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"Was dahinter steckt, weiß kein Mensch" "Was dahinter steckt, weiß kein Mensch" Viterra verliert Prozess vor dem Amtsgericht - Mieterinitiative spricht von Zwischenerfolg Das Wohnungsunternehmen Viterra hat den ersten Prozess im "Herner Heizkostenstreit" verloren. Die Klage gegen einen Mieter aus der Teutoburgia-Siedlung wegen ausstehender Zahlungen aus dem Jahr 2001 wurde abgewiesen. Rund 40 Mitglieder der drei Mieterinitiativen Teutoburgia, Emscherbruch und Holsterhausen verfolgten den Prozess vor dem Herner Amtsgericht. "Das ist ja ausverkauft hier, auch eher selten", entfuhr es Richter Dransfeld beim Blick in die vollen Stuhlreihen. Insgesamt haben 70 organisierte Viterra-Mieter die Rechnungen aus 2001 nicht bezahlt, wollen den Streit gerichtlich durchziehen. Zehn Verfahren sind dem Rechtsanwalt der Initiativen, Heinrich Hendricks, zufolge bereits anhängig. Gegenstand der gestrigen Verhandlung war eine nicht beglichene Heizkosten-Nachforderung aus dem Dezember 2001. Die im Wärme-Contracting-Verfahren von einer Fremdfirma erstellte Abrechnung sei undurchschaubar, die Nachforderung deshalb nicht zu zahlen, argumentierte der Prozessvertreter des Mieters. (wir berichteten ausführlich). Da es kaum Spielraum für einen Vergleich gab, fällte Richter Dransfeld eine Entscheidung. Er entschied zugunsten des Beklagten. "Eine Nebenkostenabrechnung an sich muss rechnerisch nachvollziehbar sein", sagte der Richter. Dies sei bei der ihm vorliegenden Abrechnung nicht möglich. "Hier werden pauschale Brennstoffkosten ausgewiesen. Was dahinter steckt, weiß kein Mensch", so Dransfeld. Wärme-Contracting hin oder her, die Nebenkosten seien nicht überprüfbar. Und: "Kein Dezernat dieses Gerichts wird dies anders beurteilen", sagte Dransfeld mit Blick auf noch ausstehende Prozesse. Eine Berufung vor dem Landgericht ließ er zu. Ulrich Ballweg von der Mieterinitiative Teutoburgia wertete das Urteil als "Zwischenerfolg". Das Gericht habe die Auffassung der Mieter bestätigt. Der Rechtsanwalt des Beklagten, Heinrich Hendricks, sieht der Berufung optimistisch entgegen. Er rechnet damit, dass es im Mai bzw. Juni zum Termin vor dem Bochumer Landgericht kommen wird. (AZ C323/03) kai |
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