Ernesto 'Che' Guevara

(14.06.1928* - 09.10.1967)

[Ernesto 'Che' Guevara 1963]

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

1928
14. Juni: Ernesto Guevara wird in Rosario (Argentinien) geboren. Sein Vater Ernesto Guevara Lynch ist baskisch-irischer, seine Mutter Celia de la Serna y Llosa sefardisch-katalanischer Abstammung.
Dikigoros will aus seinem Herzen keine Mördergrube machen. Er betrachtet Guevara als das Musterbeispiel für die geistige Minderwertigkeit von Mischlingen, die zwischen mehreren Kulturen hin und her gerissen sind, sich dieser Minderwertigkeit auch bewußt sind und, um ihre daraus resultierenden Komplexe zu kompensieren, Taten begehen, die Millionen Menschen ins Unglück stürzen.


Guevara war überdies auch körperlich minderwertig, ein ständig hustender Schwächling - als Asthmatiker konnte er gar nicht rauchen, kompensierte aber auch das durch penetrantes Posieren mit Zigaretten, Zigarren und/oder Pfeifen im Maul. (Dikigoros darf das schreiben, denn er ist selber Mischling - allerdings ohne zwischen mehreren Kulturen hin und her gerissen zu sein - und passionierter Nichtraucher :-)
Ernesto wächst mit vier jüngeren Geschwistern in Alta Gracia auf.

1943
Familie Guevara zieht nach Córdoba um, wo Ernesto angeblich ein Gymnasium besucht und das Abitur ablegt.

1946
Ernestos Eltern trennen sich. Ernesto zieht mit seiner Mutter nach Buenos Aires, wo er angeblich ein Medizin-Studium aufnimmt.
Dies paßt indes schlecht zu seiner Behauptung, er habe in den folgenden Jahren ausgedehnte Motorrad-Reisen durch Lateinamerika unternommen. (Seine Tagebücher darüber wurden später veröffentlicht und sogar verfilmt.)

[Filmplakat]

1953
Guevara legt angeblich das Staatsexamen in Chirurgie ab und wird zum Dr. med. promoviert.
Im selben Jahr geht er mit Freunden erneut auf Reisen - nach Bolivien, Perú, Ecuador, Panamá, Costa Rica und Guatemala.
Dort lernt er die deutsch-peruanische Kommunistin Hilda Gadea (1925-1974) kennen, unter deren Einfluß auch er zum Kommunisten wird. Er macht den sowjetischen Diktator Stalin zu seinem Idol und nimmt den Kampfnamen "Stalin II" (nein - noch nicht "Che" :-) an.

[Hilda und Ernesto]

1954
Guevara reist weiter nach Mexiko, wo er als Krankenpfleger arbeitet.

1955
August: Guevara heiratet Hilda Gadea, die ihm nach Mexiko gefolgt ist. (Aus der Ehe geht eine Tochter hervor.)
Guevara lernt den Exil-Kubaner Fidel Castro kennen, der nach einem mißglückten Putsch gegen Fulgencio Batista außer Landes geflohen ist, und tut sich mit ihm zusammen


1956
November: Castro und Guevara segeln mit 80 "Revolutionären" nach Kuba, um einen Guerillakrieg zu beginnen. (Obwohl diese Streitmacht nicht mal Kompaniestärke hat, ernennt Castro ihn großzügig zum "Comandante [Oberstleutnant]" :-)
Dezember: Der kleine Haufen wird von Batistas Truppen fast vollständig aufgerieben. Castro und Guevara fliehen mit 20 Überlebenden - u.a. Raúl Castro und Camilo Cienfuegos - erneut in die Sierra Maestra. Von dort starten sie eine internationale Propaganda-Kampagne gegen Batista, die vor allem bei jüdischen US-Medien gut ankommt. Der kommunistische Reporter Herbert Matthews von der Jew New York Times stilisiert sie zu romantischen Helden à la Robin Hood hoch, verleiht ihnen wegen ihres Äußeren den liebevollen Beinamen "los Barbudos [die Bärtigen]" und Guevara den Kampfnamen "Che".


