Schon während des
Ersten Weltkrieges wurde die Gestaltung der Soldatenfried-
höfe
gesetzlich geregelt: Zuständig für die Anlagen waren die
Etappeninspek- tionen. Nach dem Krieg gründete man in Deutschland auf
Grund der geringen finanziellen Mittel den Verein Volksbund
Deutscher Kriegsgräberfürsorge e.V.
Das Bedürfnis, die Orte der Schlacht
und des Schreckens zu sehen, führten zum Schlachtfeldtourismus.
Mit
dem Ersten Weltkrieg begann auch die Musealisierung. Beutestücke
des Gegners wurden in Berlin oder Paris ausgestellt. Nach dem Krieg
bot man Gruppenreisen nach Verdun und zahlreiche
Führer über die Gedenkstätten an. Die Erinnerung an die Schlacht wurde von Verbänden und
Vereinen gepflegt. Ehren- und Verdienstzeichen wurden gestiftet.
Konterkariert wurde dies durch das 1925 von Ernst Friedrich
gegründete Antikriegsmuseum in Berlin.
Neben
jenen Kriegerdenkmälern aus der
Kriegszeit und Nachkriegszeit des
Ersten Weltkrieges existieren heute in der Gegend um Verdun 74
Kriegsgräber- stätten: 43 französische mit 80.726 identifizierten
Gefallenen, 29 deutsche mit 54.845 Gefallenen
und 2 amerikanische mit 18.329 identifizierten Gefallenen. Außerdem
ruhen im
Beinhaus von Douaumont die nicht
identifizierbaren Gebeine von über 130.000 unbekannten französischen
und deutschen Soldaten.
Die meisten der vor Verdun
liegenden Friedhöfe sind schon während des
Ersten Weltkrieges
entstanden. Zumeist wurden diese Stätten von
Sanitätseinheiten angelegt, um die in den Lazaretten
verstorbenen Soldaten vor Ort begraben zu können. In der Regel wurden die gefallenen
Soldaten in Einzelgräbern oder
Gräberfeldern auf dem Schlachtfeld
bestattet. Das Grab galt als Beleg für eine nationale Gesinnung.
Die zum Totengedenken und zur Trauer der vor Verdun kämpfenden
Truppenteilen errichteten Denkmäler waren ein Teil der nationalen
Tradition jener Zeit. In der Regel wurden die Gedenkstätten als
christliches oder Eisernes Kreuz oder in klassistischer Form
gestaltet. Die Gefallenen wurden dabei zu Helden verklärt und damit
überhöht; zudem der Tod auf dem Schlachtfeld idealisiert. Der
Totenkult war eine Reaktion auf das
Massensterben an den Fronten.
Im
Vordergrund des Gedenkens standen Ehrfurcht und Nationalstolz. Die
Errichtung von Denkmälern zu Ehren der auf dem Schlachtfeld Getöteten,
die Mehrzahl der Toten wurde im Frontbereich oder Etappengebiet
begraben, erleichterte aber auch den Hinterbliebenen, den tiefen
Schmerz zu ertragen.
Nach
dem Krieg fanden zahlreiche Um- und Zubettungen
statt. Auf einigen
der später neu gestalteten und heute gut gepflegten Gräberstätten
findet man in Nähe der Umfriedungshecken und -zäune noch alte
individuell gestaltete Grabsteine aus der Kriegs- und Nachkriegszeit. Der Anblick einer solchen
schlichten Kriegsgräberstätte
stimmt den Betrachter doch sehr nachdenklich. Die
endlosen Reihen von Kreuzen mahnen eindringlich zur Verständigung
zwischen den Völkern.
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