Macht CORONA dumm?

Karl Lauterbach und der IQ-Verlust

Robert von Löwenstern (Die Achse des Guten, 1.11.2020)

Bilder, Links und Anmerkungen: Nikolas Dikigoros

Karl Lauterbach, fleischgewordenes Martinshorn der Ära Corona, hat wieder einmal Alarm geschlagen - und zwar sehr erfolgreich. Unter der Überschrift "Wie es zu Merkels Corona-Notbremse kam" beschreibt der Berliner Tagesspiegel den Anteil des SPD-Mannes am geschmeidigen Gelingen des Beschlusses zum jetzigen "Shutdown" (© Lauterbach):

"Der SPD-Gesundheitsexperte und der Charité-Virologe Christian Drosten waren in die Beratungen eingebunden. Lauterbach ist für Merkel wichtig, um die SPD-Seite auf einen harten Kurs einzuschwören. Am Tag der Entscheidung referiert er frühmorgens am Telefon erstmal eine neue Studie des Imperial College zum IQ-Verlust durch eine Covid-19-Erkrankung."

Man fragt sich, wann Lauterbach immer noch Zeit hat, Studien zu lesen. Das Virus erreiche über Riechnerven und Blutgefäße das Gehirn, erläutert er. Bei einem schweren Verlauf verliere man im Schnitt 8,5 IQ-Punkte. "Das Gehirn altert um 10 Jahre." Am Ende dieses Tages, an den man sich noch lange erinnern wird, wie Söder sagt, ist sogar Karl Lauterbach zufrieden.

#Apokarlypse now

Dass Lauterbach zufrieden war, ist nachvollziehbar. Seine Parteikollegen hatten vergangenen Mittwoch den Kessel Buntes, den die Kanzlerin für das erneute Herunterfahren der Gesellschaft angerührt hatte, widerspruchslos akzeptiert. Offenbar waren sie durch Lauterbachs Vortrag so verstört, dass sie Sinn und Zweck einzelner Maßnahmen nicht mehr in Frage stellten.

Die Botschaft "Corona frisst Hirn" war angekommen. Jeder der Empfänger musste sich fragen, ob er nach einem Positivtest noch in der Lage sein würde, sich die Schuhe zuzubinden oder alleine aufs Klo zu finden.

Auf dass ganz bestimmt nichts schiefgehe, hatte Lauterbach seine Hiobsbotschaft am Mittwochmorgen zusätzlich per Twitter unters Volk gebracht. Der "SPD-Bundestagsabgeordnete, der noch selbst tweetet" erzielt auf dem Mikrobloggingdienst hohe Reichweite. Immerhin 271.000 Follower haben seinen Kanal abonniert. Nicht alle sind Fans - zahlreiche User versehen die Äußerungen des Daueralarmisten gerne mit Stichwörtern wie #Klabauterbach oder #Apokarlypse.

"Das will keiner"

Am Mittwoch, 28. Oktober, 8 Uhr 45, setzte der Vielzwitscherer folgende zwei Tweets an seine Gefolgschaft ab:

"(1) Diese Studie vom Imperial College London, 85.000 Pat, zum IQ-Verlust durch Covid, sollte jedem eine Warnung sein, der die Erkrankung noch falsch einschätzt. Bei schwerem Verlauf verliert man im Durchschnitt 8,5 IQ Punkte. Das Gehirn altert um 10 Jahre."

"(2) Besonders relevant und überraschend ist: selbst mit leichten Symptome ohne Atembeschwerden wurde Denkfähigkeit deutlich eingeschränkt! SarsCoV-2 erreicht über Riechnerven und Blutgefässe das Gehirn und führt dort zu Schäden. Diese sind wahrscheinlich bleibend. Das will keiner."

In der Tat, das will keiner. Genau das dachte wohl auch die versammelte TV-Gemeinde, als Lauterbach am Abend bei "Markus Lanz" noch einmal mit seiner Horrorgeschichte aufwartete (hier ab Min. 43:02). Der Moderator bekannte, er sei "ein bisschen geschockt" gewesen, als er morgens beim Frühstück davon erfuhr.

So ziemlich alles falsch

Fazit: Karl Lauterbach hatte die Schreckensmeldung vom Blödmacher-Covid innerhalb eines Tages effizient und wirkmächtig verbreitet. Dafür gebührt ihm Respekt. Es gibt nur ein klitzekleines Problemchen mit seiner Story. So ziemlich alles daran ist falsch.

Richtig ist, es gibt eine britische Studie diverser Autoren von unterschiedlichen Institutionen mit dem Titel (übersetzt): "Kognitive Defizite bei Menschen, die von Covid-19 genesen sind". Wer die Studie aufruft, bemerkt sofort, dass es sich nur um einen Vorabdruck handelt. Die Arbeit ist also nicht peer-reviewed, sprich, von Wissenschaftlern aus dem betreffenden Fachgebiet begutachtet und für würdig befunden.

