HANS  ZÖBERLEIN

(01.09.1895 - 13.02.1964)

[Zöberlein]
[Unterschrift]

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

1895
01. September: Hans Xaver Zöberlein wird als Sohn eines Schuhmachers in Nürnberg (Königreich Bayern) geboren.

1909-12
Nach der Volksschule absolviert Zöberlein eine Maurerlehre.

1914-18
Im Ersten Weltkrieg dient Zöberlein in der Königlich Bayrischen Infanterie. Er macht u.a. die Schlacht von Verdun (1916), die Flandern-Schlachten (1917) und die "Große Schlacht in Frankreich" (1918) mit und steigt bis zum Vizefeldwebel [Feldwebel der Reserve] auf. Er erhält das EK II, das EK I und die - ungleich seltener verliehene - Bayerische Tapferkeits-Medaille in Gold.

[Der Tapferkeit]

1918
November: Nachdem der Weltkrieg mit einem Waffenstillstand, der de facto einer deutschen Kapitulation gleich kommt, zuende gegangen ist, muß nicht nur der Kaiser und König von Preußen abdanken, sondern auch die Monarchen der übrigen deutschen Teilstaaten.


In München stürzt eine kommunistische Clique um die preußischen Juden Curt Eisner, Ernst Toller und Erich Mühsam die Wittelsbacher und läßt Eisner von einer Handvoll Deserteure und Streikender ("Münchner Arbeiter- und Soldatenrat") zum Ministerpräsidenten des "Freien Volksstaats Bayern" ausrufen.


1919
Januar: Bei freien Wahlen bringt das Volk im Staate Bayern Eisner eine vernichtende Niederlage bei (die USPD bringt es auf ganze drei Abgeordneten-Mandate).
Februar: Als Eisner sich gleichwohl penetrant weigert, zurück zu treten, wird er von Anton Graf Arco-Valley erschossen.
Die Kommunisten reagieren mit einer "zweiten Revolution", vor der die bayrische Regierung nach Bamberg flieht, der Landtag nach Nürnberg.


April: In München rufen Anarchisten und Kommunisten zwei miteinander rivalisierende "Räterepubliken" aus.


Zöberlein wird Mitglied im Freikorps von Ritter v. Epp, mit dem die bayerische Regierung den Putsch nieder schlagen läßt.

[Angehörige des Freikorps v. Epp]

1920
Zöberlein macht von der - nur in Bayern - besonders verdienten Kriegsteilnehmern gebotenen Möglichkeit Gebrauch, auch ohne Reifezeugnis eine Hochschule zu besuchen; er nimmt ein Architektur-Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München auf.

[Die Akademie der Bildenden Künste in München]

1921
Zöberlein wird Mitglied der von Adolf Hitler geleiteten NSDAP, einer kleinen Splitterpartei unter vielen.

[Hitler 1921]

1922
Zöberlein wird Mitglied der von Hermann Göring geleiteten SA.1

[Göring 1922]

1923
November: Zöberlein nimmt - angeblich2 - am "Marsch auf die Feldherrnhalle" teil.

[Marsch auf die Feldherrnhalle 1923]

1930
Zöberlein wird für die NSDAP in den Stadtrat von München gewählt.

1931
Zöberlein veröffentlicht "Der Glaube an Deutschland. Ein Kriegserleben von Verdun bis zum Umsturz", zu dem Hitler das Vorwort verfaßt.


Das beste Kriegs- und Antikriegsbuch der Zwischenkriegszeit3 erlebt 40 Auflagen bis 1942; nach 1945 wird es von den alliierten Besatzern bzw. ihren Marionetten-Regimes verboten.
(Dagegen ist die nichtssagende Verfilmung - s.u. - inzwischen wieder erhältlich, sogar ungekürzt auf DVD.)

1933
Januar: Reichspräsident Hindenburg beruft Hitler als Führer der mittlerweile stärksten Reichstags-Fraktion zum neuen Reichskanzler.


März: Zöberlein wird Präsident der Ordensgemeinschaft der Bayerischen Tapferkeits-Medaille.
November: Zöberlein wird der Literaturpreis der Stadt München verliehen.
(Entgegen böswilligenpolitisch-korrekten Autoren, die von heutigen Zuständen auf die Vergangenheit schließen, hat diese Verleihung kein "Geschmäckle": Zöberlein sitzt zwar selber im zuständigen Ausschuß; er stimmt jedoch für einen anderen Kandidaten.)

