7.10.: Skandalöse Mahnflut der Viterra

(Internet-Veröffentlichung)

Am 7. Oktober gingen bei zahlreichen Viterra-Mietern in Herne erneut Mahnungen wegen der rechtswidrigen Heizkostennachforderungen der Viterra für das Jahr 2001 ein. Zu diesem Vorgehen erklärte Peter Weispfenning, einer der Sprecher unserer Mieterinitiative und von Beruf Rechtsanwalt:

Entgegen aller bisherigen Gepflogenheiten droht die Viterra diesmal zum Teil bereits mit der 1. Mahnung gerichtliche Schritte an. Etliche Mieter, darunter auch ich persönlich, erhielten erst vor kurzem ein Viterra-Schreiben, das nach Monaten angeblicher Prüfung lapidar mitteilte, dass die Abrechnungen ordnungsgemäß wären. Kein einziges Wort verloren diese Formschreiben zu den sachlichen Einwändern der Mieterinnen und Mieter.

Bislang kündigte die Viterra erst bei der 3. Mahnung 'gerichtliche Maßnahmen' an. Besonders skandalös sind die viel zu kurzen Fristen, die die Viterra in Holsterhausen gesetzt hat. Ich und zahlreiche weitere Mieter erhielten diese Mahnung am 7.10. Gezahlt werden soll aber bis zum 10.10.2003. Die an mich gerichtete Mahnung ist hier dokumentiert. Die Viterra weiss ganz genau, dass solch unrealistische Fristen weder eingehalten werden können noch müssen. Eine Überweisung, sofort am 8.10. getätigt, geht häufig bei der Viterra erst mehrere Tage später ein. Schon deshalb sollte jetzt kein Mieter übereilt handeln.

Offenbar ist die Viterra gewaltig unter Spannung, wenn sie jetzt mit solch fragwürdigen Methoden die Mieter unter Druck zu setzen versucht. Es gibt die Vermutung, dass die Viterra dringend auf Zahlungen angewiesen ist, um noch im Laufe dieses Finanzjahres die von ihr unrechtmäßig geforderten Gelder einzutreiben. Wie man weiss, hat die Viterra ihr Contracting-Unternehmen längst verkauft. Jeder an Gewinn interessierte Käufer hätte Klauseln in die entsprechenden Verträge eingebaut, die die Wirksamkeit dieser Veräußerungen an die tatsächliche Durchsetzung des Wärme-Contractings durch die Viterra binden. So versucht sich die Viterra also auf Kosten der Mieter 'fit' zu machen für ihren geplanten Börsengang, im Auftrag ihrer Mutter E.ON.

Auch scheint mit der Zeitpunkt der Briefe nicht unbedingt zufällig zu sein. Kommende Woche finden in Dortmund erste Prozesse gegen diese Art der Einführung des „Wärme-Contractings“ statt, mit guten Erfolgsaussichten für die Mieterinnen und Mieter.

Die Positionen der Mieter haben sich in der letzten Zeit meines Erachtens eher verbessert, als verschlechtert. Wir haben jetzt schon langen Atem bewiesen und ich bin mir sicher, dass das nicht nur so bleibt, sondern ggf. der Protest auch verstärkt werden wird.

Es gibt für die persönlich betroffenen Mieter zwei Optionen: Weiterhin jede Zahlung an die Viterra ablehnen. Das macht sicherlich am Meisten Druck auf die Viterra. Wer das nicht möchte, sollte auf jeden Fall nur unter Vorbehalt und in möglichst geringen Raten zahlen, zumal die meisten Mieter bei uns in der Siedlung nicht mal eben hunderte Euro locker machen können.“

Bitte sehen sie sich auch die Presseerklärung unserer Mitstreiter der Teutoburgia-Siedlung an.

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