Woran wir glauben...

Einwanderung in die Sozialsysteme als Rentengarant

von Daniel Matissek (Ansage, 21. September 2021)

Kürzungen, Anmerkungen und Links: Nikolas Dikigoros

Ein Zeitversatz von fünf Jahren reicht in diesem Land dicke aus, um eine retrograde Totalamnesie der wahlentscheidenden Bevölkerungsmehrheit über erwiesene Irrtümer und falsche Versprechen der Vergangenheit zu erreichen und sie wieder empfänglich zu machen für die nächste Märchenstunde (falls man sie dazu überhaupt aus ihrem Dornröschenschlaf wecken will). In der Corona-Pandemie sank der Zeitraum bis zum zuverlässigen Erinnerungs- und Gedächtnisverlust für faule Prognosen und gebrochene Zusagen sogar auf wenige Wochen. Das "dumme Geschwätz von gestern" (Anm. Dikigoros: ein Zitat von Konrad Adenauer) braucht deshalb keinen Entscheider (Anm. Dikigoros: Pfui, das ist ja Fascho-Deutsch! Politisch korrekt müßte es entweder - brav gegendert - "keine*n Entscheidende*n" oder aber - auf Germenglish - "decision maker" heißen!) mehr zu bekümmern, weil sich daran heute sowieso niemand mehr erinnern kann oder will.

Und so fällt es auch niemandem als störend auf, dass uns aktuell wieder einmal die Lösung des einen hausgemachten Jahrhundertproblems durch ein anderen hausgemachtes Jahrhundertproblem versprochen wird - so, als könnten sich zwei Katastrophen gegenseitig neutralisieren und zum Glücksfall wenden: Der im Wahlkampf kleingeredete, aber unweigerlich auf uns zurollende Kollaps des Rentensystems soll ausgerechnet durch mehr Zuwanderung abgewendet werden. Ob es um die subtile Empfänglichmachung (in allen erdenklichen Bedeutungen dieses Begriffes) für weitere Migrationen aus afrikanischen und vorderasiatischen Krisenregionen geht (vor allem mit Blick auf den sich nähernden Scheitelpunkt der afghanischen Flüchtlingewelle in diesem Winter), oder um eher abstrakte Rufe nach Arbeitsmigranten und Facharbeiter (zu deren gezielter Anwerbung Westdeutschland seit den frühen 1970er Jahren keine Anstrengungen mehr unternommen hat): Ausländer sollen unsere Altersversorgung retten. Selbst die FDP spricht sich ungeniert für 500.000 zusätzliche Einwanderer "zur Sicherung der Renten" aus.

Per Asylticket statt über Erwerbsmigration

Nun kamen praktisch alle Zuwanderer der Merkel-Ära nicht auf Bedarfserklärungen der hiesigen Wirtschaft hin und geschweige denn Anlegung irgendwelcher Qualifikations- und Eignungskriterien ins Land, sondern auf einseitiges eigenes Verlangen und über das Ticket eines hierzu monströs missbrauchten Asylrechts, bedarfsweise ergänzt durch übergesetzliche humanitäre Billigkeitsentscheidungen ohne Rechtsgrundlage. Die übergroße Mehrheit von ihnen landete nicht auf der Aktivseite des Sozialsystems und half Beitragszahlerlücken zu schließen, sondern als Passiva, unter weiterer Belastung der längst übernutzten Umverteilungssysteme. Demographische, volkswirtschaftliche und soziale Spannungen und Brüche wurden durch Zuwanderung nicht entlastet, sondern weiter verschärft.

Im Jahr 2015 bereits rechnete der Ökonom Bernd Raffelhüschen - ausgehend von der damaligen, seither um weitere knapp 2 Millionen (nur offizielle) Zuwanderer gestiegenen Migrantenzahlen - mit einer langfristigen Kosten der Flüchtlingskrise in Höhe von 1 Billion Euro. Das war noch lange vor Corona, und diese Hypothek dürfte seither eher noch gewachsen sein, das doppelte ist vermutlich eher realistisch. (Anm.: Das wagt Dikigoros zu bezweifeln; er würde noch 1-2 Nullen dranhängen - aber das hängt natürlich davon ab, wie man "langfristig" definiert! Er glaubt nicht, daß jene "Füchtlinge" Mitteleuropa jemals wieder verlassen werden; die Kosten dürften also ad infinitum weiter wachsen.) Das hat niemand mehr auf dem Schirm und will keiner mehr hören. Diese Billion alleine könnte das Rentenproblem in Deutschland für mehr als ein Jahrzehnt lindern, stattdessen geht sie für eine Robin-Hood-Mentalität der deutschen Politik drauf, die Wohlstand, Altersversorgung und Zukunft des eigenen Volkes einem moralischen Kampf gegen Windmühlen opfert.


weiter zu Die Kirche der Politik-Prediger

zurück zu Die Pandemie, die nie endet

zurück zu Minsk an der Spree

zurück zu Sehnsucht nach dem Opfer