Mittwoch, 14.11.2007 Erlangen, Begegnungszentrum in der Fröbelstraße 6, 19.00 Uhr

Vortrag des Umweltrechtlers Prof. Dr. Erich Schöndorf, Frankfurt am Main

 

Thema:

 

Amalgam-Verbot: Längst überfällig!

medizinische und juristische Aspekte eines Skandals

 

zur Person des Referenten:

-         51 J.

-         lehrt heute Umweltrecht und öfftl. Recht an der Fachhochschule Frankfurt/Main

-         Prof. Dr. Schöndorf war leitender Staatsanwalt im Holzschutzmittel-Prozess (Xylamon, Xyladekor) gegen die BASF-Tochterfirma DESOWAG

      à http://www.greenpeace-magazin.de/magazin/reppdf.php?repid=1242

-         in erster Instanz wurden zwei Manager verurteilt, im Revisionsverfahren vor dem BGH jedoch wieder freigesprochen, worauf Schöndorf sein Amt 1998 niederlegte

-         auch der Amalgam-Prozess gegen DEGUSSA war von ihm zum Laufen gebracht worden, wurde aber auf Betreiben seiner Vorgesetzten und der Politik eingestellt

-         seither kritisiert Prof. Dr. Schöndorf  die bundesdeutsche Justiz landauf landab wegen ihrer Feigheit und Obrigkeitshörigkeit in seinen Vorträgen und Büchern

 

Seine aus dieser Erfahrung resultierende Einstellung fasste er selbst zu Beginn in den Satz

zusammen, den er sich als Ersatz-Buchtitel zu einem seiner Bücher vorstellen könnte:

 

Die Beweise ermüden die Wahrheit.

 

Ins Rollen gebracht hatte den Amalgam-Prozess ein etwa halbseitiger Strafantrag des Münchner Toxikologen Dr. Max Daunderer gegen den Amalgamhersteller Degussa mit Sitz in Frankfurt am Main, weshalb die Ermittlungen von der Frankfurter Justiz zu übernehmen waren.

 

Dort stellte man sich die Fragen: -        Was hat ein Jurist mit Amalgam zu tun?

                                                     -    Wie ging es den Amalgam-Patienten vor, wie nach der

                                                           Amalgam-Behandlung?

 

Zwei Kriminalbeamte wurden ihm damals von seinem Behördenleiter zugeteilt. Die beiden

hatten die undankbare Aufgabe, sich in 12 000 Amalgam-Studien einzulesen, um der Toxi-kologie des Amalgams auf die Spur zu kommen. Am Ende stellten die beiden fest, dass etwa die Hälfte der Studien kritische Aussagen zum Amalgam trafen, die andere Hälfte aber Amal-gam für unbedenklich hielten. Am Ende dieser Vorermittlungen lag also mit 50 zu 50 eine Pattsituation vor. Nur die mit 12 000 sehr hohe Zahl von Studien stimmte ihn damals nach-denklich.

Warum machten sich so viele Wissenschaftler die Mühe, den Zahnflickstoff Amalgam zu untersuchen?

An der Amalgam-Sache schien ihm doch etwas faul zu sein. Nach weiterer Orientierung stieß er auf eine Abiturientin aus Stuttgart, die beim Wettbewerb „Jugend forscht“ mit einer Appa-ratur zur Messung der Quecksilberdämpfe in der Atemluft eine Auszeichnung erhalten hatte. Für diese Apparatur interessierte er sich damals. Die Abiturentin hatte ihm im Verlaufe eines ersten Telefonates zugesagt, ihm die Apparatur zuzuschicken. Doch daraus wurde nichts. Die junge Frau rührte sich monatelang nicht mehr.

Auf erneute Nachfrage teilte sie ihm zögerlich mit, dass Degussa ihr 40 000 DM dafür gebo-ten hatte und sie darauf eingegangen war.

Erneut begab er sich auf die Suche, diesmal verkleidet als Zahnarzt auf einer Schulung durch einen jungen Zahnmedizin-Professor aus Gießen. Damals ging es darum, Zahnmedizinern

klar zu machen, wie sie sich vor den Gefahren durch Quecksilberdämpfe schützen müssten.

