* SPORT UND SPIELE *
* VON OLYMPIA NACH ATHEN *
VON ATHLETEN UND OLYMPIONIKEN,
MEDALISTEN UND ANABOLISTEN
[Ringe]
"Ich rufe die Jugend der Welt..."
Die Lügen von gestern sind
die Wahrheit von morgen.
"YOU DIE FOR IT"

[Sterbender Sportler]
EIN KAPITEL AUS DIKIGOROS' WEBSEITE
REISEN DURCH DIE VERGANGENHEIT
GESCHICHTEN AUS DER GESCHICHTE

Fortsetzung von Teil 4

Trotz alledem muß Dikigoros rückblickend einräumen, daß die Olympischen Spiele von Montreal die letzte Veranstaltung ihrer Art waren, die der Leichtathletik noch einmal so etwas wie Weltgeltung verschafft haben. Mit den 1970er Jahren ist diese Epoche zuende gegangen. Leichtathletik war einst die populärste Sportart überhaupt, was viele gute Gründe hatte: Jeder konnte sie selber betreiben, ohne übermäßigen zeitlichen, finanziellen oder technischen Aufwand, also konnte auch jeder in etwa beurteilen, was da auf "Feld und Bahn" (wie die Angelsachsen das nennen) abging, und überhaupt waren Laufen, Springen und Werfen ja die Grundvoraussetzungen für jede Sportart. Allenthalben wurden damals große Stadien gebaut - die sogar mit Zuschauern gefüllt waren, wenn Sportfeste anstanden, und selbst vor dem Fernseher verfolgten die Leute lieber Leichtathletik als das eintönige, stundenlange Geditsche von Tennisbällen über (oder in) ein Netz und andere langweilige Sportarten. Woran liegt es, daß die Leichtathletik danach immer mehr zur Randsportart verkam, daß es heute selbst bei Welt- oder Kontinental-Meisterschaften kaum noch Zuschauer gibt? Die Antwort liegt auf der Hand: Schuld ist die zunehmende Kommerzialisierung und Politisierung des Sports im allgemeinen und der Olympischen Spiele im besonderen seit Beginn der 1980er Jahre. Die Leute wenden sich angeekelt ab - Dikigoros auch; deshalb weiß er über die folgenden Olympiaden nicht mehr so viel zu berichten wie über die früheren.





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1980 soll die XXII. Olympiade in Moskau statt finden. Tut sie auch; aber es wird nur eine Rumpfveranstaltung: Es herrscht Kalter Krieg, die Westmächte unter Führung des Erdnußfarmers und US-Präsidenten Jimmy Carter suchen und finden einen Vorwand, pardon Grund, um sie zu boykottieren. Was war geschehen? Die bösen Sowjets waren Weihnachten 1979 in Afģānistān einmarschiert! Nein, das war nicht nett, und das Mittel, sie zum Wiederabzug zu bewegen, ist sicher ein Boykott der Olympiade, oder? Ob tatsächlich irgend jemand, sei es Politiker, sei es Sport-Funktionär, dumm genug ist, diesen Unsinn zu glauben? Egal, der Boykott wird durch gezogen, und zwar nicht nur von den USA, sondern auch von ihren Verbündeten, die zu diesem Zweck massiv unter Druck gesetzt werden. (Die einzigen, die sich diesem Druck nicht beugen, sind die Briten, die damals von der Ex-Chemikerin, Ex-Anwältin und Kommunisten-[und Deutschen-]Fresserin Maggy Thatcher regiert werden, die man auch "Iron Lady" nennt, nach dem gleichnamigen Folter-Instrument - aber das ist eine andere Geschichte) Selbst wenn der Boykott etwas gebracht hätte - wäre er berechtigt gewesen? Heute erst, im Rückblick, sehen wir (Dikigoros will sich da nicht ausschließen - auch er hat das damals noch nicht so recht begriffen), daß der russische Einmarsch in Afģānistān das geringere Übel war. Wo lagen denn die Alternativen? Auf den "König" hatte schon seit Jahrzehnten niemand mehr gehört; es herrschte permanenter Bürgerkrieg zwischen Stämmen und Clans in den unzugänglichen Tälern im und um den Hindukusch herum. Die einzigen, die - außer den von Moskau unterstützten Kommunisten - eine Chance gehabt hätten, das Land (wenn es überhaupt eines war - historisch war es als bloße Pufferzone zwischen den Kolonialmächten Rußland und England, zwischen Turkestan und Indien entstanden) zu einen, waren die fundamentalistischen Muslime. Und was von denen zu halten war, mußten die Sowjets am besten wissen, denn sie kannten deren "Brüder im Geiste" ja aus ihren Turk-Republiken. Mag sein, daß Kommunismus und Islamismus sich zueinander wie Teufel und Beelzebub verhalten und daß es müßig ist, den einen mit dem anderen austreiben zu wollen; jedenfalls war es ein schwerer Fehler des Westens, den Sowjets in den Rücken zu fallen und die muslimischen Terroristen zu unterstützen - zumal letztere erst ein Jahr zuvor auch im benachbarten Persien, pardon Îrân an die Macht gekommen waren und das Terror-Regime der Ayatollahs begründet hatten, unter dem das Land bis heute ächzt.

[Exkurs für Leser, die an "Verschwörungs-Theorien" glauben - und für solche, die lieber an "Zufälle" glauben. Für beide hat Dikigoros etwas, vor allem für solche unter ersteren, die glauben, daß "Verkehrsunfälle", insbesondere mit dem Flugzeug, immer nur von Agent 007 alias James Bond oder anderen Angehörigen des britischen Geheimdienstes inszeniert werden, wie im Falle von Sikorsky, Bose und Prinzessin Diana (aber darüber schreibt Dikigoros an anderer Stelle). Am 14. März 1980 - die USA hatten gerade den Olympia-Boykott beschlossen, in anderen Ländern wurde er z.T. noch heftig diskutiert -, ereignete sich in Warschau ein Flugzeugabsturz, der im Westen kaum beachtet wurde. (Dikigoros will nicht schreiben "totgeschwiegen wurde", denn einigen Zeitungen war er schon einen Dreizeiler auf der vorletzten Seite wert - mehr aber auch nicht.) Es war der Flug 007 (Zufall? Na klar - in diesem Fall glaubt das sogar Dikigoros :-) der polnischen Fluglinie LOT von New York City nach Warschau. Eine Iljuschin 62, benannt nach dem deutschenpolnischen Sterngucker Nicolaus KopernicusMikolaj Kopernik, mit 87 Leuten an Bord. Alle mausetot. Ursache: Materialermüdung. Das kann vorkommen, denn immerhin war die Maschine schon fast neun Jahre alt, und die Schlampereien in der polnischen Wirtschaft - und selbstverständlich auch bei Flugzeugwartungen und -kontrollen - waren ja allgemein bekannt. Daran hatte sich auch unter Premier Gierek nichts geändert - im Gegenteil. Dennoch war er beim Volk beliebt, denn er ging immer den Weg des geringsten Widerstandes, ließ die Inflation Inflation sein und die Solidarnosc Solidarnosc. Wollte er etwa auch Ärger machen in Sachen Olympische Spiele? Das hätte man fast meinen können, denn er lud demonstrativ die olympische Boxstaffel der USA - die ja nun nicht nach Moskau reisen würde - statt dessen zu einem Länderkampf nach Polen ein. Und er ließ die beliebteste Schlagersängerin des Landes - eine gewisse Anna Jantar -, die man auch in der Sowjet-Union gerne mal hätte auftreten sehen, statt dessen in den USA singen, denn dort gab es harte Devisen zu verdienen, und die waren in Polen chronisch knapp. (Tatsächlich stand das Regime damals vor dem Staatsbankrott; nur großzügige Kredite aus der BRD und billige Öllieferungen aus der SU hielten es am Leben.) Wie es der Zufall wollte, saß dieses ganze Pack - US-Boxer, einschließlich all ihrer Funktionäre, Schlagersternchen usw., in der selben Maschine, eben jener Iljuschin, Flug 007. Und als der Pilot zur Landung ansetzte, ermüdete einer der vier Motoren und... Na und? Da wird man doch noch eine Notlandung hinkriegen, oder? Ja, äh... genauer gesagt ermüdete der Motor nicht, sondern er explodierte. Zufall? Na klar - ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Der Pilot bekam ein Staatsbegräbnis und eine Straße in Warschau mit seinem Namen, Polen nahm selbstverständlich an den Olympischen Spielen von Moskau teil, und für Anna Jantar wurde ihre Tochter zum neuen Schlagerstar aufgebaut. Exkurs Ende.]

A propos Teufel und Beelzebub: Darf Dikigoros hier einmal den advocatus diaboli in Sachen Boykott spielen? Blenden wir ein paar Jahre zurück, zu den Leichtathletik-Europameisterschaften 1969 in Athen: Dort hatte der DLV den Mittelstreckenläufer Jürgen May gemeldet. Ein Weltklassemann, der nur einen Makel hatte: den der "Republikflucht", denn er war geborener DDR-Bürger, und das SED-Regime protestierte denn auch dagegen, daß ein solcher Vaterlandsverräter an den Start gehen durfte. Die Veranstalter gaben dem Protest statt - und was geschah? Die DLV-Athleten weigerten sich geschlossen, zur Europameisterschaft anzutreten und veranstalteten ihren eigenen Boykott. Dieses Zeichen der Solidarität war dem DLV und vor allem seinem korrupten Präsidenten zwar peinlich, aber es war noch nicht strafbar, denn das Verbrecher-Kabinett Brandt-Scheel, das dem SED-Regime dermaßen tief in den Arsch kroch, daß die DDR noch zwei Jahrzehnte länger bestehen konnte (Ost-"Politik" nannten sie das), sollte erst wenige Wochen später an die Macht kommen. Wenn diese Schweinepriester schon das Sagen gehabt hätten, wären die Boykotteure sicher auf Lebenszeit gesperrt worden. Wohlgemerkt, liebe Leser, über Sinn und/oder Unsinn jenes Boykotts kann man geteilter Meinung sein; aber Dikigoros findet es merkwürdig (auch im niederländischen Sinne von "bemerkenswert"), daß die Aktiven sich damals noch aus Solidarität - und gegen ihre Bonzen - für einen Boykott entschieden, während sie sich nur elf Jahre später bitter darüber beklagten, daß ihre Bonzen sie de facto zu einem Boykott der Olympischen Spiele in Moskau - bei denen auch kein aus der "DDR" geflohener Athlet für den DLV hätte starten dürfen - zwangen. (Juristisch gesehen war es kein Zwang, sondern nur eine Weigerung, für die Kosten aufzukommen; wer von Haus aus Millionär war - wie einige Reiter[innen] - konnte selbstverständlich auf eigene Rechnung hinfahren.)

[Exkurs. Hätte man vielleicht im Westen eine Art Gegen-Olympiade organisieren sollen? Aber nicht doch - da war das IOC vor, das jeden Teilnehmer an einer solchen Veranstaltung sofort auf Lebenszeit gesperrt hätte. Und doch - einer nahm das Wagnis auf sich: Habt Ihr schon mal von Tom Waddell gehört, liebe Leser? Wahrscheinlich nicht, wenn Ihr nicht gerade schwul seid. Er war ein komischer Kauz - nebenbei noch Kommunist, Wehrdienstverweigerer und und und -, aber kein schlechter Sportler, sondern ein recht guter Zehnkämpfer - 6. der Olympischen Spiele von Mexico 1968. Damals hatte er sich demonstrativ auf die Seite der "Black Power"-Sportler gestellt, und ihm war nichts passiert (ebenso wenig dafür, daß er sich - wie Cassius Clay alias "Muhammad Ali" - weigerte, am Vietnamkrieg teilzunehmen); es wurde halt mit zweierlei Maß gemessen, je nachdem, ob man Schwarzer oder Weißer war. Waddell meinte: Wenn man schon nicht im kommunistischen Moskau Olympia feiern konnte, mußte eine Ersatzveranstaltung im Westen her, für alle, die "politisch diskriminiert" wurden, wie Schwule, Kommunisten und was sonst noch unliebsam war, und so gründete er denn die "Gay Games [Schwulen Spiele]". Sie fanden erstmals 1982 in San Francisco statt, der Welthauptstadt der Homos, und hatten auf Anhieb überraschend großen Erfolg (außer in den Medien, wo sie anfangs noch tot geschwiegen wurden). Die Teilnehmerzahlen waren ordentlich, die sportlichen Leistungen auch, denn es durfte jeder teilnehmen, auch wenn er nicht schwarz, nicht schwul und nicht Kommunist war. Über Sinn und Unsinn dieser Veranstaltung kann man streiten, in einer Zeit, da auch an den "amtlichen" Olympischen Spielen Schwarze, Schwule und Kommunisten teilnehmen dürfen (und das Tunten-Problem ist wie gesagt keines mehr, seit sich auch "echte" Frauen mit männlichen Hormonen dopen); aber die Bewegung scheint nicht tot zu kriegen zu sein (im Gegensatz zu ihrem Gründer, der fünf Jahre später an AIDS starb - wie es sich für einen Schwulen ziemt :-), und sie wird wahrscheinlich länger gedeihen als die Arbeiter-, Frauen- und sonstigen Gegen-Olympiaden seligen Angedenkens. (Von den Turn- und Sportfesten mal abgesehen, aber die sind ja kaum zu toppen, auch nicht vom IOC :-) Die letzten Schwulen-Spiele in Chicago anno 2006 waren wieder ein Riesen-Erfolg, und die nächsten sollen 2010 in Köln statt finden (sehr zur Freude der Mitglieder des dortigen Schwulensportvereins "Janus" :-). Vielleicht geht es auf diesen Veranstaltungen - trotz oder gerade wegen der mangelnden Medien-Präsenz - sauberer und ehrlicher zu als auf den "echten" Olympiaden; und allemal dürften sie eher eine Reise wert sein. Exkurs Ende.]

Damit werden die Olympischen Spiele von Moskau praktisch zur Spartakiade abgewertet. (Die 7. Spartakiade hatte erst im Vorjahr in Moskau statt gefunden, gewissermaßen als Probelauf, und noch ein Jahr zuvor die 11. "Weltfestspiele" auf Kuba, ebenfalls eine kommunistische Veranstaltung - fragt bitte Dikigoros, einen unwissenden Wessi nicht, wo da nun der genaue Unterschied liegt.) Aber glaubt bloß nicht, liebe Leser, daß nun zwischen den sozialistischen Bruderstaaten alles Friede, Freude, Eierkuchen gewesen sei. Wen es interessiert, der kann z.B. in den Memoiren des damaligen Diskus-Weltrekordlers Wolfgang Schmidt nachlesen, mit welch üblen Methoden die nicht-russischen Athleten benachteiligt wurden - auch und gerade die aus dem Ostblock. (Die paar Wessis, die überhaupt gekommen waren, behandelte man zuvorkommender - sie sollten ja Propaganda für die SU machen und Valuta da lassen.) Und wer etwas mehr über die noch übleren Doping-Praktiken im Ostblock - vor allem in der DDR - erfahren will (in Moskau wurde kaum kontrolliert, und "erwischt" wurde niemand), kann das bei Brigitte Berendonk nachlesen. Dikigoros könnte hier manches von ihnen abschreiben; aber er will ja, daß Ihr ihre Bücher kauft - sie haben es verdient, und sie haben es nötig, denn sie sind in Ungnade gefallen als "Nestbeschmutzer" und haben nicht nur eine schlechte Presse, sondern gar keine. (Brigitte Berendonk wurde noch konsequenter aus der "Chronik des Sports" getilgt als George Patton, nämlich sogar aus dem Personen-Register!) Gewiß, Wolfgang ist ein schwieriger Mensch, der sicher auch im Westen angeeckt wäre (und ist, aber erst, nachdem man ihm dort ganz übel mitgespielt hat - die Wessis verhielten sich ihm gegenüber fast noch schäbiger als die Ossis); er ist im Laufe der Jahre menschenscheu geworden und schottet sich immer mehr ab - wer wollte es ihm verdenken? Aber Brigitte ist eine mutige Frau, ein reizender Mensch und eine große Sportlerin - auch wenn sie nie eine Olympia-Medaille gewonnen hat, das mußte einfach mal geschrieben werden.

Kurzum, sportlich wird die Olympiade von Moskau ein Flop, finanziell eine Katastrofe; und damit ist eigentlich alles gesagt, was unbedingt gesagt werden müßte. Aber Dikigoros ist ja boshaft und kann sich einen kleinen Treppenwitz der Geschichte nicht verkneifen. Was ist denn aus Rhodesien geworden? "Zimbabwe"! Nomen est omen, hätten die alten Römer da gesagt - vom alten Zimbabwe stehen nur noch Ruinen, und in ein paar Jahren werden die neuen schwarzen Machthaber das ganze Land ruiniert haben. Aber noch ist es nicht so weit; der Bandit Mugabe hat die Maske noch nicht fallen lassen, und als guter Kommunist und getreuer Verbündeter Moskaus will er selbstverständlich gerne ein Team zur Olympiade schicken. Fragt sich nur, wen - es gibt im ganzen Land keinen Sportler, der auch nur mit erträglichem Abstand hinterher laufen könnte. Aber Moment mal, da gibt es doch noch diese elitären Sportclubs der weißen Minderheit. Was spielen die gleich? Richtig, Hockey. Hm... internationale Erfahrung haben die zwar so gut wie keine, weil sie ja Jahre lang boykottiert worden sind; aber wer weiß, vielleicht ist das sogar von Vorteil, denn niemand kennt sie, und jeder unterschätzt sie. So fährt eine rein weiße Frauschaft aus "Zimbabwe" nach Moskau und gewinnt Gold im Hockey! Das scheint eine Sportart zu sein, die bisweilen für ausgleichende Gerechtigkeit sorgt; und auch Dikigoros ist sie richtig sympathisch geworden, seit er in Indien mal mit einem bekannten deutschen Hockey-Star (die sind dort populärer als zuhause), dem er wohl entfernt ähnlich sieht, verwechselt worden ist.