1934
Zöberlein wird Leiter des Kulturamts der Stadt München.
"Der Glaube an Deutschland" wird unter Regie von Ludwig Schmid-Wildy und Zöberlein verfilmt als "Stoßtrupp 1917" - mit ersterem und Beppo Brem in den Hauptrollen.

[Filmkurier] [DVD]

Obwohl die Buchvorlage aus dem enttäuschenden Streifen kaum wieder zu erkennen ist - was nicht nur an der Zensur liegt, die auf Weisung von Propaganda-Minister Josef Goebbels die "allzu schrecklichen" Szenen heraus schneidet - hat er an den Kinokassen einigen Erfolg, so daß noch im selben Jahr eine - ebenso enttäuschende - Fortsetzung gedreht wird mit dem Titel "Um das Menschenrecht".

1935
Zöberlein wird Opfer einer undurchsichtigen Intrige (die wahrscheinlich von Oberbürgermeister Fiehler ausgeht) und muß seine Münchner Ämter nieder legen. Er wird statt dessen Mitglied des SA-Kulturausschusses und bleibt weiter Präsident der OBTM.

[Zöberlein bei einer Ansprache als Präsident der OBTM 1935]

1937
Zöberlein veröffentlicht "Der Befehl des Gewissens. Ein Roman von den Wirren der Nachkriegszeit". Obgleich das - ebenfalls auto-biografisch angehauchte - Werk sowohl inhaltlich als auch sprachlich weit gegenüber "Der Glaube an Deutschland" abfällt4, wird es ebenfalls ein Verkaufserfolg und bringt es bis 1943 auf immerhin 20 Auflagen.

[Buch]

Zöberlein wird so mit nur zwei Büchern5 zu einem der meistverkauften6 lebenden7 Nicht-Sachbuch-Autoren8 deutscher Zunge9 zur Zeit des "Dritten Reichs".10

1939
September: Nach Beginn des Polenfeldzugs erklären die "Garantiemächte" Großbritannien und Frankreich dem Deutschen Reich den Krieg (nicht aber der Sowjet-Union, obwohl infolge des Hitler-Stalin-Pakts auch die Rote Armee in Polen einmarschiert), der sich bald zum Zweiten Weltkrieg ausweitet.

[Medaille 1939]

1940-44
Wegen zunehmenden Papiermangels werden gekürzte Auszüge von "Der Glaube an Deutschland" (im Original 890 Seiten) unter den Titeln "Die eiserne Kompagnie", "Der Druckposten" bzw. "Der Schrapnellbaum" heraus gebracht.


1945
April: Angesichts der näher rückenden alliierten Besatzer Befreier ermordet eine kleine Clique von Deserteuren und Marodeuren anti-fascistischen Widerstandskämpfern den Bürgermeister von Penzberg11, ergreift die Macht und erklärt den Ort zur "offenen Stadt". Zöberlein schlägt den Aufstand auf Befehl der noch amtierenden Gauleitung mit einer rasch zusammen gewürfelten Truppe von "Werwölfen" nieder und läßt die Rädelsführer hinrichten.
(TendenziösePolitisch-korrekte Autoren bezeichnen den letzteren - nicht den ersteren - Vorfall heute als "Penzberger Mordnacht". [Ersteres wird vielmehr als munteres "Fasanenschießen" bezeichnet, nach dem Spitznamen "Goldfasane" für NSDAP-Mitglieder, insbesondere solche, die das goldene Parteiabzeichen trugen; solche "Unmenschen" durfte man selbstverständlich ungestraft jagen und töten - das gilt nicht als Mord. Der Anstifter jener "Fasanenjagd" in den letzten Kriegstagen, der - nomen atque omen - "Rupprecht Gerngroß" hieß und seine Bande als "Freiheitsaktion Bayern" bezeichnete, setzte sich rechtzeitig ab, entkam Zöberleins Männern und lebte bis zu seinem natürlichen Tode anno 1996 als "unbescholtener" Demokrat in der Nähe von München. Der letzte Gauleiter von München, Paul Giesler - wie Zöberlein gelernter Architekt - wurde wenige Tage nach der "Penzberger Mordnacht" mit einer Kugel im Kopf tot aufgefunden; als offizielle Todesursache gilt heute "Selbstmord".]
Mai: Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht endet der Zweite Weltkrieg in Europa; das Deutsche Reich wird von den Alliierten für aufgelöst erklärt, sein Territorium in Besatzungszonen aufgeteilt.

