- Unter �Kansai" versteht man den ca. 500 km westlich von Tokio gelegenen Raum der sechs Pr�fekturen Hyogo, Osaka, Kyoto, Nara, Shiga und Wakayama rund um die Millionenst�dte Osaka, Kobe und Kyoto. Mitunter werden der Region auch die im Norden und Osten angrenzenden Pr�fekturen Mie und Fukui zugerechnet. Die Definition der Kansai-Region von Organisationen wie der "Kansai Economic Federation" (Kankeiren) oder des "Kansai Council" umfa�t zus�tzlich die Pr�fektur Tokushima auf der Insel Shikoku. Nachfolgende statistische Angaben beziehen sich auf die von Kankeiren und Kansai Council verwendete Definition (insgesamt neun Pr�fekturen). Eine andere Bezeichnung f�r die Region ist "Kinki".
- Bei einer Ausdehnung von 41.260 qkm betr�gt die Bev�lkerungszahl mehr als 24,1 Millionen* Menschen. Dies entspricht einem Anteil von 19,1% an der japanischen Bev�lkerung. Ein Jahreseinkommen von 34.159 US$ pro Kopf (1999) zeigt das enorme Potential als Konsumg�termarkt.
*Zum Vergleich: In Baden-W�rttemberg leben auf einer Fl�che von 35.751 qkm 10,6 Millionen Menschen.
- Mit weltweit einer der h�chsten Dichten an Industrien ist Kansai ein interessanter Absatzmarkt f�r Investitions- bzw. Produktionsg�ter. Die Wirtschaftsleistung der Region von 94,7 Billionen Yen [782,7 Milliarden Euro*] (1998) tr�gt rund 19% zum nationalen Bruttoinlandsprodukt bei. Zum Vergleich: Die Wirtschaftsleistung ist damit in Kansai allein genauso gross wie in Singapur, Taiwan und S�dkorea zusammen! In Asien rangiert der Wirtschaftsraum Kansai f�r sich genommen hinter Japan, dem Gro�raum Tokio und der VR China auf Platz 4.
*1 EUR = 121 Yen
- Die Region ist nach OECD-Daten f�r sich genommen die achtgr��te Volkswirtschaft der Welt (1998) sowie nach dem Gro�raum Tokio das zweitgr��te Industrie- und Handelszentrum Japans. Jedoch besteht ein deutliches Ungleichgewicht hinsichtlich der wirtschaftlichen Bedeutung des Kansai und der Pr�senz ausl�ndischer Unternehmen in der Region.
- In Tokio herrscht eine hohe Konzentration ausl�ndischer Firmen. In Kansai hingegen befinden sich bei einem Beitrag von 19% zu Japans BIP nur 8,3% der in Japan ans�ssigen ausl�ndischen Firmen (Kansai: 271 Firmen; Japan: 3.253 Firmen).
- In den Pr�fekturen Nara, Shiga, Mie, Fukui, Wakayama und Tokushima liegt die Anzahl ausl�ndischer Firmen jeweils noch im einstelligen Bereich! Auch in der Pr�fektur Kyoto mit ihren 2,6 Mio. Einwohnern und einem BIP von 9,5 Mrd. Yen haben sich bislang nicht mehr als 10 ausl�ndische Firmen niedergelassen. Hier genauso wie in den Pr�fekturen Osaka und Hyogo k�nnen sich deutsche Firmen gesteigerter Aufmerksamkeit und Wertsch�tzung der zust�ndigen lokalen Verwaltungen, sowie potentieller Kunden und Gesch�ftspartner sicher sein.
- Der Au�enhandel Kansais besteht fast zur H�lfte aus Handel mit Asien (Japan: 35%). Deutsche Firmen k�nnen von den intensiven Wirtschaftsbeziehungen der Region mit anderen asiatischen L�ndern profitieren. Kansai ist ein Sprungbrett auf die asiatischen M�rkte.
- Kansai ist die Heimat von Weltfirmen wie Matsushita, Sumitomo, Sharp, Sanyo, Omron, Nintendo, Kyocera oder Takeda Pharmaceuticals.
