Anatomie des peripheren Nervensystems

 

Das periphere Nervensystem definiert sich in folgenden anatomischen Begriffen:

Die Hirnnerven III - XII (Nervi olfactorii enden in einem vorgestülpten Endhirnabschnitt, der Nervus opticus ist als ursprüngliche Ausstülpung des Zwischenhirns ebenso ein Hirnteil, alle sind mit Hirnhäuten umgeben)

Die Spinalnerven mit ihren Wurzeln und Rami (Äste)

Die peripheren Nerven und Komponenten des vegetativen Nervensystems.

 

Das periphere Nervensystem besteht aus Bündeln von Nervenfasern, die von Hüllen umgeben sind. Es gibt zwei Hauptgewebsarten, die das Nervensystem ausmachen:

Gewebe, die Impulse leiten (Axon, Myelin und Schwann-Zellen) und Gewebe, die impulsleitende Gewebe stützen und schützen [z.B. Bindegewebe wie die Neuroglia, Menigen beim ZNS und das Endoneurium (Schutzfunktion gegen Zugkräfte für das Axon), das Perineurium (Hülle um das Faszikel als primäres Nervenfaserbündel zum mechanischen Schutz gegen Außenkräfte,) und das Epineurium (äußerste Hülle des Gesamtnerv mit seinen Faszikeln)] .

 

Der Mensch besitzt 31 Spinalnervenpaare.

Jeder Spinalnerv entsteht aus den vereinigten ventralen und dorsalen Wurzelfasern (Radix ventralis und dorsalis).

Er ist ein gemischter Nerv, der sensible (afferente) und motorische (efferente) Fasern enthält.

Man unterscheidet: somatoafferente Fasern, die Erregungen von Hautrezeptoren, Muskel- und Sehnenspindeln zum ZNS leiten (große Spinalganglionzelle)

somatoefferente Fasern, die Erregungen vom ZNS zur quergestreiften Muskulatur leiten

(Wurzelzelle im Vorderhorn des Rückenmarks)

viszeroafferente Fasern, die von Eingeweiden u. Gefäßen zum ZNS hin leiten

(kleine Spinalganglionzelle)

viszeroefferente Fasern, die vom ZNS zur glatten Muskulatur der Eingeweide, Gefäße, zur Herzmuskulatur und zu den Drüsen leiten.

(Wurzelzelle im Seitenhorn d. Rückenmarks, Ganglionzelle im vegetativen Ganglion)

 

 

Die Spinalnerven sind relativ kurz (meist etwa 1 cm) und teilen sich in Höhe der Foramina intervertebralia in die Spinalnervenäste:

-Ramus dorsalis zur Rückenhaut und autochtonen Rückenmuskulatur

-Ramus ventralis zu den lateralen und ventralen Körperabschnitten sowie zu den Extremitäten

-Ramus meningeus rückläufiger Ast zu den Rückenmarkshäuten

-Rami communicantes als Nebenschaltungen zu und von den Grenstrangganglien

 

 

Die Spinalnervenpaare unterteilen sich in zervikale Wurzeln (8 Paare)

thorakale Wurzeln (12 Paare)

lumbale Wurzeln (5 Paare)

sakrale Wurzeln (5 Paare)

coczygeale Wurzeln (1 Paar)

 


 

Auf der Höhe der Extremitäten bilden die Spinalnerven Geflechte (Plexus):

 

Plexus cervicalis (C1 - C4)

Die indirekten Rami musculares laufen zur Ansa cervicalis und sind Muskeläste für die unteren Zungenbeinmuskeln.

Die direkten Rami musculares ziehen zu den tiefen Halsmuskeln und führen propriorezeptive Fasern für M. trapezius und M. sternocleidomastoideus

Weiter werden Mm. scaleni, Mm. longus capitis / longus colli,

Mm. rectus capitis anterior/-lateralis sowie M. levator scapulae innerviert.

Die Rami cutanei sind Hautäste.

Der N. phrenicus innerviert das Zwerchfell.