1946
Mai: Alle Werke Zöberleins werden von den alliierten Besatzern auf die "Liste der auszusondernden Literatur" gesetzt, er selber als Autor auf die "black list [schwarze Liste]".

1948
Zöberlein wird wegen seines Einsatzes in Penzberg erst zum Tode, dann zu lebenslangem Zuchthaus nebst "Ehrverlust" verurteilt.12

1952
Eines der berüchtigten Sondergerichte"Spruchkammern" entblödet sich nicht, gegen Zöberlein außerdem ein "Entnazifizierungs-Verfahren" einzuleiten, an dessen Ende er als "Belasteter" zu zwei Jahren Arbeitslager, Enteignung und Berufsverbot verurteilt wird.
(Da er ohnehin schon "lebenslänglich" hatte, sollten diese zwei Jahre wohl im Jenseits "abgearbeitet" werden; Vermögen, das hätte enteignet werden können, hatte er längst keines mehr, und seinen Beruf als Architekt konnte er im Zuchthaus ohnehin nicht ausüben.)


1958
Halb zu Tode gefoltert demokratiesiert, wird Zöberlein "aus gesundheitlichen Gründen" aus der Haft entlassen, um keinen Martyrer zu schaffen, und unter Hausarrest gestellt.

1964
13. Februar: Hans Zöberlein stirbt an den Folgen der in Gefangenschaft erlittenen Mißhandlungen in München. Die staatlich kontrollierten Medien der BRD tun zunächst alles, um ihn - wie bald alle deutschen Soldaten der Weltkriege - und seine Werke in den Dreck zu ziehen; später ändern sie ihre Taktik in Totschweigen.13

[besudeltes Soldatendenkmal mit Aufschrift 'Fuck Germany' - von den verantwortlichen Behörden bewußt nicht entfernt]
[geschändetes Soldatengrab]
"Ich habe ein Recht auf Deutschland, weil ich dafür
geblutet habe." - "Du kennst Deutschland nicht...
Dein Land geht verloren, aus euch Soldaten wird
man Mörder machen..." (Der große Rückzug)
14

1Gehässige SchreiberlingePolitisch-korrekte Autoren haben es im Nachhinein so dargestellt, als sei Zöberlein weder als Architekt noch als SA-Angehöriger auf einen "grünen Zweig" gekommen; Tatsache ist, daß er es bis zum Brigadeführer (entsprechend einem Generalmajor in der Armee) brachte - was denn doch nicht jeder Vize-Feldwebel a.D. schaffte. Nach Dikigoros' Wissensstand machte allein Sepp Dietrich eine noch steilere Karriere - allerdings nicht in der SA, sondern in der [Waffen-]SS.

2Wenn Zöberlein "dabei" war, dann allenfalls als Mitläufer - jedenfalls wurde er von der Justiz nicht belangt, und Dikigoros kennt auch kein Bild von jenem Ereignis, auf dem Zöberlein zu sehen wäre. Gleichwohl erhielt er den 1933 gestifteten "Blutorden", der eigentlich - zunächst - nur für Teilnehmer des Marsches auf die Feldherrnhalle bestimmt war. (Später wurden die Bedingungen allerdings aufgeweicht.)

[Blutorden]

