Wie wurde "Auf der Flucht" erfunden?

 

Die Frage nach dem Vorbild des Dr. Kimble im wirklichen Leben taucht immer wieder auf - und meist wird sie falsch beantwortet. Darum hier ein paar kurze Informationen.

Roy Huggins hat "Auf der Flucht" 1960 erfunden. Angeregt wurde er dazu durch mehrere Dinge. Da sind

 

Keine Rolle spielte jedoch der - leider auch in der deutschen - Presse immer wieder zitierte Fall des Dr. Sam Sheppard, der in den 50er Jahren wegen Mordes an seiner Frau zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, jedoch immer seine Unschuld beteuert hatte; er beschuldigte ebenfalls einen Einbrecher, allerdings keinen Einarmigen. Weitere Unterschiede:

     Dr. Sheppard war kein Kinderarzt

     Er wurde nicht zum Tode verurteilt

     Er floh nie

     Es gab keinen besessenen Polizei-Inspektor

Außerdem war der Fall zunächst nur einer von anderen Mordfälle, die die Polizei in Ohio bearbeitete. In Kalifornien, wo Roy Huggins lebte und arbeitete, hörte man davon nichts. Erst 1962, als Dr. Sheppard im Zuge seiner Revisionen vor das Bundesgericht zog, erlangte der Fall nationale Aufmerksamkeit. Doch da hatte Roy Huggins sein Konzept schon zwei Jahre in der Schublade gehabt und die ersten Arbeiten zur Serie liefen bereits.

Allerdings gab es einen umgekehrten Einfluss: Durch die Popularität von "Auf der Flucht" erreichte Dr. Sheppard ein Wiederaufnahmeverfahren, in dem er schließlich wegen Mangels an Beweisen freigesprochen wurde.

Und 1999 konnte durch DNS-Tests schließlich auch bewiesen werden, dass Dr. Sheppard unschuldig war und der wahre Mörder seiner Frau der von ihm schon damals beschuldigte Gärtner der Familie war.


Neuesten Meldungen zufolge gibt es jedoch einen weiteren Verdächtigen. Dazu die BILD-Zeitung vom 16.11.1999  

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