 


Plexus brachialis (C5 - Th 1)

Das Armgeflecht wird von den Rami ventrales der Spinalnerven C5 - C8 und von einem Teil des Ramus TH1 gebildet. Man unterscheidet Pars supraclavicularis und Pars infraclavicularis. Die Rami ventrales treten durch die Scalenus-Lücke in das äußere Halsdreieck, wo sie oberhalb des Schlüsselbeins 3 Primärstämme bilden:

Über die Pars supraclavicularis in Sekundärstränge übergehend

Aus den vorderen Ästen der trunci superior u. medius= fasciculus lateralis

Aus dem vorderen Ast des Truncus inferior = fasciculus medialis

Aus den dorsalen Ästen der Trunci = fasciculus posterior

Dorsale Äste : Rami musculares (Mm. scaleni, M. longus colli)

N. dorsalis scapula (M. lev.scap, Mm. rhomboidei)

N. thoracicus longus (M. serratus ant.)

N. suprascapularis (Mm. supra- u. infraspinatus)

N. subscapularis (M. subscapularis, M.teres major)

N. thoracodorsalis (M. latissimus dorsi)

Ventrale Äste : N. subclavius (M. subclavius)

Nn. pectorales med. et lat. (Mm. pectoralis maj. + min.)

 

Hauptäste des Plexus brachialis zum Arm:

N. axillaris (M. deltoideus, M. teres minor)

N. radialis (M. triceps br., M. anconeus, M. brachioradialis

Mm. extensor carpi radialis longus + brevis,

M. ext. digitorum, M. ext. digiti minimi,

M. ext. carpi ulnaris, M. supinator, M. abd. poll.long.

M. ext. poll. brev., M. extensor indicis )

 

N. medianus (M. pronator teres, M. flexor carpi radialis,

M. palmaris longus, M. flexor digitorum superficialis +

profundus, M. flexor pollicis longus, M. pronator

quadratus, M. abductor poll. brev., M. opponens poll.

M. flexor poll.brev, Mm. lumbricales I +II )

N. ulnaris (M. flexor carpi ulnaris, M. flexor digitorum prof.,

M. flexor pollicis brevis, M. adductor pollicis,

Mm. lumbricales III+IV, Mm. inteross. palm. + dorsales, M. abductor digiti minimi , M. flexor digiti minimi brevis, M. opponens digiti minimi, M. palmaris brevis)

 

N. musculocutaneus (M. biceps br., M. brachialis, M. coracobrachialis)

 

Intercostalnerven

Sie innervieren die Thoraxwand und haben Rami musculares für die gesamte Rumpfwand

 


Plexus lumbalis (Th 12 - L4)

Er innerviert die unteren Abschnitte der Bauchwandmuskulatur und Haut sowie im wesentlichen die vordere Oberschenkelregion.

Rami musculares

N. iliohypogastricus (seitliche Bauchwand)

N. ilioinguinalis ll

N. genitofemoralis ll

N. femoralis (Iliopsoas , M. pectineus u.ventrale Oberschenkelmuskeln)

N. obturatorius (Adduktoren)

 


Plexus sacralis (L5 - S3)

Die Gesamtheit des Plexus innerviert die Muskulatur des Beckens, die dorsalen Regionen des Oberschenkels, den Unterschenkel (Ausnahme: Innervationsgebiet d. N. saphenus als Hautnerv) und den Fuß.

 

N. gluteus superior (kleine Glutealmuskeln, M. tensor fasciae latae)

N. gluteus inferior (M. gluteus maximus, M. quadratus femoris)

N. ischiadicus :

N. tibialis (alle Muskeln der Dorsalseite d. Beines, außer cap.brev. d. M. biceps fem., alle Muskeln d. Fußsohle )

N. peroneus ( Caput brev. d. M. biceps fem., alle Muskeln d. ventralen und lateralen Gruppe d. Oberschenkels, alle Muskeln d. Fußrückens )

 

Plexus Pudendus (S2 - S4)

Rami musculares (M. levator ani, M. coccygeus)

Nn. rectales

Nn. perineales

N. dorsalis penis/clitoridis

 

 

Plexus Coccygeus (S5 - CO 1-3 )

Nn. ano-coccygei sind sensibel für die Haut d. Steiß - u. Analgegend

motorisch M. coccygeus u. Anteile M. levator ani

 

Gesamtverzeichnis

Entwicklungsabweichungen

Befund

Reflexe-Bilder

inhalt

EntwicklungMotorischeKoordination

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meilensteine

Physiotherapie

periphereLaesionen

Therapiekonzepte

ICP

Nervensystem

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spinabifida

Entw_icd.htm

bobath

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pnf

vojta

CastilloMorales-befund.htm

ZNSgrafik

Gehirn

Nischiadicus

Naxillaris

Nradialis

Nmedianus

 

 
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