Ein Spinner aus München namens Daunderer habe eine Lawine losgetreten, weshalb diese

Schulung anberaumt worden sei, - so eröffnete der Zahnmediziner seinen zweistündigen

Vortrag. Damals fragte er sich,

weshalb wohl eine zweistündige Schulung über das fachgerechte Legen von Amalgam-Füllungen erfolgen müsse, wenn Quecksilber so ungefährlich sei, wie bisher immer behauptet wurde. Dabei war das Amalgam-Problem schon seit den 30iger Jahren aus den Schriften des Berliner Professors Stock bekannt.

Immer wichtiger wurden ihm in der Folgezeit die Fragen, wer denn die Grenzwerte für die Giftigkeit bzw. Verträglichkeit solcher Gefahrstoffe festlegt und nach welchen Kriterien sie ermittelt werden. Vom PCP (Pentachlorphenol) her wusste er, dass Grenzwerte oft reine Phantasiewerte sind, oft willkürlich hochgerechnet werden und möglicherweise falsch ermit-telt wurden. Deshalb wurde in München eine Obduktion angeordnet, um festzustellen, in welchen Mengen Quecksilber in den Speicherorganen abgelagert wird. Bisher galten für PCP und Quecksilber die gleichen Grenzwerte: 5 µg pro m³ Mundluft und 100 µg pro m³ in der Luft am Arbeitsplatz (MAK-Wert). Aber Quecksilber ist doch viel giftiger. Nachdem die durch Amalgamfüllungen belastete Mundluft in die Lunge und ins Gehirn gelangt, scheidet die Leber als Speicherorgan aus. Auch die Quecksilbermange, die wir runterschlucken, ver-giftet uns nicht so sehr, weil das Quecksilber in diesem Falle an die Erythrozyten gebunden und wieder ausgeschieden wird.

Degussa beauftragte den Fachanwalt Dahs aus Bonn, der einen 60seitigen Aufsatz über Quecksilber in der Umwelt verfasste. Der Tenor dieser an einen gymnasialen  Schulaufsatz erinnernden Arbeit lag auf einer Verharmlosung des Quecksilbers, weil es ubiquitär in der Umwelt vorkommt. Vulkane stoßen Quecksilber aus und niemand regt sich darüber auf, bestimmte Nahrungsmittel wie Thunfisch enthalten Quecksilber - und jeder isst Thunfisch etc. pp. Degussa zahlte ihm dafür 100 000 DM.

Obwohl sich hunderte von Patienten gemeldet hatten, die mit Amalgam belastet waren, stellte Prof. Zilker aus München (Leiter der Toxikologischen Abteilung der II. Medizinischen Klinik und Poliklinik der TU München) bezüglich der Chemikalien-Syndrome fest, dass man sich alle möglichen Belastungen einbilden könne. MCS sei für ihn nicht existent, sondern ein psychiatrisch zu behandelndes Angst-Syndrom.

Mehr Glück hatte die Staatsanwaltschaft mit einem Zahnarzt, der sich darauf spezialisiert hatte, Bissanomalien zu korrigieren. Dabei musste er immer wieder falsch gelegte Amalgam-plomben sanieren. Die meisten ersetzte er durch Keramik. Auf seine Frage nach der Behand-lung, wie sich der Patient fühle, erhielt er durchweg so positive Antworten, dass er stutzig wurde und sie der Amalgam-Entfernung zuschrieb. Nach seiner Vernehmung war die psychi-sche Problematik, die Herr Zilker noch betont hatte, nicht mehr relevant.

Nach dieser Erfahrung wollte er der Sache tiefer auf den Grund gehen und fuhr nach Meck-lenburg-Vorpommern zur engagierten Umweltärztin Frau Dr. Plessner, weil er dort Gelegen-heit erhielt, Patienten über ihre Erfahrungen mit Amalgamen zu befragen. Die typische Frage

an die Patienten war damals: „Kann es sein, dass ihr euch eure Schmerzzustände nur ein-bildet?“ Eine Frau berichtete ihm, dass sie nach der Amalgam-Sanierung trotz vorheriger Kinderlosigkeit schwanger wurde.

Aus Heidelberg wurde ihm eine medizinische Studie an 100 nicht zeugungsfähigen Frauen bekannt. Ein Drittel der Frauen erhielt Plazebos, ein weiteres Drittel erhielt eine DMPS-Ausleitung, das letzte Drittel (eigentlich 34 Frauen) sowohl eine DMPS-Ausleitung als auch

eine Amalgam-Komplettsanierung. Aus dem ersten Drittel der Frauen wurde 1 von 33 Frauen

schwanger, aus dem zweiten Drittel 25 von 33 und aus dem letzten Drittel 33 von 34 Frauen.

