Charles Aznavour

Pour toi, Arménie (Audio)

(Refrain :)
Tes printemps fleuriront encor'
Tes beaux jours renaîtront encor'
Après l'hiver, après l'enfer
poussera l'arbre de vie
pour toi, Arménie
Tes saisons chanteront encor'
Tes enfants bâtiront plus fort
après l'horreur, après la peur
Dieu soignera ton sol meurtri
pour toi, Arménie.

Le monde s'est levé
Le mond' est avec toi,
pour toi, peupl' oublié, 
il a ouvert son cœur,
il a tendu ses bras.

Refrain

Même si tu maudis ton sort,
dans tes yeux je veux voir,
Arménie, une lueur d'espoir,
une flamm', une envie
de prendre ton destin
entre tes mains, à bras le corps.

Refrain

Arménie - Hayastan* !


*Wenn ich das höre oder lese, dann geht mir immer der Hut hoch. Warum? Wie weit darf/soll/muß ich ausholen? Beginne ich mal ganz harmlos mit einer Vorbemerkung:
Ich habe volles Verständnis dafür, daß die Völker im Kaukasus sich nicht nach den [Schimpf-]Namen nennen wollen, die ihnen einst die alten Griechen verpaßten, auch dann nicht, wenn sich diese im Ausland weitgehend durchgesetzt haben. Ein Sakartwelier muß sich ebensowenig als "Georgier" (griechisch für "Bauernlümmel") betiteln lassen wie ein Afrikaaner als "Boor" (englisch für "Bauernlümmel"). [Umgekehrt finde ich nichts dabei, Kanaken als "Kanaken" und Polaken als "Polaken" zu bezeichnen, denn so nennen sie sich ja selber, und so heißen sie auch in fast allen Sprachen der Welt; nur ein paar ignorante brdische Gutmenschen halten das für "politisch inkorrekt" und nennen sie daher bei irgendwelchen idiotischen Phantasienamen, unter denen sie sich selber nicht wiedererkennen würden - leben die Polaken denn am Nord- oder Südpol? Aber auf das Niveau sollte man sich nicht herunterziehen lassen!]
Ich finde es auch in Ordnung, wenn ein Land nach seinem sagenhaften Gründer genannt wird, wie Bhaarat nach Bharat oder Haajakh nach Hajakh. [Ich schreibe das "h" nach "B" und "k" bewußt mit, weil letztere in beiden Fällen stark aspiriert werden, viel stärker als im Deutschen, und es diese Konsonanten in beiden Sprachen - anders als im Deutschen - auch nicht-aspiriert gibt.] Wenn ich im Folgenden dennoch von "Indien/Indern" und "Armenien/Armeniern" schreibe, dann geschieht das nur, um meine deutschsprachigen Leser, die nunmal an diese Bezeichnungen gewöhnt sind, nicht zu verwirren. [Sie möchten bitte nur im Hinterkopf behalten, daß es Falschnamen sind.]
Wie finde ich jetzt einen Übergang? Nun, jeder anständige Inder würde sich voller Abscheu die Bezeichnungen "Hindustaan" für sein Land und "Hindustaani" für seine Sprache oder gar sich selber verbieten, denn die gehen auf die häßliche, arabisch-persische Endung "stan" zurück, die ihm einst die britischen Besatzer aufzwangen. Und jeder anständige Armenier müßte sich die Bezeichnung "Haajastaan" - oder, wie es manche transkribieren - "Hayastan" verbieten; und dennoch ist Armenien das einzige nicht-moslemische Land der Welt, das diese Endung im offiziellen Staatsnamen trägt. Pfui Deibel, und das, obwohl die Armenier doch so stolz darauf sind, das älteste christliche Land Europas zu sein und sich so oft und gerne als "Opfer des Islam" aufspielten und aufspielen!
Damit kommen wir dem Hauptanliegen dieser meine Anmerkung schon ziemlich nahe, viel näher, als manche Leser glauben mögen, denn wir kommen zur Frage des armenischen Nationalcharakters, ja des Nationalcharakters überhaupt. Einzelne Menschen kann man leicht in irgendwelche Kategorien einteilen: In Männlein und Weiblein, Raucher und Nichtraucher, Schwimmer und Nichtschwimmer, Vegetarier und Fleischfresser oder sonstwas. Aber Nationen? Die beiden Vokabeln, auf die ich hinauswill, sind oben schon gefallen; ich glaube nämlich, daß man die Nationen einteilen kann in solche, die stolz sind auf das, was sie getan haben, und solche, die sich vorzugsweise bemitleiden lassen für das, was man ihnen angetan hat. Über ersteres kann man im Allgemeinen lange und trefflich streiten.
[Nur der olle Miesepeter Schopenhauer ließ am "Nationalstolz" kein gutes Haar. Aber der lebte halt in einer Zeit, als die Deutschen wenig Grund hatten, auf irgendetwas stolz zu sein - "poor little Germany" nannten es die Engländer damals halb spöttisch, halb mitleidig; und deshalb mißgönnte er auch ihnen den Stolz auf das, was sie als Nation durchaus geleistet hatten; aber darüber schreibe ich hier ausführlicher und will mich nicht wiederholen.]
Zum Glück müssen wir das hier nicht tun; denn die Armenier im Besonderen zählen garnicht zu dieser Kategorie - woher auch? Das mit dem ältesten christlichen Land ist äußerst zweifelhaft (ich will da besser nicht in die Details gehen - Eriwan gilt ja nicht umsonst als die Lügenhauptstadt der Welt ;-), und sonst haben sie außer ein paar guten Schachspielern (die wahrscheinlich "Bergjuden" waren) und Musikern (dto) nichts vorzuweisen, worauf sie stolz sein könnten. Umso mehr Gründe haben sie - oder glauben sie zu haben -, sich bemitleiden zu lassen und die Hand aufzuhalten. Sie sind in dieser Disziplin gewissermaßen Vizeweltmeister, gleich nach den Juden. Und damit kann ich die Vorbemerkung abschließen.