Als nächstes fällt auf, dass die Untersuchung nicht - wie von Lauterbach getwittert - beeindruckende "85.000 Pat" involvierte. Die 84.285 Personen, die die Autoren anführen, waren keineswegs "Pat", also Patienten, sondern Teilnehmer an einer allgemeinen Online-Befragung, die ermitteln sollte, wie frisch die Briten im Oberstübchen sind.

Irrwitzig übertriebene Zahlen

In diesem Datenhaufen fanden die Studienautoren ganze 361 Personen, die vor dem "Intelligenz"-Test Corona-positiv getestet worden waren. Von diesen 361 wurden 207 hospitalisiert, darunter 60 mit künstlicher Beatmung - so die Autoren.

Selbst diese geringen Werte sind zweifelhaft. Wer es genauer wissen will, möge bei sciencefiles nachlesen. Die haben sich nämlich die Mühe gemacht, die Studie und die zugehörigen Lauterbach-Behauptungen en détail zu zerfieseln. Entscheidender als die irrwitzig übertriebenen Patientenangaben ist jedoch etwas anderes. Lauterbach hat nicht einmal das Vorgehen der Studienautoren richtig erfasst.

In der Lanz-Sendung beschreibt er deren Methode wie folgt: Die Wissenschaftler hätten sich gedacht, "kucken wir doch mal auf die, die Covid hatten, im Vergleich zu denen, die kein Covid hatten. Und hat dann geschaut... also sind die, die Covid hatten, jetzt runtergegangen im Vergleich zu dem, was sie vorher hatten. Und tatsächlich haben die, die Covid stärker gehabt haben, die haben 8,5 Punkte verloren."

Es gab keinen "IQ-Verlust"

Lauterbach behauptet also, es habe einen Vorher-nachher-Vergleich gegeben bei den Personen, die Corona-positiv waren. Dabei habe sich herausgestellt, dass diejenigen mit schweren Covid-19-Verläufen im Zuge ihrer Erkrankung heftige 8,5 IQ-Punkte eingebüßt hätten. Kurz, SARS-CoV-2 macht dumm.

Alles falsch. Nichts dergleichen fand statt. Einen Vorher-nachher-Abgleich gab es nicht - konnte es gar nicht geben, weil es keine Vorher-Tests gab. Die Studienautoren setzten nur die Ergebnisse der Corona-Positiven in Relation zu den Resultaten der restlichen Testteilnehmer. Bei denen mit "schweren Verläufen" stellte sich heraus, dass sie im Schnitt um 8,5 Punkte schlechter abgeschnitten hatten als andere, die nicht Corona-positiv getestet waren.

Ob die (sehr wenigen) schwer Covid-19-Erkrankten bereits zuvor "kognitiv schwächer" (vulgo: blöder) als der sonstige Durchschnitt waren, weiß man nicht. Lauterbachs Behauptung, sie hätten „8,5 IQ-Punkte verloren“, ist also durch nichts belegt. Hinzu kommt, um „IQ-Punkte“ handelt es sich ohnehin nicht, weil die Online-Befragung kein klassischer Intelligenztest war, wie die Autoren selbst anmerken ("the battery of tests should not be considered an IQ test").

Zwei Fragen und eine Antwort

Auch die weiteren Behauptungen von Kassandra-Karl sind unhaltbar oder unzutreffend. Die Studie zeigt nicht, dass bei Personen "mit leichten Symptomen" die "Denkfähigkeit deutlich eingeschränkt" wurde. Die von den Autoren ermittelte Abweichung ist minimal, die "deutliche Einschränkung" hat Lauterbach dazu gedichtet, genau wie die "wahrscheinlich bleibenden" Schäden.

Selbst den Autoren sind die Grenzen ihrer Zahlenauswertung bewusst. Es könnten keine Aussagen zur Kausalität gemacht werden, schreiben sie in aller Offenheit. Karl Lauterbach ficht das nicht an. Er erklärt einfach das Gegenteil, nämlich einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Covid-19 und angeblichem Hirnfraß.

Nach all dem bleiben zwei Fragen und eine Antwort. Wenn nur vergleichsweise winzige Unternehmungen wie sciencefiles.org und Achgut.com einen eingehenderen Blick auf spektakuläre Behauptungen eines der einflussreichsten "Gesundheitsexperten" Deutschlands werfen - was machen die hauptberuflichen Kollegen in den großen Redaktionen eigentlich den lieben langen Tag? Und wo sind die fleißigen Propaganda-Arbeiter und angeblichen Wahrheitsfinder von "Correctiv", wenn mal tatsächlich Fakten zu checken wären?

Abschließend die Antwort auf die vom Tagesspiegel aufgeworfene Frage, "wann Lauterbach immer noch Zeit hat, Studien zu lesen". Ganz einfach: Er liest sie nicht. Natürlich wären noch zwei weitere Möglichkeiten denkbar. Er liest Studien, aber er versteht sie nicht. Oder er versteht sie und lügt bewusst.