[Medal]
[Plakat]

Die Retourkutsche bleibt nicht aus: Als 1984 die XXIII. Olympischen Spiele (böse Zungen sprechen von "Coca-Cola-Olympiade") wieder nach Los Angeles verkauft, pardon vergeben werden, werden sie von der Sowjet-Union und ihren Satelliten-Staaten boykottiert; so bleiben auch sie sportlich wertlos. Gewissermaßen als Ersatz - die Idee der Olympischen Spiele hatte sich ja offenbar tot gelaufen - waren 1983 in Helsinki, der Hauptstadt des neutralen Finnlands, erstmals Leichtathletik-Weltmeisterschaften veranstaltet worden, die - ähnlich wie früher die Deutschen Turnfeste - das "olympische" Gemurkse sportlich weit in den Schatten stellten. Wie "sportlich" es dabei im einzelnen zuging, darüber konnte man freilich trefflich streiten. Die 400 und 800 m gewann der Tscheche Jarmilo Kratochvilov, jeweils in Weltrekordzeit, die bis heute Bestand hat, weil sie nie gelöscht wurde. (Was, den kennt Ihr nicht, liebe Leser? Er lief ja auch nicht unter seinem richtigen Namen, sondern als "Jarmila Kratochvílová" :-) Nur gut, daß diese Person wegen des Ostblock-Boykotts 1984 nicht in L.A. dabei sein kann! Aber die 1.500 und 3.000 m hat in Helsinki doch unzweifelhaft eine Frau gewonnen, dazu noch eine bildhübsche, die Deutsch-Amerikanerin Mary Decker - warum hat denn auch die in L.A. nichts geholt? Moment noch, liebe Leser, es ist Dikigoros als gelerntem 400- und 800-m-Läufer ein Bedürfnis, diesen Punkt noch etwas zu vertiefen. Gewiß, es gibt kaum eine andere Laufdistanz, in der die Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Leistungsfähigkeit so weit auseinander klaffen - woran immer das liegen mag -, und die deshalb meist von "maskulin" wirkenden Frauen (oder was sich dafür ausgibt) beherrscht werden. Schon Lina Radke, die Olympia-Siegerin von 1928, hätte selbst als Mann für häßlich gegolten; und die derzeitige Senioren-Weltmeisterin über 800 m - eine Deutsche - ist auch nicht gerade ein Muster an weiblicher Anmut (und dennoch so Frau, wie frau das nur sein kann: sie hat fünf Söhne, die sie oft mit auf den Sportplatz schleppt, damit erst gar kein dummes Gerede aufkommt). Aber mit Kratochvilov ist eine Grenze überschritten, bei der sich einige Leute fragen, ob da wirklich nur ein paar männliche Hormone zugefüttert wurden, oder ob da nicht schon eine chirurgische Geschlechtsumwandlung vorgenommen wurde. (Wir werden nachher noch auf einen Fall aus dem Radsport kommen, in dem die Kastration sozusagen amtlich ist - aber der Betroffene fährt weiter als "Mann".) Bei "Maria" Mutola aus Mozambique, dem häßlichsten Wesen, das sich je auf einen Sportplatz gewagt hat, sollte das wenige Jahre später in einem Maße offensichtlich werden, daß nur Leute, die selber nie ernsthaft 800 m gelaufen sind, sich darüber täuschen [lassen] können.

[Nachtrag. Bei der Leichtathletik-WM 2009 sollte zur Abwechslung mal Südafrika die Chuzpe besitzen, einen jungen Neger ins Rennen zu schicken, ins 800-m-Rennen der Frauen wohlgemerkt. Bei den Männern hätte seine Zeit nicht mal gereicht, um sich für die WM zu qualifizieren; aber bei den Frauen reichte es, um mit gut 20 m Vorsprung die Goldmedaille zu ergaunern. Auf entsprechenden Protest hin wurde zwar eine Geschlechts-Untersuchung angeordnet; aber man sagte gleich dazu, daß man das Ergebnis erst nach vielen Monaten veröffentlichen würde, wenn Gras über die Sache gewachsen war. (Wozu auch? Wer nicht auf beiden Augen blind war, sah ohnehin, daß jener junge Mann keine Frau sein konnte :-) Südafrika schwang bereits lautstark die "Rassismus"-Keule - mit der sich die Medien, vor allem in der BRDDR, bekanntlich immer leicht einschüchtern lassen -, obwohl in diesem Falle nicht ganz klar war, wieso: Die Zweitplazierte, der man die Goldmedaile gestohlen hatte, war schließlich auch eine Negerin, aus Kenya. Bald sickerte aber doch etwas über das Ergebnis jenes Tests an die Öffentlichkeit - wenngleich nur inoffiziell und nur halbherzig und mit falschem Zungenschlag, denn nun wurde plötzlich behauptet, der junge Mann sei ein "Zwitter" oder "Transsexueller", da er "sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsmerkmale aufwies". Nichts könnte von den Fakten weiter entfert sein, denn der junge Mann weist weder primäre noch sekundäre weibliche Geschlechtsmerkmale auf: Weder Eierstöcke noch eine Gebärmutter, weder einen Busen noch eine weibliche Stimme; dafür aber hat er Hoden und einen Testosteronhaushalt wie jeder andere Mann auch; nur den Penis hatte man ihm zuvor abgeschnitten in der Hoffnung, daß das ausreichen würde, um nicht aufzufallen. Er ist also kein Transsexueller, sondern bestenfalls ein Transvestit, d.h. ein Mann, der sich - wenngleich nur notdürftig - als Frau verkleidet hat. Etwas anderes kam zunächst nicht heraus - aber Dikigoros' Leser sind ja immer etwas früher und etwas besser informiert als der Normalverbraucher, deshalb will er auch hier etwas aus dem Nähkästchen plaudern - wobei Ihr ihm nachsehen wollt, wenn er seine Quelle nicht nennt, die es sonst Kopf und Kragen kosten würde, denn sie sitzt in der IAAF, dem korrupten Verband, der die Weltmeisterschaft ausgerichtet hat. Also, es war so: Bereits vor der WM hatten sowohl der südafrikanische Verband als auch die IAAF den jungen Neger auf sein Geschlecht testen lassen, und der Befund war eindeutig: ein Mann. Dennoch ließ man ihn starten. Und so hatte man auch gleich eine juristische Begründung, ihm seine Goldmedaille zu lassen, denn wenn ihn die IAAF wußte, daß der Test ihn als Mann auswies und ihn trotzdem starten ließ, dann wäre es, wie der Jurist sagt, "venire contra factum proprium", ihn nachträglich zu disqualifizieren. Nun könnte man fragen, ob das wirklich ein stichhaltiger Grund ist, einem Betrüger seine ergaunerte Goldmedaille zu lassen oder nicht vielmehr, die korrupten Sport-Funktionäre, die diese Schmierenkomödie aufgezogen haben, lebenslang zu sperren. Aber das ist die falsche Frage, liebe Leser. Ihr müßt vielmehr fragen: Cui bono - wem nutzte es? Und da kommen wir wieder auf den Punkt "Rassismus" zurück. Was - hat Dikigoros nicht eben geschrieben, daß die Zweitplazierte auch eine Negerin war? Pardon, aber was liegt denn an der? "Rassismus" gegen Schwarze gibt es schon lange nicht mehr, da er überall mit schweren Strafen bedroht ist; dagegen gibt es Rassismus gegen Weiße allenthalben - Tendenz steigend, vor allem in Afrika -, und der ist überall straffrei. Die Sache ist nun die: Wenn dem jungen Neger die Goldmedaille aberkannt würde, dann müßte ihm auch der neue Frauen-Weltrekord aberkannt werden, und den hielt bisher keine Negerin, sondern eine Weiße. Aber nicht irgend eine Weiße, sondern das Haßobjekt aller Niggerloverpolitisch korrekten Sportfunktionäre schlechthin: Zola Budd. Nie gehört? Sollt Ihr auch nicht! Sie soll doch für alle Zeiten der Vergessenheit anheim fallen; aber solange sie in den Weltrekordlisten steht, ist das schwierig, denn es könnte ja doch mal jemand fragen: Nanu, wer war denn das? Auf offiziellen Kanälen wird das kaum noch in Erfahrung zu bringen sein; aber wenn Ihr den übernächsten Absatz gelesen habt, wißt Ihr mehr, wobei Ihr dann für Euch entscheiden müßt, wem Ihr glaubt: Dikigoros, der es live miterlebt hat, oder irgendwelchen Lügnern, die es genau anders herum darstellen. Aber regt Euch nicht auf, liebe Leichtathletik-Freude, auch in anderen Sportarten sollte der Einsatz von Männern im "Damen"-Sport fröhliche Urstände feiern, und z.T. noch viel dreister: Bei der Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2009 z.B. setzte Italien ebenfalls einen jungen Neger ein, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, ihn vorne zu "verkürzen". Peinlicherweise ging sogar ein Foto durch den Blätterwald, wie eine Erektion beim Kopfball-Duell seine Hose spannte. (Ihr meint, liebe Zweifler, das könnte doch auch bei Frauen vorkommen? Pardon, aber das sähe doch etwas anders aus :-) Aber da es auf solchen Fotos ohnehin oft schwierig ist, irgendjemanden auf dem Spielfeld zu entdecken, der schon auf den ersten Blick eindeutig als "Frau" durchgehen würde (außer vielleicht der Schiedsrichterin :-) unterließen die anderen Mannschaften vorsichtshalber einen Protest, der womöglich auch anderswo Untersuchungen nach sich gezogen hätte, zumal Italien brav im Viertelfinale ausschied; so wurde auch dieser Vorfall schamhaft tot geschwiegen. Nachtrag Ende.]

Aber was soll das Gejammere über Politik, Boykott, Doping und anderen Pfusch - man muß doch auch mal das Positive sehen, nicht wahr, liebe deutsche Leser? Einige zweitklassige westdeutsche Teilnehmer[innen] gewinnen 1984 in Abwesenheit der Ostblock-Anabolist[inn]en einige Medaillen, mit denen sie selber nicht gerechnet hatten; aber das ist so bemerkenswert auch wieder nicht, zumal drei Jahre später, beim Tod der Siebenkämpferin Birgit Dressel, auch dem letzten naïven Fernseh-Zuschauer klar werden muß, wie die zustande gekommen sind: halt durch zweitklassiges Doping. A propos zweitklassig und à propos Westdeutsche: Das IOC denkt ja schon lange darüber nach, wie es die maroden Spiele wieder etwas attraktiver machen könnte - vielleicht durch die Wiederaufnahme populärer Sportarten, z.B. Tennis? Aber alle guten Tennisspieler[innen] sind nun mal Profis, und da man doch Amateur sein muß... Also wird Tennis nur als "Demonstrations-Wettbewerb" durchgeführt, d.h. ohne Medaillen, und entsprechend gering ist denn auch das Interesse an einer Teilnahme. So kommt es, daß bei den Damen eine völlig unbekannte Deutsche gewinnt. Stefanie Graf heißt sie, aber da sie gerade erst 16 geworden ist, nennen sie alle nur "Steffi" - sehr zu ihrem Leidwesen. Na ja, zweitklassig halt, von der wird man sicher nie wieder etwas hören...

Dikigoros ist Euch noch die Antwort auf die Frage schuldig, was 1984 aus dem 3.000-m-Lauf der Frauen geworden ist. Das ist eine besonders häßliche Geschichte, sportlich wie menschlich, und dahinter steckte - wie so oft - die "höhere" Politik; von allen Schmieren-Komödien, an denen die Geschichte der Olympischen Spiele nicht eben arm ist, ist sie vielleicht die widerwärtigste. Und weil Ihr darüber nirgendwo anders mehr etwas finden werdet - schon gar nicht die Wahrheit -, will Dikigoros sie Euch hier erzählen: Es war einmal ein kleines Mädchen namens Zola Budd, das lebte in Südafrika und lief wie die Neger, nämlich barfuß. Das hinderte sie nicht daran, kurz vor den Olympischen Spielen von L.A. die Weltrekorde über 3.000 und 5.000 m zu knacken (und überdies die südafrikanischen Landesrekorde über 800 und 1.500 m, aber das trägt Dikigoros nur der guten Ordnung halber nach, zum besseren Verständnis dessen, was er zwei Absätze zuvor geschrieben hat). Das durfte aber nicht sein, denn Südafrika hatte doch noch Apartheid, deshalb war es in aller Welt geächtet, und weiße Südafrikaner durften nicht an internationalen Sportveranstaltungen teilnehmen, schon gar nicht an den hehren Olympischen Spielen. Schwarze durften schon, die konnten sich einfach unter irgend einer anderen Flagge anmelden. (Aber nein, das wollt Ihr doch bitte nicht als "Rassismus" bezeichnen - wenn Weiße aufgrund ihrer Rasse bzw. Hautfarbe diskriminiert werden, dann ist das kein Rassismus, sondern gut und richtig!) Zola, nicht faul, erinnerte sich ihrer urbritischen Urgroßmutter und ließ sich in Großbritannien einbürgern, das sie auch prompt für den 3.000-m-Lauf meldete. In den USA gingen daraufhin die schwarzen Rassisten und ihre weißen Freunde (nein, wir wollen die doch nicht "nigger-lover" nennen, wie das einige Südafrikaner damals taten) die Wände hoch: Es mußte etwas geschehen - aber was? Nun, irgend jemand mußte diese unverschämte Südafrikanerin, die da unter falscher Flagge angesegelt kam, um den edlen Boykott zu unterlaufen, von der Bahn bekommen. Aber wer? Die Frage stellen hieß sie beantworten, denn es gab damals nur eine andere Läuferin, die Zola Budd im Wettkampf so nahe kommen konnte, daß sie zu einem Foul ansetzen konnte: Mary Decker. Und die Weltmeisterin gab sich tatsächlich für diese Sauerei her, verzichtete dafür sogar auf einen Start über 1.500 m, um all ihre Energie in die "Mission Zola Budd" zu setzen - und im Endeffekt auch auf eine Medaille über 3.000 m, denn so einfach war das ja nicht: Sie rempelte Zola Budd einmal an, aber die fiel nicht, sondern lief weiter. Decker setzte ein zweites Mal an: Diesmal trat sie der jungen Südafrikanerin von hinten mit den Spikes in die nackte Ferse - wir erinnern uns, Zola Budd lief immer barfuß -, dabei stolperte sie selber, sank als sterbender Schwan ins Gras und behauptete hinterher kackfrech, Zola Budd habe sie gefoult! (Was lernen wir daraus, liebe Leser? Unter anderem, welch häßliche Seele sich hinter einem hübschen Gesicht verbergen kann - vergeßt das nie!) Die letztere lief nämlich mit blutender Ferse weiter, aber so natürlich chancenlos. Obwohl sie das böse Spiel mitspielte, sich hinterher sogar öffentlich dafür entschuldigte, daß sie nicht schon beim ersten Foul umgefallen war und auch nach dem zweiten Foul einfach weiter gelaufen zu sein, statt aufzugeben, verzieh man ihr das nie. Schon zu den Commonwealth-Spielen von 1986 durfte sie nicht mehr antreten; 1988, nachdem sie erfahren hatte, daß sie auch bei den Olympischen Spielen von Seoul nicht würde starten dürfen, ging sie desillusioniert nach Südafrika zurück. Sie lebt dort heute noch als Trainerin mit Mann und drei Kindern. Mary Decker wurde zur Belohnung in die Hall of fame des Sports aufgenommen (als einzige Athletin, die nie eine olympische Medaille gewann - aber immerhin hatte sie ja verhindert, daß Zola Budd eine bekam, das war den Funktionären ebenso viel wert) und durfte 1996 nach massiven Manipulationen in den U.S. trials noch einmal an den Olympischen Spielen in Atlanta teilnehmen - wiederum ohne Erfolg. In Dikigoros' Augen ist sie nichts weiter als ein Stück Dreck auf zwei Beinen, zumal sie auch heute, nach über einem Vierteljahrhundert, nicht den Mut gefunden hat, öffentlich die Wahrheit zu sagen.

Eigentlich müßte Dikigoros ja jetzt wenigstens ein paar nette Worte über L.A. abseits der Anabolischen Spiele schreiben; aber leider gilt für die Stadt der Engel das gleiche, was auch für die Leichtathletik im allgemeinen und die Olympiade im besonderen gilt: sie ist in erschreckendem Maße auf den Hund gekommen - und zwar just seit jener Zeit, Anfang-Mitte der 1980er Jahre. Aber dieses traurige Kapitel schreibt Dikigoros an anderer Stelle.