Die Ärztin Gerhard, die mit dieser Studie betraut war, wurde darauf hin massiv unter Druck gesetzt und musste einen Zettel unterschreiben, dass sie ihre Anschuldigungen gegen die Verwendung des Amalgams als Zahnflickstoff fallen ließ. Frau Gerhard ließ sich auch nicht vor das Frankfurter Gericht zur Zeugenaussage laden, obwohl dem Gericht eine ältere schrift-liche Zusage vorlag. Ihr damaliger Mann war Werksarzt bei BASF (!) in Ludwigshafen. Heute halten die beiden medizinischen Studienleiter Dr. Stähle und Frau Dr. Gerhard aus Hei-

delberg viele Vorträge vor Selbsthilfegruppen.

Als Staatsanwalt wurde ihm damals klar, dass Quecksilber eine Toxe ist, wenn es die Frucht-barkeit beeinflusst und nach Amalgamentfernung und Ausleitung 80 % Heilerfolge eintreten.

 

Im weiteren Verlauf des Ermittlungsverfahrens lernte er einen Fachanwalt aus Köln kennen, der als Rechtsvertreter der Amalgamhersteller und der Kassenärzte auftrat. Er gestand der Justiz zu, dass an der Amalgamvergiftung etwas dran war. Auf seinen Vorschlag, zur

Amalgam-Sanierung aller deutschen Gebisse 17 Mrd. DM bereitzustellen, ließen sich Zahn-ärzte, Kassen und Amalgamhersteller auf einem Treffen nicht ein. Im Gegenteil wurde Amal-gam nach wie vor als Mittel der Wahl bei Zahnfüllstoffen erklärt.

Die Sache verlief wie beim Holzschutzmittel-Prozess. Dort waren 120 Millionen DM im Spiel. Auch dort wurde nichts an die Opfer bezahlt. Am Ende einigte man sich auf  1,2 Millionen DM zur Verfahrenseinstellung. 200 000 DM gingen an Frankfurter Museen, eine Million ging nach München zur Gründung einer „neuen“ Ärzte- und Zahnärzte-Schule. Heute nach zehn Jahren ist alles Schnee von gestern. Von den neuen Ärzten aus München hört man nicht viel.

Auf den Einwurf aus dem Publikum, dass ein Münchner Zahnarzt der neuen Schule im Verlaufe einer Tagung in Erlangen aufgetreten sei, reagierte der Referent erfreut und gelassen.

Seine eigene Erfahrung mit Amalgam-Vergifteten fasste er so zusammen:

Schon am Telefon wurde ihm der Unterschied zwischen einem PCB- und einem Amalgam-Geschädigten deutlich:

 Der PCB-Vergiftete reagiert depressiv, während der Amalgam-Vergiftete leicht aggres-siv wird.

Kerstin, eines seiner Patenkinder musste sich wegen einer Amalgam-Intoxikation in psychia-trische Behandlung begeben. Heute ist sie stolze Mutter von drei gesunden Kindern. Auf die Frage an Betroffene, wie sie die Amalgam-Ausleitung erlebten, erhielt er immer wieder die Antwort, das sei über zwei Jahre lang so belastend, dass man jeden Morgen aufsteht und nicht weiß, ob man den Abend noch erleben wird. Ein anderer Amalgam-Vergifteter hatte ständig Probleme mit seinen Vorgesetzten. Solche Berichte häufen sich seiner Meinung nach bei Quecksilber-Geschädigten.

Aus beiden Verfahren, dem PCP-Prozess und dem Amalgam-Ermittlungsverfahren entstan-den auch ihm als leitenden Staatsanwalt erhebliche Probleme mit seinen Vorgesetzten. Er

verglich sich in seiner damaligen Rolle als Ermittler mit einem Jäger, der Wild und Diebe jagt

und dabei gelegentlich auch einmal erlegt. Leider wurde damals der Jäger auch erschossen. Ihm wurde auf Betreiben von Degussa und BASF von Seiten seiner Vorgesetzten und von

deren politischen Hintermännern der Boden entzogen. DEGUSSA stellte zwar in Deutschland

die Amalgamproduktion ein und zahlte die vereinbarte Summe. Dafür produziert heute die

gleiche Firma in Österreich und in Brasilien weiterhin Amalgam.

