zu erkennen, zumindest auf den ersten Blick.

"Wißt ihr wer das ist?"

"Klar," sagte unsere Tochter. "Das ist der, von dem ich immer geträumt habe und den ich immer als Vater wollte, als ich klein war."

"Er ist es." Sabine sagte es leise und mit viel Emotion in der Stimme. Eine Träne trat in ihr Auge, kullerte dann an ihrer Nase entlang bis an ihre Oberlippe. Mit der Zunge leckte sie schnell darüber.

Marietta verengte ihren Blick, verzog das Gesicht dabei. Sie saßen uns gegenüber, ich direkt, während Sabine zu Carlota in Opposition saß.

"Aber er ist es nicht, kann es nicht sein. Ihr wart nicht mehr zusammen, als du schwanger warst. Das hast Du gesagt."

"Und ich habe nicht gelogen. Niemals. Wir haben uns am 1. Oktober 1986 getrennt. Wir haben zum Abschied ein letztes Mal miteinander geschlafen. Er wußte nichts von Dir. Ich hatte es ihm nicht erzählt."

"Und wo ist er — jetzt?"

Marietta hatte inzwischen Carlotas Hand ergriffen. Diese hatte die Augen geschlossen, aber trotzdem konnte ich erkennen, daß es in ihr arbeitete und daß ihr Verstand auf Hochtouren lief.

"Er ist hier", sagten Sabine und Carlota wie aus einem Mund.

"Wo?" Marietta drehte sich suchend um, dann fiel ihr Blick auf mich.

"Ich bin Dein Vater, Marietta. Ich war nur zur falschen Zeit am falschen Ort."

* * *

Nach zwei Stunden Flugzeit setzte die Maschine auf dem Rhein-Main-Flughafen auf. Am Ausgang tauschte ich mit der blonden Flugbegleiterin, jung und hübsch, sehr adrett in ihrer Uniform, ein letztes Lächeln.

Ich fragte sie nicht nach ihrer Telefonnummer. Ich tat das sonst immer, seitdem ich regelmäßig flog. In neun von zehn Fällen war ich erfolglos, doch einmal brachte es mir einen Freiflug nach Mombasa ein, vierzehn Tage Safari inklusive und als Beigabe eine zehnmonatige Beziehung mit Alexandra von Swissair.

Zu viele Dinge waren mir jetzt unklar und mein Leben war zu kompliziert geworden, um einen Freiflug nach Rio mit Steffi von Lufthansa anzustreben. Rio hätte mir gefallen. Steffi auch.

Noch eine dreiviertel Stunde Fahrt auf der A 5, dann wäre ich zu Hause. Ich überlegte, ob meine Entscheidung richtig gewesen war. Zwei Tage hatte ich darüber nachgedacht, ob ich meine spontan gegebene Antwort hätte revidieren sollen.

Je länger ich darüber nachdachte, desto mehr wurde mir die Ungeheuerlichkeit von Sabines Plan bewußt. Unkonventionell, hatte sie gesagt. Daran ist das Alte Rom untergegangen, hatte ich geantwortet. Unsinn, konterte sie, das Alte Rom ging an Inzucht und Dekadenz zugrunde. Die ganze Idee ist dekadent, hatte ich zurückgebellt. Nenne es, wie du willst, maulte sie. Okay, nennen wir es dekadent, stimmten wir schließlich überein.

Ich hatte meine Entscheidung nicht revidiert. Letztendlich konnte Sabine auch in Zukunft ohne mich auskommen, falls es nötig wurde. Sie hatte ja genug Erfahrung mit Alleingängen.

Die Idee war verrückt. Praktisch über das Wochenende war ich zum Vater einer erwachsenen Tochter geworden und jetzt sollte ich zwei Wochen damit verbringen, die Verlobte meiner Tochter durchzubumsen, in der Absicht, die glutäugige Italienerin zu schwängern, die immerhin fünfzehn Jahre jünger war als ich.

Ich schmunzelte und schaute neben mich, wo sich Carlota auf dem Beifahrersitz räkelte.

Ich mußte aus unaufschiebbaren Gründen nach dem verlängerten Wochenende zurückfliegen und kurzerhand hatten wir ausgemacht, daß Carlota mich begleiten sollte. In zwei Wochen würden wir nach Rom zurückkehren, rechtzeitig zu Mariettas Geburtstag.

Carlotas Augen waren dunkel, fast schwarz und wenn sie mich mit diesem Schmachtblick ansah, wie jetzt, fiel es mir schwer, meine Aufmerksamkeit auf das Betonband der Autobahn zurück zu lenken und nicht die glutäugige Schönheit im Auge zu behalten.

Ich verstand, warum sowohl Mutter als auch Tochter sich nacheinander in Carlota verguckt hatten. Was ich allerdings nicht verstand, das war der Grund, warum Sabine auf Carlota verzichtet hatte und ihrer Tochter das Schlachtfeld der Liebe kampflos überließ. Ich war fest entschlossen, dies herauszufinden.

* * *

Eines abends gingen Carlota und ich aus und trafen zufällig auf Thomas. Wir quatschten eine Weile miteinander. Carlota sprach fast akzentfrei deutsch, sie war eine Studentin von Sabine, die zu der Zeit als Dozentin gearbeitet hatte.

"Was ist denn das für ein geiles Gerät?" wollte Thomas von mir wissen, als wir beide auf die Toilette gingen. "Habt ihr was zusammen laufen oder ist sie verfügbar?"

Ich wußte nicht genau, was ich ihm erzählen sollte.

"Eine Art Reisemitbringsel aus Rom. Und sie ist nicht verfügbar."

"Echt? Hast Du Sabine besucht? Wie hast Du ihre Adresse herausgefunden. Du Trottel hast sie einfach gehen lassen."

"Anke hat sie mir gegeben."

