Consul Titus Manlius Torquatus
Livius, ad urbe condita liber VIII, 7

Zufällig ging unter den übrigen Präfekten der Reiterabteilungen, die in alle Teile geschickt worden waren um zu erkunden (supinum auf –um), Titus Manlius, der Sohn des Konsuls über das Lager mit seinen Reitern so hinaus, so dass er vom nächsten Posten nur einen Steinwurf entfernt war. Dort waren etruskische Reiter. Geminus Maecius stand an der Spitze, ein Mann sowohl durch den Stand unter den Seinen, als auch insbesonders durch seine Taten berühmt. Sobald dieser die römischen Reiter und den Sohn des Konsuls, der hervorstechend unter jenen voranritt, erkannt hatte – denn alle waren untereinander bekannt, besonders die vornahmen Männer, sagte er: "Oh Römer, wollt mit einer Reiterabteilung Krieg mit den Latinern und mit den Bundesgenossen führen. Was werden inzwischen die Konsuln, was werden die konsularischen Heere machen?" Manlius sagte: "Zur rechten Zeit werden sie da sein, und mit jenen wird Jupiter da sein, als Zeuge der von euch verletzten Verträge (es gab sozusagen Waffenstillstand zwischen Römern und Etruskern), der (Jupiter) mehr kann und noch mehr vermag. Wenn wir am Lacus Regillus zu eurer Genüge gekämpft haben, werden wir auch das hier in der Tat zustande bringen, damit euch nicht allzu sehr die Schlacht und mit uns verbündete Scharen am Herzen liegen." Auf diese Worte ritt Geminus ein wenig von den Seinen vor: "Willst du daher bis dieser Tag da kommt, an dem ihr die Heere durch große Anstrengung aufbrechen lasst, inzwischen selbst mit mir zusammenkommen, damit sich schon von hier an durch den Ausgang unseres Zweikampfes zeigt, wie viel ein latinischer Ritter einen römischen übertrifft. Sei es, dass der Zorn, sei es das die Scham des abgelehnten Kampfes, sei es, dass die Kraft des unüberwindbaren Schicksals den wilden Mut des Jünglings reizte – er vergaß den väterlichen Befehl und die Verordnung der Konsulen, und er wurde kopfüber in den Kampf getrieben, in dem es nicht von großem Interesse war ob er siegt oder besiegt wird. Nachdem sich die übrigen Reiter gleich wie zu einem Schauspiel entfernt hatten, wurden die Pferde gegenseitig in einen Raum getrieben, der zwischen einem leeren Feld lag; Und nachdem sie mit feindlichen Waffen zusammengeeilt waren glitt die Lanze des Manlius über den Helm des Freundes und die des Maecius über des Hals des Pferdes. Nachdem sie danach die Pferde umgedreht hatten und nachdem sich Manlius früher aufgerichtet hatte um den Stoß zu wiederholen, bohrte er die Lanzenspitze zwischen die Ohren des Pferdes. Als das Pferd bei der Empfindung dieser Wunde den Kopf mit großer Kraft schüttelte, nachdem es die Forderbeine angehoben hatte, warf es den Reiter ab, den Manlius als er sich auf den Schild und die Lanze stemmte, und sich von schwerem Sturz aufrichtete, von der Kehle so an die Erde heftete, so dass das Schwert durch die Rippen sichtbar wurde. Nachdem er die Rüstung aufgesammelt hatte kehrte er mit der Reiterabteilung und jubelnder Freude ins Lager zurück und von dort begab er sich zur Regierungsgebäude zum Vater, das Schicksal und die Zukunft nicht ahnend, ob er sich Lob oder Strafe verdient hatte. Er sagte: "Damit alle wahrlich berichten, dass ich aus deinem Blut entsprungen bin, bringe ich als Herausgeforderter diese Ritterrüstung erobert vom gefallenen Feind." Sobald der Konsul das gehört hatte wandte er sich sogleich vom Sohn ab, und befahl, dass die Volksversammlung durch einen Signalruf herbeigerufen wird. Sobald diese zahlreich zusammengekommen war sagte er: "Weil du, oh Titus Manlius, weder dem Befehl folgst, noch die väterliche Würde gescheut hast, weil du gegen unsere Verordnung außerhalb der Schlachtreihe gegen den Feind gekämpft hast, und du dich, soviel lag an dir, von der militärischen Disziplin, durch die bis zu diesem Tag der römische Staat feststand, gelöst hast, und mich in die Notwendigkeit geführt hast, so dass ich entweder den Staat oder die Meinen vergessen muss, weder lieben wir für unsere Vergehen gestraft zu werden als das der Staat für seinen so großen Schaden unsere Strafe leiden soll. Wir werden ein trauriges aber für die Nachkommen heilsames Beispiel für die Jugend sein. Mich bewegt freilich dir gegenüber sowohl die angeborene Liebe zu den Kindern als insbesonders dieser enttäuschende Beweis der Tugend mit dem lehren Bild des Schmuckes (der Rüstung); Weil aber entweder durch den Tod die Befehle der Konsuln bekräftigt werden müssen oder durch deine Straflosigkeit ins Unendliche zunichte gemacht werden müssen werde ich freilich nicht der Meinung sein, dass du, wenn irgendetwas in dir von unserem Blut ist, zurückweist, dass du die militärische Disziplin, dir durch deine Schuld entglitten ist, durch die Strafe wiederherstellst. Daher Lictor binde ihn an den Pfahl." Alle wurden durch den so schrecklichen Befehl aus der Fassung gebracht, nicht anders als jeder für sich das gezückte Beil wahrnahm und mehr durch Furcht als durch Fügsamkeit verstummte. Nachdem daher der Geist durch die Bewunderung niedergedrückt worden war, und sie durch die Ruhe erstarrt dagestanden waren, brachen plötzlich, nachdem das Blut beim aufgeschnitten Nacken herausgeronnen war, die Stimmen in so freier Wehklage los, so dass weder an Jammer noch an Beteuerung gespart wurde, und der Körper des Jünglings durch die Rüstung bedeckt wurde, wie ein Begräbnis durch militärischen Eifer gefeiert werden kann, und er wurde auf einem außerhalb des Walles errichteten Scheiterhaufen verbrannt und die Manlischen Befehle sind nicht nur in der Gegenwart schreckenswert (adjektivisches Gerundiv) sondern auch zum traurigen Beispiel für die Nachkommenden. siehe "Latein"

 

 

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