 

Heute wird ihm als damaligem Staatsanwalt klar, dass die steigende Zahl von Selbsthilfe-gruppen Indiz dafür ist, dass mit Amalgam etwas nicht in Ordnung ist, dass immer noch massiv manipuliert wird.

 

Im Verlauf einer Sendung des WDR wurde die Frage gestellt, ob die vor Jahrzehnten mit PCP-haltigen Farben gestrichenen Wohnungen noch gesundheitsgefährdend und giftig seien.

Ein befragter Arzt hatte die Stirn, zu behaupten, das PCP in den Wohnungen sei längst aus den Wohnungen raus und zu chemisch neutralen Salzen umgewandelt.

 

Bahnbrechend waren die Arbeiten der Freiburger Mediziner Taschner, Mutter und Naumann.

Sie wiesen an toten Feten nach, dass die Quecksilber-Gehalte in den Feten-Gehirnen mit den Amalgam-Füllungen ihrer Mütter korrelierten.

 

Die Verdachtsmomente gegen das Amalgam verhärten sich.

 

So weiß man heute, dass bei schweren Fällen von Autismus die Quecksilber-Ausscheidung

des Betroffenen gestört ist. Solche Patienten haben nach Aussage der Umweltmediziner

keine Möglichkeit, über Haut, Haare, Urin, Stuhl und Atemluft Quecksilber auszuscheiden. Die Schulmedizin dagegen stellt lapidar fest, im Körper des Patienten sei kein Quecksilber vorhanden. Auch das Ergebnis einer Studie, Alzheimer trete umso häufiger auf, je weniger Zähne ein Patient habe, ist irreführend. Richtig sollte es heißen: Wer schon in jungen Jahren

so schlechte Zähne hatte, dass er sie beizeiten verlor, der hatte mit hoher Wahrscheinlichkeit auch jede Mange Amalgamfüllungen im Mund. So wird das Quecksilber zu einer guten Erklä-rung für den Anstieg der Alzheimer-Erkrankungen. Quecksilber-Ausleitung bei solchen Patienten kann im Frühstadium die Symptomatik deutlich verbessern. MS-Kranke haben vorwiegend im Hirn und Zentralnervensystem eine 7-fach erhöhte Quecksilbermenge.

An dieser Stelle verwies Herr Schöndorf auf das Kieler Amalgamgutachten des Professors

Wassermann, das zu seiner Zeit 90 000 DM wert war.

Das Ökoinstitut des Herrn Wolfgang Koch beruft sich darauf.

Trotzdem wagt die Zahnärztliche Vereinigung die Behauptung, Amalgam enthalte nur geringe Mengen Quecksilber. Tatsächlich sind es aber mehr als 50 %.  Auch die Symptomatik der Quecksilber-Vergifteten ist dank etlicher Arbeiten allseits bekannt:

 

Verstärkter Speichelfluss, bläulich-violetter Zahnsaum, Kritikverlust, hohe Empfind-lichkeit gegenüber jeglicher Kritik, hemmungsloser Erregungsüberschuss, Menschen-scheu.

 

Deutlich wurde das an der Aufforderung von Frau Rothacker an Dr. Schüler aus Speyer, einer

immer wieder den Vortrag unterbrechenden Dame aus dem Auditorium ihr Krankheitsbild klar zu machen: Logoröe, ebenfalls eine Folge der Metallvergiftung. Andere Zuhörer beru-higten mit der Feststellung, gerade solche Patienten seien die Clientel der Selbsthilfegruppen.

 

Der „Normal“-Arzt ordnet aber mit seiner Schulung dieses Krankheitsbild anders ein:

Neurastheniker, Hypochonder, Verhaltensauffälliger etc. und verordnet bestenfalls Beruhigungsmittel in der üblichen schulmedizinischen Manie, Symptome wirkungsvoll

und möglichst dauerhaft dämpfen zu müssen. Wirkursachen bzw. Auslöser von Krankheits-bildern solcher Art bleiben bei dieser medizinischen Vorgehensweise außen vor.

