ELFRIEDE BAUMGARTNER - AUSSTELLUNG "Chromate / Gargoyles"

Vernissage: 4.6.2002 18.30 - 20.00 Uhr, Ausstellung: 5.6.2002 bis 28.6.2002 in der Galerie Payer, Hauptplatz 7, 8700 Leoben

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Kunst im 3. Jahrtausend

Efriede Baumgartner-Bingger ist für eine Ausstellung in ihre Heimatstadt Leoben zurückgekehrt. In der Galerie Payer zeigte sie ihre aktuellen Werkreihen "Chromate" und "Gargoyles".

Kunstfreunde und Kulturjournalisten kennen Elfriede Baumgartner-Bingger als stille, bescheidene Persönlichkeit. Als eine Künstlerin, die ohne viele Worte Großartiges leistet, die allerdings konsequent ihren künstlerischen Weg verfolgt. Und verdienten Erfolg hat, wie es neben den zahlreichen Preisen und Stipendien vor allem ihre Werke zeigen. Nach Jahren bei der Künstlergruppe "LeobART", nach der Verleihung des Kulturpreises der Stadt Leoben für das Jahr 1993, nach vielen Einladungen zu Ausstellungen im In- und Ausland ist der Interviewtermin in der Galerie Payer in Leoben ein willkommenes Wiedersehen.
Stolz. Voller Energie steht Elfi in schlichtes Schwarz gekleidet vor mir, zeigt mit berechtigtem Stolz ihre neuen Werke und erläutert präzise ihre aktuellen Arbeiten. "In der Serie der �Chromate' nutze ich die Abbildungsfehler einer Sammellinse, im Besonderen die der chromatischen Aberration um mit dem Medium Fotografie malerische Intentionen zu verwirklichen", erklärt die Künstlerin. Der Fotoapparat tritt an die Stelle des Pinsels er wird zum Werkzeug. Unschärfen und absichtliche Abbildungsfehler ergeben neue Formen und Farben.
Bewunderung. Staunend, ja ehrfürchtig lasse ich die Bilder auf mich wirken, vertiefe mich in eine fremdartige Pflanzenwelt, in der florale Arme kalligrafische Zeichen bilden. Fruchtknoten und Staubgefässe bilden surreale Formen, Farbkreise tanzen, Farbsäume leuchten. Dynamik ersetzt Statik, Lichtspuren beginnen scheinbar zu wandern, ich reibe mir angesichts der imaginären Bewegung die Augen. Das ist Avantgarde in Perfektion, das ist Kunst für das neue Jahrtausend: grenzenloser Wille zur Transformation und Visualisierung. Ganz anders die Serie "Gargolyles", in der Elfriede Baumgartner-Bingger figurale Elemente zu Schreckensgestalten und Dämonen mutieren lässt. Wasserspeier von gothischen Sakralbauten in Paris hat sie bei Nacht mit Langzeitbelichtung fotografiert. Hinter einem handtellergroßen Kondensorglas erreichen die eingeschlossen Figuren eine hohe Bildhaftigkeit. Man spürt förmlich das Unheimliche und Dunkle, die Figuren erwachen zum Leben, speien unheimliche Rufe aus, scheinen aber an der Glasbarriere zu scheitern. Kleinformatige, diffizile Arbeiten, die durch ungeheure Ausdrucksstärke faszinieren. "Mit diesen Bildern entwickelt man eine Ahnung davon, was an Wahrnehmungsmodi des Lebendigen möglich wäre. Kant kommt in den Sinn und sein Verdikt von der Bestimmtheit des menschlichen Perzeptionsapparates. Trotzdem wird in Elfriede Baumgartners Kunst nicht einer Ding-an-sich-Romantik gefrönt. Dies sind Bilder von hoher Künstlichkeit und jede neue Linse würde neue Kreationen hervorbringen", urteilt Monika Schwärzler von der Webster Universität in Wien.
Mystik.Wer sich in Elfi Baumgartners Bilder versenkt hat, wird die verzerrten und wilden Wesen, die bizarre Botanik in ihrer Bildsprache zu schätzen wissen. An den Bildern kann man sich kaum satt sehen. Da hilft eben nur der Erwerb eines Kunstwerkes der hochbegabten Künstlerin. Oder (je nach Brieftasche) auch von deren mehreren.

Wolfgang Gaube ( Stadt Leoben )

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