"Aha. Deswegen war die Anarcho-Schnalle so schnell weg. Dabei hatte ich mir Hoffnung auf einen schnellen Fick gemacht, Anke revisited, nach zwanzig Jahren." Er lachte.

Thomas hatte während unserer Schulzeit nichts anbrennen lassen und im Gegenteil zu mir war er ein paar Wochen mit Anke gegangen. Oder besser gesagt, er bumste sie eine Weile. Anke ist niemals mit jemandem gegangen, zu spießig, fand sie.

"Also war es mit Sabine eine Fehlanzeige und dafür hast du dieses Superweib aufgerissen?" fragte er weiter.

"Nee, Thomas. Die Geschichte ist komplizierter und dabei kenn' ich das Ende selbst noch nicht."

"Du sprichst in Rätseln."

"Ich weiß, mein Freund, ich weiß."

Als wir an unseren Tisch zurückkehrten, fanden wir Carlota von ein paar Typen umlagert, dem Aussehen nach waren es Südländer. Sie versuchten, sie anzumachen, aber Carlota reagierte nicht auf ihre Versuche.

"Ich bin müde, andiamo", sagte sie, aber ihre leidenschaftlichen Augen verrieten etwas anderes. Ich wußte, was mich zu Hause erwartete.

"Ciao, Thomas", sagten wir und verließen das Bistro.

Carlota fiel schon vor der Wohnungstüre über mich her.


Wir machten es zweimal täglich, morgens und abends. Die zwei Wochen waren ziemlich anstrengend für mich, war ich doch keine zwanzig mehr. Natürlich war der Geschlechtsverkehr ziemlich einseitig, denn wir hatten ja eine Aufgabe zu erfüllen.

An unserem letzten Abend war es anders. Morgen würden wir nach Rom zurückkehren, mit dem Auto, da ich diesmal länger bleiben würde und deswegen mehr Gepäck hatte.

"Ich will es dir mit dem Mund machen", sagte Carlota. "Ich will Deinen Samen trinken. Ich bin durstig danach. Es ist zu lange her, seit ich mit einem Mann zusammen war und, wenn Marietta und ich uns nehmen, wird es auch nicht mehr passieren."

Ich war zögernd, doch hinderte ich sie nicht, als sie vor mir auf die Knie ging, meine Hose öffnete und den Schwanz ergriff.

"Abgesehen davon", sagte sie, "bin ich mindestens schon eine Woche schwanger."

Ich hatte gesehen, wie sie sich täglich die Temperatur maß. Unter Umständen konnten Frauen sich ziemlich sicher sein.

Sie nahm mein Glied in den Mund, tief in den Rachen. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so rasch hart geworden war. Ostentativ hielt Carlota ihre Hände hinter dem Rücken; sie wollte heute dominiert werden.

Sabine hatte mir erzählt, daß die junge Italienerin es von Zeit zu Zeit etwas härter mochte.

Ich würde niemals meine Hand gegen eine Frau erheben; schon im Kindergarten hatte ich gelernt, daß Buben Mädchen nicht schlagen. Ich hatte zwar wiederholt Frauen getroffen, die ein leichter Klaps auf den Hintern beim Ficken ganz gewaltig anmachte, doch ansonsten verabscheute ich Gewalt gegenüber Schwächeren.

All die Nächte zuvor war die Initiative stets von Carlota ausgegangen. Es schien, als ob ich Hemmungen hatte selbst aktiv zu werden, gefangen von meinen Gefühlen. Carlota war sexy, zweifelsfrei, und hätte ich sie irgendwo getroffen, hätte der Wunsch, sie zu verführen, abzuschleppen und in mein Bett zu bekommen, mein Denken bestimmt. Diese Situation hier aber war anders. Ich wußte, daß Carlota die große Liebe meiner Tochter war und was wir taten, war eigentlich ein Betrug, den wir hätten bereuen sollen. Ich war dazu bestimmt, ein Kind zu zeugen und fühlte Gewissensbisse, wenn ich an mehr dachte.

Heute Nacht wollte Carlota, daß ich sie genieße. Sie verhielt sich devot, war sich wohl selbst nicht ganz wohl in ihrer Haut.

Ich umfaßte den Kopf der hübschen Schwarzhaarigen und zog sie an mich heran.

Mit kräftigen Stößen fickte ich sie, ihren Mund und ihren Schlund, nur der eigenen Lust zu Willen und ohne Rücksicht auf sie nehmend.

Ich spürte, wie die Eichel den Schluckreflex auslöste und ich in ihren Rachen eindrang. Ich hörte, wie sie nach Luft schnappte, aber ihre Hände lagen unverändert auf ihrem Rücken.

Speichel tropfte aus ihren Mundwinkeln, Schweiß trat durch ihre Poren, die Anstrengung stand ihr ins Gesicht geschrieben, als ich endlich kam, mein heißes Sperma in sie spritzend, in die Speiseröhre, direkt in ihren Magen.

Als ich mich zurückzog, ließ ich mich auf das Bett fallen, selbst erschöpft. Es war weniger die Anstrengung, die mir zu schaffen machte, sondern die emotionale Wirkung des lustvollen Aktes. Es war wohl zum ersten Mal in meinem Leben, daß ich mich nicht um das Wohlgefühl meines Sexpartners gekümmert hatte.

Apathisch lag ich da, sah auf Carlota, die ebenfalls an Ort und Stelle zusammengesunken war. Sie lag regungslos und ihre glühenden Augen waren auf mich gerichtet.

Wir fanden dann doch noch die Kraft, gemeinsam zu duschen und schliefen bald darauf engumschlungen ein.

Wann immer es die Witterung erlaubte, schlief ich nackt und so auch in dieser Nacht. Ich dachte gar nicht nach, als ich irgendwann im Schlaf einen nackten Frauenkörper fand. Ich knetete die Brüste und spürte, wie mein Glied steif wurde. Ich fand, daß der Frauenkörper warm war und die Stelle zwischen ihren Beinen feucht. Wie von selbst drang ich in sie ein.