Aber nachdem er zuvor so viel von Sperren, Boykotts und Gegenveranstaltungen geschrieben hat, muß er hier noch kurz erwähnen, daß diesmal der Ostblock in Konkurrenz zu den Spielen von L.A. die "Wettkämpfe der Freundschaft" im bulgarischen Sofia durchführt. Was ist 1984 die populärste Sportart in Bulgarien? Richtig, Gewichtheben. In den unteren Gewichtsklassen sind die Bulgaren eine Bank (so wie in den höheren die Sowjets), und ihr hoffnungsvollster junger Nachwuchsstar (der schon jetzt, mit knapp 17 Jahren, fast das dreifache seines Körpergewichts zur Strecke bringt und damit gerade Europameister geworden ist) ist Zwerg Nase, pardon, er ist zwar ein Zwerg, aber er heißt nicht "Nase", sondern "Naim" - jedenfalls mit Vornamen. Wie er mit Nachnamen heißt, darüber streiten die... nein, nicht die Gelehrten, sondern die Politiker. Zur Zeit heißt er "Suleimanow", denn er gehört der türkischen Minderheit in Bulgarien an, die den Kommunisten schon lange ein Dorn im Auge ist. 1985 wird beschlossen, diese Leute endlich zu "integrieren", und dazu gehört, daß sie nicht nur die Landessprache lernen (hört hört, liebe deutsche Leser!), sondern auch gut-bulgarische Namen annehmen. (Als ob "Suleimanow" nicht schon bulgarisch genug wäre :-) Ab sofort heißt Naim mit Nachnamen "Schalamanow", basta. Basta? Ja, es reicht - das findet auch Naim. Im November 1986, beim Weltcup in Melbourne, geht er ins türkische Konsulat und beantragt politisches Asyl. Die Türken sind begeistert und bürgern ihn sofort ein: endlich mal jemand, der für sie olympisches Gold holen kann! Hm... aber so einfach ist das nicht, denn da sind ja noch die Bulgaren! Wenn die eine Sperre beantragen, dann ist Naim - der jetzt mit Nachnamen "Süleymanoğlu" heißt - erstmal ein paar Jährchen weg vom Fenster. Schto djelatchWas tun? Nun, bei den Bulgaren ist - wie überall im Ostblock - chronische Ebbe in der Staatskasse. Dagegen haben die Türken gerade einige Jahre Militärdiktatur hinter sich, und da die Generäle vernünftig gewirtschaftet haben, sind die Staatskassen prall gefüllt. Der frisch gewählte "demokratische" Premierminister Özal greift rein und überweist mal eben 1 Mio US-$ nach Bulgarien. (Dikigoros drückt das bewußt so neutral aus; der Frage, in wessen Taschen die dort gelandet sind, will er hier nicht nachgehen. Özal wird so weiter wirtschaften und die Türkei binnen weniger Jahre an den Rand des Staatsbankrotts bringen, der nur durch deutsche Steuergelder abgewendet werden kann.) Bulgarien verzichtet auf einen Protest, und Naim darf sofort starten: Er wird für die Türkei bei drei olympischen Spielen Gold holen, außerdem 22 Weltmeistertitel, und 42 Weltrekorde aufstellen. Geld stinkt nicht!

Exkurs. Warum hat man das nicht in deutsch-deutschen Fällen, z.B. bei Jürgen May, ähnlich geregelt? Ganz einfach, liebe Leser: Weil die "BRD" der "DDR" das Geld auch so, d.h. ohne Gegenleistung, in den ArschRachen gesteckt hat. In der Geschichte der BRDDR gab es vor 1989 drei Knackpunkte - aber es waren ganz andere als die, die heute in Euren Geschichts- und Märchenbüchern stehen, oder jedenfalls war alles ganz anders: Der 17. Juni 1953 bewirkte gleich gar nichts, den könnt Ihr also getrost streichen. Der erste Punkt war der Bau der Berliner Mauer im August 1961, den der BRD-Kanzler Adenauer veranlaßt hatte, um ein "Ausbluten" der DDR zu verhindern, der dafür zu einem Ausbluten der BRD führte, da diese ihren Arbeitskräftemangel (jawohl, sowas gabs mal in deutschen Landen!) fortan statt mit "übergemachten" Ossis mit FremdGastarbeitern beheben mußte. (Mußte? Nun, jedenfalls tat sie es.) Der zweite Punkt war die Anerkennung der "DDR" durch die Koalition aus Sozialisten und Linksliberalen 1970, die Dikigoros oben bereits als "Verbrecher-Kabinett" bezeichnet hat, verbunden mit Milliarden-Zahlungen in Form von "Autobahn-Pauschalen", Zwangsumtausch bei Verwandten-Besuchen und Übernahme der "DDR"-Rentner (und ihrer Rentenzahlungen) durch die "BRD". Die dritte war die Rettung des maroden "DDR"-Regimes durch die vom bayrischen Ministerpräsidenten Franz-Josef Strauß vermittelten Milliarden-Kredite anno 1983 - die nicht minder verbrecherisch waren; denn in Verbindung mit den Zahlungen von Brandt & Co. hielten sie die "DDR" 20 Jahre länger am Leben als sie es sonst geblieben wäre; und es waren entscheidende 20 Jahre, in denen die letzten Reste von Privatwirtschaft irreparabel zerstört wurden und in denen - damit kommen sind wir wieder beim Sport - die Doping-Techniken zur Perfektion entwickelt wurden; aber darauf kommen wir gleich zurück. Exkurs Ende.

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[Medal] [Plakat] [Medal]
[Medal]

1988 findet die XXIV. Olympiade in Seoul statt. Warum, weiß der Geier, denn es paßt weder in die amerikanischen noch in die europäischen Top-Sendezeiten, und schließlich werden die Spiele inzwischen überwiegend aus den Übertragungsrechten und der Fernseh-Werbung finanziert. (Nicht umsonst zeigt das Plakat einen stilisierten Fernsehturm, der in alle Welt ausstrahlt, vor dem sich der Athlet mit seiner olympischen Tran-Funzel ziemlich mickrig ausnimmt. Und auch die Friedenstaube auf der Medaillen-Rückseite wirkt nicht umsonst so auffallend hohl - ein treffendes Sinnbild!) Aber sie sollten halt mal wieder nach in Asien vergeben werden, und dort nicht schon wieder nach Japan - warum also nicht an seine einstige Kolonie Korea? (Wohin sonst? Das marode kommunistische Regime Rot-Chinas scheut den zersetzenden Einfluß ausländischer, besonders westlicher Zuschauermassen auf die eigene Bevölkerung wie der Teufel das Weihwasser - deshalb darf auch Taiwan nicht ran; die Kanaken-Staaten Filipinen, Malaysia und Indonesien sind organisatorisch nicht in der Lage, eine solche Großveranstaltung zu stemmen; und Indien hat sich als Ausrichter der Asien-Spiele von 1982 derart blamiert, daß es für die nächsten Jahrzehnte als Veranstaltungsort völlig diskreditiert ist.) Der Ärger ist nur, daß Korea noch immer zweigeteilt ist, in einen kommunistischen Norden (wo eine Hungersnot die andere jagt) und einen kapitalistischen Süden (wo es wirtschaftlich scheinbar steil bergauf geht und noch niemand an den Asien-Crash denkt, der die Gipfelstürmer in weniger als einem Jahrzehnt sehr unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück werfen wird). Die UdSSR (deren Regime politisch und wirtschaftlich ebenfalls in den letzten Zügen liegt - eine olympische "Agonie" kommt da also gerade recht) und die USA wollen diesmal beide teilnehmen (man hat sich bereits 1986 auf einer Art Zwischen-Olympiade in Moskau, an der wieder alle teilgenommen haben, halbwegs ausgesöhnt); aber Cuba - wo noch immer der alternde Kommunist Fidel Castro herrscht und mit ihm Not und Elend - erklärt sich mit Nordkorea "solidarisch" und sagt ab. (Wahrscheinlich konnte er bloß nicht die Valuta für die Reisekosten aufbringen, denn die Sowjets, bei denen wie gesagt auch Ebbe in der Kasse war, bezahlten ihm seine Zuckerrohr-Lieferungen inzwischen nicht mehr in harten Devisen, und andere Einnahme-Quellen hatte er noch nicht - der Valuta-Tourismus war noch nicht angelaufen.)


vier moderne Formen des Pankration - allesamt prädestiniert für Kampfrichter-Manipulationen: Boxen, Ringen, Judo, Taekwondo

Damit fällt der best[gedopt]e Hochspringer (der auch noch so heißt: Sotomayor) aus, ebenso die wohl besten "Amateur"-Boxer. (Das IOC hat zwar angesichts des schwindenden Zuschauer-Interesses an falschen "Amateuren" erstmals Profis offiziell zugelassen, in der Hoffnung, daß etwas von deren Glanz auf die abgehalfterten Spiele abfallen möge; aber außer beim Tennis-Turnier wird davon kaum Gebrauch gemacht - das gewinnt übrigens die unbekannte Titelverteidigerin, die vor vier Jahren noch keine Medaille bekommen hatte; inzwischen ist sie Weltranglistenerste; sie wird 1988 den "Grand Slam" schaffen; und als sie ihre Karriere beendet und in die USA emigriert, wird sie die beste Tennispielerin aller Zeiten gewesen sein - so kann man mit seinen Prognosen daneben liegen :-) Gut so, denn Box-Profis hätten eh gestört, weil sie wahrscheinlich alle ihre Gegner k.o. geschlagen und damit den Punktrichtern die Möglichkeit der Manipulation genommen hätten. Ohne sie wird es ganz einfach: Alle US-Amerikaner, die schon einen gut dotierten Profi-Vertrag in der Tasche haben - unter der aufschiebenden Bedingung, daß sie mit der Empfehlung olympischen Goldes ins Geschäft einsteigen - kaufen sich diese für ihre Karriere notwendige Medaille; und wenn sie es nicht tun - etwa weil sie glauben, sie könnten auch so gewinnen oder gar keine Profi-Karriere anstreben - verlieren sie, in den meisten Fällen gegen die Koreaner, weil man das Gastgeberland ja nicht ganz brüskieren will. Der Ärger ist nur, daß so ein paar blöde Zuschauer das als "Schiebung" empfinden (ja, was glauben diese Naïvlinge denn, wie es bei anderen Wertungs-Sportarten, beim Turnen, Tanzen, Eislaufen usw. zugeht?), die NOCs aufhetzen, Proteste einzulegen und die armen Punktrichter - die doch nur auf Anweisung von ganz oben gehandelt haben - z.T. auf Lebenszeit sperren zu lassen. (So stand es jedenfalls später in den Schlagzeilen der Sportpresse; dagegen wurde die nur wenige Monate später ausgesprochene Begnadigung so gut wie tot geschwiegen :-) So war es ja eigentlich nicht gedacht - und in anderen Wertungs-Sportarten einigt man sich in der Regel auch vorher auf eine mutmaßlich korrekte Reihenfolge, damit es nicht allzu offensichtlich wird; aber hier ist es einfach wie verhext: Ausgerechnet die Amerikaner mit Profivertrag, die unbedingt zu Siegern erklärt werden müssen, boxen am schlechtesten, und die ohne am besten, so daß am Ende eigentlich nur Fehlurteile heraus kommen. Schlechte Verlierer, die die Amerikaner nun mal sind, prägen sie anschließend ihren verschobenen Verlierern falsche Goldmedaillen nach und erklären die Entscheidungen des olympischen Boxturniers einfach für ungültig - wie anno 1900 die im Tauziehen. Dabei wäre das gar nicht nötig gewesen, denn die Götter oben im Boxhimmel entscheiden einmal mehr anders als die korrupten Menschen unten am Punktrichter-Tischchen. Erinnert Ihr Euch noch an den Boxskandal von 1952, der am Ende doch nicht verhinderte, daß der zu Unrecht disqualifizierte Ingemar Johansson Profi-Weltmeister wurde, während der Goldmedalist in seiner ersten großen Profi-Ringschlacht tot geschlagen wurde? In Seoul wird der US-Neger Roy Jones in eklatanter Art und Weise um die Goldmedaille betrogen, aber das hindert ihn nicht daran, später Profi-Weltmeister zu werden, erst im Mittel-, dann im Supermittel- und Halbschwergewicht, und einer der größten Boxer der 1990er Jahre. Was geschieht dagegen mit "Robert" Wangila Napunyi, dem man die Goldmedaille im Weltergewicht schenkt, und der in so vielem an Barack Hussein Obama erinnert? Der Kenyaner emigriert in die USA, wird Muslim und Profi-Boxer und läßt sich im Ring tot schlagen. (Fast hätte der blöde Ringrichter das noch verhindert; aber als er den Kampf abbricht, ist Wangila schon tödlich getroffen: Er klappt in der Kabine zusammen und wacht nicht wieder auf.)]

[DDR-Sport] [Vopo]
Der Medailleur ahnt es schon ein Jahr im voraus:
DDR-Sportler[innen] machen in den Westen über

In der Leichtathletik werden die Skandale - mit einer Ausnahme - etwas besser vertuscht; und es ist vielleicht kein Zufall, daß sich an die "Helden" von Seoul heute kaum noch jemand erinnert, obwohl das doch noch gar nicht so lange her ist - es dürfte dies eher eine Frage der Verdrängung als des Vergessens sein. Doch, eine Fratze wird uns ja jeden Abend von den ZDF-Sportnachrichten in Erinnerung gerufen: die der Ossinesin Kristin Otto, der best-gedopten und erfolgreichsten Schwimmerin aller Olympiaden und aller Zeiten. Sechs Gold-Medaillen gewinnt sie in Seoul. Es ist der Schwanen-Gesang des maroden DDR-Regimes, das so pleite ist, daß es zur Gewinnung von Devisen nun sogar einige seiner Sportler[innen] in den kapitalistischen Westen ausreisen läßt, um dort Geld zu verdienen. Natürlich nur absolut verläßliche und linientreue Kader, wie "Honis Liebling", die SED-Genossin, Stasi-Mitarbeiterin und Volkskammer-Abgeordnete Katarina Witt (eine Eisläuferin, die Zeit ihres Lebens nie einen dreifachen Sprung gestanden hat, aber infolge geschickter Absprachen zwischen den Punktrichtern nie ohne Medaille blieb). Rückblickend hat die DDR nur im Fälschen von Wirtschafts-Statistiken und Dopen von Sportlern "Welt-Niveau" erreicht. Nein, ihre Sportler[innen] sind nicht die meist-, aber die best-gedopten, so gut, daß Kristin Otto noch Jahre später behaupten kann, sie habe gar nichts davon gemerkt und auch nie Nebenwirkungen verspürt...

[Exkurs. Dikigoros will hier nicht den falschen Eindruck erwecken, daß nur die DDR-Schwimmerinnen gedopt waren. Er trainiert manchmal zusammen mit einer jungen "Senioren"-Weltmeisterin (was in der Regel so aussieht, daß er ihr respektvoll nach schaut, wenn sie auf der Nebenbahn an ihm vorbei zieht, und ab und zu ein paar Tips von ihrem Trainer schmarotzt :-), die auf ihren Parade-Strecken noch immer schneller schwimmt als alle Olympioniken - auch männliche - vor 1968; nur ihr unverbesserlich schlechter Start hat sie daran gehindert, in ihren besten Jahren ganz groß raus zu kommen. Dikigoros hat sie nie darauf angesprochen, aber sie würde auch nie behaupten, nicht zu merken, was sie mit ihrem Körper angestellt hat: Sie sieht aus wie ein wandelnder Kleiderschrank; gegen sie sind Johnny Weissmuller, Mark Spitz, Michael Groß und wie sie alle heißen (Dikigoros sowieso, obwohl der eigentlich auch ein breites Kreuz hat) schmale Handtücher. Wohlgemerkt, es gibt in dem Verein auch Sportlerinnen, die nicht dopen, ganz normal aussehen und trotzdem deutlich schneller schwimmen als Dikigoros - obwohl sie nicht viel jünger sind als er, also "echte" Seniorinnen -; aber die haben es halt nie zu Weltmeisterehren gebracht. (Eine von ihnen ist kürzlich zu ihrer eigenen Überraschung immerhin Vize-Europameisterin auf einer Kurzstrecke geworden - sie hat aber auch einen wesentlich besseren Start als die Kleiderschränkin :-) Alle Aktiven wissen, was Sache ist - nur das Laien-Publikum u.a. Nichtschwimmer werden weiter für dumm verkauft. Exkurs Ende.]

Nicht zu übersehen - wenn man nicht gerade weg schaut und die Doping-Proben weg wirft, wie das NOC der USA, und unter seinem massiven Druck auch das IOC - ist es dagegen bei der best-gedopten und erfolgreichsten Sprinterin aller Olympiaden und aller Zeiten, der US-Mulattin Florence Griffith-Joyner, auf die der Witz zutrifft von der Frau, die alles hat, was ein Mann sich wünscht: Muskeln, Haare auf der Brust und einen Bart. (Böse Zungen frotzeln, daß sie so schnell läuft, damit sie rechtzeitig zum Rasieren in die Kabine kommt, bevor er zu lang wächst.) Wie dem auch sei, jedenfalls muß sie sich vor jedem Auftritt in der Öffentlichkeit - sei es Lauf oder Sieger-Ehrung - rasieren, so vollgestopft ist sie mit Testosteron und anderen guten Sachen; ihr gebührt wahrscheinlich der Titel der meist-gedopten Athletin aller Zeiten. Auch sie behauptet penetrant, sie habe gar nichts davon gemerkt und auch keine Nebenwirkungen verspürt... Aber im Gegensatz zu Otto macht "FloJo" nicht ein Jahr später Schluß mit dem Sport, sondern weiter wie bisher. Und so tritt, als sie auf die Ende 30 zugeht, eine Spätfolge ein, die man in der Tat nicht mehr als "Nebenwirkung" bezeichnen kann, sondern nur als Hauptwirkung: Ein Schlaganfall und eine Reihe von Herzinfarkten in kurzer Folge machen ihrem Betrügerleben ein Ende - und das ist auch gut so. Leider werden Ursache und Wirkung in der Öffentlichkeit viel zu wenig diskutiert - es wird wieder alles unter den Teppich gekehrt. Na, warten wir mal ab, bis ihre Schwägerin, die Siebenkämpferin Jacky Joyner-Kersee, das gleiche verdiente Schicksal ereilt, oder die Dritte im Bunde, Merlene Ottey aus Jamaica; vielleicht macht ja dann endlich mal jemand den Mund auf... Aber Dikigoros will hier nicht den Hellseher spielen, er ist noch längst nicht fertig mit den Agonien von Seoul. Lange nichts mehr von deutschen Athleten gehört? Doch, über 5.000 m gewinnt ein gewisser Dieter Baumann aus Schwaben (unüberhörbar, sobald er den Mund aufmacht) die Silber-Medaille; aber auf den kommen wir noch zurück.

