Diego Velázquez

(1599 - 1660)

[Velázquez, Selbstportrait, um 1630]

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Santiago Alcolea

(Links & Bilder:
N. Dikigoros)

1599
6. Juni: Diego Velázquez wird als Sohn von Juan Rodriguez de Silva und Jeronima Velázquez in seinem Elternhaus in der Calle de la Gorgoja in Sevilla geboren. Am selben Tag wird er in der Pfarrkirche St. Peter getauft.

1610
Velázquez verbringt in diesem Jahr einige Monate als Schüler im Atelier von Francisco de Herrera dem Älteren und wechselt danach zu Francisco Pacheco.

1611
27. September: Velázquez schließt einen Lehrvertrag für sechs Jahre mit Francisco Pacheco, gültig ab 1. Dezember 1610.

1617
14. März: Die Maler Francisco Pacheco und Juan de Uceda erteilen Velázquez die Genehmigung, den Beruf des Malers selbständig auszuüben.

1618
23. April: Diego Velázquez heiratet Juana Pacheco, Tochter von Francisco Pacheco, in der Kirche San Miguel in Sevilla.

1619
Velázquez' Tochter Francisca wird am 18.Mai getauft.

1620
1. Februar: Diego de Melgar unterschreibt einen Lehrvertrag bei Velázquez.

1621
Velázquez' Tochter Ignacia wird am 29. Januar getauft. Am 31. März besteigt Philipp IV. den spanischen Thron.

1622
Vermutlich im April dieses Jahres geht Velázquez, begleitet von seinem Lehrling Diego de Melgar, nach Madrid. Nach kurzer Zeit ist er wieder in Sevilla.

1623
Der Hofbeamte Juan de Fonseca beruft Velázquez auf Wunsch des Herzogs von Olivares nach Madrid. Dort trifft dieser im Sommer in Begleitung seines Schwiegervaters Francisco de Pacheco ein.
30. August: Velázquez portraitiert Philipp IV. Dafür erntet er allgemeine Anerkennung.
6. Oktober: Nach seiner Ernennung zum Hofmaler ziehen Velázquez und seine Familie an den königlichen Hof.

1625
In der Calle Mayor in Madrid stellt Velázquez ein Reiterportrait von Philipp IV. aus. Dies Bild (verschollen) löst heftige Diskussionen aus.

1627
Januar: Philipp IV. beauftragt alle Hofkünstler (Vicente Carducho, Eugenio Caxes, Angelo Nardi und Diego Velázquez), ein Gemälde, das die Vertreibung der Mauren darstellt, zu malen. Darin soll das Portrait Philipps III., der diese Vertreibung veranlaßte, zu finden sein. Der Gewinner dieses Wettbewerbs wird zum Garderobier des Königs ernannt. Am 7. März gewinnt Velázquez diesen Wettbewerb und übernimmt seine neue Aufgabe.

1628
August: Der flämische Maler Peter Paul Rubens kommt in diplomatischer Mission nach Madrid. Rubens und Velázquez treffen häufig zusammen. Velázquez arbeitet zu dieser Zeit an dem Gemälde Der Triumph des Bacchus.

3. September: Alle von Velázquez zum Malen benötigten Materialien für das Portrait Philipps III. werden dem Maler zur Verfügung gestellt.

1629
28. Juni: Velázquez erhält von Philipp IV. die Genehmigung für eine Reise nach Italien.
22. Juli: Er bekommt auf Anordnung des Königs für sein Gemälde Der Triumph des Bacchus einhundert Dukaten ausgezahlt.
10. August: Velázquez reist von Barcelona aus nach Italien.
20. August: Er kommt in Genua an. Er trifft Ambrosio Spinola, der zur wichtigsten Person in Velázquez' Gemälde Die Übergabe von Breda wird.

Oktober: Velázquez erreicht nach Aufenthalten in mehreren italienischen Städten schließlich Rom. Dort bleibt er für ein Jahr.

1630
In der zweiten Hälfte dieses Jahres hält sich der Maler für einige Zeit in Neapel auf, wo er den Maler Jose Ribera trifft. Von dort aus segelt er zurück nach Spanien.

1631
Anfang des Jahres ist er wieder in Madrid.

1632
24. September: Velázquez erhält die Zahlung für die beiden Portraits Philipps IV., die nach Deutschland geschickt werden.