Mechanisch, im Halbschlaf, fickte ich Carlota, die lange vor mir kam, laut stöhnend.

Nachdem ich in sie ejakuliert hatte, schlief ich wieder ein.

Der Wecker klingelte um fünf. Mein war Glied schlaff, aber immer noch in ihr. Ihre schwarzen Locken sahen phantastisch aus auf dem hellen Kissenbezug und ihr sonnengebräunter Körper machte Lust auf mehr.

Es konnte nicht sein.

Zwei Stunden später waren wir auf der Autobahn.

Die fahrt ging zügig voran und am frühen Nachmittag passierten wir Florenz.

An einer Autobahnraststelle fuhr ich ab und wir aßen ein paar Sandwiches.

Carlotas Anblick war provozierend. Sie trug einen Minirock im Army Look, der jetzt modern war, kaum breiter als ein Handtuch. Ich dachte, daß Sabine ihre Einwände gehabt hätte gegen Carlotas Aussehen, zumindestens vor zwanzig Jahren.

Die schlanken Beine schienen endlos und ihre Fesseln steckten in Schuhen mit sündhaft hohen Absätzen. Ihre Brüste wippten halterlos unter dem dünnen T-Shirt und ich wußte, daß Carlota vollständig auf die Unterwäsche verzichtet hatte.

Die anwesenden Männer kuckten neidisch auf mich und mitreisende Frauen warfen vorwurfsvoll Blicke.

Wenn die nur wüßten! Warum konnte das Leben nicht einfacher sein!

Wir sprachen über dies und das, über die Vergangenheit und über die Zukunft. Wenn nur die Fahrt etwas länger gedauert hätte!

Es war fünf, als wir die Ringautobahn erreichten und sieben, als ich vor Sabines Haus den Motor abstellte.

Marietta und Sabine kamen die Treppe heruntergelaufen. Marietta sprang in meine Arme und gab mir einen Kuß auf den Mund, sehr unziemlich für eine Tochter und das Maximum dessen, was gerade noch so tolerierbar war.

Dann wendete sie sich ihrer Verlobten zu. Ihr Zungenkuß war ziemlich feucht und beider Hände unter des Partners Wäsche waren eigentlich nicht mehr tolerierbar. Zumindest nicht für die Eltern.

Sabine und ich zogen uns zurück.

* * *

Als ich nach Hause kam, war die Wohnung leer und fremd. Drei Wochen waren vergangen, seitdem ich hier einige Tage mit Carlota verbracht hatte.

Ich ging ins Bad, um eine Dusche zu nehmen und den Staub der langen Reise herunterzuwaschen.

Als ich eintritt sah ich einen Schriftzug, der mit Lippenstift auf den Spiegelschrank geschrieben war.

"Un alter ego? Impossibile!", war zu lesen.

Carlota mußte es vor unserer Abfahrt hingeschrieben haben.

Die letzten Tage in Rom waren ernüchternd gewesen.

Am zweiten Abend sahen Carlota und ich das Halbfinale an, Deutschland gegen Italien, mit viel Gekreische beiderseits.

Wir hatten schon fest mit dem Elfmeterschießen gerechnet, doch dann fiel der italienische Führungstreffer in der 119. Minute.

Carlota und ich stimmten überein, daß es ein Zufall war, ein Unfall, doch es war egal, Rom war im Freudentaumel.

Während der ersten Woche hatten Sabine und ich viele Ausflüge gemacht, bei welchen sie mit Rom und die Sehenswürdigkeiten zeigte. Wir schliefen in einem Zimmer und verbrachten praktisch vierundzwanzig Stunden täglich miteinander.

Das war nicht gut. Ich war völlig auf sie fixiert und fand nicht einmal Zeit, mit meiner Tochter zu sprechen.

Wir hatten viel Grund zum Feiern in dieser Woche, Mariettas Geburtstag, dann der Sieg Deutschlands im Spiel um den dritten Platz. Und dann das Finale. Wir waren angespannt und mußten zugeben, daß Frankreich besser spielte. Bis zu Zidanes Kopfstoß. Widerlich und abstoßend. Schließlich das Elfmeterschießen. Und dann herrschte Ausnahmezustand in Rom. Carlota und ich konnten uns nicht trennen von der Mattscheibe.

Marietta und Sabine waren verärgert über diese Entwicklung.

In der zweiten Woche verbrachte ich mehr Zeit mit Marietta und als wir beide spätabends von einem Ausflug nach Ostia zurückkehrten, fanden wir Sabine und Carlota auf der Terrasse, schlafend in der Hollywoodschaukel, eng aneinandergeschmiegt. Auf dem Tisch standen zwei leere Flaschen Montepulciano, ein schwerer Rotwein aus der Toskana.

Marietta und ich fanden während der folgenden Tage heraus, daß Carlota eifersüchtig war, wenn ich mit Marietta zusammen war.

Während der dritten Woche teilte ich meine Aufmerksamkeit zwischen Carlota und Marietta und vernachlässigte Sabine. Verdammt, der Tag hatte nur 24 Stunden!

Wir waren doch Erwachsene, dachte ich, nicht so naiv wie vor zwanzig Jahren und so stellte ich Sabine zur Rede.

"Was ist Dein Problem", fragte ich sie sehr direkt.

"Liebst Du mich?" fragte sie zurück und ich nickte.

"Aber eine andere Frau erwartet ein Kind von Dir. Ist das normal?"

"Es soll vorkommen", antwortete ich. Ich war mir nicht klar, wohin sich das Gespräch entwickeln würde. Schon in der Schule hatte sie in Diskussionen geführt, in welchen ihre Argumente überraschend kamen wie Siebzig-Meter-Steilpässe von Günther Netzer.

"Es war ihre Idee."

Ich stutze für einen Moment. Dann verstand ich.

