Erika Pluhar

Die Lehren einer Mutter an ihre Tochter

Die Zeit, kleine Simon',
da Du mir bis zur Taille reichst,
ist bald vorbei, das geht so schnell
Schon reicht Dein Staunen mir ans Herz
Der große Kampf steht Dir bevor.

Die Zeit, kleine Simon', que je te fass' un peu l'écol', 
scheint mir für ein paar Lehren reif
Die Wahrheit will ich Dir servier'n (fine) 
Serviere Du mir ein Glas Wein
So spricht's sich leichter - schenk mir ein! 

(Kehrreim:)
Du wirst seh'n: Die Freunde sterben nie
Die Kinder kennen kein Adieu
Die Männer sind uns treu
Du wirst seh'n: Man lebt* gut auf der Welt
Der König zieht nicht mehr ins Feld
Der Friede ist gemacht - Du wirst seh'n...

Und dann, kleine Simon', 
bei uns wir nichts und niemand alt
Die Krankheit hat keine Gestalt 
Der Tod ist nur ein Schwadroneur,
der sich manchmal zu wichtig nimmt.

Das Lachen und das Glück 
begegnen Dir an jedem Tag
Auch der Erfolg kommt Schlag auf Schlag
Die Städte sind ein Paradies
Gib mir vom Wein, komm, komm schenk mir ein!

Kehrreim

Die wehmutsvollen Frau'n gibt es nur auf dem Aquarell
Wer sollte weinen, wenn er weiß, 
daß uns die Zärtlichkeit beschützt,
daß man uns liebt und liebt und liebt?!

Ein Mann, kleine Simon', 
der geht nicht unter wie ein Schiff,
das schon die dümmsten Ratten flieh'n
Auf Männer, glaub mir, ist Verlaß,
und jeder Abschied ist ein Spaß!

Du wirst seh'n, die Häuser sterben nicht
Die Ideen geh'n nicht aus
Das Herz, es steht nie still
Du wirst seh'n, wie die Freiheit regiert,
wie das Böse verliert
Du wirst leben und seh'n - so wie ich.
 
da capo al fine

(Coda:)
Und Lügen hörst Du von mir nicht
Nein, Lügen hörst Du von mir nicht!


*Was André Heller hier übersetzt hat, ist die Zeile im Original, die auch ich so getextet hätte, nämlich mit "vit" statt mit "rit" - das Serge Reggiani indes ganz eindeutig singt; hier liegt also eine Verbesserung gegenüber dem Original vor, die ich A.H. garnicht zugetraut hätte, den ich ja oft als den Totengräber des deutschsprachigen Chansons bezeichne - ich halte ihn für einen der schlechtesten des 20. Jahrhunderts überhaupt und bin überzeugt, daß er seinen Erfolg ausschließlich der auch in Österreich regierenden jüdischen Medienmafia zu verdanken hat. Ich hätte mir nie träumen lassen, mal einen seiner Texte in meine Sammlung der besten Coverversionen aller Zeiten aufzunehmen; aber ich will objektiv sein und frage mich nur, ob ihn da nicht vielleicht jemand kräftig unterstützt hat? Gewiß, die Idee stammt nicht von ihm, es ist ja "nur" eine Übersetzung des Originaltextes, genauer gesagt eine Übertragung aus der männlichen in die weibliche Perspektive; aber die ist einfach glänzend gelungen. Und auch seine Frau - deren Gesangskünste ja sonst meist das Prädikat "saumäßig" verdienen - hat sich hier mal am Riemen gerissen oder einfach einen guten Tag gehabt an den sage und schreibe zehn, die sie gebraucht hat, um die LP "Liebeslieder" aufzunehmen! (Irgendwie paßt dieses Lied da ja auch garnicht hinein - was ist denn daran ein Liebeslied?)

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