1633
8. Mai: Der König gewährt Velázquez einen "königlichen Beamten-Paß für den königlichen Hof" (paso de vara de alguacil de Casa y Corte), der anscheinend, so Palomino, für eine beträchtliche Summe, ungefähr viertausend Dukaten, verkauft werden konnte.

1634
Januar: Francisca Velázquez heiratet Juan Bautista Martinez del Mazo, einen Schüler und Mitarbeiter ihres Vaters. Velázquez tritt seinem Schwiegersohn die Position des "Garderobier des Königs" ab. Velázquez trägt zu der Ausschmückung des Salon de Reinos im Buen Retiro Palast mit dem Gemälde Die Übergabe von Breda bei./P>

1636
Wie oft zuvor, muß sich Velázquez um die ihm zustehenden Gelder bemühen. Dies wird sich in den nächsten Jahren häufig wiederholen.
Velázquez wird zum Kammerdiener König Philipps IV. ernannt.

1642
April: Velázquez fährt als Begleiter des Königs nach Aragon. In Saragossa trifft er Jusepe Martinez.

1644
Tod seines Schwiegervaters, des Malers Francisco Pacheco.
März: Erneute Reise im Gefolge des Königs nach Aragon. Er verbringt die Monate Juni und Juli in Fraga.

1645
In diesem Jahr wird er zum Kammerherrn des Königs ernannt.

1646
Erneut reist Velázquez mit dem König nach Aragon. Er wird begleitet von seinem Schwiegersohn Juan Bautista Martinez del Mazo, der Ansichten von Pamplona (Navarre) und Saragossa malt. Ernennung zum Kammerdiener.

1647
22. Januar: Velázquez wird Aufseher der Vorarbeiten für die Ausgestaltung des alten Turms des Alcazar. Zur Beschaffung von Bildern und Skulpturen dafür erhält er die Genehmigung, noch einmal nach Italien zu reisen.

1648
16. November: Velázquez verläßt in Begleitung seines Dieners Juan de Pareja Madrid.

1649
Sie segeln nach Malaga. Am 11. Februar gehen sie in Genua an Land. Nach kurzem Aufenthalt in Venedig reisen sie nach Bologna, Modena, Parma, Florenz und Neapel. Dort besucht Velázquez den Maler José Ribera.
10. Juli: Velázquez geht nach Rom. Er arbeitet dort intensiv bis Ende des nächsten Jahres und findet große Anerkennung.

1650
12. Dezember: Velázquez fährt von Modena zurück nach Spanien.

1651
Im Frühjahr Einschiffung in Genua zur Rückkehr nach Spanien. Palomino zufolge geht Velázquez in Barcelona an Land, vielleicht aber auch in Valencia.
23. Juni: Velázquez ist zurück in Madrid.

1652
8. März: Velázquez wird zum Schloßmarschall ("Aposentador") ernannt. Dies ist eine wichtige und viel Zeit in Anspruch nehmende Stellung, die ihm kaum Zeit zum Malen läßt.

1656
Velázquez malt Las Meninas.

Philipp IV. verweigert die Erlaubnis für eine dritte Italienreise.

1658
28. November: Velázquez wird mit dem angemessenen Pomp und Glanz durch wohlwollende Fürsprache des Königs in den Orden der Santiago-Ritter aufgenommen.

1660
8. April: Velázquez reist als königlicher "aposentador" nach Fuenterrabia, um die Ausschmückung der Isla de los Faisanes in Bidasoa zu überwachen. Dort soll die Infantin Maria Teresa mit ihrem zukünftigen Gemahl, König Ludwig XIV. von Frankreich, verlobt werden.
7. Juni: Die Verlobung findet auf der Isla de los Faisanes statt.
26. Juni: Velázquez kehrt nach Madrid zurück.
31. Juli: Schwere Erkrankung.
6. August: Velázquez stirbt um zwei Uhr nachmittags.
7. August: Velázquez wird in der Krypta der Pfarrkirche Johannes der Täufer in Madrid beigesetzt. Diese heute nicht mehr existierende Kirche stand in der Nähe des königlichen Palastes.
14. August: Tod von Juana Pacheco, Velázquez' Witwe.


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