Wir machten Liebe in dieser Nacht, leidenschaftlich und danach hielten wir uns fest, nicht loslassen wollend und ich wußte, daß es Zeit war abzureisen.

* * *

Nach Neujahr kam Marietta zu Besuch. Auf dem Weg zurück nach Venedig hatte sie einen Abstecher über Deutschland gemacht.

Wir plauderten und ich fragte nach Carlota.

"Sie ist okay", sagte meine Tochter.

"Ich wollte Euch besuchen, vor Weihnachten, aber Sabine lehnte ab. Sie habe zu viel um die Ohren."

"Sie will Dich nicht sehen."

"Warum?" Sie war abweisend gewesen am Telefon, es lag kein Stress in ihrer Stimme.

"Sie hat es Dir nicht gesagt." Keine Frage, eine Feststellung.

Sabine hatte ihre Geheimnisse, das hatte ich gelernt. Und ich ahnte fast, was Marietta mir sogleich bestätigte.

"Sie ist schwanger. Ich dachte, ihr habt wenigstens Kondome benutzt. Mein Gott, sie wußte was sie tat. Sie hat die Pille schon vor Jahren abgesetzt."

"Sie hat was?" Ich schüttelte den Kopf.

"Sie ist nicht ganz richtig im Kopf", stellte meine Tochter fest. "Beschenkt meine Geliebte mit einem Kind von Dir und überrascht mich dann noch mit einem Geschwisterchen. Nach zwanzig Jahren. Das ist doch bekloppt!"

"Sie will mich nicht sehen wegen Carlota", stellte ich nüchtern fest.

"Nicht wegen Carlota", sagte Marietta. "Sie hat Angst vor sich selbst. Sie liebt Dich so sehr, daß sie davon Panik bekommt. Sie läßt Dich nicht in ihr Herz, weil sie Angst davor hat, Dich zu verlieren. Sie wird all ihre Liebe dem Kind zuwenden."

"Das ist doch Unsinn. Außerdem ... will sie dem Kind den Vater wieder erst nach zwanzig Jahren vorstellen?" Ich begann mich zu ereifern. "Da bin ich sechzig. Da kann sie mich gleich als Opa präsentieren!"

Marietta reagierte mit Achselzucken.

Das Szenario war bekannt; es war identisch mit dem Ablauf vor Mariettas Geburt.

* * *

Einige Jahre zurück war Sabine eine Dozentin für die deutsche Sprache gewesen. Sie gab Kurse an der Abendschule, auch am Goethe-Institut, und sie hielt mehrere Tutorien an der Universität.

Dort traf sie auf Carlota.

Carlota war blutjung gewesen, als sie ihre Unschuld an einen Schönling aus ihrer Klasse verloren hatte. Er, der stolze Römer hatte am nächsten Tag vor seinen Freunden geprahlt, wie er sie verführt hatte und wie leidenschaftlich sie gewesen war, als er sie gebumst hatte. Er rühmte sich selbst, hob seine Leistungen hervor und daß er sie zum Orgasmus gebracht hatte, zweimal sogar.

Er hatte nicht einmal gelogen.

Nachdem er bekommen hatte, was er wollte, ließ Antonio Carlota links liegen; er beachtete sie nicht mehr. Blöder Hund, dachte sie.

Sie hatte andere Freunde, bessere Liebhaber und schlechtere, doch keiner von ihnen stellte sie seinen Eltern vor.

Das Wort, sie sei leicht zu kriegen, machte die Runde.

Sie war siebzehn, als sie das erste Mal mit einer Frau schlief.

Carlota war überrascht, wie direkt die Unbekannte gewesen war. Mitten auf der Tanzfläche war sie aufgetaucht, plötzlich und unerwartet, von der Sonne gebräunt, blond, erkennbar gefärbt, mit Brüsten wie ein Hollywood Starlet, operiert, wie Carlota später feststellt, als sie die Brüste leckte und küßte.

Provozierend hatte die Frau vor ihr getanzt, Samba oder Hip Hop, Carlota konnte sich nicht mehr erinnern; plötzlich kreißten ihre Hüften, stundenlang und immer wieder.

Sie trafen sich erneut, in einem Hotel nahe der stazione Termini, eine billige Absteige und sie taten es.

Sie trafen sich wiederholt, über drei Monate hinweg. Plötzlich machte die Frau mit ihr Schluß. Mein Mann ahnt etwas, waren ihre Worte.

Carlota war nicht verliebt und der Abschied tat nicht weh und sie war keinesfalls verwundert, daß sie nicht einmal den Vornamen der Frau kannte.

Sie beschloß, daß noch nicht die Zeit gekommen war, sich für das Leben zu binden und sie hüpfte von Liebhaber zu Liebhaberin. Sie liebte Sex, sie liebte Schwänze und sie liebte Lippen.

Beinahe hätte sie sich verliebt, beinahe verwechselte sie Liebe mit Verlangen, als sie ein Ehepaar traf, Claudia und Rudolfo, aber sie wollte nicht die Exklusivität, die die beiden forderten. Sie war achtzehn, als sie das erste Mal aus eigenem Antrieb ein längerfristiges Verhältnis beendete.

Nach dem Schulabschluß fuhr sie nach Rimini, wo sie den Sommer über in einer Disco jobbte, um Geld zu verdienen. Heiße Musik machte sie an und auch die Bewegungen der zuckenden Körper, nicht wenige von ihnen nur anwesend, um aufzureißen, zu jagen, Fickobjekte zu finden.

Der Sommer war vorüber, als sie nach Rom zurückkehrte, um viele Erfahrungen reicher und einige Illusionen ärmer. Carlota konnte sich nicht an alle ihre Abenteuer erinnern, nicht nur wegen des Alkoholes, nicht nur wegen XTC, aber zumeist war da nichts, was wert war sich zu erinnern.

