Ortsgebunden

Wer sich an das letzte Gedicht erinnern kann, der weiss, dass dies "Sehnsucht" in diesem Gedicht ging des durch den unermüdlichen Forschung der Wissenschaftler auf der Erde zu den weiten Sternen zu greifen. In ihnen brennt ein jahrhundertelange und unbefriedigte "Sehnsucht" zu den Sternen, die sich gern erfüllen wollen. Dieses Gedicht nun - "Ortsgebunden" - kann sozusagen als Spiegelbild durch dem letzten Gedicht angesehen werden. Im letzen Gedicht war das Prinzip dargestellt, dass sich die Menschheit von ihrem Ort, auf der sie aufgewachsen ist, losreißen möchten, um die unbekannte und weite Welt zu erleben. (Dieses Phänomen findet man oft bei den Kinder von Eltern wieder. Wenn die Kinder langsam zu Erwachsene heranwachsen, sollen sie nicht, mehr von ihren Eltern abhängig sein und ihr eigenes Leben auf eigene Faust erleben. Sie reißen sich also irgendwann vom Elternhaus los.) In diesem Gedicht nun wird das "Spiegelbild" dargestellt. Es gibt nämlich nicht nur Menschen, die alles hinter sich lassen und auf die große weite Reise aufbrechen, sondern die sich an ihrem Ort, wo aufgewachsen sind, am wohlsten fühlen und möglichst nun in ihrem gesamten Leben dem Ort nahe sein möchten. Sie verfolgen getrost dem Motto "Zu Hause ist es doch am schönsten" und machen sich nicht den großem Aufwand, Neues und Unbekanntes entdecken. Denn für sich ist das "zu Hause" die gute, alte und blaue Erde.
Das Gedicht ist wie sein "Vorgänger" fortlaufen geschrieben, d. h. es gibt keine unterteilten Abschnitte oder andere Pause und es ist somit zusammenhängend. Das Gedicht ist übrigens ein bisschen in der Zukunft geschrieben, d. h. die Menschen, die in diesem Gedicht leben, betreiben die Raumfahrt schon fast zwei Jahrhunderte und haben u. a. den Mars und einige Teile der Asteroidengürtel erforscht und zu Teils besiedelt. Sie beginnen in diesem Gedicht gerade die Orbits der beiden Riesenplaneten Jupiter und Saturn zu passieren (ein bisschen Phantasie gehört immer dazu). Das Gedicht beginnt, indem die Tatsache dargestellt wird, dass die gelbe Sonne der Schöpfer allen Lebens auf der Erde ist. Tag für Tag und Jahr für Jahr hatte sich der Erde mit ihrem Tieren und Pflanzen "Wärme und Licht" gespendet; so wie einst Gott in der Bibel sagte, als er Adam und Eva schuf: "Sei fruchtbar und mehret Euch!" (Doch angesichts der drohenden Überbevölkerung auf der Erde, von der die Kirche drohend spricht, sind die Worte in diesem Fall aus der Bibel etwas übererfüllt worden und die Bibel kann ihr Recht an den Glauben an den Gott verlieren. Im gewissen Sinne hätte dann die Bibel und die Kirche versagt.)
Doch neben dem Tag erscheint auch stets die Nacht im Laufe der langen Zeit der Menschen. Sie ist dabei durch faszinierende Sterne "gekleidet" und monatlich oder sogar täglich verändert die die Planeten und der Mond ihre Position und ihr Aussehen am Nachthimmel auf eine wundersames, neue Weise. Das lockt dann den Mensch hinauf auf einen hohen Berg oder auf einer weiten Wiese - frei von jedem Lärm oder andersweitigem störenden Licht - und denkt über die Sterne nach. Dabei fängt so der Beobachter an zu phantasieren und zu philosophieren, und denkt über die Sterne nach wie weit und fremd sie doch sind und dass es in der heutigen Zeit noch unmöglich ist, zu den Sternen heran zureisen.
Irgendwann trifft der Beobachter eine wichtige Entscheidung: Er muss sich selbst die Frage stellen, was er überhaupt will. Will er entweder seinen Ort, an dem er aufwuchs, hinter sich lassen und sich vollkommen der Forschung der Sterne widmen, oder will er lieber auf der Erde leben und in der Nacht den Sternhimmel betrachten, dass er da schon seine ganze Freude dran hat? Und der Beobachter in diesem Gedicht entschied sich "und so wählte er den Ort, wo er geboren war": Er blieb auf der blauen Erde.
Am Ende des Gedicht habe ich ein berühmte Wort eines bekannten Dichters zum Schluss mit eingefügt. Sie sollen die Gedanken und Meinung des Beobachters im Gedicht wiedergeben. Die berühmten Worte heissen:

"Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein."

Man weiss sicher, welchem bekannten Dichter sie gehörten. Es war wieder Wolfgang von Goethe gewesen, denn er sich bei absolutes Vorbild für das Schreiben und Verfassen von Gedichten. Ich habe übrigens auch zum zweiten oder zu dritten Mal einige seiner Worte in meinen Gedichten zitiert, denn er half unbewusst mir zu meine Erfolg, diese Gedichte zu schreiben. Seine berühmten Worte noch am Ende meines Gedicht nun, stammen auch seinem Gedicht, was "Osterspaziergang" heisst, dass u. a. auch in Faust - erster Teil aufgenommen worden ist und hier noch einmal aus Dank aufgenommen wird:

Osterspaziergang

"Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!"



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