3Später wurde behauptet, das Buch enthalte "national-sozialistisches Gedankengut". Wie immer man letzteres definieren mag, wird ihm das schwerlich gerecht. Gewiß war Zöberlein ein guter Patriot - das mußte man auch sein, wenn man als Bayer für den Kaiser und König der Preußen kämpfen sollte. (Die letzteren kommen bei Zöberlein extrem schlecht weg. Bei der Lektüre könnte man bisweilen meinen, durch ihren Dolchstoß in den Rücken der deutschen Front sei der Krieg verloren gegangen - den die Bayern sonst noch gewonnen hätten :-) Das Buch enthält keine einzige anti-semitische Passage; während Zöberlein sonst mit Kritik an seinen vorgesetzten Offizieren nicht spart - mit seinem Regiments-Kommandeur will er sich sogar dienstlich "angelegt" haben -, verliert er über seinen Divisions-Kommandeur Eugen v. Claus, der immerhin Halbjude (nach mosaïschem Gesetz sogar Volljude - seine Mutter war eine geborene v. Süßmilch) war, kein böses Wort - im Gegenteil: bei einer persönliche Begegnung mit ihm schildert er ihn durchaus positiv. Das Buch ist auch nicht "rassistisch"; was Zöberlein über die Senegal-Neger schreibt, die ihm gegenüber standen gegenüber lagen vor die Flinte kamen in die Hände fielen, zeugt weniger von "Rassismus" als von Mitleid, so wenn er einen der Gefangenen berichten läßt, wie die Franzosen sie in ihren afrikanischen Kolonien "rekrutiert" hatten: Die Frauen und Kinder ermordet, die Dörfer nieder gebrannt, die Männer eingefangen und in die Armee gesteckt. (Der Gefangene mag gelogen haben - Dikigoros war nicht dabei; Zöberlein auch nicht, aber er gibt seine Aussage so wieder.) Auch "militaristisch" ist das Buch nicht - Zöberlein hatte lediglich erkannt, daß er keinen Zweck hatte, den Kampf aufzugeben und auf einen milden Frieden zu hoffen, wie es einige Defätisten Pazifisten taten, die allen Ernstes glaubten, man bräuchte nur den bösen Kaiser Wilhelm alias "Lehmann" und seinen ebenso bösen Feldherrn Ludendorff zu beseitigen, und schon würden alle Völker auf Erden in Friede, Freude und Eierkuchen vereint sein, wie es der großherzige US-Präsident Wilson schließlich in seinem ach-so-menschenfreundlichen 14-Punkte-Programm versprochen hatte... Dem Buch merkt man auf jeder Seite an, daß es auf den echten - denn so etwas denkt man sich nicht aus - Kriegserlebnissen eines armen Frontschweins beruht, nicht auf den pseudo-filosofischen Betrachtungen eines Offiziers, der aus sicherer Deckung den Granaten hinterher schaut, wie Jüngers In Stahlgewittern, oder auf Latrinenparolen und Fantastereien eines Etappenhengstes, wie Kramers alias "Remarques" Im Westen nichts Neues. [Er hieß tatsächlich Kramer - so noch nachzulesen in den meisten Nachkriegsausgaben seiner Bücher vom - sicher unverdächtigen - Goldmann-Verlag. Erst nach seinem Tode 1970 behaupteten einige Klugscheißer Dummschwätzer Gutmenschen, das sei eine "Erfindung" der bösen Nazis gewesen, um den braven "Hugenotten", der wirklich Remarque geheißen habe, zu "diffamieren". Heute ist dies die in der BRDDR offiziell zu vertretende Meinung - nur im neutralen Ausland weiß man es noch besser schlechter. Sowohl Jünger als auch "Remarque" (der gerade mal 4 Wochen an der Front war, während Zöberlein dort fast 4 Jahre zubrachte, nur unterbrochen von einem 6-monatigen Lazarettaufenthalt 1916 wegen einer schweren Verwundung an Rücken und Schulter) drückten sich die meiste Zeit des Krieges im Lazarett herum, obwohl sie nie ernsthaft verwundet wurden.] Erstaunlicher Weise steht das Buch des einfachen Volksschülers den vorgenannten Werken der "Intellektuellen" von rechts und links auch an Wortgewalt Ausdrucksstärke in nichts nach. Auf Dikigoros wirkt es keineswegs "kriegsverherrlichend"; vielmehr schildert es das Kriegsgrauen derart eindringlich, daß es von Rechts wegen als Antikriegsbuch millionenfach unter die Leute gebracht werden müßte, statt es als "Nazi-Propaganda" zu verunglimpfen und seinen Verfasser zu verteufeln.

[Der Naziteufel - Karikatur] [Nun ist es endlich heraus: Auch der Weihnachtsmann war ein Nazi!] [Saisonale Grüße statt frohe Weihnachten; glückliche Urlaubstage statt glückliches neues Jahr]
Dikigoros stellt diese Karikaturen bewußt neben einander. In angelsächsischen Ländern sind Weihnachten und Neujahr längst als "Nazi-Feste" verboten - schließlich feierte sie
schon Hitler. Das Versenden von Weihnachtsgrüßen ist als "Nazi-Propaganda" strafbar; in der letzten Dezemberwoche darf es nur noch "Season's greetings [Saisongrüße]" geben,
so wie es in Berlin-Kreuzberg seit 2013 nur noch ein "Winter-Festival" geben darf - und nicht mal mehr die "geflügelten Jahresendzeitfiguren" [un]seligen "DDR"-Angedenkens.