 

In diesem Jahr soll von der EU über die Verwendung des Quecksilbers in der Medizin ent-schieden werden. Wieder werden wir dabei auf Gutachterseite Leuten wie Prof. Greim

begegnen, dem bereits im Holzschutzmittel-Prozess von der Industrie eingebrachten ersten Mann für die Begutachtung der Giftwirkung von PCP und Quecksilber.  Angesichts der vielen Rollstuhlfahrer im Frankfurter Verhandlungsraum während des Holzschutzmittel-Prozesses stellte er damals an ihn die Frage, woran diese Leute alle erkrankt seien. Prof. Greim

reagierte darauf mit bitterbösem Zynismus und behauptete allen Ernstes, er wüsste das nicht

und könne sich PCP als Auslöser der Erkrankung keinesfalls vorstellen und reagierte mit der

Gegenfrage, warum man denn die Hersteller verklage und nicht die Verwender solcher Stoffe. Demnach hätten alle ahnungslosen Häuslebauer selbst Schuld, wenn sie mit solchen PCP-haltigen Farben umgingen. Schließlich werde der Messerhersteller auch nicht verklagt, sondern der Messerstecher.

 

Damit war das Referat an dem Punkt angelangt, an dem auch die Belastung des Zahnarztes

ins Feld geführt werden musste. Er ist durch Werkstoffe wie Amalgam ebenfalls hoch belastet, wenn er es auch in den seltensten Fällen wie sein Patient 24 Stunden täglich im Mund trägt. Die Belastung der Raumluft in den Behandlungszimmern dürfte aber sehr hoch sein. Auch der bei Amalgamsanierungen empfohlene Latex-Mundschutz, der sog. Kofferdam,

hat seine Tücken. Die einen sagen, dahinter und darüber sammle sich der Quecksilberdampf

und würde dann eingeatmet. Wieder andere wie der im Raum anwesende Dr. Schüler aus Speyer behaupten, das Latex selbst nehme Quecksilber in hohen Mengen auf. Die Meinungen zum Kofferdam divergieren also. Einig ist man sich bei der Verwendung von Absaugköpfen, die über den zu behandelnden Zahn gestülpt werden und mit ihrer Dusch- und Sogwirkung

das toxische Material am wirkungsvollsten aus dem Mundraum entsorgen. Solche Behand-lungs-Methoden sollten tunlichst zur Patienten-Information ins Netz gestellt werden.

 

Damit wurde die Diskussion im Anschluss an das Referat eröffnet.

 

Frau Monika Freilinghaus, Vorsitzende des Vereins zur Hilfe umweltbedingt Erkrankter,  erinnerte an das Procedere der EU-Behörden. Als kritische Bereiche würden bereits jetzt

der Mobilfunk-Betrieb (Handys) und der Impfbereich gesehen. Allerdings hätten solche Vorgänge eine Anlaufzeit von 30 bis 40 Jahren, bis die Opferwelle anrollt und damit Hand-lungsbedarf von Gesetzgeberseite fordert. Die Amalgamwelle rollt jetzt immerhin mehr als 100 Jahre, unterbrochen von zwei Weltkriegen – und erst heute scheint eine dauerhafte Lösung in Sicht zu sein.

Herr Dr. Schüler aus Speyer sieht in der Implantationswelle das nächste Gefahrenpotential.

In den Bereichen zwischen Zahnimplantat und Kieferknochen entstehen Zonen, die mit denaturierten Eiweißen überfüllt werden. Wie fermentierter Käse beginnen diese Eiweiße zu stinken (Leichengifte), geraten über die Gewindegänge in tiefere Gewebezonen und beginnen

dort ihr Zerstörungswerk. Ein älterer Implantat-Geschädigter (Herr Thiemann) wies auf seinen Fall hin. Sein Zahnarzt hatte ein zu langes Implantat schräg zur Nasenscheidewand hin

eingebohrt und damit Schmerzattacken ungekannten Ausmaßes ausgelöst, verbunden mit

Verlust des Kurzzeitgedächtnisses. Der betagte Herr pflegte sich sportlich zu betätigen, ver-

spüre aber deutliche Bewegungseinschränkung und eine abgrundtiefe Übermüdung.