Für die Werbe-Industrie (die das olympische Spektakel schließlich finanziert) sind das alles kleine Fische, die hat auf ein ganz anderes Zugpferd gesetzt - und dabei viel Geld verloren: Der US-Neger Carl Lewis ist zwar auch gut gedopt, sehr gut sogar (was freilich offiziell erst im Jahre 2003 heraus kommen wird, als der Chef-Doper des USOC, Wade Exum, auspackt - aber Dikigoros' Leser sind ja immer schon etwas früher und besser informiert als andere :-), und er hat schon bei früheren Olympiaden einige Medaillen ergaunert, aber der Versuch, ihn mittels plumper Werbe-Sprüche zu "Carl dem Großen" o.ä hoch zu jubeln, verfängt beim Verbraucher nicht: Er ist einfach zu offensichtlich ein Widerling, wie einst Cassius Clay, nur mit dem Unterschied, daß bei letzterem wenigstens die Leistung stimmte - jedenfalls einige Jahre lang. Bei Lewis stimmt sie längst nicht mehr; er ist ebenso eine Eintagsfliege wie Mark Spitz oder Franziska von Almsieck. Aber das will die Werbe-Industrie nicht so einfach hin nehmen - immerhin hat sie 'zig Millionen US-$ in diese "Flasche leer" gesteckt, nun will sie wenigtens das Flaschen-Pfand zurück haben. Was tun, wenn andere schneller sind als Lewis, zum Beispiel dieser verdammte kanadische Neger Ben Johnson über die prestigeträchtigen 100 m? Nein, so geht es nicht, der wird des Dopings überführt und disqualifiziert, so daß Lewis doch die Goldmedaille bekommt, basta. Was regt Dikigoros sich eigentlich so auf? Muß ihm das als erklärtem Doping-Gegner nicht Genugtuung sein? Mitnichten, liebe Leser, mitnichten. Macht Euch nichts vor, spätestens seit den 1980er Jahren ist kein Sprinter mehr in der Top 100 gewesen, der nicht gedopt gewesen wäre - die letzten Zehntel lassen sich "ohne" auch aus dem begabtesten Körper nicht heraus kitzeln. Wer etwas anderes behauptet, lügt. Im Ostblock wurde das Doping stundengenau vor dem Wettkampf abgesetzt, so daß es sich mit den herkömmlichen Test-Methoden nicht mehr nachweisen ließ; im Westen machte (und macht) man das plumper: Man dopt einfach bis zum Wettkampf weiter (deshalb haben die Ostblock-Athleten seitdem auch keine Chancen mehr gegen die Wessis; wenn sie das gleiche tun - wie die Gewichtheber aus Bulgarien und Ungarn - werden sie gnadenlos "überführt" und nach Hause geschickt), läßt die Test-Labors die Proben zurück halten und arrangiert sich: Zeigst du meinen Athleten nicht an, zeige ich deinen nicht an. So wird der Marktwert aller Beteiligten gesteigert, und bei den gut dotierten Sportfesten geht man sich halt aus dem Weg, damit jeder mal gewinnen kann, ohne daß der andere einen Gesichtsverlust erleidet. Aber bei Olympia, da sind die großen Verbände dran, zu allererst die USA, alle anderen nur nach Absprache.

Der spätere Olympia-Sieger Linford Christie (ein Neger aus Jamaica, den die Briten eingekauft und eingebürgert hatten, damit sie endlich mal wieder eine Medaille im Sprint vorweisen konnten) hat das damals seinem Team-Chef Sebastian Coe gebeichtet und war ganz schockiert, als der später ausplauderte, wie das war: Die USA boten, wenn man Carl Lewis die 100 m gewinnen ließ, Kanada die Goldmedaille für Ben Johnson bei der nächsten Olympiade und Großbritannien die Goldmedaille für Daley Thompson im Zehnkampf - und wehe, die favorisierten Zehnkämpfer der BRD würden dagegen aufmucken! (Die zogen auch brav den Schwanz ein: Sigi Wentz schützte eine Verletzung vor, die er sich angeblich schon in Deutschland beim Fußballspielen zugezogen hatte - man fragt sich, warum er dann überhaupt noch nach Korea reiste -, und blieb auf der Tribüne sitzen; Weltrekordler Jürgen Hingsen trat zwar pro forma an, baute aber gleich in der ersten Disziplin, dem 100-m-Lauf, vier Fehlstarts - von denen ihm einer nicht mal angerechnet wurde - und schied aus.) Großbritannien akzeptierte, (d.h. Christie hielt sich im 100-m-Lauf zurück), konnte aber die Früchte seiner Tat im Zehnkampf nicht ernten, weil sich irgend ein böser Mensch für diese Hinterhältigkeit revanchierte (Dikigoros hat bis heute nicht heraus bekommen, wer es war), indem er Thompsons Hochsprungstab ansägte; der brach beim Anlauf ab, und der arme UK-Neger verletzte sich beim Sturz so schwer, daß nicht nur die Goldmedaille futsch war - er ging leer aus. (Die DDR - deren Athleten die Einnahme von Doping-Mitteln wie gesagt rechtzeitig abgesetzt hatten und keine Enthüllungen zu fürchten brauchten - sackte die Medaillen als lachende Dritte dankend ein.) Kanada akzeptierte nicht, d.h. sein NOC schon, aber Johnson hielt sich nicht an dessen Vorgabe, lief durch und besaß die Frechheit, auch noch einen neuen Fabel-Weltrekord aufzustellen. Zur Strafe wurde seine Probe - die um keinen Deut "positiver" war als die von Lewis und anderen - hinterher veröffentlicht, und er wurde mit Schimpf und Schande disqualifiziert. (Die Kanadier ließen ihn fallen wie eine heiße Kartoffel und ritten ihn später noch einmal 'rein, was zu seiner lebenslangen Sperre führen sollte.) Großbritannien erhielt als Ausgleich für den entgangenen Sieg im Zehnkampf die eigentlich für Kanada reservierte Goldmedaille im 100-m-Lauf auf der nächsten Olympiade zugesprochen, die ja nun "frei" geworden war - wobei man billigend in Kauf nahm, daß einige Leute ob des hohen Alters von Christie die Augenbrauen hoch ziehen würden - und ebenso ob des Sieges eines weitgehend unbekannten Deutschen über 5.000 m - die Belohnung für den Verzicht der Zehnkämpfer in Seoul. Wieder ein Triumf der Heuchelei - aber Hauptsache, man hatte dem dummen Fernsehvolk einmal mehr erfolgreich Sand in die Augen gestreut.

[Exkurs. Darf Dikigoros bei dieser Gelegenheit noch einmal kurz auf die Olympischen Spiele von Berlin anno1936 zurück kommen? Ihr erinnert Euch: Lieblinge der Zuschauer waren der Schwarze Jesse Owens und der Gelbe Murakoso - nicht etwa der weiße "König der Athleten", Glen Morris, obwohl der nicht nur die Goldmedaille im Zehnkampf gewonnen, sondern wie gesagt auch einen neuen Weltrekord aufgestellt hatte. Vielleicht fragten sich die Zuschauer, warum die besten Zehnkämpfer der Welt - allesamt Europäer - damals den Amerikanern kampflos das Feld überließen: Der Finne Järvinen und die Deutschen Sievert (der damals den Weltrekord hielt) und Stöck meldeten sich wie gesagt "krank". Merkwürdig nur, daß sie gesund genug waren, um in einzelnen Disziplinen zu starten: Sievert ging zwar im Kugelstoßen leer aus, aber Stöck gewann Bronze und im Speerwerfen sogar Gold - Järvinen immerhin Bronze. Und die drei sollten nicht in der Lage gewesen sein, auch noch etwas zu laufen und zu springen? Oder einfach nur zu faul, um die 1.500 m zu laufen, lieber Schwiegervater? Ob diese Erklärung nicht doch etwas zu simpel ist? Morris dagegen hatte seinen hoch dotierten Filmvertrag für Hollywood schon in der Tasche (daß er beim Kino-Publikum nicht ankommen würde wußte man noch nicht) - er mußte einfach gewinnen, wie die Boxer von Seoul. Und wenn Dikigoros so liest, was er darüber gerade geschrieben hat, ist er gar nicht sicher, ob es richtig ist, diesen Exkurs hier schon enden zu lassen.]

Zurück ins Jahr 1988 und zu den unterschiedlichen Maßen, mit denen Doping gemessen wird. Die besondere Gemeinheit bei dieser Vorgehensweise liegt darin, daß die Athleten selber oft gar nicht wissen, was ihre Funktionäre vereinbart haben, d.h. wann sie außerhalb der Groß-Ereignisse "durch laufen" dürfen und wann sie mit einer Bloßstellung rechnen müssen. Solange sie an ihren Marktwert glauben, können sie sich gar nicht vorstellen, daß man ihnen derart in den Rücken fällt, bloß weil sie irgendetwas geschluckt oder gespritzt haben - das machen alle anderen schließlich auch. Deshalb waren zum Beispiel Linford Christie und Dieter Baumann so schockiert, daß man sie nach all ihren Verdiensten so plötzlich fallen ließ und ihre Proben veröffentlichte, als sie älter wurden und ihre Karriere nicht "freiwillig" beenden wollten. Was immer Ihr glauben mögt, liebe Leser, zumal wenn Ihr im August 2004 den Film "Ich will laufen" gesehen habt: Ja, Stephane Franke hatte ein Motiv, Baumanns Zahnpasta zu manipulieren, denn Baumann hatte ihm "seinen" Deutschen Meister-Titel über 10.000 m abgenommen und ihn wegen der Einnahme des damals noch nicht verbotenen Plasma-Expanders HÄS (Hydroxyläthylstärke - auf Englisch "HES" abgekürzt, da man dort "Ethyl" schreibt -, die wiederum nur Sinn macht, wenn man die Einnahme von EPO vertuschen will) bloß gestellt, und er hatte auch die Möglichkeit dazu, weil er mit der selben Trainerin - Frau Baumann - im selben Trainingslager war; ja, Baumanns Kindermädchen war mit Frau Franke befreundet; ja, der feixende Dr. Schubert und all die anderen auf Doping spezialisierten Ex-Trainer der Ex-DDR, die der DLV mit offenen Armen aufgenommen und übernommen hatte, hatten ebenfalls Motive und Gelegenheiten; ja, Norandrostendion gilt unter den anabolen Steroïden als vorsintflutlich (aber wer greift nicht gerne auf Altes, Bewährtes zurück? :-); ja, die in der Zahnpasta gefundene Menge reichte objektiv gesehen nicht zur Leistungssteigerung aus - aber auf all das kam es in Wirklichkeit nicht an. (Ein Stephane Franke hätte nie gewagt, so etwas im Alleingang durchzuziehen - hätte man ihn erwischt, wäre nicht nur seine Karriere als Sportler beendet gewesen, sondern man hätte ihn wahrscheinlich im Knast wegen jenes heimtückischen Anschlags auf eine nationale Ikone gelyncht, und das wußte er auch.) Ausschlaggebend war vielmehr ein Punkt, der dem Regisseur nur versehentlich mit ins Drehbuch gerutscht sein dürfte: Beim DLV war man (und das war nicht nur Dr. Prokop, dem der Film das allein anzuhängen versucht, sondern auch der saubere Professor Digel, gegen den er um den DLV-Vorsitz intrigierte) Ende 1999 der Meinung, daß Baumann genug "erreicht" habe, nämlich fast alles, und jetzt mal Platz für andere Athleten, wie z.B. Stephane Franke, machen sollte, der noch nicht "ausgesorgt" hatte. Als Baumann den Hals nicht voll bekam und nicht zurück treten wollte, wurde er aus heiterem Himmel "positiv" getestet, voilà. (Wir wissen heute, daß zumindest Baumanns B-Probe beim DLV manipuliert wurde - nur nicht wie und von wem; doch das dürfte ziemlich unerheblich sein.) Aber Dikigoros hat vorgegriffen, denn Baumanns größter Erfolg kommt ja erst auf der nächsten Olympiade.

[Medal] [Plakat] [Medal]

Immerhin muß Euch Dikigoros jetzt nicht mehr lang und breit erklären, warum 1992 in Barcelona "sensationell" Linford Christie die 100 m gewinnt und Dieter Baumann noch "sensationeller" die 5.000 m. Aber er muß erklären, warum die damals schnellste Sprinterin der Welt, Katrin Krabbe aus der [Ex-]DDR, die 1991 bei der WM in Tōkyō die 100 und 200 m gewonnen hatte, dies bei den Olympischen Spielen nicht wiederholen darf: Erstens ist der BRD wie gesagt schon die Goldmedaille über 5.000 m zugesprochen worden. Und zweitens würde es in politisch-korrekten Kreisen böses Blut machen, wenn schon wieder eine Deutsche die schnellste Sprinterin wäre, dazu noch eine, die blond und blauäugig ist - das könnte ja faschistoïdem Rassenwahn Vorschub leisten! Nein, diesmal sind wieder die Negerinnen dran, basta. Aber die dumme Ossinesin - juristisch schlecht beraten und von den Bonzen des westdeutschen NOK nicht über die wahren Hintergründe aufgeklärt - ist bockig und will nicht auf den Sieg verzichten. Da setzt man einfach rückwirkend (!) ein Mittelchen namens "Spiropent" auf die Doping-Liste, das sie nach dem Training eingenommen hat, so wie Dikigoros und andere Sportler Magnesium - auch eine "körperfremde Substanz" - einnehmen: um Wadenkrämpfen vorzubeugen, und nimmt das zum Vorwand, sie jahrelang zu sperren, obwohl sie vor allen Gerichten frei gesprochen wird. (Am Ende wird sie eine Schadensersatzzahlung erstreiten, die zwar in Laien-Augen hoch sein mag, aber nicht annähernd dem entspricht, was sie an Antritts-Geldern, Sieges-Prämien und vor allem Werbeeinnahmen - sie ist die bestaussehende deutsche Sportlerin seit Helene Meyer - hätte erzielen können.) Gewiß, sie hatte in Tommy Springstein einen äußerst zwielichtigen Trainer (Dikigoros mißtraut grundsätzlich allen Trainern und Managern, die nicht selber aktive Sportler [gewesen] sind, sondern Mediziner und Farmazeuten oder ähnliches Gesox), ihre Urin-Proben waren irgendwie manipuliert, und vor Gericht schien ihr schlechtes Gewissen aus jedem Knopfloch zu sprechen. Dennoch: Jürgen Hingsen und Dieter Baumann - der sich übrigens massiv für eine Sperre Krabbes, ja sogar für eine Anullierung ihrer Rekorde eingesetzt hatte - haben Dikigoros glaubhaft versichert, nicht gedopt zu haben, ohne rot zu werden - gleichwohl glaubt Dikigoros ihnen heute im Rückblick kein Wort mehr. Katrin Krabbe hat ihm nichts versichert, aber damals hätte er ihr eh kein Wort geglaubt; für eine Weltmeisterin, die (vermeintlich) gedopt die 100 m langsamer lief als er selber - ein Senior - ungedopt, hatte er nur Verachtung übrig. Aber heute, da er weiß, was hinter den Kulissen des Sports getrieben wurde und wird, hält er sie zumindest im juristischen Sinne für unschuldig. Habt Ihr Euch übrigens nie gewundert, liebe Fernseh-Zuschauer, daß Krabbes Mittäterin Grit Breuer so milde behandelt wurde und bald wieder laufen durfte? Und daß sie in Staffelrennen fast immer Weltklasse-Leistungen bot und so manche Medaille ganz allein auf ihr Konto ging, während sie in Einzelrennen fast immer wie mit angezogener Handbremse lief - laufen mußte? Tja, so waren die Absprachen: Die deutschen Staffeln waren ein paarmal "dran", da ließ man sie laufen (auch durch Lücken in der Zielgeraden, die sich sonst nie aufgetan hätten - nicht mal bei einer Kreismeisterschaft, geschweige denn bei Veranstaltungen auf "Weltniveau"; und nun schaut Euch nochmal die Lücke beim 5.000-m-Endlauf an, durch die Dieter Baumann zur Gold-Medaille lief - wie sich die Bilder gleichen)! Alleine aber durfte sie nie olympisches Gold gewinnen - das war der Preis, den sie zahlen mußte, um wieder laufen zu dürfen.