1958
Mai: Batistas Versuch, die kleine Truppe der Revolutionäre militärisch zu zerschlagen, scheitert. Sie gewinnen vielmehr neuen Zulauf durch zahlreiche Deserteurte.
Dezember: Nachdem sie Santa Clara erobert haben, treten die "Barbudos" zum Marsch auf La Habana an; Batista flieht überstürzt in die Dominikanische Republik.


1959
Januar: Castro und Guevara ziehen mit 500 ihrer Genossen in La Habana ein und bilden eine neue Regierung.
Februar: Guevara wird kubanischer Staatsbürger.
(Er läßt sich nicht einfach nur einbürgern, sondern seine Papiere dahingehend fälschen, daß er "gebürtiger Kubaner" sei :-)
Juni: Guevara läßt sich von Hilda scheiden und heiratet in 2. Ehe seine Genossin Aleida March. (Aus der Ehe gehen 4 Kinder hervor.)
November: Guevara wird Direktor der Nationalbank von Kuba.
(Nebenbei ist er Direktor des Gefängnisses La Cabaña und diverser Konzentrationslager. Folterungen und Hinrichtungen von politischen Gefangenen "Konter-Revolutionären" nimmt er gerne persönlich vor.)

1960/61
Castro, der Kuba aus der Verflechtung mit westlichen Ländern lösen und statt dessen in den Ostblock einbinden will, schickt Guevara als Grüßgott-AugustErnst auf Reisen um die ganze kommunistische Welt. Er besucht Rotchina, Nordkorea, die Sowjet-Union, die DDR, die ČSSR und Ungarn und schließt überall Handelsverträge ab.
Der brasilianische Präsident Quadros entblödet sich nicht beehrt sich, ihm den Orden vom Kreuz des Südens zu verleihen.


1961
Guevara wird zusätzlich Industrie-Minister. Alle US-Vermögenswerte in Kuba werden entschädigungslos enteignet. Da diese sehr schnell verfrühstückt sind, bekommt Kuba bald ernsthafte wirtschaftliche Probleme.
April: US-Präsident John F. Kennedy läßt die von seinem Vorgänger Eisenhower initiierte Invasion kubanischer Exilanten in der "Schweinebucht" im Stich, die daraufhin scheitert. Danach verhängt er auf Druck des Congress einen halbherzigen Wirtschaftsboykott gegen Kuba, der Castro und Guevara als Ausrede für die wirtschaftliche Misere der Insel dient - obwohl Nahrungsmittel und Medikamente davon ausgenommen sind.**

1962
Guevara reist nach Moskau, um Waffen und andere Güter zu erbetteln. Die Sowjets verlangen im Gegenzug Stützpunkte auf Kuba.
September: Die Stationierung sowjetischer Raketen-Abschußrampen führt zur "Kuba-Krise".
Oktober: Auf Druck der USA zieht die Sowjet-Union ihre Raketen aus Kuba ab.

1963
November: Kennedy wird in Dallas/Texas erschossen - bis heute halten sich ebenso hartnäckige wie unglaubhafte Gerüchte, daß dies im Auftrag der kubanischen Regierung geschah.

1964
Die UdSSR-Führung nötigt Kuba, seine Industrialisierungspläne auf Eis zu legen und statt dessen wieder die Zucker-Monokultur einzuführen, die sie ihm jedoch durch Abnahme-Garantien weit über dem Weltmarktpreis versüßt.
Nach dem Sturz Chruschtschëws versucht Castro, sich - gegen Guevaras Widerstand - mehr an Maos China auszurichten.

1965
Guevara reist erneut nach Pjöngjang. Er ist vom nodkoreanischen Wirtschaftsmodell so begeistert, daß er es nach seiner Rückkehr auch in Kuba einführen will.
Castro schlägt innerlich die Hände über dem Kopf zusammen und lobt Guevara weg nach Afrika, damit er sich dort austoben auch dort Revolution machen könne (wohl in der Hoffnung, daß er das nicht überleben werde :-)
Mai: Guevara geht - nachdem ein Besuch in Angola bei Agostinho Neto ergebnislos verlaufen ist - in den Kongo.
Oktober: Castro verliest einen "Abschiedsbrief" Guevaras, in dem dieser "freiwillig" auf alle Ämter und die kubanische Staatsangehörigkeit verzichtet, um sich wieder ganz dem "Kampf gegen den Imperialismus" zu widmen.
Dezember: Guevara kehrt - ob seiner Erfolglosigkeit frustriert, aber körperlich unversehrt - nach Kuba zurück.