Schließlich traf sie auf Sabine. Es schlug ein wie ein Blitz. Ihre Blicke trafen sich, beide lächelten. Es war ein running joke, der sich jede Woche wiederholte, doch die Frau machte keine Anstalten, Kontakt aufzunehmen und sie in ihr Bett zu bekommen. Vielleicht hatte sie sich geirrt und die Frau stand doch nur auf Männer?

Eines Tages trafen die beiden in der Mensa aufeinander. Am Vormittag hatte Sabine noch ein Tutorium geleitet, Carlota konnte sich nicht genau daran erinnern, es ging um Goethe und Gertrude von Stein und plötzlich fühlte sie die Spannung. Erotik lag in der Luft.

Sie, die kaum Neunzehnjährige, machte den ersten Schritt, stand auf ging auf Sabine zu und sagte: "Ich will Dich." Sie drehte sich um und verließ den Speisesaal.

Carlota rechnete nicht damit, daß Sabine ihr folgen würde. Sie irrte.

Die schwarzhaarige Italienerin saß auf einer Bank, nur wenige Schritte vor dem Gebäude, direkt in der Sonne, als auf einmal ein Schatten auf sie fiel.

Sie schaute auf. Sabine, Mitte dreißig, Mutter einer fünfzehnjährigen Tochter, ledig, schaute sie an, die braunen Augen strahlend.

Es war Liebe auf den ersten Blick.

* * *

"Ich brauche Dich nicht", sagte sie, als wir am nächsten Tag telefonierten. Meine Unterstützung war Ehrensache, ein Drücken vor der Verantwortung nicht diskutabel. Die Welt war nicht so einfach schwarz und weiß, aber es gab Fragen, die nur eindeutige Antworten erlaubten.

"Es war mein Fehler. Ich hätte an Empfängnisverhütung denken müssen, ihr Männer seid so unverläßlich. Ich mach' Dir ja keinen Vorwurf."

In der Tat hatte ich wie selbstverständlich angenommen, daß eine Frau wie Sabine die Pille nahm. Obwohl es mir hätte auffallen müssen, als sie mir sagte, sie hätte seit Jahren nicht mehr mit einem Mann geschlafen, habe ich die Schlußfolgerung nicht gezogen.

"Ich liebte Dich", sagte ich, "vor zwanzig Jahren und auch jetzt." Ich würde mich nicht der Verantwortung entziehen.

Ich hörte ihren tiefen Atemzug.

"Mach' es uns nicht so schwer. Lassen wir es so bewenden. Du weißt warum."

Sie spielte auf die unglückliche Ehe ihrer Eltern an und auch darauf, daß sie sich selbst die Schuld gab an den Schlägen, die der Vater der Mutter gegeben hatte. Sabines Verhalten war notorisch, fast psychopathisch. Ich hatte genug.

"Und deswegen willst Du nicht, daß ich Kontakt mit Euch halte, damit Du in zwanzig Jahren wieder Deiner Tochter sagen kannst, 'Das ist Dein Vater!' Nein, Sabine. Diesmal nicht. Auch ich habe ein Anrecht darauf, mein Kind aufwachsen zu sehen. Die ersten Schritte, das erste Wort, der erste Schultag. Oh Scheiße. Diesmal wirst Du mir das nicht vorenthalten. Diesmal nicht!"

Ich knallte wütend den Hörer auf die Gabel. Es war das erste Mal, daß Sabine und ich uns stritten.

Mit einem Augenblick wurde mir klar, was ich wollte.

Ich stürmte aus meiner Wohnung, nur mit Reisepaß, Kreditkarte und Autoschlüssel bewaffnet. Es sind 1250 km nach Rom und ich fuhr die Strecke, von Tankstops abgesehen ohne Unterbrechung, in weniger als neun Stunden.

Ich sprintete die Treppe hinauf und nahm zwei, drei Stufen auf einmal. Plötzlich stand ich vor ihr. Sie saß in der Hollywoodschaukel auf der Terrasse. Ihre Augen staunten; sie schaute mich ungläubig an.

"Ich wußte, daß Du kommst. Aber wie hast Du es so schnell geschafft. Der Fluglotsenstreik..." Sabine war sanft wie ein Lamm. Es war nichts zu merken von dem Streit, den wir am Morgen telefonisch geführt hatten.

"Über die Autobahn."

"Du wirst müde sein."

"Dein Anblick wirkt belebend."

* * *

Die beiden Frauen gingen durch einen Taumel der Gefühle. Seit fünfzehn Jahren lebte Sabine alleine, nur mit ihrer Tochter zusammen. Marietta besuchte seit einem Jahr eine Internatsschule und kam nur in den Ferien nach Hause und so war es einfach für Sabine, ihrer Tochter nicht zu erzählen, daß sie mit einer Frau schlief.

Männer hatten ihr Angst gemacht. Nur einmal hatte sie jemanden in ihr Herz gelassen. Es war schiefgegangen, ihre Schuld, sie war sich dessen bewußt. Alle Männer sind Schweine, eine Karikatur von Ulli Stein, die ein Mutterschwein mit einem Ferkel zeigte, kam ihr in den Sinn, wann immer sich ein Mann für sie interessierte.

Sie hatte erlebt, wie der Vater sich ihrer Mutter gegenüber verhalten hatte, wie sie stritten. Sie kam dazu, als die Mutter fast das ganze Porzellan zerdepperte, nachdem sie ihn beim Fremdgehen erwischt hatte. Sie sah ihre müden Augen am Tage danach; das Makeup konnte die blauen Flecke kaum verdecken.

Endlich hatte die Mutter sich scheiden lassen, nach Jahren des Familiendramas und Sabine hatte sich vorgenommen, daß ihr dies nicht passieren würde.