voreilig geprägt: Medaille auf Katrin Krabbe

Noch ein Beispiel gefällig, damit deutsche Leser nicht meinen, daß etwa nur ihre Athletinnen betroffen wären? Dikigoros hätte Euch ja so gerne von dem großartigen 800-m-Lauf berichtet, bei dem eine weiße Außenseiterin, die Niederländerin Ellen van Langen (gelernte Fußballerin), die wegen Achillessehnen-Beschwerden schon lange nicht mehr regelmäßig hatte trainieren können, ihre ganze schwarze und sonstige Konkurrenz in einem grandiosen Endspurt überlief und die Goldmedaille gewann. Aber ach, er glaubt schon lange nicht mehr daran, daß da alles mit rechten Dingen zuging; vielmehr ist er überzeugt, daß es auch da eine Absprache gab: Ellen lag noch 150 m vor dem Ziel scheinbar chancenlos auf Platz 5, und dann öffnete sich ihr urplötzlich die Innenbahn - wie Dieter Baumann beim 5.000-m-Lauf -, und alle anderen Läuferinnen blieben förmlich in der Luft stehen. Alle? Nein, eine nicht: Die für die GUS startende Tatarin Lilia Nurutdinowa dachte ja gar nicht daran, einfach die Segel zu streichen; sie lieferte der Niederländerin bis zuletzt einen erbitterten Kampf, schließlich war sie - wie Katrin Krabbe - amtierende Weltmeisterin! (Daß Ellen sie dennoch schlug, war eine Leistung; aber ohne Absprachen hätte die Siegerin wahrscheinlich Quirot Moret oder Mutola geheißen.) Die Rache der Funktionäre an Nurutdinowa - schon für den Versuch, Widerstand gegen die IOK-Gewalt zu leisten - war fürchterlich: Sie wurde bald darauf wegen Dopings für vier Jahre gesperrt; und das bedeutete für die damals bereits 30-jährige das definitive Ende ihrer Karriere. (Die anderen Doper und Doperinnen, die sich an die Absprachen gehalten hatten, durften wie gesagt munter weiter machen.) Aber warum hatte sie auch den Hals nicht voll bekommen? Man hatte ihr ein Angebot gemacht wie Grit Breuer: Auf die Goldmedaille über 800 m verzichten und dafür mit der 4x400-m-Staffel der GUS Gold bekommen - man hatte dafür sogar das Reglement geändert und auch denen, die nur im Vorlauf mit durchgeschleppt wurden, den Anspruch auf die später ohne sie errungenen Medaillen eingeräumt (d.h. theoretisch konnten für eine vierköpfige Staffel acht Medaillen vergeben werden), so daß Nurutdinowa schon einmal Gold hatte, weil die Staffel der USA - die im Vorlauf noch schneller gewesen war als die der GUS - sich im Endlauf absprachegemäß brav mit Silber begnügte. Wo kämen wir hin, wenn einzelne Athlet[inn]en aus falsch verstandenem persönlichen Ehrgeiz den fein austarierten Wettbewerb der Funktionäre verzerren wollten? [Im Ernst, liebe Leser, im 800-m-Lauf sind solche überlegenen Endspurts unter regulären Bedingungen nicht möglich, weil das Ausgangstempo schon sehr hoch ist - viel höher als etwa beim 5.000- oder 10.000-m-Lauf. Und wenn einige von Euch jetzt an die Olympischen Spiele von 1972 und an Dave Wottle zurück denken, der scheinbar das Gegenteil beweist: Der war seiner Konkurrenz so turmhoch überlegen - er war gerade erst Weltrekord gelaufen -, daß er sich und dem Publikum den Spaß leisten konnte, mit einer Golfmütze auf dem Kopf zu laufen und die ersten anderthalb Runden hinter dem Feld her zu zuckeln, um es dann scheinbar mühelos zu überlaufen. Aber dieser Schein trog: Wottle hätte auch vorne weg laufen können, wenn er gewollt hätte - aber er wollte nicht: Warum soll man sich vorne verausgaben oder gar in Führungskämpfen aufreiben, wenn man gut genug ist, um das Feld auch kräftesparend von hinten im Blick zu behalten und es dann aufzurollen? Und Wottle öffneten sich keine der Innenbahnen: er mußte außen vorbei gehen, und seine Gegner kämpfen im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Umfallen; der lange Zeit führende Russe Arshanow stürzte zeitgleich mit ihm ins Ziel, und auch der drittplazierte Mike Boit hatte nur 0,1 sec. Rückstand - da war (noch) nichts mit Absprache! Und Wottle verspekulierte sich auch schon mal mit seiner riskanten Taktik: Im Zwischenlauf über 1.500 m - wo er auch Gold hätte holen können, denn das war seine "Hausstrecke" - verbummelte er das Rennen und kam zeitgleich mit dem 3. auf den 4. Platz - und damit schied er aus, denn der 4. des letzten Zwischenlaufs war schneller als er.]

Schockiert, liebe Leser? Aber warum denn? Das war wahrscheinlich schon immer so, wenn es finanziell um etwas ging, es wurde bloß besser vertuscht, und in der Leichtathletik ging es halt lange Zeit finanziell um nichts oder nur um vergleichsweise wenig. Nun aber ist das IOC ein Weltkonzern geworden, wie marode auch immer. (Das sind viele andere Wirtschaftsunternehmen auch, Hauptsache man hat Schulden, pardon Kredit, denn credere heißt glauben, und solange die Gläubiger, pardon Gläubigen glauben, daß im Sport alles mit rechten Dingen zugeht, wird das IOC nicht Pleite machen!) Der Sport ist längst zur Nebensache geworden, zur Sklavin und Hure des Kommerz. Und damit sind wir erneut bei der Verbindung zwischen Olympiade und Weltausstellung - es kommt alles wieder! 1992 feiert Spanien groß die 500-jährige Entdeckung Haïtis durch einen Italiener, pardon die Entdeckung Amerikas durch einen spanischen Kapitän. Der ist zwar nicht von Sevilla abgefahren, aber das bekommt die Weltausstellung. Und auch nicht von Barcelona, aber dort steht ein Denkmal auf ihn und ein Nachbau eines seiner Schiffe, also bekommt es zum Ausgleich die Olympischen Spiele, denn auch die Amerikaner fühlen sich ja "entdeckt" (nein, nicht was Ihr denkt, liebe Leser, das Doping der US-Anabolisten wird weiterhin gedeckt und gedeckelt!) und haben diesen Austragungsort befürwortet. Es wird ein großes Medien-Spektakel mit Kommerz pur - nur in Sachen Sport ist fast Fehlanzeige. Für die Profis sind die "Olympics" nur noch eine Veranstaltung von vielen. (Es hatte schon vor vier Jahren, als sie erstmals zugelassen worden waren, wenig Sinn gemacht, dafür an einen so miesen Austragungsort wie Seoul zu reisen, wo alle Speisen nach Knoblauch stanken - und die Eingeborenen natürlich auch, kaum ein ausländischer Tourist, Reporter, Sportler oder Funktionär, der sich darob nicht beklagte, hinter vorgehaltener Hand, versteht sich, denn man will ja Gutmensch bleiben und sich nicht etwa als Rassist, Euro-Zentriker oder Kultur-Chauvinist outen. Und in Spanien wird schon wieder alles mit Knoblauch gekocht, pfui! :-) Für das ganze Jahr über gut verdienende Box-, Fußball- und Tennis-Profis gar sind die "Olympics" nur ein drittklassiges Ereignis; Besetzungen und Leistungen sind entsprechend.

[Plakat]

[Medal] [Medal] [Medal]

Zum 100-jährigen Jubiläum der "Neuzeit-Olympiade" 1996 in Atlanta erreichen die sportlichen Leistungen neue Tief- und die Peinlichkeiten neue Höhepunkte. Kaum jemand kennt noch die hoch gezüchteten, roboterhaften Anaboliker, nicht mal dem Namen, geschweige denn dem Gesicht nach - sie sind austauschbar geworden wie die Zahnpasta, für die sie Reklame machen. Doch, an ein Gesicht erinnert sich Dikigoros noch: an Bubimann, den Silbermedalisten im Zehnkampf - das Gesicht ist auch schwer zu vergessen. Wie ein wandelnder Streuselkuchen sieht der arme Kerl aus - wer weiß, was ihn sein ehrgeiziger Trainer alles hat schlucken lassen. (Nein, es ist nicht immer das beste für die Sportler[innen], wenn sie von den eigenen Vätern trainiert und/oder gemanagt werden - nicht wahr, Mrs. Agassi?) Und der Preis ist eine ruinierte Gesundheit - seit seinem 19. Lebensjahr ist Bubimann permanent verletzt... [Ein Jahr nach Atlanta sollte er noch WM-Bronze gewinnen, weitere sechs Jahre später - fysisch und psychisch ein Wrack - seine "Sportler"-Karriere beenden, ohne noch irgend einen nennenswerten Erfolg errungen zu haben.] Die Jugend der Welt kennt wohl die "Olympia-Hymne", die von morgens bis abends im Radio gedudelt wird [Whitney Houston singt sie, eine junge Halb-Negerin, die das damit verdiente Geld in Drogen investiert und in der Entziehungsanstalt landet], aber nicht mal mehr die Disziplinen und Geräte. Wenn Dikigoros - der als Senior wieder aktiv geworden ist und das viel interessanter findet als den Profis zuzuschauen - auf dem Sportplatz Diskuswerfen trainiert, kommen manchmal Kinder oder Jugendliche und fragen neugierig: "Was ist denn das?" Kein Wunder, daß man krampfhaft versucht, auf große alte Namen zurück zu greifen: Cassius Clay alias Muhammad Ali, der inzwischen an den Spätfolgen seiner boxerischen Exzesse leidet, d.h. total verblödet ist, bekommt mit großem Tamtam seine einst mit demonstrativer Geste weg geworfene - und nun in einem Anfall von kollektivem Gedächtnisschwund für "verloren gegangen" erklärte - Gold-Medaille von 1960 noch einmal verliehen (nein, natürlich nur eine Nachprägung; aber da eh alles nur Theater ist, kommt es darauf doch nicht an). Ob er noch kapiert, was da um ihn herum vorgeht? Wahrscheinlich nicht. Und wenn doch, wäre es auch egal, er wird nicht mehr gefragt. Wie lautet gleich der Spruch, den Dikigoros in der sechsten und siebten Zeile der Überschrift zitiert hat: "Die Lügen von gestern sind die Wahrheit von morgen." Was sich da in Atlanta abspielt, ist eine große Show (jetzt wird es so geschrieben, liebe Leser - wir sind ja nicht mehr bei den bösen Nazi-Deutschen!) der Lügen; doch am nächsten Morgen steht es jeweils als Wahrheit in der Zeitung zu lesen. Aber Ihr werdet nicht erwarten, daß sich auch Dikigoros dafür her gibt.

[Medal]

Einige andere würden sich umso lieber her geben, vor allem diejenigen, die immer noch nicht verwinden können, daß die "Nazi"-Spiele von 1936 in Berlin die schönsten und die "demokratischen" Spiele von 1972 in München die schlimmsten aller Zeiten waren. Sie wollen eine Olympiade ins wiedervereinigte Berlin holen, um jeden Preis. Und das ist wörtlich zu nehmen, obwohl die Stadt - die bald wieder unter einer roten Regierung ächzen wird, die ein kommunistischer Wirtschafts-Senator ziert - permanent am Rande der Insolvenz krebst, pardon bärt. 'zig Millionen Schmiergelder werden an korrupte IOC-Bonzen verschleudert, ebenso viel (oder noch mehr?) an zwielichtige "Sympathie"-Träger, mit denen eine große Werbe-Kampagne entfacht wird, um auch die tumpen Steuerzahler für diese Schnaps-Idee, pardon, diesen herrlichen Gedanken, zu gewinnen. (Preisfrage: Hält sich der Bär auf der Medaille den Bauch vor Lachen oder vor Magenschmerzen?) Zum Glück schmieren andere noch besser, und so geht denn dieser Kelch an der ohnehin schon schwer geprüften Hauptstadt der Groß-BRDDR vorüber. Weg mit Schaden.


[Münze]
[Plakat]
[Medal]

Sydney, Australien. Olympische Spiele 2000. Wen interessiert das noch? Die Werbe-Industrie, gewiß, aber auch da fließen die Gelder nicht mehr so üppig wie noch vier Jahre zuvor. Die Asien-Krise von 1997 hat die ganze Region in eine schwere Rezession gestürzt, da hat man andere Sorgen als für teures Geld an den Arsch der Welt zu jetten (was anderes wäre Australien?), um sich ein paar Doper in getürkten Wettkämpfen anzusehen, deren Ergebnisse im voraus abgesprochen sind. (Da kann man sich ebenso gut - oder besser - Catchen im Fernsehen anschauen, das kommt wenigstens zu zivilen Sendezeiten!) Ein paar der Gedopten werden demonstrativ nach Hause geschickt - aber selbst das ist diesmal abgesprochen, als Feigenblatt für die übrigen, deren "positive" Befunde vertuscht werden. Die am besten gedopte Leichtathletin - die US-Negerin, pardon Afro-Amerikanerin Marion Jones, auch "Ms. Streuselkuchen" genannt, mit Muskeln, wie sie sich nicht mal ein Mann ohne Doping antrainieren könnte - wird auch die erfolgreichste, mit fünf Medaillen, davon drei goldenen.

[Nachtrag: Lange Zeit war es ebenso politisch unkorrekt, über das Doping der Vorzeigenegerin Marion Jones zu schreiben wie über das Doping des Vorzeigenegers Carl Lewis. Noch im September 2006 - sie war gerade mal wieder erwischt worden, aber die B-Probe wurde einfach vertauscht - titelte das Nachrichtenmagazin Der Spiegel geflissentlich: "B-Probe entlastet Top-Sprinterin Jones" - so ist's recht! Doch irgendwelche Bösewichte ließen nicht locker, und im Oktober 2007 beichtete Ms. Streuselkuchen unter Tränen ihre Doping-Sünden und gab ihre Medaillen "freiwillig" zurück. Und Der Spiegel? Nun, der veröffentlichte einen mitleidigen Artikel, wonach die arme Marion pleite sei, so daß sie jedenfalls keine Geldstrafe zu zahlen brauche, und deutete an, daß die Nutznießerin der Medaillen-Rückgabe, die Griechin Thánou, wohl auch nicht ganz "sauber" sei - aber das wird wohl nichts ändern, denn die wurde erst 2004 überführt und wegen Dopings gesperrt. Dagegen ist Carl der große Betrüger Lewis noch immer stolzer Besitzer seiner ergaunerten Medaillen - wie so viele andere auch, solange sie nur standhaft leugneten, wie der 400-m-Läufer Michael Johnson, der Gold im Einzel und mit der Staffel gewinnt. Zwei seiner Staffelkollegen werden des Dopings überführt, man hält jedoch an der Fiktion fest, daß sie es ausgerechnet beim Endlauf nicht waren; ein weiterer gesteht angesichts erdrückender Indizien und wird dafür nach allen Regeln der Kunst als "Nestbeschmutzer" fertig gemacht. Allein die Probe von Johnson - dem Schnellsten der vier - wird gedeckelt; er darf weiter laufen und weiter lügen. Nachtrag Ende.]

Nur eine Goldmedaille läßt man sie nicht gewinnen: die über 400 m. Warum nicht? Nun, das soll eine politisch-korrekte Demonstration werden, für die Toleranz der Australier gegenüber ihren "Eingeborenen": Bereits das olympische Feuer hat man die Australnegerin Cathy Freeman entzünden lassen, und für sie ist auch die Goldmedaille auf der Königsstrecke reserviert. Damit die Zuschauer sie auch erkennen unter den vielen anderen Negerinnen, darf sie als einzige in einer Art Pseudo-Taucheranzug starten, von Kopf bis Fuß verhüllt, und mit 2 m Vorsprung ins Ziel laufen. Anschließend zieht sie den Taucheranzug aus und schwenkt - obwohl das eigentlich unzulässig ist - die schwarz-rot-goldene Flagge der Australneger, die für eine Organisation steht, deren Fernziel die Machtergreifung in Australien ist, damit das genauso endet wie Süd- und Südwestafrika, Rhodesien und all die anderen Staaten, in denen die Eingeborenen erst die Regierung übernommen und dann die Weißen ermordet oder vertrieben haben. Niemand denkt daran, sie etwa zu disqualifizieren wie einst die US-Neger, die für "Black Power" demonstrierten - ganz im Gegenteil: die tumpen Weißen jubeln ihr zu, auch als sie lautstart erklärt, daß sie sich nicht als Australierin, sondern ganz als "Aboriginee" fühlt und stolz darauf sei. Ob sie dazu Grund hat? Aber gewiß doch: Ihr Vater - Australneger und Alkoholiker, die wie meisten seiner Art - hat Frau und Kinder verlassen, als Cathy gerade 5 Jahre alt war; und ihre Mutter hat einen DummenWeißen gefunden, der sie geheiratet und sich um die Kinder gekümmert hat; ihm verdankt Cathy alles, auch ihre sportliche Karriere. Aber Undank ist der Welt Lohn, liebe Leser, schreibt Euch das hinter die Ohren und denkt daran, wenn Ihr wieder ein paar Millionen "Flüchtlinge" aus Afrika und dem Rest der "Dritten Welt" in Europa aufnehmt!

Irgendwie schafft man es, wenigstens im Schwimmen ein paar neue Rekorde aufzustellen - und seien es australische, damit wenigstens das einheimische Publikum das Interesse nicht ganz verliert -; aber die übrigen Leistungen brechen auf breiter Front ein - niemand will mehr riskieren, durch auffallende Zeiten oder Weiten beim tumpen Publikum in den Verdacht des Dopings zu geraten. (Wahrscheinlich hält deshalb auch der Speerwerfer auf der 5-Dollar-Münze links oben den Speer verkehrt herum, mit dem Daumen nach vorne :-) Irgendwelche verlogenen Statistiken (aber das ist ja schon fast doppelt gemoppelt) "beweisen" hinterher dennoch, daß dies "die erfolgreichsten Spiele aller Zeiten" waren, mit den meisten Zuschauern aller Zeiten - man hat einfach die Zahl aller Fernsehgeräte auf der Welt genommen und kühn unterstellt, daß jeder Neger im Busch, jeder Eskimo am Pol und jeder Bierbauch in Mitteleuropa irgendwann mal "zugeschaut" hat - und sei es nur, weil er aus Versehen kurz rein gezappt ist (schließlich läuft der Mist auf fast allen Kanälen fast rund um die Uhr) und gleich weiter geschaltet hat.