1966
Castro schickt Ché mit 44 Getreuen nach Lateinamerika. In Bolivien machen sie die überraschende Erfahrung, daß weder Arbeiter noch Bauern etwas von ihnen und ihren Umsturzplänen wissen wollen. (Dafür ist Bolivien fünf Jahre vor dem Regierungsantritt Hugo Banzers noch zu arm - sozialistische Revolution gelingen nur in Ländern, denen es zu gut geht und wo es etwas zu "verteilen" gibt :-) Lediglich die Armee folgt ihnen verfolgt sie.

1967
09. Oktober: Ernesto 'Ché' Guevara wird von bolivianischen Soldaten gestellt, nach einem kurzen Feuergefecht gefangen genommen und standrechtlich erschossen.


Er wird zur Martyrer-Ikone der "68er" in aller Welt. In der BRD West-Berlin geriert sich besonders der Berufsdemonstrant und selbsternannte "Studentenführer" Rudi Dutschke als sein geistiger Erbe.


1972
Chés Witwe Hilda veröffentlicht "Ché Guevara. Años decisivos [Entscheidende Jahre]". (Das Buch wird auch ins Portugiesische übersetzt.)


1974
Die Macher der portugiesischen "Nelken-Revolution" berufen sich ausdrücklich auf Ché Guevara.


1988
Castro läßt Guevaras 60. Geburtstag mit großem Brimborium feiern.


1989
Der polnische Jude US-amerikanische Lokal-Politiker und Multi-Millionär Barnabas Gitman ("Bernie Sanders") reist zum StaatsbesuchStadtbesuch nach Santiago de Cuba. Er ist von Guevaras Erbe derart beeindruckt, daß er beschließt, Präsident zu werden, um auch die USA in ein sozialistisches Freiheitsparadies à la Cuba 2.0 zu verwandeln. Besonders gut findet er nach eigenem Bekunden, wenn die Masse der Untertanen nach Grundnahrungsmitteln u.a. Bedürfnissen des täglichen Lebens Schlange stehen muß und wenn die Auswahl nicht "unnötig groß" ist. Er verinnerlicht auch den - eines jeden Fußball-fans würdigen - Wahlspruch Guevaras: "Hasta la victoria siempre [Immer bis zum Sieg]!"

[Ché-fan 'Bernie Sanders'] [Immer bis zum Sieg!]

1990-91
Mit Auflösung des Ostblocks und des RGW verliert Kuba seine wichtigsten militärischen, politischen und wirtschaftlichen Partner. Um den völligen Zusammenbruch zu verhindern, öffnet es sich dem Valuta-Tourismus und erlaubt vorübergehend sogar der Besitz von Devisen. Kuba entwickelt sich wieder zu dem, was es vor 1959 war: einem Paradies für ABC-Touristen, die im Urlaub vor allem nach Alkohol, Bordellen und Casinos suchen. Dieser Tourismus ruiniert das soziale Gefüge vollends, da nun Prostituierte, Taxifahrer und Kellner mehr verdienen als Angehörige "ordentlicher" Berufe.

1992
Castro läßt auch Guevaras 25. Todestag groß feiern.


1997
Castro läßt das in Bolivien entdeckte (angebliche***) Skelett Ché Guevaras nach Kuba überführen und in einem - bereits in den 1980er Jahren errichteten - Mausoleum in Santa Clara beisetzen, dessen Äußeres ein überlebensgroßes Denkmal Chés ziert. Im Inneren des angrenzenden Museum befindet sich überdies ein Denkmal auf die gemeinsamen Kämpfer Ché, Ernesto und Cienfuegos.