Soll ich direkt mit diesem Lied anfangen oder erst noch ein Dreivierteljahrhundert zurückgehen? Eigentlich neige ich ja dazu, der Chronologie zu folgen; aber da fällt mir ein, daß man die auch anders lesen kann; also beginne ich mit dem Erdbeben, das Armenien im Dezember 1988 heimsuchte, einem der letzten Nägel im Sarg der sterbenden Sowjetunion. Erdbeben gab und gibt es an vielen Orten der Welt, mal stärker, mal schwächer; angenehm sind sie nirgendwo, aber überall sonst hat man sich mehr oder weniger gut auf sie eingestellt, so daß sich die Schäden an Mensch und Material in halbwegs erträglichen Grenzen halten. Dieses war eigentlich kein besonders schweres; direkt starben wohl auch nur ein paar Dutzend Menschen - die Pech hatten, daß ihnen ein Ziegelstein oder sonst etwas Gewichtiges auf den Kopf fiel -, und ein paar hundert weitere wurden verletzt. Aber die Bruchbuden, in denen sie bis dahin gehaust hatten - typische SU-Qualität, im wahrsten Sinne des Wortes auf Sand gebaut, da der Beton geklaut worden war -, fielen zusammen wie Kartenhäuser. Es war mitten im Winter; und der kann im Kaukasus grausam kalt sein - deutsche Soldaten, die das Pech hatten, den von 1942/43 dort mitzumachen, konnten ein Lied davon singen, so sie denn überlebten. Auf freiem Feld ist das verdammt schwer, zumal wenn es weder ordentliche Ärzte noch Medikamente noch Verbandsstoff gibt. Binnen weniger Tage waren über 20.000 Armenier erfroren. [Die Schätzungen darüber, wie viele es später noch erwischte, gehen weit auseinander; zuverlässige Statistiken gibt es nicht - es ist wohl so, daß die Verantwortlichen stark untertreiben, während die Spendensammler noch stärker übertreiben.] Der Kerl mit der Taubenscheiße auf der Glatze - der tumpen Teutonen bis heute als Heilsbringer gilt, weil er ihnen die bankrotte "DDR" für mehrere Billionen der bis dahin guten, harten DM andrehte - schickte lieber Panzer ins Baltikum als Hilfsgüter in den Kaukasus und rief statt dessen das Ausland - "die internationale Gemeinschaft" - um Hilfe an. Das brachte den geschäftstüchtigen jüdischen Manager von C.A. auf die Idee, ihn eine "Stiftung", der Leichtgläubige Geld "für Armenien" spenden konnten, gründen und ein passendes Tränendrüsen-Lied aufnehmen zu lassen. Gesagt, getan, binnen weniger Wochen waren 2 Millionen Exemplare verkauft, und die Stiftung ertrank in Geld. Wohlgemerkt, ich gönne dem alten Gauner seinen letzten Millionenhit, und wer für seine Stiftung gespendet hat, ist ja selber schuld. [Es regt mich auch nicht weiter auf, daß von den Milliarden Spendengeldern kaum etwas bis zu den Betroffenen durchgesickert ist; Spitak ist noch immer ein menschenleeres Trümmerfeld - und wird es wohl auch bleiben -; und die meisten Überlebenden von Gjumri hausen noch immer in Wellblechhütten und "provisorischen" Containern - nach über 30 Jahren! Aber das ist ja überall auf der Welt so oder ähnlich, von Italien bis Haiti.] Nein, hier geht er mir nicht um die Frage, ob die Armenier unser Geld verdient haben, sondern - unser Mitleid.