[gut kastriert ist halb gewonnen - ohne Eier fährts sich besser]

Aber einen besonders perversen Fall will Dikigoros dennoch nicht ganz unerwähnt lassen. Erinnert Ihr Euch noch an die letzte Zeile der Überschrift und an den Doper Al Oerter, der sein Leben riskierte, um das Diskuswerfen zu gewinnen? Bestimmt. Findet Ihr das schlimm? Bestimmt. Kann es noch schlimmer kommen? Es kann, verlaßt Euch drauf. Dikigoros muß noch einmal ganz kurz auf die Olympischen Spiele von Barcelona zurück kommen. Da belegte ein junger US-Amerikaner den 14. Platz im Radfahren. Na ja. Im folgenden Jahr wurde er US-Straßenmeister - wer den Stellenwert des Radfahrens in den USA kennt, weiß, daß auch das nichts gar so Besonderes ist. Weitere zwei Jahre später gewinnt er das Radrennen von San Sebastian - gewiß, recht brav, aber bei den Spielen von Atlanta fährt er wieder nur hinterher. Doch er will mehr. Jeder weiß, daß das ohne Doping nicht geht. Was aber, wenn man erwischt wird? Die Konkurrenz ist groß, und der Neid auch... Der junge Mann bespricht sich mit seinen Anwälten und Ärzten, und gemeinsam finden sie eine Lösung: Erstmal genügend Samenzellen einfrieren, damit für Nachwuchs gesorgt ist (eine passende Frau, die das alles mitträgt, muß natürlich auch gefunden werden - sie wird). Dann wird "Hodenkrebs" diagnostiziert, also weg mit den Dingern, die stören sowie nur, wenn man stundenlang auf dem Sattel sitzt. (Prüft das jemand nach? Ach was, woher denn - wer glaubt schon, daß sich jemand ohne triftigen Grund kastrieren läßt?!) Nun ist das nicht nur praktisch, weil man dann besser auf dem Sattel sitzen kann, sondern - und das ist der springende Punkt: Ab sofort darf der arme Kranke unbegrenzt anabole Steroïde verabreicht bekommen, um auch als Kastrat weiter "Mann" zu sein, und viele andere schöne Mittelchen, die für alle anderen Sportler verboten sind, dazu noch auf Krankenschein, ganz offiziell... Wundert es Euch, daß er seitdem die Nr. 1 in der Welt des Radsports ist? Und wundert es Euch, daß Dikigoros ein gewisses Gefühl der Schadenfreude nicht verhehlen kann, weil unser braver Kastrat bei den Spielen von Sydney dennoch nur Bronze gewonnen hat? Wir haben es weit gebracht: Früher stopften sich Frauen mit männlichen Hormonen voll und galten als Betrüger[innen], heute lassen sich Männer kastrieren, um das ganz legal tun zu können. Ist damit der Gipfel der Perversität erreicht? Nun, vorläufig jedenfalls - aber wer weiß, was den Leuten künftig noch alles einfällt, das über Dikigoros' armselige Fantasie hinaus geht...

[Nachtrag. Im Jahre 2008 gab es den bemerkenswerten Fall eines jungen Südafrikaners namens Pistorius, der angeblich ohne Unterschenkel auf die Welt gekommen war und sie sich angeblich deshalb hatte amputieren und durch Karbon-Stelzen ersetzen lassen. (Merkwürdige Begründung, nicht wahr? Aber Dikigoros war nicht dabei; er kann es also nur so wiedergeben, wie es offiziell verlautbart wird.) Mit diesen Dingern lief er bemerkenswerte Zeiten über 400 m, weshalb er auch bei den Olympischen Spielen starten wollte. Die IAAF sagte "njet", mit der Begründung, daß der "Blade runner" beim Start Vorteile habe; aber das war grober Unfug, denn jeder konnte sehen, daß Pistorius beim Start ganz im Gegenteil erhebliche Nachteile hatte, weil er nicht so schnell in Fahrt kam wie jemand mit "normalen" Beinen. Also erlaubte der CAS in letzter Instanz seinen Start doch - wohl wissend, daß er die Olympia-Qualifikation aus dem eben genannten Grund doch nicht schaffen würde. So weit, so gut - aber damit ist einer Entwicklung Tor und Tür geöffnet, die katastrofale Folgen haben wird. Technisch ist es gar keine Frage, daß die bisherigen Mängel - neben dem schlechten Start auch die Kufen, mit denen man in den Kurven leicht aus der Bahn getragen werden kann - bald behoben sein werden, so daß kein Nachteil mehr besteht, sondern nur noch ein Vorteil, denn wenn man einmal in Fahrt ist, federt es sich auf den Stelzen ganz prima, und man kommt hinten raus stark auf - wenn der erste Mittel- oder Langstrecken-Läufer damit auftaucht, dem der Start schnuppe sein kann, wird er bisher ungeahnte Zeiten laufen. Und die biologische Seite? Pardon, liebe Leser, das ist doch gar kein Vergleich etwa zu Lance Armstrong, der seine Eier geopfert hat, um besser Rad zu fahren. Das ist widernatürlich, da der Mensch nun mal nicht zum Radfahren geschaffen ist, sondern zur Fortpflanzung. Dagegen sind die Beine kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zum Zweck, nämlich zum Laufen. Und wenn man mit künstlichen Beinen besser läuft als mit natürlichen... Ja, was glaubt Ihr denn, was ein junger Äthiopier denkt, der ohnehin gute Chancen hat, auf eine Bürgerkriegsmine zu treten und seine Beine zu verlieren, wenn plötzlich ein tüchtiger Manager auftaucht, der ihm die Möglichkeit eröffnet, zu Ruhm und Geld zu gelangen, wenn er sich nur die Beine amputieren und sie durch Karbon-Stelzen ersetzen läßt? Er wäre doch dumm, wenn er da "nein" sagte - oder? (Es benutzt ja auch kein Stabhochspringer mehr Bambusstöcke, weil Karbonstäbe etwa "unnatürlich" wären, obwohl die Wahrscheinlichkeit, sich damit das Genick zu brechen, proportional zu den Sprunghöhen gestiegen ist.) Und wenn es einmal so weit ist, dann werden die anderen Läufer auch nicht mehr auf diesen Vorteil verzichten wollen, denn sonst blieben sie ja chancenlos - das ist wie beim Doping. Zukunftsmusik? Wartet mal ab, liebe jüngere Leser; viele von Euch werden noch miterleben, daß bei den Laufdisziplinen nur noch "Blade runner" am Start sind...

Was außer seinen Eiern und seinen Beinen kann man seinem sportlichen Ehrgeiz sonst noch opfern? Womöglich noch Schlimmeres? Nicht wahr, kastriert zu sein ist doch weiter gar nicht so schlimm, steigert im Gegenteil die Lebenserwartung; und auf Karbonstelzen läuft es sich wie gesagt viel besser als auf echten Beinen. Und auch Augen sind nur Mittel zum Zweck des Sehens. Wenn sich also demnächst Sportschützen die Augen herausnehmen und durch kugelförmige Präzisions-Fernrohre ersetzen lassen, ist das nicht viel anders als wenn sich alte Menschen, die an grauem Star leiden, neue, künstliche Linsen einsetzen lassen. Aber wie ist das mit inneren Organen, z.B. Nieren? Ebenfalls im Jahre 2008 kam ein Fall vor Gericht, der nur die Spitze vom Eisberg sein dürfte. Es gibt da nämlich ein Mittelchen, das Dank intensiver Lobbyisten-Arbeit der Farma-Industrieaus unerfindlichen Gründen nie auf die Doping-Liste gelangt ist, obwohl es nicht viel weniger gefährlich ist als das meiste Zeug, das drauf steht. Kreatin heißt es; und lange Zeit wurde es nur im Kraftsport verwendet, d.h. von Bodybuildern pp. Später entdeckten es auch Läufer und Betreiber anderer Sportarten, bei denen viel gelaufen wird, vor allem Ballspielen. Heute nehmen es wahrscheinlich die meisten Berufsfußballer - warum auch nicht? Ein junger, gesunder Mensch wird - außer einem leicht erhöhten Verletzungsrisiko - keine bleibenden Schäden davon tragen, wenn die Dosis, die er einnimmt, nicht gerade unvernünftig (da unwirksam) hoch ist und/oder er sich nicht durch besondere Trainings-Faulheit auszeichnet, die dazu führt, daß das Zeug ungenutzt in Kreatinin umgewandelt wird. Aber was ein echter Profi ist, wird doch nicht... oder doch? Ein junger Fußballer - kroatischer Nationalspieler - schluckte so viel von dem Zeug bzw. baute so wenig davon ab, daß der Kreatinin-Anteil in seinem Blut allmählich in bedrohliche Höhen stieg. Normal sind ca. 1 mg pro Deziliter plusminus 20% (je nachdem, ob man mehr oder weniger regelmäßig Fisch oder Fleisch ißt), ab 3 mg wird es kritisch. Ende 2005 war dieser Wert bei dem jungen Mann erreicht. Was hätte jeder Mensch, der seine Sinne (und Millionen - er hatte finanziell längst ausgesorgt) halbwegs beisammen hat, getan? Er hätte seine Karriere an den Nagel gehängt und den Mantel des Schweigens über die Umstände, die dazu führten. Was aber tat unser junger Sportfreund? Er erwirkte von der UEFA eine Ausnahmegenehmigung, nach der er sich alles reinziehen durfte, was sonst als Doping verboten war. Begründung: Nieren-Unterfunktion wegen Schmerzmittel-Einnahme und zu wenig Hämoglobin im Blut. Das Schmerzmittel war Voltaren, ein absolut harmloses Medikament, an dem es bestimmt nicht lag - aber die wahre Ursache verschwieg er. Und gegen Hämoglobin-Mangel gab es ja ein altbewährtes Mittelchen: 1.000 Einheiten EPO pro Woche, voilà. Er machte also munter weiter. Ein Jahr später hatte sich der Kreatin-Anteil in seinem Blut auf über 6 mg/dl verdoppelt, und er konnte seine Nieren praktisch wegwerfen. Aber er hatte immer noch nicht genug - im Gegenteil: Nach zwei Nieren-Transplantationen erhöhte er die wöchentliche EPO-Dosis auf 4.000 Einheiten pro Woche und schluckte auch sonst alles, was sonst verboten war. Und als sein Vertrag 2008 nicht verlängert wurde - denn der Vereinsarzt wollte dieses Spielchen nicht länger verantworten - verklagte er den letzteren auf knappe 1,5 Mio Euro Schadensersatz und Schmerzensgeld. Schließlich hatte er die meiste Zeit der letzten zweieinhalb Jahre nicht spielen können und deshalb "nur" 900.000 Euro pro Jahr Grundgehalt für Nichtstun bekommen, keine zusätzlichen Einsatz- und Punkteprämien. (Die Einsatzprämie pro Nase, liebe Leser, beträgt bei jenem Verein - und es ist nicht etwa der Liga-Krösus Bayern München - schlappe 4.800 Euro pro Spiel, hinzu kommen 13.500 Euro pro Punkt, also im besten Fall 45.300.- Euro an einem siegreichen Spieltag, selbst wenn der Betreffende nur wenige Minuten auf dem Platz stand, bevor er aus- oder nachdem er eingewechselt wurde; rechnet mal aus, wieviel da am Saisonende zusammen kommen kann!) Was wird bei dem Prozeß heraus kommen? Zahlreiche Gutachten von ahnungslosen (oder mundtot gemachten) Medizinern, die ebenso ahnungslosen Richtern erzählen werden, daß der arme Junge durch Voltaren vorgeschädigte Nieren hatte, was unfähige Vereinsärzte nicht rechtzeitig bemerkt hätten... Was sollen die nun entgegnen? Daß der krumme Hund selber daran schuld ist, weil er zuviel Kreatin geschluckt hat? Aber dann käme womöglich heraus, daß andere das auch tun... Entschuldigt, liebe Leser, wenn da der Jurist mit Dikigoros durchgegangen ist, denn darauf kommt es hier gar nicht an. Er wollte nur noch anmerken, daß eine Spenderniere allenfalls 10-15 Jahre hält (trotz des Karbonpanzers, den er sich vorsichtshalber um sie herum hat implantieren lassen, um sie bei Zweikämpfen auf dem Fußballfeld zu schützen), und dann kann er sehen, wo er neue herbekommt, denn sein Körper hat schon eine Niere seiner eigenen Mutter abgestoßen - da wird es schwierig sein, etwas Passendes zu finden... Aber er war ein paar Jahre ein guter Fußballer, und das war ihm offenbar den Rest seines Lebens als schwer Nierenkranker wert!

Aber könnte man die Rekordjagd nicht auch ohne solche gesundheitsschädigende Perversitäten auf Trab bringen? Etwa, indem man in vernünftigem Rahmen leistungsfördernde technische Hilfsmittel zuläßt? Man könnte schon, und man hat es ja auch schon getan - freilich ohne daß es geholfen hätte. Dopen sich die Stabhochspringer weniger, seit es weiche Matten und bessere Stäbe gibt? Im Gegenteil: Die kann man doch erst richtig ausnutzen, wenn man entsprechende Mengen an HWG schluckt! (Umgekehrt würde ein Schuh draus: Gebt den Leuten wieder Bambusstäbe in die Hand und Sandkuhlen zur Landung, dann lohnt es gar nicht mehr, sich für Sprünge zu dopen, mit denen man sich eh nur das Genick brechen könnte.) Als Radrennen zum Volkssport wurden - mit der "Tour de France" - gab es noch keine Gangschaltungen; und als Dikigoros ein Kind war, stand in den Bedingungen für das Sportabzeichen noch ausdrücklich, daß beim Radfahren keine Räder mit Gangschaltung verwendet werden durften. (Es stand da sogar "keine 3-Gang-Schaltung", denn mehr gab es noch nicht - wo sind wir heute angelangt? Bei 18, 24, 30 Gängen? Wer bietet mehr?) Heute ist das erlaubt - und dennoch stopfen sich die Profis auf ihren Super-Rennmaschinen noch mit EPO u.ä. voll und lassen sich kastrieren. Und glaubt doch nicht, daß die Schwimmer aufhören würden sich zu dopen, wenn man ihnen z.B. erlauben würde, Flossen zu tragen - im Gegenteil. Seid Ihr mal mit Flossen geschwommen? Nicht nur zum Unterwasser-Paddeln über Korallenbänken, sondern um Tempo zu machen? Dikigoros trägt extra-lange Flossen, die eine etwa fünfmal so große Fläche haben wie seine Füße (und auch die sind mit Schuhgröße 47 schon nicht besonders klein :-); zu seiner besten Zeit hätte er damit den Weltrekord im Rückenschwimmen ohne Flossen auf jeder Distanz spielend unterboten. Aber wenn man das Otto Normalverbraucher fürs Sportabzeichen erlauben würde, brächte das wahrscheinlich nicht viel; denn um das Tempo richtig zu erhöhen, darf man ja die Frequenz des Beinschlags, wie man ihn ohne Flossen schwimmt, nicht herabsetzen - und das kostet unheimlich viel Kraft. Mit der Beinmuskulatur des durchschnittlichen Freizeitsportlers würde sich da nur die Frage stellen, was zuerst kommt: ein Wadenkrampf oder ein Muskelfaserriß. Und die Profis? Die würden sich ihre Beinmuskeln derart mit Anabolika aufdonnern wie sonst nur 100-m-Läufer. Mit anderen Worten: Auch das wäre keine Lösung. Nachtrag Ende.]


Es folgt einer der vielen Sündenfälle des IOC: Seine Bonzen lassen sich bestechen, gegen den guten alten Vorsatz "nie wieder Olympische Spiele in Athen!" zu verstoßen und vergeben sie für das Jahr 2004 just noch einmal dorthin. [Wenn man der BBC glauben darf, sind 54 von 124 IOC-Mitgliedern, also knapp 50%, käuflich, für ca. 240.000 Teuro pro Arsch, pardon pro Nase. Aber Dikigoros glaubt das nicht; er würde beide Zahlen doppelt so hoch schätzen - warum sollte denn jemand gratis für einen Austragungsort stimmen, wenn seine Kollegen dafür viel Geld bekommen und er selber ebenso viel bekommen kann? Was immer man gewissen IOC-Mitgliedern vorwerfen kann - so dumm sind sie bestimmt nicht. Schließlich hat es schon eine schöne Stange Geld gekostet, sich den Platz im IOC zu erkaufen - diese Investitionen müssen doch irgendwie wieder herein kommen!] Abgesehen davon, daß die Wettkampfstätten nicht rechtzeitig fertig, sondern im "Endspurt" mal eben so hin gepfuscht werden, interessiert das in Griechenland sowieso niemanden ernsthaft. Die Hellenen haben nämlich gerade einen neuen Nationalsport und einen neuen Nationalhelden entdeckt: Er heißt mit Vornamen so wie ihr erster deutscher, pardon bayrischer König, der gut anderthalb Jahrhunderte zuvor den modernen Sport nach Griechenland gebracht hatte - Ihr erinnert Euch sicher noch -, und mit Nachnamen so ähnlich wie der populärste Gott-Heros der griechischen Antike. Ihm ist das Kunststück, nein "Wunder" gelungen, mit einer Mannschaft aus alten Legionären, Ersatzbänklern und Zweitligisten, die von den Keksperten allesamt längst abgeschrieben waren (genau wie er selber), die Fußball-Europameisterschaft zu gewinnen. Dagegen hat man den Griechen in der Leichtathletik ihre beiden Trumpf-Asse aus der Hand geschlagen, nämlich die Siegerin über 100 m und den Sieger über 200 m von Sydney, also die Titelverteidiger. Und das bloß, weil sie gedopt waren. Dagegen darf die - kurz vor den Spielen erneut des Dopings überführte - Marion Jones unbehelligt für die USA an den Start gehen. (Und hat eigentlich schon jemand dem Gold-Anabolisten Carl Lewis die ergaunerten Medaillen aberkannt? Natürlich immer noch nicht!)

