A little star

Mit diesem Gedicht habe ich das erste Mal versucht, ein anders sprachliches Gedicht zu schreiben - also in Gedicht in einer anderen Sprache. Ursprünglich lag mir der Sinn im Kopf ein Gedicht erst in deutscher Sprache zu verfassen und dann es einzeln eine andere Sprache wie etwas Englisch, Französisch oder Italienisch zu übersetzen.
Das ist nun eine sehr schwierige Aufgabe, denn man sollte noch eine gute Sprachkenntniss in die Sprache haben, wo das Gedicht erscheinen soll. Doch bis jetzt lag mit nur diese Idee der Sprachtranslation im Kopf, die Umsetzung als Werk fehlte mir noch...
Ich bin dieser Sache mit kleine Schritten angegangen. Es sollte ein kleines Gedicht werden und kein großes Werk in der Form wie der "Erlkönig" oder "Willkommen und Abschied" von Wolfgang v. Goethe etwa - oder womöglich noch grösser - werden. Falls man das Gedicht schon gelesen hat, dann merkt man, dass es ein sehr kleines Gedicht ist. Mit nur 8 Versen ist es auch in der Tat das kleine astronomische Gedicht, was in meiner Sammlung zu finden ist.
In diesem Gedicht habe ich die kurze Lebensrolle eines kleinen Stern erzählt. Ich habe ihn dabei als ein kleines Kind personifiziert, weil ja der "Lebenslauf" eines Sterns durch "Geburt" und "Tod" mit dem Lebenslauf eines Menschen in dieser Hinsicht viel gemeinsam hat. Wie gesagt, ein kleiner junger Stern befindet sich irgendwo in den Tiefen des Weltalls. Die "kosmische" Evolution macht es, dass er Stern zu einem Roten Riesen heranwächst und "heiss und gross" wird. Die letzten beiden Verse grenzen ein bisschen an das Wunschdenken. Die anderen "Sternmitglieder" wünschen sich zum Beispiel, dass dieser Stern ewig weiter scheinen und niemals untergehen soll, weil diese ihn sehr gern haben.
Über den syntaktischen Inhalt dieses Gedicht kann wegen seiner Gedichtsgrösse nicht sehr viel erzählen. Es ist, wie man sieht oder sehen sollte, in englischer Sprache geschrieben. Also kann eigentlich jede Person und jeder Mensch, der Englisch in der Schule oder durch das Selbststudium oder durch Sprachkurse erlernt kann, es ohne Probleme ins Deutsche übersetzen.
Wenn man ein englisches Gedicht übersetzt, dann wird zum grössten Teil der sachliche Inhalt wiedergegeben. Die Wahl der deutschen Wörter als Übersetzungsäquivalent ist hingeben in einigen Fällen unterschiedlich. Zum Beispiel kann man für das englische Wort run die deutschen Wörter rennen, laufen, flitzen, hetzen, ... verwenden. Der Sinn der "Fortbewegung mit den Füssen" bleibt der gleiche wie vom englischen Wörtchen "run" mit eines der deutschen Wörtern, aber das deutsch gewählte Wort hingeben ist anders. Das führt auch manchmal zur Folge, dass man sich von einem Gedicht ein "Bild in den Gedanken" macht, recht unterschiedlich ausfallen kann. Zum Beispiel kann man für die "Nahrungsaufnahme fester Stoffe durch den Mund" einmal sagen: "ich speise" oder auch "ich fresse". In beiden Fällen ernährt sich die Person, doch die Art und Weise wie er sich ernährt ist hier unterschiedlich. Im ersten Beispiel ("ich speise") kann man denken, die Person gehört einer vornehmenden Familie an und ist zu Mahlzeiten stets mit Serviette und so. Im zweiten Beispiel hingegen ("ich fresse") stellt man sich womöglich Asoziale vor, die nur schlürfen und schmatzen können und Begriffe wie Messer oder Serviette nicht in ihrem Wortschatz haben.
Ich habe nun einmal versucht, dieses Gedicht, das von mir geschrieben worden ist, nach meiner Art und Weise ins Deutsche zu übersetzen. Dabei kam folgende deutsche Übersetzung heraus:

Im tiefen, tiefen Weltall,
da gibt es eine Stelle,
wo ein kleiner Stern existiert
und er ist so weit weg.
Eines Tages machte die Evolution
den Stern heiss und gross.
Und so strahlt der Stern noch immer
und wird niemals sterben.