4Man meint, die Bücher zweier völlig unterschiedlicher Autoren zu lesen. Zöberleins Schilderungen der Nachkriegskämpfe mit den Freikorps können denen von Edwin Erich Dwinger und Ernst v. Salomon nicht das Wasser reichen. Dikigoros würde sie nicht mal mit denen von Paul Ettighoffer, Will Vesper und Thor Goote in die zweiteeine Reihe stellen.
Wahrscheinlich beruht "Der Befehl des Gewissens" auf dem Drehbuch von "Um das Menschenrecht", nur entsprechend "ausgewalzt" - von wem auch immer, er kann "Der Glaube an Deutschland" nicht gelesen haben, jedenfalls nicht bis zum Ende; denn dort war der Girgl - die Hauptperson in "Der Befehl des Gewissens" - ja schon vor der letzten Flandernschlacht gefallen! Die heutigen Kritikaster stören sich freilich nicht an solchen Unzulänglichkeiten, sondern an so genannten "anti-semitischen" Aussagen. Aber es ist nun mal eine Tatsache, daß die marxistischen Revolutionen in jenen Tagen meist von Juden angezettelt wurden, von Rußland bis Bayern - dies festzustellen hat nichts mit Anti-Semitismus zu tun!

5Ein in der Zwischenkriegszeit häufiges Fänomen, das auch auf andere Autoren zutrifft, wenngleich sie z.T. noch weitere - weniger erfolgreiche - Werke verfaßten, wie Oswald Spengler mit seinen beiden Bänden vom "Untergang des Abendlandes", Hans Grimm mit seinen beiden Bänden vom "Volk ohne Raum" und Ehm Welk mit seinen beiden Bänden über das Dorf Kummerow.

6"Mein Kampf" von Hitler wurde auf Staatskosten an frisch getraute Ehepaare verschenkt, ähnlich wie in den USA unter Roosevelt die Bücher von Mark Twain über Tom Sawyer und Huckleberry Finn.

7Wilhelm Busch, Felix Dahn, Gorch Fock, Gustav Freytag, Ludwig Ganghofer, Carl May, Friedrich Nietzsche, Gunther Plüschow und Wilhelm Raabe waren tot; außerdem wurden ihre Bücher vor 1933 (noch) besser verkauft als danach.

8Die erfolgreichsten Sachbuch-Autoren waren Karl Schenzinger - der seine Bestseller "Anilin" und "Metall" nur aus juristischen Gründen in "Roman"-Form verkleidete - und Anton Zischka.

9Trygve Gulbranssen, Knut Hamsun und Sven Hedin sprachen zwar auch Deutsch, schrieben aber im Original auf Norwegisch bzw. Schwedisch; ihre Werke mußten also übersetzt werden.

10Dies ist umso bemerkenswerter, als Zöberlein - im Gegensatz zu einflußreichen Funktionären des staatlichen Kulturbetriebs, wie Erwin Kolbenheyer, Hans Blunck oder Hanns Johst - keine Möglichkeit hatte, seine Werke über Kanäle zu vertreiben wie die "Soldatenbücherei des OKW" oder die "Büchergilde Gutenberg", deren Abonnenten man so ziemlich alles "aufs Augen drücken" konnte. Er hatte auch nicht das Glück eines Heinrich Spoerl, dessen Werke regelmäßig mit dem populären Schauspieler Heinz Rühmann verfilmt wurden, so daß sie schon deshalb reichlich Käufer fanden. Die einzigen Bücher, deren Verkaufszahlen auf "ehrliche" Art und Weise mit denen Zöberleins Schritt halten konnten, waren die biografischen Romane von Mirko Jelusich und die Reiseberichte von Colin Ross. ("Der Wanderer zwischen beiden Welten" von Walter Flex war zwar auch ein "Bestseller", was die Anzahl der verkauften Exemplare anging, aber nicht, was den Erlös anging, denn es war nur eine Kurzerzählung im Broschürenformat.)