- Trotzdem wird die Region aber v.a. von kleinen und mittleren Firmen gepr�gt, die mehr als 90% der Arbeitnehmer besch�ftigen. Tausende dieser Firmen geh�ren in ihrem Segment bei Technologie und Fertigungs-Know-how weltweit zur Spitzenklasse! Deutschen Unternehmen bieten sich vielf�ltige Kooperationsans�tze.
- Der Kansai International Airport bringt die Region in bequeme Reichweite aller wichtigen St�dte Asiens und verf�gt �ber Direktverbindungen nach Europa und Nordamerika.
- Kyoto, Osaka und Kobe liegen allesamt an der Hauptlinie des Superexpresszugs Shinkansen, der von Tokio im Osten nach Fukuoka im Westen verl�uft. Von Osaka aus erreicht man Tokio oder Fukuoka in nur 2 � Stunden. Die regionalen M�rkte in Zentral-* und S�dwestjapan** sind nah. Auch die Wege innerhalb der Region sind Dank der gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur kurz.
* Chubu-Region.
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Chugoku-Region, Kyushu
- Die Kansai-Region hat gegen�ber dem Gro�raum Tokio deutliche Kostenvorteile. B�ro- und Wohnungsmieten, L�hne und Lebenshaltungskosten sind hier zwischen 30% und 50% geringer!
- Internationale Schwergewichte wie Proctor & Gamble, Nestle, Astra Zeneca und andere Weltfirmen haben ihre Asien- bzw. Japan-Headquarter in Kansai aufgeschlagen.
- Die wichtigsten hier vertretenen deutschen Unternehmen sind Bayer Yakuhin, Nihon
Schering, Nippon Boehringer Ingelheim und Henkel Japan. Insgesamt sind 43* deutsche Unternehmen hier angesiedelt.
*Die hier angef�hrte Statistik ber�cksichtigt deutsche Direktinvestitionen ab 33,3% am Gesamtkapital einer in Kansai ans�ssigen Firma. Eine Auswertung des Verzeichnisses "German Business in Japan" (DIHKJ, 1999) ergibt eine Anzahl von 65 deutschen Firmen in Kansai. Jedoch wurden hier schon deutsche Investments ab einem Anteil von 20% eines hier ans�ssigen Unternehmens sowie von deutschen Staatsb�rgern gegr�ndete japanische Firmen ber�cksichtigt.
- Die Zahl der Deutschen in Kansai liegt bei ca. 900. In Kobe steht eine deutsche Schule.
- Ausl�ndische Familien sch�tzen das vielf�ltige kulturelle Angebot und die anerkannt hohe Lebensqualit�t der Region sowie das internationale "westlich" angehauchte Flair einer Stadt wie Kobe.
Fazit:
Ausl�ndische Firmen, die den Markteinstieg in Japan planen, m�ssen sich fragen, ob es wirklich zwingende Gr�nde daf�r gibt, sich in Tokio anzusiedeln. Falls nicht, k�nnte Kansai eine echte Alternative sein. Das gesch�ftliche Umfeld k�nnte hier je nach Branche und Ausgangssituation des Unternehmens g�nstiger sein.
Genauso wie sich deutsche Firmen im USA-Gesch�ft bewusst sind, dass sich dort das Gesch�ftsleben nicht ausschlie�lich in New York abspielt, sollten deutsche Firmen im Japangesch�ft nicht nur Tokio, sondern auch andere Regionen, wie z.B. Kansai, bei der Marktbearbeitung im Auge haben.
H�ufig erkennen deutsche Exporteure (zu sp�t), dass ihr exklusiver "landesweiter" Distributeur (mit Sitz in Tokio) nur in wenigen Regionen des Landes �ber ausreichende Kapazit�ten zur Kundenbetreuung verf�gt. Deutsche Unternehmen d�rfen sich durch die Ernennung von falschen Distributionspartnern in Japan nicht unn�tigerweise selbst der M�glichkeit berauben, das Potential von bedeutenden regionalen M�rkten, wie Kansai, auszusch�pfen.
Stand: November 2002
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