Caesars Schwierigkeiten

[22] Bei Tagesanbruch, als der Gipfel des Berges von Labienus gehalten wurde und er (Caesar) selbst vom Lager der Feinde nicht weiter als 1500 Schritte entfernt war und, wie er später von den Gefangenen erfuhr, weder seine eigene Ankunft noch die des Labienus gemerkt worden war, eilte Considius im vollen Galopp zu ihm, und sagte, dass der Berg, den er von Labienus besetzt haben wollte, von den Feinden gehalten werde, das habe er an den gallischen Waffen und Feldzeichen erkannt. Caesar führte seine Truppen auf den nächsten Hügel und ließ sie in Schlachtreihen antreten. Nach Besetzung des Berges wartete Labienus auf die unseren und ließ sich auf keinen Kampf ein, so wie ihm von Caesar vorgeschrieben worden war, keinen Kampf zu beginnen, wenn nicht seine Truppen nahe beim Lager des Feindes gesehen worden wären, sodass von allen Seiten gleichzeitig (wörtl.: zu einer Zeit) der Angriff gegen die Feinde erfolge. Am späten Tag schließlich erfuhr Caesar durch Kundschafter, dass der Berg von den seinen gehalten werde, dass die Helvetier weiter gezogen seien und dass Considius aus Angst, ihm als gesehen berichtet habe, was er nicht gesehen hatte. An diesem Tag folgte er in einem Abstand den er gewohnt war den Feinden und errichtete ein, von deren Lager, drei Meilen entferntes Lager.

[23] Am nächsten Tag, weil nur zwei Tage übriggeblieben waren, bis dem Heer Getreiderationen nötig waren, und weil er von Bibrakte, der weitaus größten und wohlhabendsten Stadt der Haeduer, nicht allzu weit, nur 18 Meilen, entfernt war, meinte er die Sache mit der Getreideversorgung regeln zu müssen, marschierte er, (den Weg) weg von den Helvetiern, nach Bibrakte. Das wurde durch Flüchtlinge des L. Aemilius, eines Dekurio der gallischen Reiter, den Feinden gemeldet. Die Helvetier änderten ihren Plan und kehrten um und begannen die unseren von der Nachhut zu verfolgen und zu reizen, sei es, dass sie glaubten, dass die Römer aus Angst von ihnen abließen umso mehr da sie am Vortag, nach Besetzung der Anhöhen, keinen Kampf begonnen hatten, sei es, weil sie darauf vertrauten, die Römer vom Getreidenachschub abschneiden zu können.

ut + Ind.: wie
intervallum/i: Abstand
metior4: zuteilen
copiosus3: reich
iter avertere: wegziehen von
iter convertere: umkehren
lacesso3: reizen
seu = sive: sei es…dass
intercludere: abschneiden

 

 

Hosted by www.Geocities.ws

1