Aber während andere Völker, wie z.B. die tumpen Germanen, dennoch brav vor dem Fernseher hocken und sich die ganzen im voraus abgekarteten Spiele ansehen (viele Medaillen hat ihr NOK nicht gerade ausgehandelt), ist das den Griechen einfach zu dumm: Es ist schönes Wetter, sie gehen lieber an den Strand baden, als den Schwindel um die Medaillen und den Wucher um die Eintrittskarten zu unterstützen. Und das, obwohl das IOC die weiblichen Teilnehmerinnen z.B. im Beach-Volleyball zwingt, fast nackt anzutreten, damit auch die Voyeure auf ihre Kosten kommen: Wer ein mehr als 4 cm breites Stück Stoff auf dem Hintern hat, wird disqualifiziert.

(Jawohl, liebe Leser, das ist amtlich, so etwas denkt sich Dikigoros doch nicht aus :-) Und vorher hopsen zur "Einstimmung" ein paar brasilianische Karnevalistinnen in String-Tangas herum. (Dennoch wundern sich einige westliche Journalisten - im Ernst? -, daß die bösen muslimischen Staaten kaum weibliche Teilnehmer gemeldet haben. In Afģānistān z.B. würde - auch nach der Machtergreifung der "westlich orientierten", US-gestützen Marionetten-Regierung im Jahre 2001 - jede Frau, die es wagen würde, öffentlich im Sportdress herum zu laufen, sofort gesteinigt; da aber die Regierung Karzai ihr Renommé im Westen als "moderner, aufgeklärter Rechtsstaat" - das ohnehin schon durch die Tatsache gelitten hat, daß der Sohn des Präsidenten, der den Rauschgift-Export kontrolliert, den Mohnanbau in wenigen Jahren fast verzehnfacht hat - dringend aufpolieren muß, schickt sie ein junges Mädchen nach Deutschland, damit es dort den 100-m-Sprint trainieren kann; es reicht zwar nur zum vorletzten Platz im Vorlauf - in einer Zeit, mit der sie in Deutschland nirgendwo auch nur Kreismeisterin würde -; aber immerhin darf sie die Flagge tragen und kommt so ins Fernsehen; das sichert ihr dauerhaftes Asyl in der BRDDR, denn zuhause darf sie sich seitdem nicht mehr blicken lassen; das Scheichtum Bahrein wird vier Jahre später eine bessere Lösung finden und eine von Kopf bis Fuß korrekt verhüllte Frau ins Rennen schicken, die ohne diese Ausstaffierung vielleicht sogar Medaillenchancen gehabt hätte - aber sie darf sich wenigstens ohne Gefahr für Leib und Leben wieder nach Hause trauen :-) Hilft alles nichts: Die Stadien sind z.T. gähnend leer - anderthalb Millionen Billets bleiben liegen, eine weitere Million werfen die gelackmeierten Schwarzhändler zum halben Einkaufspreis auf den Markt - selbst so werden sie nicht alle los; diese Olympischen Spiele geraten zur größten Pleite ihrer Geschichte.

[1 Milliarde dieser schönen 10-Euro-Münzen kosteten 
den griechische Steuerzahler die Olympischen Spiele von Athen]

Längerer Nachtrag für alle Leser, die sich beim Stichwort "Pleite" fragen, warum die Griechen in der Volksabstimmung vom Juli 2015 gegen die von der EU vorgeschlagenen Maßnahmen zur Sanierung ihres bankrotten Staates stimmten - allen Voraussagen der nicht-griechischen Massenmedien zum Trotz. Zunächst einmal, damit hier kein falscher Zusammenhang hergestellt wird: Die Olympischen Spiele von 2004 waren nicht die Ursache für den wirschaftlichen Zusammenbruch Griechenlands; sie waren allenfalls der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte (das sonst eben ein wenig später übergelaufen wäre). Es ist nun mal so bei Mammut-Veranstaltungen wie den Olympischen Spielen oder der Fußball-Weltmeisterschaft, daß die Ausgaben (einschließlich Bestechungsgelder :-) das ausrichtende Land trägt (dem Vernehmen nach waren die griechischen Steuerzahler mit ca. 10 Milliarden Teuro dabei), während die wichtigsten Einnahmen, wie Übertragungsrechte der Fernsehsender und Werbung der Sponsoren (dem Vernehmen nach ca. 2,5 Milliarden Teuro, vor allem von Coca Cola :-) hauptsächlich an die Verbände (hier das IOC, in anderen Fällen die FIFA oder sonstwen) gehen. Aber die Ursachen für die Pleite Griechenlands waren struktureller Art und hatten auch nur wenig mit dem zu tun, was etwa die BLÖDBILD-Zeitung ihren deutschen Lesern weis zu machen suchte, z.B. daß ein paar tausend unverheirateter Töchter ehemaliger Polizisten und Soldaten ihre Leben lang Waisenrente bekamen - das waren doch Peanuts! Nein, die finanzielle Schieflage eines Staates ist immer und überall ganz einfach zu erklären: Sie entsteht, wenn die Ausgaben die Einnahmen dauerhaft übersteigen. Seine größten Ausgaben tätigte Griechenland aber weder für Sportanlagen noch für Waisenrenten, sondern... für Rüstungsgüter, und das nicht von ungefähr: Die Türkei rüstete sich nach der Machtergreifung der Islamisten bis an die Zähne auf, und sie ließ keinen Zweifel daran, gegen wen sich diese Rüstung richtete. Und von seinen lieben NATO-Verbündeten hätte Griechenland im Ernstfall keine militärische Hilfe zu erwarten gehabt - schließlich war auch die Türkei NATO-Mitglied, zudem ein strategisch viel wichtigeres. Da aber Griechenland selber keine schweren Waffen produzierte, mußte es diese im Ausland kaufen, vor allem in Deutschland und Frankreich. Griechenland leistet sich - was kaum jemand weiß, auch die wenigsten Griechen - pro Kopf die höchsten Rüstungsausgaben in der EU. Ausländische Importe aber müssen in harten Devisen bezahlt werden - und die hatte Griecheland nicht, denn es produzierte ja kaum etwas, das man auf dem Weltmarkt hätte los werden können: ein paar Oliven, ein wenig Ziegenkäse, Weintrauben und Korinthen, zweitklassige Aprikosen, zweitklassigen Schnaps, drittklassigen Wein und viertklassigen Tabak, der eigentlich nur angebaut wurde, um die Vernichtungsprämien der EU zu kassieren. Also kaufte man die Waffen auf Pump, hauptsächlich bei deutschen und französischen Banken, die gerne einsprangen, denn Kredite zu vergeben ist ja ihr Geschäft, und die Zinssätze waren gut (für die Banken :-).

Wie erzielt nun ein Staat, der kaum etwas von Wert zu exportieren hat, Einnahmen? Na klar, durch Inlands-Steuern. Und wenn die nicht ausreichen, schnallt man nicht etwa den Gürtel enger, sondern erhöht die Steuersätze. (Laffers Gesetz und seine berühmte Kurve? So etwas kennen Politiker grundsätzlich nicht - nirgendwo auf der Welt!) Es gab schließlich noch einige Unternehmen in Griechenland, die Gewinn machten, warum sollte man die nicht zur Kasse bitten? Gewiß, die Reeder - die ihre Schiffe nur so lange unter griechischer Flagge laufen ließen, wie die Steuern niedrig waren - suchten sich bald andere Häfen; das konnte man nicht verhindern; aber andere Industrien, die landgebunden waren, mußten bleiben und zahlen. Das änderte sich schlagartig, als Bulgarien in die EU aufgenommen wurde und anfing, Dumping-Steuersätze einzuführen - von Brüssel nicht nur nicht gehindert, sondern sogar ermuntert und subventioniert: 10% für Kapitalgesellschaften, und die ersten Jahre war man selbst von denen befreit! In nullkommanichts hatten die letzten rentablen griechischen Unternehmen nach Bulgarien rüber gemacht, nicht nur juristisch, sondern auch faktisch, denn die Arbeitskräfte waren ja in Bulgarien ebenfalls viel billiger! (Und die Arbeitslosen, die man in Griechenland zurück ließ, lagen dem Staat nun noch zusätzlich auf der Tasche.) Und das Schlimme war, daß damit auch noch die Einführung des Euro einher ging, der die Wechselkurse fest zurrte. Macht Euch bitte einmal klar, was das in der Praxis bedeutet, liebe Leser: In ein- und demselben Wirtschaftsraum werden die Teilnehmer einerseits gezwungen, die selbe Finanzpolitik zu betreiben, andererseits kann aber jeder seine eigene Steuerpolitik treiben, wie er lustig ist. Das kann nicht gut gehen! Hätten alle Mitgliedsstaaten die gleichen Steuersätze, hätten sie auch keine Probleme mit dem Euro; und hätten sie noch ihre eigenen Währungen, dann könnten sie diese problemlos abwerten bzw. bei freien Wechselkursen durch Drucken neuer Geldscheine eine niedrigere Bewertung an den Devisenmärkten herbei führen. Gewiß, um den Preis einer Inflation im Inland, aber so etwas ist bisweilen ganz heilsam: Es führt zum Rückgang überflüssigen Konsums teurer Importgüter, dafür zur Steigerung des eigenen Exports (wenn die drittklassige Ware so billig wird, daß man sie selbst in der "Dritten Welt" verkaufen kann, wird man sie vielleicht doch noch los) und ganz nebenbei zur Erhöhung der Einnahmen aus dem Tourismus - gerade für Griechenland nicht unwichtig.

Will Dikigoros hier etwa der Inflation das Wort reden? Nein, keineswegs - die Währung stabilisiert sich ja wieder, wenn der hier geschilderte Effekt erst einmal gegriffen hat. Wenn... Das setzt nämlich voraus, daß tatsächlich die Importe eingeschränkt und die Exporte erhöht werden, bis die Zahlungsbilanz wieder ausgeglichen ist - aber gerade das wollen ja die lieben Handelspartner (z.B. die deutschen und französischen Waffen-Exporteure :-) nicht; deshalb haben sie erreicht, daß die EZB als "Hüterin des Euro" genau das Gegenteil von dem tut, was sie eigentlich tun sollte: Statt die Mitgliedsländer (durchaus nicht nur Griechenland!) daran zu hindern, über ihre Verhältnisse zu leben, indem sie ihnen nicht mehr Geld zuteilt als vernünftig ist... Halt, fangen wir anders herum an. Was tut ein Land mit eigener Währungshoheit, wenn es Zahlungsprobleme im Ausland hat? (Im Inland ist es, wie wir gesehen haben, ganz einfach: Es wird neues Papiergeld gedruckt, die Untertanen zahlen die Zeche, bis sie selber nichts mehr haben, und man sich andere Dumme - eben im Ausland - suchen muß.) Richtig, es legt Staatsanleihen auf und stattet sie mit attraktiven Zinssätzen aus. Aber irgendwann finden auch die keine Abnehmer mehr, weil sich jeder ausrechnen kann, daß selbst eine Verzinsung von z.B. 20% p.a. kein Geschäft mehr ist, wenn die Währung 25% p.a. an Wert verliert; und dann muß der Staat eben doch endlich auf die Sparbremse treten. Aber wenn doch nun die vermeintlich stabile Gemeinschaftswährung Euro auf den Staatsanleihen steht? Das ändert nichts! Denn wenn der Gläubiger Angst haben muß, daß der Emittent die Anleihe am Ende der Laufzeit nicht mehr bedienen kann (und selbst die schönen Zwischenzinsen bloß aus der Substanz und, wenn die aufgezehrt ist, gar nicht mehr zahlt), dann werden diese Anleihen unverkäuflich. Hier kommt nun der eigentlich Knackpunkt der Euro-Mitgliedschaft: Ausgerechnet die EZB kauft griechische (u.a.) Staatsanleihen, die sonst nirgendwo mehr zu plazieren wären, zum vollen Nennwert an, und das praktisch unbeschränkt, d.h. Griechenland kann nicht weniger, sondern sogar erheblich mehr Geld verprassenausgeben (nicht nur, aber auch und hauptsächlich für Rüstungsgüter) als wenn es eine eigene Währung hätte! Spätestens hier wird klar, daß das Festhalten Griechenlands am Euro nicht so sehr ein Anliegen der griechischen Normalverbraucher, sondern der deutschen und französischen Rüstungs- und Kredit-Unternehmen sein muß - alles andere sind Zeitungsenten zur Verdummung der Medienkonsumenten im In- und Ausland.

Den griechischen Normalverbrauchern kann es völlig egal sein, ob ihr Staat bankrott macht oder nicht. Wer halbwegs gescheit war, braucht ein "Einfrieren" seiner Bankguthaben nicht zu fürchten, weil er seine Konten schon längst leer geräumt hat. (Bitte sprecht doch in diesem Zusammenhang nicht immerzu von "Plünderung", liebe Leser. Das ist ein [Kriegs-]Verbrechen, auf das vor allem die alliierten Besatzer in Deutschland spezialisiert waren und sind. Geld vom eigenen Konto abzuheben ist dagegen das gute Recht eines jeden Sparers - ob es den Bankstern paßt oder nicht :-) Und die Euros, die er unter der Matratze oder sonstwo versteckt hat, bleiben ja gültiges Zahlungsmittel, egal ob Griechenland die Eurozone verläßt oder nicht; wenn nicht im Inland, dann eben im Ausland. (Das Schlagwort vom "Grexit" geht also ins Leere :-) Und verhungern werden die Griechen auch nicht; denn die EU-Staaten - allen voran die BRDDR - haben es ja schon lange vor dem Referendum verkündet: Wenn der griechische Staat keine Kredite mehr bekommt, dann wird man seinen Untertanen "humanitäre Hilfe leisten", d.h. was sie nicht mehr bezahlen können, bekommen sie halt geschenkt - geliefert wird auf jeden Fall; und daran, daß sie über 50% ihrer Lebensmittel aus dem Ausland beziehen, ohne sie zu bezahlen, haben sie sich ja eh schon längst gewöhnt; ob man das Kind nun "Kredit" oder "Geschenk" oder "humanitäre Hilfe" nennt, ist ihnen schnuppe - mit Recht. Und bevor Ihr Euch jetzt an den Kopf faßt, liebe BILD-Zeitungs-Leser, wie man nur so dumm sein kann, den faulen Griechen immer noch mehr in den A... zu schieben - das mit der "humanitären Hilfe" ist ja auch bloß ein Vorwand! Die Wahrheit ist, daß sich in Hellas mittlerweile mehrere Millionen zumeist muslimischer "Flüchtlinge" aus Afrika und Nahost tummeln, die über die türkische Grenze eingereist sind. (Inzwischen hat Griechenland nicht nur die höchsten Militärausgaben pro Kopf, sondern auch die höchsten Ausgaben für außereuropäische "Flüchtlinge".) Die EU hat Griechenland verboten, dort einen Zaun zu errichten, mit der Drohung, andernfalls sofort nicht nur den Geldhahn zuzudrehen, sondern auch die Lebensmittel-Lieferungen zu stoppen, d.h. die Griechen würden binnen weniger Wochen verhungern. Die EU hat Griechenland ebenfalls verboten, die Flüchtlinge zurück zu schicken oder gar weiter reisen zu lassen in die Länder, wo sie eigentlich hin wollen, d.h. die mit den üppig gefüllten Fleischtöpfen in Mitteleuropa. Und die Politverbrecher in Brüssel wissen auch, daß sie den Bogen nicht überspannen dürfen, wenn sie nicht ihre geliebten muslimischen Immivasoren gefährden wollen. Die Griechen haben nämlich keine rein kommunistische Regierung gewählt, sondern eine Koalition aus Nationalisten und Kommunisten, und das Pendel kann ganz schnell umschlagen: Wenn die "humanitäre Hilfe" ausbleibt und in Griechenland eine Hungersnot ausbricht, dann könnte es tatsächlich geschehen, daß sie die Muslime, die zu Millionen - Tendenz steigend - in ihrem Land herum lungern (noch ist es ihr Land; nicht zuletzt das wollten sie mit ihrem "ochi" beim Referendum zum Ausdruck bringen!) kurzerhand tot schlagen und zu Souvlaki verarbeiten. Längerer Nachtrag Ende.

Nachtrag zum Nachtrag: Wenige Wochen, nachdem Dikigoros die vorigen Absätze geschrieben hat, öffnete Griechenland dann doch aus Verzweiflung - täglich (!) kamen zehntausende Immivasoren"Flüchtlinge" ins Land - die Grenzen gen Westen, was prompt zur größten Völkerwanderung der europäischen Geschichte führte: Über die "Balkanroute", d.h. über Makedonien, Serbien, Ungarn, Kroatien und Slowenien, strömten binnen einiger Monate rund zehn Millionen Muslime nach Mitteleuropa, überwiegend junge Männer in waffenfähigem Alter, mit dem erklärten Ziel, jenen Kontinent dem Islam zu unterwerfen - und die Verbrecher-Regimes in Berlin und Wien nahmen sie mit offenen Armen auf, ermunterten sie sogar lautstark, noch mehr von ihren Glaubensbrüdern nachzuholen. Ihr hattet Euch oben gefragt, wie die Griechen so dumm sein konnten, sich das von ihrer Regierung gefallen zu lassen - wollt Ihr Euch jetzt bitte an die eigene Nase fassung und frage, wie die Deutschen so dumm sein konnten...? Nachtrag zum Nachtrag Ende.