Auf der Hauptseite habe ich geschrieben, daß wohl kein anderes Lied so viel dazu beigetragen hat, daß die Türkei trotz langen und intensiven Bemühens nicht in die EU aufgenommen wurde. Wie das? Nun, die Armenier nutzten den Mitleid-Effekt des Erdbebens aus, um auch nochmal verstärkt auf die Ereignisse des Ersten Weltkriegs hinzuweisen, als viele Armenier in Kleinasien umkamen. Ich drücke mich bewußt so zurückhaltend aus - und werde auch gleich erklären, warum. Als das Osmanische Reich in den Krieg gegen das Zarenreich eintrat, liefen die Armenier an der Kaukasusfront in Scharen zu den Russen über. Daraufhin deportierten die Türken armenische Familien aus dem Grenzgebiet ins Landesinnere auf ziemlich rücksichtslose Art und Weise, ihren Tod wohl zumindest billigend in Kauf nehmend. Gewiß, es war Krieg; aber auch die Polen und Tschechen der k.u.k.-Armee waren in Scharen zu den Russen übergelaufen; hatten die Habsburger daraufhin ihre Familien deportiert? Natürlich nicht! (Aber vielleicht war das ein Fehler, der Millionen Deutsche und Deutsch-Österreicher 1919-1939 und 1945/46 das Leben kostete - Anständigkeit rächt sich bisweilen!) Als das Zarenreich und das Osmanische Reich 1917/18 zusammenbrachen, lebten immerhin noch so viele Armenier, daß sie einen Staat aufmachen konnten, der fast fünfmal so groß war wie das heutige Armenien, und den erst die vereinten Streitkräfte der Sowjetunion und der Türkei zerschlagen konnten.
Doch nach dem Erdbeben, also ein Menschenalter später, sahen die Armenier endlich die Gelegenheit - und packten sie beim Schopf -, die damaligen Opferzahlen in die (Millionen-)Höhe zu treiben, von einem "Völkermord", ja einem zweiten "Holocaust" zu sprechen und von der Türkei "Wiedergutmachung" nach dem Muster des "Shoa-business" zu fordern. Die Politiker der Türkei - die nicht als Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reichs gelten will - waren empört und verabschiedeten ein Gesetz, wonach die Behauptung, die Türken hätten damals einen "Völkermord" an den Armeniern begangen, als Volksverhetzung unter Strafe gestellt wurde. Die Armenierlobby um Aznavour & Co. erreichte im Gegenzug, daß Frankreich ein Gesetz verabschiedete, nach dem das Leugnen des "Völkermords" an den Armeniern durch die Türken dem Leugnen des Holocaust in BRDigen gleich, d.h. ebenfalls unter Strafe gestellt wurde. Egal, was man also heute dazu sagt, läuft man Gefahr, entweder in einem französischen oder in einem türkischen Knast zu landen... Wie dem auch sei, mit dem EU-Beitritt der Türkei war es seitdem vorbei. Wie sehr auch brdische Politverbrecher[innen] darauf drängten, Frankreich legte stets sein Veto ein - und dafür sollten wir C.A. dankbar sein, denn der Zweck heiligt in diesem Fall die Mittel. Gott segne Aznavour!
Aber ich habe immer noch nicht begründet, warum ich kein Mitleid mit den Armeniern habe. Waren sie nicht schon lange vor dem 1. Weltkrieg von den Türken unterdrückt worden, und hatten sie nicht Recht, sich auf die Seite ihrer russischen Glaubensbrüder zu schlagen (die zwar keine armenischen, aber immerhin orthodoxe Christen waren)? Dazu muß ich etwas weiter ausholen - aber ich stelle gerne meine Kernthese an den Anfang: Die Armenier waren selber schuld, und zwar nicht nur an ihrem eigenen Unglück, sondern an dem ganz Osteuropas, indem sie den Türken den Weg nach Kleinasien bahnten, ins einstige Oströmische Reich. In Westeuropa ist noch immer der Irrglaube verbreitet, dies sei ein "griechisches" Reich gewesen. Das war es vielleicht mal am Anfang. Aber seit dem 9. Jahrhundert saßen auf dem oströmischen Thron zumeist Armenier, beginnend mit Leon V (einem Zeitgenossen Karls des Großen). Zwar gelang es den Griechen zwischendurch immer mal wieder, die armenische Fremdherrschaft für mehr oder weniger kurze Zeit abzuschütteln, aber der nächste Militärputsch kam bestimmt, und der nächste Usurpator war dann wieder ein Armenier (oder Bergjude - nicht nur, wenn er "Isaak" hieß).
