DIE ROHE BOTSCHAFT

[Esel zuerst!]

EKD und deutsche Bischöfe als Coronabüttel

von Theo-Paul Löwengrub (Ansage, 26. Dezember 2021)

Bilder und zusätzliche Links: Nikolas Dikigoros

Heute endet das zweite Corona-Weihnachten; was hingegen gerade erst begonnen hat, ist die ebenso unsägliche wie unchristliche Totalunterwerfung der beiden großen christlichen Kirchen unter einen gottlosen Zeitgeist, unter einen staatlichen Pandemie-Katechismus, der für einen nie gesehenen Gesundheits-Positivismus, Biologismus und materialistischen Pharma-Götzendienst steht - kurzum für all das, was eine spirituelle Organisation, ihre Würdenträger und ihre Gemeinschaft eigentlich rundheraus ablehnen müssten. Die Missachtung des Rechts auf körperliche Selbstbestimmung, die Stigmatisierung kerngesunder Menschen ohne digitalen Impfnachweis, die Negierung natürlicher Selbstheilungskräfte und die Ausgrenzung von Menschen ("Ebenbilder Gottes" also) - ohne passenden, vom Staat jeweils willkürlich definierten "Impfstatus" wurden ohne Murren, ja sogar vorbildlich und überkorrekt kirchlich akzeptiert - wodurch die Spaltung in fast alle Gemeinden getragen wird.

Besonders "flexibel" darin, die durch das jeweils herrschende System vorgegebenen ideologischen Präliminarien in Einklang mit der eigenen Lehre und christlichen Botschaft zu pfriemeln, war seit jeher die notorisch staatshörige Evangelische Kirche. Ob vor 80 Jahren unter den "Deutschen Christen" in den Stasi-unterwanderten Konsistorien der DDR oder aktuell im Corona-Regiment: Was immer an Ungerechtigkeiten, Entrechtungen, staatlichen Willkürmaßnahmen geltend gemacht wird, das "harmonisiert" und adaptiert die EKD mühelos - inklusive 2G-Diskriminierung und gar der Impfpflicht. So ist es kaum verwunderlich, dass die neue EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus kurz vor Weihnachten in einem Interview mit der Welt die kirchlichen Corona-Maßnahmen unkritisch verteidigte.

Staatstreu unter allen Fahnen

Kurschus behauptete darin, ganz im Sinne der Regierung und ihrer erwählten Wissenschaftsintelligenzija: "Wir wissen längst: Wer sich impfen lässt, schützt auch andere." Im Lichte der realen Situation und objektiver medizinischer Erkenntnisse (siehe z.B. hier und hier) eine mehr als zweifelhafte Behauptung, die nahelegt, dass sich EKD-Kur(z)sch(l)us offenbar nicht einmal oberflächlich mit den tatsächlichen Wirkungen der sogenannten "Impfungen" und ihren oftmals katastrophalen "Neben"-Wirkungen befasst zu haben scheint. Trotzdem hält die EKD-Chefin die 2G-Regeln für Gottesdienste für vertretbar - einschließlich der vielerorts bereits umgesetzten Praxis, dass die Gläubigen vor dem Kirchenbesuch die eigenen Impfnachweise verschicken müssen, um die Zutrittserlaubnis zum Gottesdienst zu erhalten.

Doch Kurschus geht noch weiter: Ihren Äußerungen lässt sich entnehmen, dass sie eine Impfverweigerung quasi für eine Versuchung Gottes hält. Kritikern, die auf die bedingungslose Offenheit Jesu verweisen, entgegnet sie: "Gerade weil Jesus alle einlädt, muss sich jeder und jede Einzelne so verhalten, dass wirklich alle kommen können - auch die besonders Gefährdeten, ohne sich einem erhöhten Risiko auszusetzen." Eine interessante Rabulistik, die legitimieren soll, dass zum Schutz der regeltreuen Mehrheit - der "Gefährdeten" - die Gefährdern gestempelten Regelverweigerer ausgeschlossen werden. Ein genialer Trick, mit dem praktisch jede Minderheit nach außerhalb der Gemeinschaft verbannt werden kann: Wer nicht "kommen darf", ist selbst daran schuld.