Dr. Schüler machte darauf aufmerksam, dass bei älteren Patienten beim Durchbohren des

mit Metallpartikeln durchsetzten Knochengewebes eine Art Mülldeponie freigelegt würde,

was von Stund an für eine Überschwemmung des Körpers mit bis dato gebändigten, weil still gelegten Toxinen führt. Diese Toxin-Ausschüttung löst über eine aufflammende Immun-reaktion des Körpers die vorgetragenen Beschwerde-Bilder aus. Leider versagen dabei fast alle, Schulmediziner, Kassen, Gutachter, Sozialgerichte.

Auf die Aussichten eines gerichtlichen Vorgehens angesprochen, bescheinigte Dr. Schöndorf

schlechte Aussichten. Einzig der Strafprozess über eine Eingangs-Strafanzeige biete eine gewisse Chance, wenigstens nicht wie im Zivilprozess auf den Kosten sitzen zu bleiben. Aber dort müsse vorsätzliche Körperverletzung mit niedrigen Instinkten nachgewiesen werden. Herr Thiemann sah die niedrigen Instinkte in der bedenkenlosen Gewinnsucht zumindest seines Zahnarztes gegeben.

Auf diese Einwürfe reagierte Dr. Schöndorf mit dem makabren Satz, dass in den Staaten die

Ermittler erschossen würden, in Deutschland aber telefonieren können müssen. Dass ihm nichts Schlimmeres widerfahren sei, verdanke er den Medien. Die hohe Medien-Wirksamkeit

der damaligen Verfahren boten ihm Schutz. Nachdem aber Vorgesetzte und Minister wie alle Mächtigen auf Seiten des Kapitals stehen, musste verhindert werden, dass wichtige Persön-lichkeiten und Firmenbosse verbrannt wurden. Solche Leute sonnen sich in dieser Szene,

machen Recht in gleicher Augenhöhe mit Oberstaatsanwälten und Oberförstern. Alle von ihm erlebten Verfahren verliefen nach gleichem Muster. Als besonders ärgerlich empfand er das Pyrethrum-Verfahren, wo es darum ging, dass Lufthansa-Stewardessen über Elektrover-dampfer geschädigt wurden. Die Schuld wurde aber einem Bangladesch-Käfer angelastet.

 

Gegen Cash werden in der Regel solche Verfahren eingestellt. Für solche Leute sind Zahlungen Kleinigkeiten. Wer die Gesundheit vieler ruiniert, bleibt ungestraft.

 

Juristisch werden Verfahren derzeit nichts bringen. Sozialgerichte kuschen und bestellen als Gutachter Leute wie Greim.

 

Auch sein Holzschutzmittel-Prozess von 1993 verlief in den Folgeinstanzen für ihn völlig unbefriedigend. Die Revision vor dem Bundesgerichtshof 1995 führte wegen befangener Sachverständiger zur Rücküberweisung des Verfahrens nach Frankfurt. Ein Treffen aller

Richter von Frankfurt ergab, dass keiner bereit war, nach dieser Rechtslage ein Urteil zu fällen.

 

Er selbst ging damals an die Hochschule. Der Prozess wurde dann für 4 Millionen verkauft und dafür in Gießen ein Lehrstuhl für Wohnraum-Hygiene gegründet. Vor kurzem wurde dieser Lehrstuhl auf Betreiben des Bundeslandes Hessen nach gut 10jähriger Tätigkeit wieder aufgelöst. Die Firma Bayer hätte 120 Millionen zahlen müssen. Aber nach 84 Ermittlungen wurde das Verfahren 1996 endgültig eingestellt. Er selbst hatte drei TV-Sender gebeten, über die Geschädigten zu berichten. Aber kein einziger Beitrag wurde gesendet. Ein Blick in die Holzschutzliste von heute genügt ihm, um festzustellen, dass die alten Gifte wieder enthalten sind. Eine neue Vergiftungswelle ist also absehbar.

 

So beendete Herr Professor Dr. Schöndorf die Veranstaltung mit dem makabren Satz; den er als Buchtitel wählte.

 

Macht ist die Angst der anderen.

 

Anmerkung:

Frau Rothacker von der SHG Erlangen-Nürnberg ließ eine Video-Aufzeichnung mitlaufen, die aber meines Wissens noch nicht zur Verfügung steht.

Vorliegendes Skript wurde nach meiner Mitschrift des Vortrages erstellt, aber nicht vom

Referenten nachkorrigiert. Verständnisfehler sind also nicht ausgeschlossen. Deshalb ist das

Skript auch nur zur persönlichen Information Interessierter geeignet.

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