Als sie sich verliebte, so kurz vor dem Abitur, hatte es sie wie ein Blitz getroffen. Er war so lieb zu ihr, doch fürchtete sie sich davor, er könne sich ändern. Die Trennung mußte her, doch sie wußte, daß sie nicht die Kraft hatte Schluß zu machen. Daß er zur Bundeswehr mußte, war ihre Rettung. Dann trat sie die Flucht nach Rom an.

Sie stürzte sich in ihr Kunstgeschichtestudium, sie liebte die Ewige Stadt, doch sie fiel aus allen Wolken, als ihre Tage ausblieben. Nein, das konnte nicht sein, dachte sie, ich nehme doch die Pille.

Sie entschuldigte es mit dem Streß und den Veränderungen, aber nach dem zweiten Ausbleiben der Regel kaufte sie einen Test und da wurde es zur Gewißheit.

Das Baby mußte weg, keine Frage. Sie hatte noch eine Woche Zeit zu der Entscheidung, aber sie zögerte nicht einen Augenblick.

Drei Tage später hatte sie den Termin.

Sie saß schon fast im Taxi zu der Klinik, als ihr einfiel, daß sie den Briefkasten nicht geleert hatte.

"Warten Sie", hatte sie zu dem Taxifahrer gesagt und war zurück gesprungen. Sie sah seinen Brief und mit zitternden Händen öffnete sie ihn.

Sie las ihn immer wieder, während der Fahrt zum Krankenhaus, las, daß sie ihm fehlte und daß er überlegte, nach dem Bund nach Rom zu kommen, mit ihr zusammenleben wollte. Er liebte sie so sehr.

Sie fuhr mit demselben Taxi nach Hause zurück und heulte drei Tage lang.

Das Sommersemester verging schnell und ihre Mitstudentinnen wunderten sich über ihren dicker werdenden Bauch, hatten sie doch bemerkt, daß sich Sabine mit niemandem traf. Das Baby kam im Juli zur Welt, was die Sache etwas leichter machte, da sie nur wenige Vorlesungen ausfallen lassen mußte.

Es war unangenehm für Sabine, ihre Mutter nach mehr Geld zu fragen. Sie hatte ihr verboten, ihm von Marietta zu erzählen. Sie war so sauer auf sich selbst, warum hatte sie mit ihm noch einmal schlafen müssen!

Die nächsten beiden Semester waren schwer, beinahe hätte sie aufgegeben mit dem kleinen Kind und dem Streß des Studiums.

Nie wieder würde sie sich mit einem Mann abgeben.

Später hatte sie alles besser organisiert und als sie nach dem Abschluß diesen Superjob im Ministerium bekam, brauchte sie sich um die Zukunft keine Gedanken mehr zu machen.

Sie hatte sich Hals über Kopf in Carlota verliebt. Am Anfang war es purer Sex, die Lust am Unkonventionellen. Eine Frau war das richtige, stellte sie fest. Sie konnte ihr nicht gefährlich werden. Kein Kind würde sie zu einer Beziehung nötigen, die sich überlebt hatte.

* * *

Am Tag vor der geplanten Geburt — Sabine würde aufgrund ihres Alters durch Kaiserschnitt entbinden und auch Carlota hatte diese Möglichkeit gewählt — flog ich nach Rom. Beide Frauen würden in der selben Klinik am selben Vormittag entbinden.

Nach meiner wilden Autojagd hatte ich ihr klipp und klar gesagt, daß ich nicht einverstanden war mit ihrer irrwitzigen Abneigung gegen ein Zusammenleben.

Letztendlich war es unsere Tochter, die ihr den Kopf zurechtrückte und Sabines Zustimmung erwirkte.

"Aber ich werde Dich nicht heiraten", sagte sie, "nur weil ich Dein Kind erwarte."

"Ich pfeife auf die Hochzeit", bellte ich. "Ich will Dich und Deine Liebe. Auf Ehering und Papiere kann ich verzichten."

Die letzten sechs Monate waren hektisch gewesen, geprägt davon, meinen Aufenthalt in Deutschland abzuwickeln und den Transfer meiner beruflichen Existenz nach Italien durchzuführen.

Mit Sabine telefonierte ich fast jeden Tag und wir sahen uns alle zwei Wochen, doch Marietta studierte in Venedig und wir hatten uns seit dem Jahresanfang nicht mehr gesehen.

Als mich Marietta vom Flughafen abholte, erlebte ich eine Überraschung. Meine Tochter war sichtbar schwanger.

Sie bemerkte meinen fragenden Blick und erzählte es mir.

* * *

Marietta war unglücklich. Die Jungs waren seit der sechsten Klasse hinter ihr her. Sie hatte manchmal in etwas Geknutsche eingewilligt, aber sobald die Jungs begannen, ihre Hände auf Wanderschaft zu schicken, verbotene Wege ausnutzend, verkrampfte sie sich.

Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut, wenn sie nach dem Sportunterricht unter der Dusche stand und fühlte, daß die Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen nicht alleine vom Wasser stammte, wenn sie ein verstohlenes Auge auf ihre Mitschülerinnen warf.

Ihr erstes Mal war mit Gianna, aber diese war nur neugierig, wie es mit einem Mädchen war und stand eigentlich auf Jungs.

Auf einer Party hatte Marietta zuviel getrunken und wußte nicht, wie ihr geschah. Sie spürte einen Penis in ihrer Scheide, ein stechender Schmerz brachte sie zur Besinnung. Sie realisierte einen anderen Schwanz in ihrer Hand und ein dritter Teenager versuchte, sein halbsteifes Glied in ihren Mund zu stecken.

Sie wehrte sich, biß den einen, quetschte die Hoden des anderen und trat dem dritten in den Unterleib.

"Puta!" hörte sie und sie schlug um sich.

Ihr war so schlecht und ihr wurde schwarz vor Augen.

Als sie zu sich kam, war sie alleine. Marietta fühlte sich benutzt, mißbraucht, vergewaltigt, aber sie konnte keine Anzeige erstatten. Wen sollte sie beschuldigen, sie konnte sich an nichts erinnern! Und außerdem, sie würde die Schande nicht ertragen können, alles was geschehen war noch einmal zu erzählen.