Zurück zu den Olympischen Spielen von 2004. Für deren Pleite hatten die Veranstalter zumindest eine gute Ausrede: Die Sicherheitsmaßnahmen waren so teuer, denn sie rechneten mit Anschlägen nicht näher definierter Terroristen, und dem vorzubeugen mußte man sich halt was kosten lassen. (Mit zehn Milliarden Teuro war der griechische Steuerzahler dem Vernehmen nach dabei, weitere 2,5 Mrd. sollen die Fernsehsender und Sponsoren, allen voran Coca Cola, beigesteuert haben.) Ja, es herrscht Krieg auf der Welt, auch wenn die globale Auseinandersetzung zwischen dem amerikanischen Wirtschafts-Imperium und der islamischen Weltreligion aus innenpolitischen Gründen nicht als "Weltkrieg" bezeichnet werden darf. Wie war das gleich mit der angeblich zwingenden Voraussetzung für die Durchführung der Spiele, dem Weltfrieden? Wie war das im Sommer 1940 gewesen, als überall auf der Welt die Waffen schwiegen (wenn man mal davon absieht, daß ab und zu ein paar englische Flugzeuge versuchten, Bomben auf Germany zu werfen - damals aber noch praktisch ohne Erfolg)? Und wie ist es 64 Jahre später? Britische und US-amerikanische Truppen sind in schwere Kämpfe in Afģānistān und Irāq verwickelt; im Kaukasus und in weiten Teilen Afrikas toben mörderische Stammeskriege (ungenau auch als "Bürgerkriege" bezeichnet oder zu "Unruhen" herunter gespielt); selbst in Teilen Europas, sogar in unmittelbarer Nähe Griechenlands, auf dem Balkan, herrscht nur vorübergehende Friedhofsruhe, unter den Bajonetten der Besatzungstruppen. Aber für die Medien-Konsumenten scheint das alles schon längst "normal" zu sein. Was antwortet ein Russe von heute auf die Begrüßungsfrage "Wie geht's?" - "Normalno". Obwohl es doch irgendwie gewöhnungsbedürftig ist, daß die einstmals hochgedopten und -gelobten Athleten aus der UdSSR und der DDR, die früher die Medaillen-Statistiken mit weitem Abstand anführten, heuer nur noch unter "ferner liefen" rangieren. Dikigoros fürchtet, daß das demnächst noch krasser werden wird, denn während sich die Chemiker noch mit der Entwicklung irgendwelcher vorsintflutlichen "Designer-Dopes" abmühen, haben die aus Deutschland und Rußland durch rot-grüne Berufsverbote vertriebenen bzw. durch reichlich US-$ abgeworbenen Spitzen-Gentechniker längst einen Schritt weiter gedacht: Eine kleine Spritze in jungen Jahren, und schon kann man Frankensteins Gene weiter geben - unnachweisbar. Wirklich? Wirklich! Dikigoros fragt sich allerdings, was die Zuschauer wohl denken werden, wenn künftig 3 m große Basketballer, 6 Zentner schwere Kugelstoßer, Langstreckenläufer mit 20 Liter Lungenvolumen, Schwimmerinnen ohne störende Titten und Radfahrer ohne hinderliche Eier - alles gut sichtbar, da die Badeanzüge und Radfahrerhosen dann nicht mehr dicker als 0,4 mm sein dürfen bzw. durchsichtig sein müssen, damit auch die Voyeusen auf ihre Kosten kommen - in die Linsen der Fernsehkameras grinsen. (Na, wenigstens braucht sich dann niemand mehr extra kastrieren zu lassen, denn wer weiß, ob das nach der übernächsten Gesundheitsreform noch so einfach auf Krankenschein gehen wird wie etwa eine Abtreibung :-)

"Ach was, so weit wird es schon nicht kommen," meint Ernst auf der Geburtstagsfeier von Frau Dikigoros, die just in die zweite Olympiawoche fällt, "wie sollte man denn solche Leute trainieren? Auf die Ausbildung kommt es an; und da war die DDR mit ihrem Schulsportsystem und dem Doping unter ärztlicher Aufsicht der BRD und anderen Staaten halt haushoch überlegen." (Er muß es wissen, denn er ist Sportlehrer, und von seinen Schülern ist noch keiner groß raus gekommen :-) "Genau," pflichtet ihm Robert bei (seines Zeichens Marathon-Läufer - fast alle Anwesende sind noch aktive Senioren-Sportler), "solche Mammut-Organismen wären gerade auf den Langstrecken eher im Nachteil, selbst wenn sie 20-Liter-Lungen hätten. Die heutigen Spitzensportler sind doch schon so hoch gezüchtet, daß man gar nicht viel mehr aus ihnen heraus kitzeln könnte; irgendwo ist eine Grenze." Aber gerade das letztere bezweifelt Dikigoros. Es geht ja auch ganz anders, unauffälliger: Hat man nicht kürzlich mit einem Teufelszeug namens "GW501516" Mäuse genetisch so verändert, daß sie doppelt so weit laufen wie "normalno"? Könnte man nicht auch den menschlichen Organismus so manipulieren, daß er schon beim Sprint statt auf den Kohlehydrat- gleich auf den Fettspeicher zugreift (was er normalerweise erst nach einer knappen halben Stunde Laufens tut)? Das ist dann wie Ölheizung gegen Kohleofen. "Kaum," sagt Wolf, "egal, was der Mensch verbrennt, er kann seine maximale Grundgeschwindigkeit nur über eine bestimmte Distanz aufrecht erhalten, in der Regel 200-300 m; Du weißt doch selber am besten, daß man aus einem gelernten 200-m-Läufer keinen 400-m-Läufer machen kann, und aus einem gelernten 400-m-Läufer keinen 800-m-Läufer."

Wenige Tage später gewinnt ein schmächtiges Kerlchen - ein gelernter 200-m-Läufer weißer Hautfarbe - mit spielerischer Leichtigkeit die Goldmedaille über 400 m, gegen sieben bullenmäßig anabolisierte Schwarze. (Und sein Manager kündigt an, daß er demnächst auch die 800 m laufen wolle.) Noch einen Tag später gewinnt ein noch schmächtigeres Kerlchen gelber Hautfarbe die Goldmedaille über 110 m Hürden in Weltrekordzeit - und auch er schlägt wieder alle schwarzen Anabolisten (denen nur das Hinterherstolpern bleibt), wie im Märchen: sieben auf einen Streich. Die beiden hatte nun wirklich niemand auf der Rechnung - auch Dikigoros nicht, der immer glaubte, daß man als Versuchskaninchen erstmal ein paar blöde Nigger verheizen würde. (Er kennt die Testberichte und weiß, wie qualvoll die armen Schweine, pardon Mäuse, an den Spätfolgen [ver]enden - die genetisch manipulierten Fettverbrennungs-Maschinen können nämlich nicht mehr auf Kohlenhydrat-Verbrennung "zurück schalten".) Aber offenbar kann man das heutzutage nicht nur mit weißen Mäusen machen, sondern auch mit weißen Amerikanern - und mit Rot-Chinesen sowieso. "Aber sind das nicht alles nur Verschwörungs-Theorien?" fragt Frau Dikigoros ihren Mann, "einerseits behauptest Du, alle wären gedopt oder sogar genetisch manipuliert, andererseits, die Ergebnisse würden im voraus abgesprochen - wie soll denn das zusammen passen?" - "Ganz einfach. Die Absprache besteht ja nicht darin, daß jemand absichtlich beim Laufen hinfällt oder beim Werfen übertritt, sondern darin, daß einige dopen dürfen, ohne Risiko erwischt zu werden, und andere nicht; genauer gesagt nimmt man zwar allen die Doping-Proben und macht sie damit erpreßbar, aber man veröffentlicht sie nur bei denjenigen, die - oder deren Verbände - sich nicht an die Absprachen halten." - "Aber wozu dann noch Doping?" - "Wegen der Erpreßbarkeit. Wenn man allseits auf Doping verzichten würde, könnte ja jemand daher kommen und sich nicht an die Absprachen halten - und im Fernseh-Zeitalter würde es auffallen, wenn man ihn unter einem anderen, allzu offensichtlich an den Haaren herbei gezogenen Vorwand disqualifizieren würde - das wäre schlecht fürs Geschäft. Aber wenn alle dopen sind alle erpreßbar; und wenn einige, die sich nicht daran halten wollen, nicht dopen, um nicht erpreßbar zu sein - nun, dann laufen sie halt hinterher und haben erst recht keine Chance. Das System zwingt die Athleten, mitzumachen, und organisiert wird das ganze von den Verbänden, die uns vorheucheln, die Athleten zu kontrollieren. Kontrolle ja, aber eben genau umgekehrt: sie kontrollieren, daß jeder dopt, damit jeder erpreßbar ist. Wer nicht mit dopt, bleibt zuhause, ganz offiziell, weil er die Leistungsnormen nicht bringt - die halt nur mit Doping erreichbar sind."

Die Ereignisse im Vorfeld der Winterolympiade 2006 in Turin bestätigen Dikigoros voll und ganz: Die italienische Regierung - pfui, der böse, faschistoide Berlusconi! - hat ein Gesetz eingebracht (und das Parlament hat es doch tatsächlich verabschiedet!), wonach Doping - Einnahme ebenso wie Verabreichung - künftig eine Straftat ist, die mit Gefängnis geahndet werden kann. Die USA drohen daraufhin mit Boykott - schließlich sind alle ihre Sportler gedopt; und sie wollen nicht riskieren, daß Italien sie erpreßt und sich etwa nicht an die Medaillen-Absprachen hält, sondern statt dessen einseitig nicht-italienische Sportler, Trainer oder Ärzte einbuchtet. Da haben die Amis mal recht; und so einigt man sich intern darauf, während der Spiele überhaupt keine Doping-Proben zu veröffentlichen. Und als zwei Jahre später der ungarische Kanufahrer Györgi Kolonics - Medaillengewinner 1996 und 2000 und immerhin 15-facher Weltmeister a.D. - es in leicht fortgeschrittenem Alter noch einmal wissen will und mit allen Mitteln und Mittelchen darauf hin arbeitet... Um es kurz zu machen, er fällt beim Training tot um, und alle Trainer und Funktionäre vergießen reichlich Krokodilstränen ob dieser "unerklärlichen Tragödie". Auch in diesem Fall wird wieder alles unter den Teppich gekehrt - "Tod durch Herzstillstand", amen. (Warum das Herz stehen geblieben ist, ist ja auch völlig unerheblich, nicht wahr?)

[Fazit]

Das war's also, liebe Leser. Ihr erwartet doch nicht etwa ein Nachwort? Aus der Sicht des Reisenden vielleicht? Vergeßt es; Dikigoros hat fast alle Stätten der neuzeitlichen Olympiaden besucht (wenn auch nicht alle während der Spiele - dann müßte er ja das ewige Leben haben :-), und einige haben ihm sogar recht gut gefallen. Aber nirgendwo hat er etwas von jenem viel beschworenen "olympischen Geist" verspürt, nicht in Athen, nicht in Paris, nicht in St. Louis, nicht in London, nicht in Stockholm, nicht in Antwerpen, nicht in Amsterdam, nicht in Los Angeles, nicht in Berlin, nicht in Rom, - Tōkyō nimmt er aus -, nicht in Mexico City, nicht in München, nicht in Montreal, nicht in Moskau, nicht in Los Angeles, nicht in Barcelona und nicht in Atlanta. Und nichts von der angeblichen Völker verbindenden Freundschaft der Sportler und ihrer Fans. Wenn Ihr Euch also Eure diesbezüglichen Illusionen bewahren wollt - so Ihr nach der Lektüre dieser Reise durch die Vergangenheit noch welche habt - fahrt besser nicht hin, sondern bleibt zuhause vor dem Fernseher sitzen und laßt Euch etwas vorgaukeln. Und freut Euch schon mal auf die Olympischen Spiele 2008 in Peking. Wenn sich die Rot-Chinesen da genauso aufführen wie bei der Fußball-Asien-Meisterschaft 2004, nachdem ihre Balltreter das Endspiel gegen Japan verloren hatten, kann man nur hoffen, daß die Goldmedaillen allesamt an Chinesen gehen, sonst wird es ein Massaker geben wie zuletzt beim Boxer-Aufstand von 1900 an den Ausländern, die dumm genug sind, zu den Weltmeistern im Ausländerhassen zu reisen, die das heute noch besser beherrschen als in jenen Tagen anno 1900 die Franzosen - die halt nur noch Europameister sind. (Doch, liebe Leser, wenigstens den Titel haben sie 2004 erfolgreich verteidigt, zwar nicht im Fußball, aber in der Disziplin "Unfairness", vor allem durch ihr Verhalten beim Vielseitigkeitsspringen :-)


Nachtrag. Dikigoros hat Anfragen seiner Leser erhalten, warum er ihnen die Fortsetzung dieser vielleicht nicht schönen, aber doch recht interessanten Geschichte vorenthält und seine Berichterstattung über die Olympischen Spiele an dieser Stelle abbricht. Weil die Chinesen Krieg gegen die Tibeter führen, wie es die Karikatur oben andeutet (die Dikigoros übrigens schon seit 2004 hier stehen hat!)? Ach was, es gab ja auch früher Kriege während der Todesspiele; und in Tibet herrscht doch zur Zeit sogar FriedhofsruheFriede! Weil sie den Völkermord der Sudanesen in Darfur unterstützen? (Mit dieser Begründung hat der jüdische Regisseur Spielberg, der die olympische Eröffnungsfeier inszenieren sollte, ihnen den Kram hingeworfen.) Ach was, das bekämen die Sudanesen auch ohne chinesische Waffenlieferungen hin, notfalls mit Pfeil und Bogen! [Auf weitere Anfragen: In Sachen Boykott hält es Dikigoros ausnahmsweise mal mit dem viel geschmähten US-Präsidenten George W. Bush: Ein sportlicher Boykott würde nur die Sportler bestrafen für etwas, das sie nicht verbrochen haben - sie haben die Spiele schließlich nicht nach Peking vergeben, sondern das korrupte IOC. Viel empfindlicher würde es das rotchinesische Regime - das ja viel Geld in diese Veranstaltung gesteckt hat und vorerst nichts zurück bekommt, da die Einnahmen aus Werbung und Übertragungsrechten ans IOC gehen - treffen, wenn die Privatleute, d.h. die ausländischen Valuta-Touristen Boykott übten, wenn all die teuren Ränge in den Stadien, all die teuren Ausländer-Hotels und -Restaurants leer blieben, in denen die Chinesen die fremden Langnasen zu schröpfen - und nebenbei rund um die Uhr zu bespitzeln - gedenken.] Und daß beim kenyanischen Bürgerkrieg 2008 einige hoffnungsvolle Langstreckenläufer mit drauf gegangen sind - was ist das schon, verglichen mit den vielen großen Sportlern, die in den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts umkamen? Daß die sportlichen Perspektiven völlig verzerrt sind, weil die chinesischen Athleten allesamt gedopt sind? Ach was, das sind die anderen auch, und überhaupt - dann hätte Dikigoros diese Berichterstattung doch schon viel früher abbrechen müssen - s.o.! Daß die armem Sportler in Peking wegen der Luftverschmutzung kaum atmen können? Nun, das war 1968 in Mexiko nicht viel anders - wenngleich aus anderen Gründen (heute wären es die gleichen, denn die Hauptstadt Mexikos ist noch versmogter als die Rotchinas). Nein, die Antwort ist viel einfacher: Das Regime in Peking hat sich jegliche "negative" Berichterstattung über China im allgemeinen und über die Olympischen Spiele im besonderen unter Strafandrohung verboten. Die britische Regierung hat daraufhin alle potentiellen Teilnehmer eine Verpflichtungserklärung unterschreiben lassen, jegliche "negative" Äußerungen zu unterlassen, unter Androhung sofortiger Zwangsabreise und lebenslanger Sperre; wer nicht unterschreibt, fährt nicht mit, basta. Und bevor naïve deutsche Leser anfragen, ob das nicht bloß ein britischer Spleen sei: Nein, auch in der BRDDR wird dies so gehandhabt, allerdings etwas subtiler: Die Athleten sind ausdrücklich auf den olympischen Artikel hingewiesen worden, wonach politische Äußerungen im Zusammenhang mit den Spielen verboten sind, und man hat ihnen erklärt, daß in Peking negative Äußerungen jeglicher Art als "politisch" gewertet würden - selbst solche über das Wetter, denn die könnten ja eine versteckte Kritik an ihrer Politik des rücksichtslosen Raubbaus an der Natur und der daraus resultierenden Umweltverpestung beinhalten. (Die US-Radfahrer z.B., die dabei fotografiert worden waren, wie sie in Atemschutzmasken herum liefen, mußten sich dafür ausführlich und untertänigst bei der rotchinesischen Regierung entschuldigen, sonst wären sie disqualifiziert worden; die deutschen Radfahrer dagegen verzichteten von vorne herein auf solche Masken, versagten kläglich und erklärten erst hinterher, daß das an der schlechten Luft gelegen habe :-)

Das bedeutet aber, daß auch Dikigoros nicht mehr in der Lage ist, eine objektive Berichterstattung zu gewährleisten; denn kein Reporter wird es wagen, die Wahrheit über jene Spiele zu sagen, wenn sie dem Regime nicht genehm sein könnte; und selber hinfahren wird er auch nicht; denn in der Volksrepublik China sind bereits seine Internetseiten als "staatsfeindlich" gesperrt; und er geht mal davon aus, daß die Rotchinesen auch sein Pseudonym längst entschlüsselt haben. (Wer es schafft, ins Computersystem des US-Verteidigungs-Ministeriums einzudringen, wird auch das schaffen :-) Selbst wenn sie ihm ein Einreisevisum erteilen würden, liefe er also Gefahr, den Rest seines Lebens in einem ihrer Konzentrationslager zu verbringen - und dazu hat er denn doch keine Lust. Also nehmt es ihm nicht übel, wenn er sich an dieser Stelle endgültig von den Olympischen Spielen verabschiedet. Irgendwann muß mal Schluß sein.

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