Der närrische Astronom

In der Welt der Astronomie und der Hobbyamateure der Astrophotographie kursieren einige gute Zeitschriften auf dem Markt der monatlichen Leseliteratur. Zwei dieser Zeitschriften haben sich als sehr besonders gut herausgewiesen. Die eine nennt sich "Star Observer" und bringt sehr viele bunte Photos und Bilder in ihre Zeitschrift. Deshalb nennt man sich auch in den Fachkreisen der Sternfreunde unter sich ja nicht umsonst "AstroBILD". Die andere Zeitschrift nun trägt den Namen "Sterne und Weltraum" und hat sich als gute Zeitschrift über viele Jahre hinweg standgehalten. Während sich bei Star Observer eher ein journalistisch-fundierten Schreibstil hat, kristallisiert sich bei Sterne und Weltraum ein wissenschaftlich-basierender Schreibstil heraus. In letzter Zeit hat aber das Layout und die Papierqualität einige Veränderungen durchgemacht, wodurch nun es sein kann, dass Sterne und Weltraum nun eher doch etwas in die journalistisch-fundierte Welt eintaucht (mein persölicher Eindruck!!!).
Die "Sterne und Weltraum" war trotzdem meine Lieblingszeitschrift über als die gesamte Zeit im Astro-Club gewesen, die ich gerne las. Ab und zu passierte es auch, obwohl es in der Regel maximal einmal pro halbes Jahr geschah, dass ein kleines Gedicht aus einem Leserbrief mit abgedruckt wurde. Ein kleines Gedicht, welches man abdruckte, fand ich sehr interessant. (Leider weiss ich wieder nicht einmal, welche Ausgabe es von Sterne und Weltraum waren, denn diese Ausgabe besaß ich noch nicht, weil ich diese Zeitschrift zur damaligen Zeit noch nicht kaufte und ich mir nur im Planetarium durchlas. Falls ich einmal eine Gelegenheit kriegen sollte, werde ich dieses Versäumnis nachholen und dieses Gedicht hier abdrucken.) Es handelte von ein paar Astronomen, die gerne den Sternhimmel beobachteten wollten. Doch es gab da einige Wolken, die ihre Sicht zum Nachthimmel versperrten und so mussen die Astronomen mit schlechter Laune nun auf die schlechte gute Nacht zum Beobachten warten. Man kann sagen, die Wolken haben die Astronomen zu Narren gehalten. Die Adjektivwort zu "Narr" ist "närrisch". Die Adjektiv "närrisch" und das kleine Gedicht aus der Sterne und Weltraum waren nun der Anlass dafür gewesen, ebenfalls ein eigenes Gedicht dieser Art zu schreiben.
Zu Beginn werde ich sagen, dass dies ein sehr kleines Gedicht ist, denn ich habe mich am Rahmen des Gedicht aus der Sterne und Weltraum gehalten, wovon ich gerade erzählt. Das Wort "närrisch" findet man in einer geschlechtlichen Abwandlung einmal im Gedichtstitel "Der närrische Astronom" wieder und einmal am Anfang des ersten Verses des Gedichts. Übrigens ist der Versanfang der Gedichts deshalb gleichklingend wie der Gedichtstitel, weil er früher im 17. Jahrhundert bei der Dichtkunst ein üblicher Brauch war. Ich habe mir demnach auch orientiert, das Goethe ebenfalls früher tat.
Da das Gedicht in seiner Läng sehr kurz gehalten wurde, halte ich mich in meinen Worten über den Inhalt auch sehr kurz. Das Gedicht beschreibt nun eine Astronom, der in der Zeit zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert lebte. Von seiner Charakteristika her, die danach kurz gesprochen wird, kann man die Person auch in jedes beliebige, andere Jahrhundert einschleusen, welches mit Astronomie zu tun hat, doch nach meinen persönlichen Geschmack wäre das 17. und 18. Jahrhundert passend.
"Der närrische Astronom" ist nun eine Person, die eine eigene Weltanschauung vertritt. Von seinem innerlichen Charakter her ist er eher ein zynischer und z. T. egoistischer Mensch, dessen Geist sogar mit einer Prise Ironie und Sarkasmus geprägt ist. (Ich stelle ihn nach seinem äußerlichen Aussehen mit kurzen, etwas zerzausten schwarzen Haaren, einer Brille, Schnurrbart und zudem mit einem leichten Drei-Tage-Bart vor.) In seiner Vergangenheit hat er sich sehr wohl mit Astronomie intensiv beschäftigt und sogar ein Studium z. B. über Physik und Medizin abgeschlossen, doch irgendwie hat er sich nie für das faktenweise Wissen interessiert, was seine alten Professoren und die Bücher lehrten. Wie dies überhaupt passieren konnte, weiss nun einfach mal dahin gestellt; man könnte ja darüber spekulieren. Fest steht aber, dass er nach seinem eigenen Fakten geht, ob sich nun falsch seien oder nicht; denn er lässt seine Forschungsergebnisse nicht einmal anderen Instituten überprüfen und bestätigen lassen.
Eine sehr bedeutende Zeile in diesem Gedicht ist die dritte Zeile. Sie heisst: "In seiner Egozentrik reitet er auf dem Hexenbesen."; Ihre Bedeutung möchte nun Schritt für Schritt erläutern. Zuerst wird ja das Wort "Egozentrik" in diesem Vers erwähnt. Hierbei spiegelt eine Eigenschaft seiner Charakteristika wieder. Das letzte Wort - "Hexenbesen" - repräsentiert ein wichtigen Beweis aus seinr möglichen Zeit, wo ich mir persönlich vorstellen, dass "der närrische Astronom" in dieser Zeit leben könne. Denn der Hexenwesen an für sich wird ja, wi man sagt, von Hexen benutzt. In Mittelalter gab es ja die bekannte Hexenverfolgung, als viele Menschen glaubten, dass einige Fraue, die etwas sonderbar erschienen, sofort das Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden sind und durch Tod durch Ertränken (Hierbei wurden die Frauen an einem schweren Felsen oder Stein gefesselt. Der schwere Stein wurde dann in den tiefen See geschmissen. Falls es der Frau gelangen konnte, wieder an der Wasseroberfläche lebend aufzutauchen, galt sie somit 100%ig als Hexe und wäre dann vielleicht gesteinigt worden. Sei sich nun nicht wieder aufgetaucht, was in vielen Fällen geschah, dann galt sie nun als keine Hexe. Irgendwie war es auch nun nutzlos für die Frauen gewesen, den Tod zu entgehen, wenn man die als Hexe bezeichnete.). Man soll sich aber nicht bildlich und fast wortwörtlich vorstellen, dass "der närrische Astronom" nun auf einem Hexenbesen durch die Luft fliegt. Wenn er "reitet [er] auf dem Hexenbesen", so ist dies eher als Metapher zu verstehen, eine (z. T. bildliche und sachliche) Umschreibung für eine bestimmte Sache oder Bedeutung. Bei dieser Metapher meine ich nun, dass "der närrische Astronom" sich auf einem gefährlichen Gebiet befindet, wovon er Schaden in seiner Ehre und dem Stolz, aber auch bei seiner Anerkennung zu sich nicht.
Das andere, was ich kurz erwähnen wollte, war, dass "von den Büchern" im vierten Vers ebenfalls als Mittel für die Zeit dargestellt ist, wovon ich denke, dass "der närrische Astronom" dort herkommen könnte.


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