Man sieht hier schon, dass eine deutsche und wortnahe Übersetzung gegenüber dem englischen Gedicht schrecklich klingt. Da gibt es keine Wörter, die sich zusammenreimen oder annähernd zumindest. Ich denke, was ein Gedicht im Grunde ausmacht, ist, dass er es sich reimt.
Bei der Übersetzung kann es nun zu den ersten Wortvarianten kommen. Zum Beispiel kann man den ersten Vers der übersetzten Gedicht:

"Im tiefen, tiefen Weltall,"

durch den folgenden Vers ersetzen:

"Im tiefen, tiefen Weltraum,".


Auch kann man auch für das erste Wörtchen "Im" die beiden Wörter "In dem" verwenden.
Mit dem zweiten übersetzten Vers ist es ähnlich. Statt "da gibt es eine Stelle", kann man auch "da gibt es einen Platz," verwenden. Natürlich kann man auch das kleine Wörtchen "da" am Anfang wegnehmen und das Komma am versende des ersten Verses, damit beide Anfangsverse einen kompletten Satz ergeben, der durch weniger Nebensätze geprägt ist.
Weitere verschiedene Übersetzungsvarianten findet man z. B. im Vers 7. Für diesen Vers:

"Und so strahlt der Stern noch immer"

kann man folgendes schreiben:

"Und so strahlt der Stern immer weiter".

Als ich das englische Gedicht über den "kleinen Stern" nun geschrieben habe, bestand die Gefahr eines bad english. Ich kannte bis jetzt noch keine möglichen Überprüfungen auf die Korrektheit des Englischübersetzens dieses Gedichts angestellt, aber einige Gedanken gemacht, wo sich nach meiner Meinung Fehler aufhalten könnten. Der erste mögliche Fall im dritten Vers sein. Er heisst: "where exists a little star,". Das Problem könnte bei "exists" liegen, denn ich denke, die Engländer würden dafür "there is" verwenden, Würde ich dies nun ersetzen, dann würde aber dieser Vers mit dem obrigen Vers irgendwie der Wiederholung komisch vorkommen:

In the deep, deep space
there is a place,
where there is a little star,
and he is so far.

Okay, im dritten Vers reimt sich "there" nun auf "where", trotzdem, so denke ich, moppelt es sich doppelt mit "there is" aus dem zweiten Vers. Vielleicht geht ja folgende Änderung:

In the deep, deep space
is a place,
where there is a little star,
and he is very far.

Hier habe ich im zweiten Vers einfach von "there is" das "there" weggestrichen. Aus Geschmackssache des besseren Taktgefühl beim Lesen dieses englischen Gedicht habe ich übrigens noch in der vierten Zeile das kleine Wort "so" durch "very" ersetzt. Dieser Teil durfte nun frei von Fehlern sein. Widmen wir uns nun die anderen vier Verse des englischen Gedichts zu. Ein erste Änderung kann man im fünften Vers machen. Dann kann das "had" von "had made" wegstreichen, dann heisst dieser Vers mit dem nächsten Vers so:

"Once day the evolution made
the star hot and great."

Die "evolution" im fünften Vers soll nur bedingt mit der biologischen Evolution von Charles Darwin gleichgesetzt werden. Hier meine ich eher den kosmischen Schöpfungsakt von Sternen, Nebel und Galaxien als "kosmische" Evolution. Das letzte Wort heisst im sechtsen Vers "great". Eigentlich wird es mit "groß" in der Richtung
"grossartig, grandios"
verwendet. Daher müsste ich theoretisch "big" verwenden, aber auch "reimenden Gründen" verwende ich nun "great".
Übrigens ist der erste Vers des englischen Gedichts: "In the deep, deep space" auch den Titel der Star Trek - Serie "Deep Space Nine" zurückzuführen.


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