11Penzberg war zu Lebzeiten Zöberleins ein christlicher Bergwerksort; heute ist es ein Islamzentrum.

[Penzberg 1954] [Die Moschee von Penzberg]
Die Türme von Penzberg: einst Schlote, heute Minare

12Dikigoros zögert, wie er dieses "Urteil" einordnen soll. In I. Instanz war es eigentlich gar kein Urteil, denn es fand kein ordentliches Gerichtsverfahren statt, sondern eher eine Art Femegericht in einer Kneipe, dem Penzberger "Kameradschaftshaus". Allerdings waren die Täter im Hauptberuf durchaus Richter und Staatsanwälte. Da die Namen dieser ehrlosen Lumpen überliefert sind, will Dikigoros sie seinen Lesern nicht vorenthalten: Strasser, Schmid, Posset, Birnbach, Heigl und Hoffmann. Deren "Urteil" wurde jedoch in II. Instanz durch das "ordentliche" OLG München bestätigt und gewann damit den Charakter einer krassen Rechtsbeugung. Was Zöberlein tat, war nicht nur im Deutschen Reich, sondern in allen kriegführenden Staaten der Welt völlig rechtskonform: Wer während eines Krieges die Waffen gegen die eigene Obrigkeit erhebt, um mit dem Feind zu kollaborieren, ist des Todes. Zum Vergleich: In Frankreich wurden - lange nach dem Waffenstillstand mit Deutschland - nicht nur Bürgermeister, sondern alle möglichen andere "Kollaborateure" von selbsternannten "Widerstandskämpfern [Résistance]" ermordet; insgesamt fielen ihnen rund eine Million Menschen - überwiegend Franzosen, der Rest Angehörige der Besatzungstruppen - zum Opfer. Diese Morde - die nach keiner Rechtsordnung der Welt legitim waren - wurden nicht nur nie geahndet, sondern ganz im Gegenteil nach dem Krieg zu "Heldentaten" hoch stilisiert. Wer beweisenglaubhaft machen konnte, einen "sale boche" oder einen "collabo" ermordetgetötet zu haben, erhielt einen Orden, die so genannte "médaille de la résistance" - das waren bis zur Einstellung der Verleihungen 1947 immerhin 62.751 MörderPersonen. Wer mindestens zehn Morde begangen hatte - das waren 4.800 Personen - erhielt eine besondere Stufe, die so genannte Ausführung mit "Rosette", die er sich dann an den Arsch heften konnte. Die Verleihung dieser Orden war überdies mit einem nicht unerheblichen "Ehrensold" bis ans Lebensende verbunden.

[Die Medaille der Résistance mit Rosette - Auszeichnung für mehrfache Mörder]

Einige Träger dieses "Ordens" sollen heute noch frei herum laufen. Wenn Ihr so einem begegnet, liebe Leser, dann macht einen weiten Bogen um ihn; denn jemand, der diesen Blutorden offen zur Schau stellt, glaubt mit einiger Sicherheit daran, daß alles, was er tat, um ihn zu erhalten, nicht nur rechtens, sondern sogar höchst löblich war, und womöglich glaubt er, daß er noch weitere Orden und einen noch höheren Ehrensold bekommt, wenn er noch mehr Deutsche ermordet. Wenn Ihr ihn also zu spät erkannt habt, um auszuweichen, bevor er in Euch einen "sale boche" entdeckt hat, dann hätte es wohl keinen Zweck, weg zu laufen - denn er würde nicht zögern, Euch in den Rücken zu schießen. Also verteidigt Euch, wenn er Euch angreift, und zögert auch nicht, ihn zu töten, wenn es die Notwehr gebieten sollte - es träfe bestimmt keinen Unschuldigen. Und schaut genau hin - nicht alle laufen mit dem großen Bonbon an der Heldenbrust herum; manche tragen auch nur die weniger auffällige Anstecknadel am Revers: links die für einfache Mörder, rechts die für mehrfache.

