24" Dobson - Herstellung der Optik


Home ] [ 28" Projekt ] 24" Dobson ] 18" Dobson ] 12" Reise Dobson ] 8" und 6" Dobsons ] Zur Person ] Links ]  

Eigentlich hatte ich mit meinem 24“er schon die für mich maximale Spiegelgröße erreicht. Aber durch eine glückliche Fügung bekam ich einen  am Rand  mit diversen großen und kleinen Muschelbrüchen  garnierten, 48 mm dicken,  32“ Rohling geschenkt (Vielen Dank Wolf-Peter!). Also was lag näher, als das gute Stück etwas kleiner machen zu lassen und daraus einen Spiegel herzustellen zu wollen, der deutlich leichter als meine 24“Optik sein könnte.

Schnell war in der näheren Umgebung die Firma Dührsen-Schneidetechnik, Bergkoppel 24, 23881 Breitenfelde, Tel. 04542-8480-0, gefunden, die per Wasserstrahlschneiden den Rohling auf 28“ verkleinerte. Die Kosten hierfür waren mit 150.- Euro sehr günstig.

Das Schleifen:

Der Grobschliff wurde mit einer 230 mm Flex und Diamanttrennscheibe durchgeführt. 

28er_grobschliff1.jpg (48321 Byte)   28er_grobschliff2.jpg (46521 Byte)
klick auf die Bilder für eine höhere Auflösung

Ich möchte unbedingt  darauf Hinweisen, dass diese Methode nicht ungefährlich ist und man unbedingt Schutzausrüstung tragen sollte! Es kostete schon eine ganze Menge Überwindung auf die empfindliche Glasfläche mit einem so einem groben Werkzeug einzuwirken. Die Technik beim Glasfräsen entspricht im Wesentlichen den normalen Schleifbewegungen, nur das man den äußersten Rand nach Möglichkeit unbearbeitet lassen sollte, um die Gefahr von Muschelbrüchen zu reduzieren. Sehr wichtig ist die ausreichende Zufuhr von Wasser (hier mit Gartenschlauch) um Staubentwicklung zu vermeiden, sowie dem Rohling Wärme zu entziehen. Die Flexmethode ist unwahrscheinlich effektiv, (und da können auch die Tücken liegen) schon nach wenigen Minuten war eine deutlich Wölbung mit dem Balkensphärometer messbar.

Alle paar Minuten wurde zur Kontrolle die Pfeilhöhe gemessen. Nach 45 Minuten war ich der Meinung die erforderliche Pfeilhöhe für ein angestrebtes Öffnungsverhältnis von F/4,5 erreicht zu haben. Beim genaueren Begutachten der Messuhr (vielleicht hätte ich das vorher machen sollen) fiel mir dann auf, dass der Zeiger im kleineren inneren Kreis über die Nullmarkierung hinausging. Dadurch hatte ich den Rohling zu tief ausgehöhlt und war letztendlich bei einem Öffnungsverhältnis von F 3,6 gelandet.

Erstaunlicherweise, da wunder ich mich heute noch drüber, blieb ich relativ ruhig und gelassen und fügte mich in mein Schicksal. F/3,6 - das hat nicht jeder - irgendwie muss  ich mir die Sache ja schönreden. Toleranzen beim Parabolisieren bei diesen Parametern gibt´s fast nicht, und es ist ziemlich utopisch, da etwas „Beugungsbegrenztes“ rauszukriegen zu wollen. Trotzdem gehe ich positiv an die Sache ran und will versuchen eine parabelähnliche Form zu erreichen. Falls es mir nicht gelingt den Spiegel zu bändigen, wird er bei Fa. Dührsen einfach wieder kleiner geschnippelt.

Der Rohling war vom Flexen noch mit vielen Riefen und  Unebenheiten übersäht.

28er_grobschliff3.jpg (41478 Byte)

 Das Schleiftool wurde der Krümmung des Spiegels durch Gießen angepasst. Es besteht aus ganz normalem Baumarktgips, der mit Bootslack versiegelt worden ist.

Das Tool hat einen Durchmesser von 50 cm, ist 6 cm stark und ist mit 4x4 cm großen unglasierten Fliesen beklebt worden.

28er_grobschliff4.jpg (46553 Byte)

Es wurde mit überwiegend w-förmigen, tangentialen Strichen, die auf die Randzone einwirkten gearbeitet, um den unbearbeiteten Rand des Rohlings  in die Form integrieren zu können.

Nach 8 Stunden und dem Verbrauch von ca. 8 kg Karbo 60 waren die letzten Riefen ausgeschliffen. Das Tool und Rohling hatten sich optimal angepasst.

Ein Grobschliff in dieser Größenordnung ist sehr anstrengend und daher hatte ich von Überlegungen Abstand genommen, durch weiteres Abflachen des Randes die Brennweite doch noch etwas zu verlängern.

28er_feinschliff.jpg (44309 Byte) Der weitere Verlauf des Feinschliffs verlief  absolut problemlos:
2 Stunden K 120, 1 Stunde K 240, 1 Stunde K 500 und zum Schluss 45 Minuten mit 9 my Microgrit WCA-T.

Zur Kontrolle, ob noch Löcher von der vorangegangenen Körnung vorhanden sind, verwende ich eine russisches Auflichtmikroskop mit Vergrößerungen von 25- und 50-fach.

Alle Körnungen schliffen sich sehr gleichmäßig aus, ein Hinweis auf eine gute sphärische Form. Nach einer Gesamtzeit von13,5 Stunden war der Spiegel kratzerfrei ausgeschliffen.

Die erste Hürde war geschafft.

Home ] [ 28" Projekt ] 24" Dobson ] 18" Dobson ] 12" Reise Dobson ] 8" und 6" Dobsons ] Zur Person ] Links ]

Hosted by www.Geocities.ws

1