Sie erzählte es nicht einmal ihrer Mutter.

Sabine hätte gewußt, was zu tun war. Die war emanzipiert genug, brauchte keinen Mann in ihrer Nähe.

Marietta machte fortan einen großen Bogen um Männer und nicht lange nachdem sie volljährig geworden war, traf sie eine junge Frau.

Ihr coming out lag schon eine ganze Zeit zurück. Sie war verwundert, daß ihre Mutter sie verstand und ihre Affinität zu dem eigenen Geschlecht so ohne weiteres akzeptierte, aber sie hatte ja keine Ahnung.

Marietta war begehrt in ihren Kreisen und eine Weile erlaubte sie sich das Vergnügen, wie ein Schmetterling von einer Blüte zur nächsten fliegend ihre Freundinnen zu wechselnd. Dann, eines Tages traf sie eine junge Frau, instinktiv den Wunsch verspürend, zu lieben über den Tag hinaus.

Nach zwei Wochen erzählte sie ihrer Mutter, daß sie jemanden getroffen habe, von dem sie glaubte, daß es ernst war. Sabine schlug ihrer Tochter vor, mit der Freundin zusammenzutreffen, unverfänglich für den Anfang, in einem In-Bistro am Tiber oder so.

Sabine saß schon an einem der kleinen Tische, mit einem guten Blick auf die flanierenden Jungen, Reichen und Schönen, allerdings mit dem Rücken zu ihrer Tochter, als diese mit ihrer Freundin Händchen haltend eintraf.

"Hallo Mama", sagte Marietta und ihre Mutter drehte sich um. Sie hielt einen Moment inne und ihre Augen weiteten sich. Marietta spürte, daß etwas nicht so lief, wie sie es hoffte, als sich die Hand ihrer Freundin verkrampfte und in die ihrige krallte.

"Hallo, Carlota", sagte ihre Mutter. "Wollt ihr Euch nicht setzen?"

Sie saßen lange an diesem Nachmittag und Abend, bis tief in die Nacht, eigentlich bis das Bistro schloß, um drei Uhr morgens.

Marietta verstand die Welt nicht mehr, bis ihre Mutter und Carlota ihr alles erzählt hatten.

Nie hatte sie gedacht, daß Sabine über Jahre hinweg ein Verhältnis mit einer Frau gehabt hatte, nahezu unglaublich was das. Okay, sie hatte keine männlichen Bekanntschaften unterhalten und Marietta wußte nichts von Verehrern oder einem gelegentlichen Liebhaber, aber das, was sie jetzt erfuhr, konnte sich nicht einmal der Autor eines Groschenromanes ausdenken, mutmaßte sie. Zu unreal, zu konstruiert.

Sie spürte keine Eifersucht. Ist das nicht komisch, dachte sie.

"Warum habt ihr Euch getrennt?"

"Ich wollte ein Kind, sie wollte keins. Sie wollte nicht, daß ich mit einem Mann schlafe, zum Zwecke der Zeugung. Und künstliche Befruchtung ist in Italien nicht erlaubt."

"Ich hatte Angst", sagte ihre Mutter.

* * *

Am Abend saßen wir wieder auf der Terrasse. Die Nacht war warm und die Sterne funkelten ungewöhnlich klar über der Stadt am Tiber. Wir hatten uns in die Hollywoodschaukel gekuschelt; Sabine und Carlota rahmten mich ein, wobei die schwarzhaarige Italienerin mir ein wenig den Rücken zugewandt hatte. Es war ein bißchen eng, zu wenig Platz für soviel Übergepäck. Die beiden Frauen hatten ihre Köpfe an meine Schulter gelehnt und Sabine küßte mich von Zeit zu Zeit.

Unser Gespräch war fast belanglos, aber eigentlich ein stetiges Flirten und Umwerben.

Ich hatte beide Frauen mit meinen Armen umfaßt. Meine linke Hand hatte den Weg in Sabines Ausschnitt gefunden und sanft massierte ich eine ihrer Brüste. Mit der anderen Hand kraulte ich, an Carlota vorbei, Mariettas Kopf, eine unschuldige Geste des Vaters seiner Tochter gegenüber.

Mariettas Verhalten war alles andere als unschuldig. Während unseres Gespräches hatte sie Carlotas Bluse geöffnet und ihren langen Umstandsrock emporgeschoben. Jetzt nuckelte sie an den Brüsten der hochschwangeren Italienerin und die Finger ihrer rechten Hand masturbierten ihre bisexuelle Freundin.

Carlota war nicht untätig geblieben. Mit der rechten Hand streichelte sie Mariettas Rücken und die linke hatte den Reißverschluß meiner Hose geöffnet und meinen Schwanz herausgeholt. Jetzt was sie dabei mich zu befriedigen, gemeinsam mit Sabine, die den Kreis schloß.

Der Gedanke war mir schon eine Weile im Kopfe herumgegangen, eigentlich seit dem Abend, an welchem Sabine mir unsere Tochter vorgestellt und mir erklärt hatte, warum sie mir damals nichts von ihrer Schwangerschaft sagte, sondern aus meinem Leben verschwunden war.

"Laß uns heiraten", sagte ich plötzlich.

Es war, als ob ein kleiner Ruck durch uns alle ging. Sabines Griff um meinen Schaft wurde fester, ich zog ein wenig an Mariettas langen blonden Haaren, die sich nun etwas intensiver mit Carlotas feuchter Muschi beschäftigte. Und die Italienerin sagte nur, "mamma mia!"

Sabine sah mich an. Ihre Augen funkelten und ein etwas amüsiertes Lächeln spielte um ihren Mund.