[erlaubt] [erlaubt]

Einer der später berühmtesten Mitglieder der Résistance war übrigens der junge Baron Pierre de Bris, der aber nicht nur als feiger Mörder Ruhm und Orden erntete, sondern auch (jedenfalls wenn man seinen Angaben glaubt, die sich schwer verifizieren lassen) als tapferer Soldat im Algerien- und Indochina-Krieg und schließlich sogar - unter dem Pseudonym "Pierre Brice" - als guter Indianer-Häuptling Winnetou. Nach eigenem Bekunden trug er seine Orden nie öffentlich, weil Veteranen aus Algerien und Indochina unter de Gaulle schief angesehen wurden - obwohl es de iure immer erlaubt war.
Zöberleins Blutorden ist dagegen bis heute in der BRDDR verboten, obwohl die paar Männer, die damals durch Münchens kalten Novemberregen stapften, dabei niemandem etwas zu Leide taten - im Gegensatz zu den Mörderbanden der Apatschen und der Résistance. Aber was soll's... Als die BLÖDBILD-Zeitung im Juni 2015 den Tod des guten Winnetou verkündete, lebte von dessen Trägern eh niemand mehr.

[verboten]

Warum das Verbot dann nicht endlich aufgehoben wird? Weil Gesetzgeber und Justiz - nicht nur, aber auch und besonders in Deutschland - nun mal mit zweierlei Maß messen. Fleißige Leser von Dikigoros' Kurzbiografien werden sich an den schäbigen Prozeß erinnern, in dem 1959 General a.D. Hasso v. Manteuffel zu zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurde, weil er im Zweiten Weltkrieg einen Kameradenmörder hatte hinrichten lassen.

[Karikatur]

13"Bücher verbrennen mag schlimm sein, Totschweigen ist schlimmer!" (Wilhelm Heinz) Das gleiche Schicksal erlitt die erfolgreichste Schriftstellerin (ohne alle Einschränkungen, außer dieser geschlechtsspezifischen :-) im "Dritten Reich", Kuni Tremel-Eggert, wie Zöberlein als Kind eines Schusters in Franken geboren und später in München ansässig. Auch sie wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wegen "anti-semitischer Gesinnung" (etwas anderes war ihr nicht vorzuwerfen, geschweige denn nachzuweisen - aber vor den "Spruchkammern" bedurfte es keiner "Beweise" im juristischen Sinne; die bloße Anschuldigung reichte, um jemanden zu "verurteilen") von einem Sondergericht "entnazifiziert" und nicht nur mit Schreibverbot belegt, sondern zur Unperson degradiert, d.h. sie verschwand im Orwell'schen Loch des Vergessens. Mit ihr verschwanden über 100 Romane und ErzählungenNovellen, darunter der Millionenseller "Barb. Roman einer deutschen Frau", eine herzzerreißende Schilderung der Kriegs- und Nachkriegsjahre, die es bis 1942 auf 54 Auflagen brachte. Wer heute auch nur den Titel dieses Buches kennt, setzt sich dem Verdacht aus, ein schlimmer Neo-Nazi zu sein.

Und um auch das noch nachtragen: Die 2.erfolgreichste Schriftstellerin im "Dritten Reich", Polly Maria Höfler, fiel in das selbe Loch des Vergessens - aber merkwürdiger Weise erst mit einigen Jahren Verspätung; 1955 war ihr - pazifistisches - Hauptwerk "André und Ursula" sogar noch in der BRD verfilmt worden; heute ist dieser Film ebenso ausgesondert "verschwunden" wie das Buch. Und das "Verschwinden" der 3.erfolgreichsten Schriftstellerin, Ina Seidel, hat sogar noch länger gebraucht: Zwar wurde ihr letztes Kriegswerk, "Dienende Herzen", bereits 1945 verboten; aber erst 2012 begann man, nach ihr benannte Straßen umzuwidmen auf feige Mördertapfere Widerstandskämpfer[innen], um endlich die Erinnerung an sie auszulöschen - denn auch sie könnte ja "anti-semitisches" Gedankengut gehegt haben, wie überhaupt alle Menschen, die das abscheuliche Verbrechen begangen hatten, zwischen 1933 und 1945 zu leben!

[Karikatur]

14Dikigoros hat diese Zitate aus dem vorvorletzten Kapitel von "Der Glaube an Deutschland" aus dem Zusammenhang gerissen und verkehrt herum wieder zusammen gesetzt. Aber das ist ausnahmsweise gerechtfertigt, denn sie haben den ursprünglichen Sinn, den Zöberlein ihnen geben wollte, verloren; es ist vielmehr so gekommen, wie Dikigoros es hier formuliert hat.


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