[Nur der guten Ordnung halber: Manchmal waren es auch Usurpatorinnen: Nikephoros II - militärisch tüchtig (er trug den Ehrennamen "der bleiche Tod der Sarazenen"), korrekt, unbestechlich, asketisch, sparsam und deshalb bei Hofschranzen und Pöbel gleichermaßen unbeliebt - wurde im Auftrag seiner Frau, der Kaiserin Theophano, ermordet, die an seiner Stelle ihren armenischen Liebhaber Ioannes auf den Thron hievte.]
Seitdem waren fast alle oströmischen Dynastien armenisch - auch die sogenannte "makedonische" (die nur deshalb so genannt wurde, weil der armenische Bandit, der sie gründete, zuvor einige Zeit in Makedonien im Knast gesessen hatte). Sie hielten sich mit Hilfe überwiegend türkischer (selçukischer) Söldner-Heere an der Macht, deren Veteranen sie anschließend auf oströmischem Territorium (vom Balkan bis zum Van-See) ansiedelten, wodurch sie die griechische Volkssubstanz langsam, aber sicher aushöhlten. In ihre Zeit fallen die - geradezu mutwillig provozierten - Katastrophen von Mantzikert und Myriokephalon, über die ich hier ausführlicher schreibe. Und selbst die Palaiologen, die westlichen Historikern als Dynastie echter Griechen gelten (sie regierten seit dem 13. Jahrhundert, als das Kind längst in den türkischen Brunnen gefallen war), waren seit Andronikos III mindestens halbe Armenier, denn Michael IX hatte eine armenische Prinzessin geheiratet; und wenn die - entgegen damals herrschender Praxis - ihren Ehemann nicht mit einem eigenen Landsmann betrogen haben sollte, dann fresse ich den sprichwörtlichen Besen. (Die Chronisten beschreiben Andronikos übereinstimmend als "intelligent" und "auffallend gut aussehend"; dagegen galt Michael durchweg als "dumm und häßlich". Andronikos' bester Verbündeter - und angeblich auch engster persönlicher Freund - war übrigens Umur bey, der berüchtigte Emir von Aydın, Protagonist des Heldenepos "Düstürname destan", der in der Türkei bis heute - oder heute wieder - als Ikone gilt und den Ehrennamen "Ghazi" [Christenschlächter] trug; sein erklärtes Ziel war die Ausrottung des Christentums in Kleinasien - und wenn möglich auch darüberhinaus.)
Nur Konstantin XI, der letzte nicht-moslemische Herrscher Ostroms - der beim Endkampf gegen die Türken anno 1453 mit dem Schwert in der Hand fiel - war wohl kein Armenier oder wollte jedenfalls keiner sein; er schämte sich der Palaiologen so sehr, daß er sich nach seiner Mutter - einer serbisch-bulgarischen Prinzessin - bzw. deren Vater "Dragasch" nannte. (Auf dem Denkmal, das ihm die Griechen in Athen errichtet haben, steht zwar "Palaiologos", aber das ist genauso ein Falschname wie "Armenia" ;-)

[Konstantin Dragasch, der letzte christliche Herrscher Ostroms]

Lange Rede, kurzer Sinn: Hätten auf dem oströmischen Thron in den entscheidenden Jahrhunderten des Mittelalters keine Armenier gesessen, dann säßen die Türken heute nicht in Kleinasien und großen Teilen Europas, einschließlich Mitteleuropas; und vielleicht wäre die Welt dann um ihr derzeit größtes Problem - den militanten Islam - ärmer. Gott strafe Armenien!

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