MeHR aLs - kapitel 4



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Doch es kam nat�rlich ganz anders als ich in diesem Augenblick dachte.
Am Samstag auf der �bungsparty - es war ein Tag nach meinem 15. Geburtstag - lernte ich nicht nur Michael und seine Schwester Judith n�her kennen, sondern auch Markus, ebenfalls wie die Geschwister Bronze-Silber-T�nzer, und Julian und Laura aus dem Fortgeschrittenen-Kurs. Im Gespr�ch erfuhr ich, dass Michael "erst" 17 war. Dabei sieht er aus wie 22 und kann �ber Naturwissenschaften, Computer und Technik reden wie ein Student.
Sp�ter zeigte er mir einen neuen Tanz, eine Rumba. Auch in den normalen Tanzstunden brachte er mir einige Figuren bei, denn sonst w�re es uns schnell zu langweilig geworden. Ich war n�mlich sieben Jahre im Volkstanzkreis gewesen und somit keine Anf�ngerin.

"W�re er kein so guter T�nzer, h�tte ich mich nie mit ihm abgegeben!", �berlege ich, w�hrend ich den Wohnzimmertisch f�r das Silvesteressen vorbereite. Es soll Raclette geben.
"Zu bl�d, dass Mama und Papa sich so gut mit Michaels Eltern verstehen. Jetzt haben sie sie f�r heute eingeladen. Michael und Judith werden nat�rlich auch kommen. Da kann ich mich ja auf etwas gefasst machen. Ach verdammt", sage ich laut.
"Ist was passiert, Maike?", ruft meine Mutter aus der K�che.
"Nichts, Mama. Ich bin jetzt hier fertig. Ich geh jetzt hoch und richte mich."
Ich renne die Treppe, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, nach oben in mein Zimmer. Dort knalle ich die T�r zu, so dass ein Bild von der Wand f�llt. Vorsichtig hebe ich es auf und betrachte es eingehend. Es ist meine Urkunde, die ich zur bestandenen Hufeisen-Pr�fung im Sommer bekommen habe. An diesem Tag hat Michael mich zum ersten und einzigen Mal reiten sehen. Schon damals war er nicht besonders an Pferden interessiert gewesen, nur Judith ein bisschen; sie ist fr�her voltigiert.

"Eigentlich habe ich schon von Anfang an gewusst, dass wir total verschiedene Interessen haben. Schlie�lich habe ich ihm bei der Party von meiner Reitleidenschaft erz�hlt. Das konnte ja nicht gutgehen", schimpfe ich �ber mich selbst. "Dabei war es ein so netter Abend."

Michael hatte mich zu seiner und Judiths Party eingeladen. Damals waren wir noch nicht befreundet. Wohl gemerkt: noch nicht! Wir trafen uns mit ein paar Freunden von Judith in einer kleinen Rebh�tte. Wir redeten �ber alles M�gliche und eigentlich wollten wir grillen, doch drau�en ging ein kr�ftiger Wind, ein Vorbote des Gewitters, das die ganze Nacht w�ten sollte. Doch dies hielt Michael und mich nicht davon ab, uns zwischendurch die Beine zu vertreten. Etwas gezwungen hatten wir miteinander geredet, �ber die Schule, unsere Tiere - Michael hat einen Hund und einen Hasen und mein Kaninchen war vor ein paar Tagen gestorben - , aber bald ging uns der Gespr�chsstoff aus. Als der Regen st�rker wurde, stellten wir uns unter einem gro�en Baum unter.

"Das war der gr��te Fehler, den ich je machen konnte", �rgere ich mich und ziehe einen schwarzen langen Rock an. "Andererseits, sch�n war's ja. Mein erster Kuss von einem Jungen. Und gleich ein Zungenkuss! Und zur�ck in der Rebh�tte sind wir uns den ganzen Abend in den Armen gelegen."
Unwillk�rlich muss ich lachen, als ich an Judiths Kommentar dazu denke: "Gell, in den Armen eines Mannes liegt es sich sch�n."



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