"Glaubst Du ich könnte jemanden heiraten wie dich?" sagte sie. "Jemanden mit einem unehelichen Kind, der jetzt mit einer anderen Frau eine Tochter erwartet, obwohl seine Freundin ein Mädchen von ihm unter ihrem Herzen trägt?"

Sabine und Carlota hatten sich vehement geweigert, zu verraten, ob sie Mädchen oder Jungen erwarteten. Ich war mir nicht sicher, ob sie nur etwas provozierte oder es eine gezielte Indiskretion war, um mich für meinen Vorschlag zu belohnen. Vielleicht war es ihr auch nur herausgerutscht, hatte sie mich doch seit zwanzig Jahren nicht mehr als ihren Freund bezeichnet. Oder meinte sie es opaque, da Carlota mir eine gute Freundin geworden war?

"Und dessen uneheliche erwachsene Tochter eine Bimbo-Lesbe ist, die den sechzehnjährigen kleinen Bruder ihrer Geliebten täglich abwichste und sein Sperma in ihre Fotze schmierte, nur um schwanger zu werden!"

Mit ihrer Hand masturbierte sie weiter meinen Penis. Ich hatte das subjektive Gefühl zu platzen und wußte, daß ich gleich kommen würde. Carlotas Atem ging nun heftiger, und sie stöhnte leise. Auch sie näherte sich dem Höhepunkt.

Sabine fuhr fort, unerbärmlich mit ihren Fingern und spitzzüngig wie früher in der Schulde.

"Denkst Du wirklich, ich nehme mir einen Mann, der sich völlig dekadent verhält und der sich von drei halbnackten, hochschwangeren Frauen abwichsen läßt, nur der Lust willen?"

Ich wollte protestieren, von wegen nur der Lust willen und auch hinsichtlich der Zahl der mich wichsenden Frauen, aber in diesem Moment kam ich. Als ich meine Lust in den Abendhimmel herausschrie, ohne mich um eventuelle Nachbarn zu kümmern, hatte auch Marietta ihr Ziel erreicht. Carlota stieß kurze, spitze Schreie aus, die allerdings nicht meine Lautstärke erreichten.

Als ich wieder zu Sinnen kam, sah ich, daß Sabine den Großteil des Spermas geschickt mit ihrer Hand aufgefangen hatte; trotzdem mußte die Hose in die Waschmaschine.

Sabine kostete die milchige Flüssigkeit mit ihrer Zunge.

"Schmeckt gut", stellte sie fest und hielt ihre Hand Carlota hin.

Die junge Italienerin leckte Sabines Finger sauber und sammelte das Ejakulat in ihrem Munde.

"Wie egoistisch", kommentierte meine Tochter.

Carlota ließ von der immer noch mit etwas Sperma verklebten Hand ab und beugte ihren Kopf zu Marietta. Langsam ließ sie das Sperma aus ihrem Mund gleiten, direkt auf Mariettas herausgestreckte Zunge.

Der folgende Zungenkuß war feucht, dauerte scheinbar ewig und das Zuschauen war ein erotischer Genuß.

Ich küßte Sabines Hand. Meine Zunge erfaßte den Geschmack meines eigenen Spermas. Ich fuhr fort wo Carlota aufgehört hatte. Dann dreht ich meinen Kopf zu Sabine. Unsere Lippen trafen sich, öffneten sich und unsere Zungen tanzten miteinander.

Sabine hatte recht. Wir waren dekadent.

Nach einer Weile, die wir schweigend verbrachten, sprach Sabine weiter. Ihre Stimme hatte jetzt eine andere Tonlage; es lag jetzt keine Provokation mehr in ihr.

"Aber ich habe Verantwortung. Morgen bringe ich eine weitere Tochter zur Welt. Glaubst Du wirklich, daß Du der richtige Ehemann bist?"

"Ich glaube es nicht; ich weiß es." Ich war süchtig nach ihr.

"Ja!"

Und wir küßten uns.

* * *

Wir heirateten am 9. Juli 2007. Marietta und Carlota gaben sich das Jawort am selben Tag. Wir tragen alle vier dieselben Eheringe mit dem Namen unseres jeweiligen Partners und dem Wort "decadenza" gegenüber.

Thomas und Anke waren unsere Trauzeugen. Wir hatten die beiden am Flughafen abgeholt und waren direkt auf das Standesamt gefahren.

Obwohl wir Platz genug hatten, bestanden die beiden darauf, sich ein Gästezimmer zu teilen. Keine unnötigen Umstände, hatte Anke gesagt und während der Nacht hörten wir die beiden — Anarcho-Schnalle meets IT-Experte.

* * *

Schlußbemerkung:

Ich habe in dieser Geschichte, entgegen allen Konventionen, mit der Zeitabfolge der Ereignisse gespielt, ganz im Stile von Quentin Tarrantino.

Ich habe gegen eine Zillion Literaturregeln verstoßen und, in der Absicht eine — in gewissen Umfang meine — Geschichte zu erzählen, viele Regeln hinsichtlich Grammatik, Satzbau und Stil mißachtet. Eine Reihe von Fragen habe ich offen gelassen und jeder Leser kann diese für sich selbst beantworten, nach eigenen Vorstellungen.

Hoffentlich ist die Geschichte trotzdem verständlich und unterhaltend geblieben.

Und übrigens, in den Worten "plötzlich kreißten ihre Hüften" ist kein Rechtschreibfehler!

* * *


Das Motto zu dieser Geschichte ist entnommen aus:
»Légal ou illégal?«
Anthologie du rap français
Universal Bibliothek Nr. 9093 (rote Reihe)
Philipp reclam junior, Stuttgart

Die Abbildung dient
hier nur zur Zwecken
der Illustration. Die
dargestellte Persone
ist nicht mit der Be-
gebenheit verbunden,
die in der Geschichte
erzählt wird.



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Die Geschichte wurde ursprünglich in der Usenetnewsgroup
z-netz.alt.liebesleben.geschichten erstveröffentlicht.

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