Zur Touristen-Attraktion Nr. 1 wird jedoch der "Rincón de los cretinos [Winkel der Bekloppten]", wo Karikaturen auf Batista und die US-Präsidenten Reagan und Bush zu bewundern sind.
(Im 21. Jahrhundert wird diese Galerie umgestellt - aber nicht etwa auf Ché, Cienfuegos und die Gebrüder Castro, sondern auf Batista, Reagan sowie Vater und Sohn Bush :-)


2006
Juli: Fidel Castro tritt zugunsten seines Halbbruders Raúl zurück. Er hat Kuba vollständig ruiniert und stand zuletzt auch propagandistisch immer mehr im Schatten Ché Guevaras, dem die Gnade des frühen Martyrer-Todes die Verantwortung für die Folgen seiner Politik abgenommen hat.

[castro im Schatten Ché Guevaras]

2008
Januar: In der BRDDR eröffnet die kommunistische "Linkspartei" (Nachfolge-Organisation der SED) ihren Landtagswahlkampf in Niedersachsen mit einem Bekenntnis zum politischen Erbe von Bert Brecht, Rosa Luxemburg und Ché Guevara.
Juni: Zu Guevaras 80. Geburtstag veröffentlicht Gerd Koenen "Trampelpfade Traumpfade der Weltrevolution. Das Guevara-Projekt" - eine vernichtende Abrechnung mit "Comandante Ché".


2013
März: Der Jesuit und Ché-Bewunderer Jorge Mario Bergoglio wird unter dem Namen "Franciscus" Papst. Damit ist die - in Südamerika noch immer sehr einflußreiche - katholische Kirche für den Kommunismus gewonnen.


2017
Oktober: Guevaras 50. Todestag wird - vor allem in Kuba, Nikaragua und Venezuela, aber auch in Bolivien - groß gefeiert. Lediglich auf EpochTimes erscheint ein kritischer Nachruf von Sonja Ozimek.


*nach anderen Quellen: 14.05.1928. Dikigoros folgt hier der offiziellen Lesart. Nicht dagegen folgt er der Praxis, das berühmt-berüchtigte Foto von Alberto Korda aus dem Jahre 1960 als Titelbild zu verwenden, das eine gewisse Verdummungsplattform als "ikonenhaft" bezeichnet.

Warum nicht? 1. weil Dikigoros - sofern vorhanden - vorzugsweise "barhäuptige" Fotos auswählt (obwohl die Baskenmütze nicht von ungefähr Guevaras liebste Kopfbedeckung war - sein Vater war ja halber Baske), und 2. weil das gar kein Portrait-Foto ist, sondern bloß der Ausschnitt einer Zufallsaufnahme, die nicht mal besonders gut gelungen ist.
(Das Foto mit der Zigarre im Maul als Titelbild zu verwenden, stellt übrigens keine Verunglimpfung dar - ganz im Gegenteil: Dikigoros erhielt die Anregung dazu vom "sozialistischen Magazin" Die Rotzfahne Die Rote Fahne, dessen Herausgeber T-shirts mit eben diesem Bild vertreiben :-)

**Tatsächlich verliert Kuba dadurch kaum etwas. Nicht nur die Sowjet-Union und die DDR springen in die Bresche, sondern auch westliche Länder unterlaufen den Boykott, z.B. Großbritannien - wo 1964-70 der Sozialist Harold Wilson regiert, der gleich zu Beginn seiner Amtszeit 400 Leyland-Bussen an Kuba verkauft - und Kanada - wo 1968-84 der "liberale" Stinkefinger Pierre Trudeau herrscht, der den Außenhandel mit Kuba verdreifacht. Da auch private Überweisungen von in den USA lebenden Exil-Kubanern an ihre daheim gebliebenen Freunde und Verwandte vom Boykott ausgenommen sind, fließen von dort jährlich ca. 1 Milliarde US-$ nach Kuba.

***Nach amtlichen bolivianischen Angaben wurde Guevaras Leiche 30 Jahre zuvor verbrannt und die Asche in alle Winde zerstreut, um ein "Grabmal mit Heldenkult" zu verhindern.


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