Die Rede Juppiters in der Götterversammlung
Dann beginnt der allmächtige Vater, der die erste Macht der Dinge hat, (wenn er spricht, verstummen das hohe Haus der Götter und die in ihren Grundfesten erschütterte Erde, der hohe Äther schweigt, dann haben sich die Zephyre gelegt, das Meer glättet seine sanfte Oberfläche): Vernehmt also mit euren Sinnen und prägt diese meine Worte ein. Weil eben nicht erlaubt ist, daß die Ausonier sich mit den Teukrern durch einen Vertrag binden, und eure Zwieträchtigkeit kein Ende findet, welches Glück ein jeder heute hat, welcher Hoffnung ein jeder teil mag es ein Trojer oder Rutuler sein , ich werde sie ohne Unterschied behandeln. Sei es, daß aufgrund des Schicksals das Lager der Italer in Belagerungszustand gehalten wird oder durch eine böse Täuschung der Trojaner und falsche Göttersprüche und nicht spreche ich die Rutuler frei , einem jedem wird sein Beginnen Mühe und Glück bringen: Der König Juppiter ist für alle derselbe. Das Schicksal wird seinen Weg finden." Bei den stygischen Flüssen seines Bruders, bei den von Pech und schwarzem Strudel glühenden Ufern nickte er und bringt durch sein Nicken den ganzen Olymp zum Zittern. Das ist das Ende seiner Rede. Von seinem goldenen Thron erhebt sich dann Juppiter, den die Himmelsbewohner in ihrer Mitte zur Schwelle führen. |
sileceso/ere: still werden, sich legen,
ruhig werden, schweigen tremefacio3M/feci: zittern machen, zum Zittern bringen sileo2: still sein, schweigen, verschweigen, unerwähnt lassen aequor/oris: Ebene, Fläche, Feld, Wasserfläche quando-quidem: da ja, weil eben seco1/secui/secaturus: scheiden, zer-, ab-, durchschneiden, verwunden, teilen monitis(que) sinistris: "falsche Göttersprüche" exordium/i: Beginn, Anfang, Einleitung flumen/inis: Strömung, Fluten, Redestrom pix/icis: Teer, Pech vorago/inis: Schlund, Abgrund, Strudel nutus/us: Nicken, Winken, Geheiß, Befehl, Zustimmung solium/i: Thron, Königsmacht, Königreich, Badewanne, Sarg caelicola/ae: Himmelsbewohner, Gott, Gottheit |