Vielleicht eröffnet diese ganz und gar nicht bergpredigtkonforme Rechtfertigungslehre ja eine neue Form der "pandemischen Ökumene" - denn mit dem, was Kurschus hier äußert, rennt sie in der impf- und maßnahmenbesessenen katholischen Kirche unter Papst Franziskus offene Türen ein. Von Teilen der katholischen Presse wurden ihre Aussagen denn auch freudigst aufgegriffen und geteilt. Denn nicht nur die Evangelen, sondern beide christlichen Konfessionen haben sich von Anfang an zu vehementen Vorreitern der staatlichen Corona-Politik gemacht. Einzelne katholische Bischöfe üben schon seit Beginn der Impfkampagne quasi von der Kanzel Druck auf die Gläubigen aus, sich impfen zu lassen.

Moralischer Missbrauch bischöflicher Amtsgewalt

Doch damit nicht genug: Der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst missbraucht schamlos seine bischöfliche Befehlsgewalt, um den Priestern und Diakonen seiner Diözese die Impfung aufzuzwingen, wie er selbst in einem Rundbrief in aller Offenheit stolz kundtat:

"Bei denen, die noch nicht geimpft sind, muss ich nachdrücklich anmahnen, sich impfen zu lassen. Die Lage ist - nach meinem Wissen und Urteil - so schwerwiegend, dass ich als Ihr Bischof - was ich äußerst selten tue - Sie an Ihr Gehorsamsversprechen bei der Priesterweihe und der Diakonenweihe erinnere, wenn ich von Ihnen erwarte, alles Ihnen mögliche zu tun - in der Tat und im Gebet - um bei der Bewältigung der Pandemie zu helfen und unsere Mitmenschen zu schützen und sich deshalb impfen zu lassen."

Neben Fürst sprachen sich inzwischen auch weitere deutsche Bischöfe explizit für eine Impfpflicht aus (siehe etwa hier und hier und hier), übrigens durchaus im Widerspruch zu kirchlichen Instanzen, die hier eine differenzierte Sicht einnehmen, wie etwa die päpstliche Glaubenskongregation. Da jedoch Papst Franziskus selbst im Vatikan ein hartes Impfregiment führt, können sich die deutschen Oberhirten auf die höchste Autorität berufen.

Dass sich auch die katholische Kirche zunehmend in eine Art Impf-Scientology verwandelt, manifestierte sich auch in Aktionen, die so schräg anmuten, dass man sie fast wieder für subversive Aktionskunst oder Realsatire halten könnte; aber nein: Es war bitterer Ernst. So wurden die Figuren einer Kölner Weihnachtskrippe - mit ausdrücklicher Billigung der Gemeinde - mit Impfpässen ausgestattet. Und vorm Kölner Dom wurde an Heiligabend, als Gipfel der Profanität (wenn nicht gar Blasphemie), im großen Stil geimpft.

Keine Satire: Krippenfiguren mit Impfpässen

Die extreme Unterwürfigkeit der Amtsträger beider Kirchen ist freilich vor allem auf das deutsche Staatskirchensystem zurückzuführen: Geistliche sind in Deutschland de facto Beamte, die ihr Geld vom Staat erhalten, der via Kirchensteuer gewissermaßen eine Art Inkassorolle für die beiden großen Kirchen verrichtet und die Personalvergütung abwickelt. Als Folge dieser besonderen Rechtsstellung - die sich vom Selbstfinanzierungsprinzip der ausschließlich durch Spenden und Zuwendungen der Gläubigen am Leben gehaltenen Kirchen in laizistischen Staaten wie etwa Frankreich fundamental unterscheidet - lassen sich die Kirchen in Deutschland ihr Denken und Handeln schon seit Jahrzehnten weniger vom Evangelium als von dem gigantischen Verwaltungswasserkopf diktieren, der sich vor allem als Folge des Kirchensteuersystems entwickelt hat. Nicht von ungefähr sind die beiden Kirchen - nach dem Staat selbst - der zweitgrößte Arbeitgeber des Landes.