Anm. Dikigoros: Da kommt einem - so oder so - unwillkürlich ein Satz des Dichters Heinrich v. Kleist in den Sinn:

LESERPOST
(ausgewählt und z.T. leicht gekürzt von Dikigoros)

Sabine Heinrich (02.11.2020)
[...] Was die Bösartigkeit der von unseren Steuergeldern schmarotzenden Politiker betrifft: Sie mögen dumm und ungebildet sein - die meisten schätze ich so ein - aber sie sind rattenschlau und wissen genau, wie sie an Geld und Macht kommen - und sich beides auch erhalten können. Und die gehirngewaschenen zweibeinigen Schafe merken nicht/wollen nicht merken, wie sie veräppelt werden. Die hängen gläubig an den Lippen derer, die in Tohkschohs ihre eingeübten Phrasen absondern. Dass der Herr Lauterbach noch immer ernst genommen wird, sagt alles über den Bildungsstand - besser - die Bildungs- bzw. Lernbereitschaft vieler meiner Landsleute aus. 10 min vor Mitternacht möchte ich doch ganz schnell Frau Dr. Merkel und den Ministerpräsidenten aller Länder meinen grenzenlosen Dank dafür aussprechen, dass sie uns so fürsorglich vor der neuzeitlichen Pest, die täglich Tausende - allein in D dahinrafft - schützen, indem sie uns vor so gefährlichen Betätigungen wie z.B. Kino-, Konzert-, Restaurant- und Tierparkbesuchen abhalten. Ich danke Ihnen - auch dafür, dass ich jetzt vor meinem Computer noch keiner Maulkorb-Kontrolle unterzogen werde. Möglicherweise klopft es schon in einem Monat nicht nur an meine Tür...!

Karola Sunck (01.11.2020)
Wie verblödet manche Menschen in diesem Lande sind, erkennt man jeden Tag, wenn man mit offenen Augen statt Scheuklappen durch die Landschaft geht. Und das gilt für alle Altersstufen. Beim Jogging, beim Radfahren, beim Spaziergang, alleine oder zu zweit im Wald. Sie tragen den Söder- Gedächtnislappen, oder den Merkel-Maulkorb mit einer Hingabe und Stolz, die ihres gleichen sucht. Wen wunderts da, wenn die Verblödung weitergeht. Statt frische gesunde Luft, wichtig für die Gesundheit und die grauen Gehirnzellen, atmen sie mit Hingabe ihre verbrauchte Ausatemluft, durchsetzt mit allerlei krankmachenden Keimen. Na ja, sie wollen der Obrigkeit gefallen und ihren Mitmenschen signalisieren, dass sie brave Bürger und ganz im Sinne ihrer Übermutti sind. Wie blöd sie in Wirklichkeit sind, fällt ihnen nicht mehr auf. Da haben die ÖR Haltungs- und Regierungssender ganze Arbeit im Sinne der Merkel-Dynastie geleistet. Und der Marktschreier der SPD mit Namen Lauterbach, seines Zeichens sogar Professor, bestärkt sie mit seinen absurden, abenteuerlichen Thesen. Was ist das überhaupt für einer? Der will ja sogar Stasi-Methoden in Deutschland einführen und das Denunziantentum fördern. Mensch Leute, wacht endlich auf und jagt diese Brut zum Teufel, und zwar alle, macht es endlich, ich bin dabei!

Karla Kuhn (01.11.2020)
Bereits Hitler hat gesagt: “Sie haben mich immer als Propheten ausgelacht. Von denen, die damals lachten, lachen unzählige nicht mehr. Die jetzt noch lachen, werden in einiger Zeit vielleicht auch nicht mehr lachen.” Daß Lauterbach gefährlich ist, wissen wahrscheinlich die meisten hier. Aber trotzdem, lustig machen gehört zur ERHALTUNG der eigenen Gesundheit dazu. Merkel ist in meinen Augen die ALLERGEFÄHRLICHSTE. Merkel greift selten selber an. Offensichtlich überläßt sie das anderen. Die Frau ist unscheinbar, wahrscheinlich haben ihr die wenigsten zugetraut, diktatorish am PARLAMENT vorbei eine brachiale AUSGANGSSPERRE durchzusetzen. Der Witz ist, daß sich gerade Merkel enorm über LUKASCHENKO aufgeregt hat. Diese Person hat im UNRECHTSSTAAT offensichtlich den Kommunismus total verinnerlicht und will ihn jetzt duchsetzen. Dr. GAULAND hat es GENAU auf den Punkt gebracht, WIR, DAS VOLK, sind der SOUVERÄN und nicht Merkel, Söder, Spahn, Lauterbach und wie sie alle heißen... Lauterbach am Grab der SPD, und MERKEL am Grab der CDU. Lassen wir sie graben, irgendwann fallen sie selber rein.


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