Um dieses überaus weitverzweigte Imperium zu unterhalten, sind sie wiederum auf Gedeih und Verderb auf direkte und indirekte staatliche Leistungen angewiesen - und damit auf das Wohlwollen der Politik. Schon deshalb können sie gar nicht frei und unabhängig agieren. Statt Jesu Wort: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist" (Matthäus 22, 21) zur Richtlinie ihres Handelns zu machen, handeln sie eher nach dem mittelalterlichen Sprichwort "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing."

Was die Römische Kirche anbelangt, so herrschen im Zentrum des Katholizismus, im Vatikanstaat, bereits Zustände, die selbst die feuchtesten Träume aller hiesigen Lauterbachs, Brinkmanns und Wielers übertreffen: Die Kurie hat sich, wie bereits oben erwähnt, lange schon in einer Horde lautstarker Propagandisten rigidester, unerbittlicher Corona-Maßnahmen gewandelt. Und der rigide Impfkurs von Papst Franziskus hatte schon vor Monaten zum Rücktritt bzw. der Entlassung mehrerer Schweizer Gardisten geführt. Da überraschte es nicht, dass der Vatikan - buchstäblich am Vorabend des Weihnachtsfestes - nun auch noch die strikte 2G-Regel für alle Angestellten eingeführt hat: Ab sofort gilt im päpstlichen Machtbereich nur noch der "Super Green Pass"; das heißt: Tests werden nicht mehr akzeptiert, Ungeimpfte dürfen nicht mehr an ihrem Arbeitsplatz erscheinen und beziehen kein Gehalt mehr.

Kurze Halbwertszeit falscher Versprechen

Unmittelbar vor Weihnachten verdammt der Vatikan also etliche seiner eigenen Angestellten zur Arbeitslosigkeit, weil sie sich einer Impfpflicht verweigern, die die bereits erwähnte Glaubenskongregation noch vor einem Jahr kategorisch für unmoralisch erklärt hatte - und das nur Stunden, nachdem Papst Franziskus den eigenen Mitarbeitern der Vatikanstadt noch erklärt hatte: "Was die Arbeitsplätze betrifft - da haben wir, wie ich es letztes Jahr gesagt habe, versucht, die Beschäftigung zu garantieren. Wir haben uns fest vorgenommen, niemanden zu entlassen." Die Halbwertszeit falscher Versprechen ist im Nahbereich der unfehlbaren "Heiligkeit" anscheinend noch kürzer als die der schamlosen Lügner im parteiübergreifenden deutschen Politikbetrieb, die die Abkehr von ihrem Versprechen, nie werde es eine Impfpflicht geben, neuerdings als "Lernfähigkeit" schönreden.

Was sich EKD und katholische Bischöfe gegenüber ihrer - ohnehin konstant schwindenden - Kirchengemeinde im Kontext erlauben, ist das Hinterletzte und hat mit christlicher Nächstenliebe nichts zu tun und zeugt von totaler Verständnislosigkeit für die Lage von Impfskeptikern (die sich durch weltweite Meldungen über "Neben"-Wirkungen, Impfschäden und mangelnde Schutzwirkung täglich mehr in ihrer Haltung bestätigt finden) und ihre Seelennöte. Dass die neue EKD-Chefin Kurschus in Sachen Staatsnähe ihrem Vorgänger Heinrich Bedford Strohm nicht nachsteht, war nicht anders zu erwarten.

Tatsächlich fühlt man sich angesichts des Verhaltens vieler nationaler und internationaler Kirchenführer eher an das Bibelwort erinnert: "Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!" (Matthäus 7, 15;16)


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